Frankfurt setzt ein Zeichen: Auch Kleinherne verlängert

Frankfurt setzt ein Zeichen: Auch Kleinherne verlängert

Nationalspielerin Sophia Kleinherne hätte in diesem Sommer einen ablösefreien Wechsel vorantreiben können, lief ihr Vertrag bei Eintracht Frankfurt doch aus. Doch die Verteidigerin bleibt am Main – und tut es einer Kollegin gleich.

Wegweisende Entscheidung: Eintracht Frankfurt kann auch in Zukunft auf Sophia Kleinherne bauen.

Wegweisende Entscheidung: Eintracht Frankfurt kann auch in Zukunft auf Sophia Kleinherne bauen.

IMAGO/Jürgen Schwarz

Nicole Anyomi hat es vorgemacht, nun ist Sophia Kleinherne am Freitag nachgezogen. Ihren auslaufenden Vertrag bei Eintracht Frankfurt hat die 24-Jährige bis 2026 verlängert. 2017 war sie aus Gütersloh an den Main gewechselt, hätte dort bei Ablauf ihres neuen Arbeitspapiers dann also neun Jahre verbracht.

“Eintracht Frankfurt ist ein außergewöhnlicher Klub und so ein außergewöhnlicher Klub verdient starke Zeichen”, sagt Kleinherne und formuliert ihr Ziel klar: “Alle, die mich kennen, wissen, dass ich ein sehr ambitionierter und zielstrebiger Mensch bin. Von daher mache ich auch kein Geheimnis daraus, dass ich mit der Eintracht zeitnah um Titel spielen möchte, dass wir wieder auf die internationale Bühne wollen, weil es einfach magisch war, was wir da erleben durften, und in der Bundesliga für Aufsehen sorgen wollen.”

“Mein Herz hat entschieden”

Mit der Verlängerung setzt auch der Tabellenvierte der Bundesliga ein Zeichen an die Konkurrenz. Dank zumeist starker Leistungen, etwa in der Champions-League-Qualifikation gegen Juventus Turin, war Kleinherne in den vergangenen Wochen mit Vereinen aus England und Spanien in Verbindung gebracht worden.

“Das Ehrlichste, was ich sagen kann, ist, dass am Ende mein Herz entschieden hat”, versichert Kleinherne, während Trainer Niko Arnautis sagt: “Aus einer jungen Spielerin ist eine gestandene Persönlichkeit geworden, eine absolute Leistungsträgerin. Es ist sehr besonders, diesen Weg so lange zusammen zu gehen und deshalb auch ein besonderer Tag, dass eine Spielerin wie Sophia weiterhin ihre Zukunft bei uns sieht.”

Keine gute Perspektive im DFB-Team

Mit einer Passquote von 89,7 Prozent, nach Michaela Specht von Hoffenheim (90,3) der zweitbesten unter allen Bundesliga-Feldspielerinnen, hat sich die Innenverteidigerin neben Kollegin Sara Doorsoun längst zu einer verlässlichen Aufbauspielerin entwickelt, auch wenn sie in der Spieleröffnung noch mutiger agieren könnte.

Kleinherne gewann in der laufenden Bundesliga-Saison zudem 61,2 Prozent ihrer Zweikämpfe, ein solider Wert. Und doch kommen auf Nationalmannschaftsebene zu ihren 27 Länderspielen für den DFB seit geraumer Zeit keine mehr hinzu, zumeist saß sie 90 Minuten auf der Bank.

Bei den jüngsten EM-Qualifikationsspielen gegen Österreich und Island fehlte die Frankfurterin gar komplett im Aufgebot, ihr wurde etwa Debütantin Bibiane Schulze Solano vorgezogen. Dementsprechend sind ihre Chancen auf ein Olympia-Ticket stark gesunken.

Auch Freigang wohl vor Verlängerung

Zum andernorts begehrten Frankfurter Trio zählt neben Anyomi und Kleinherne auch Laura Freigang. Die Offensivspielerin hat bei den Adlerträgerinnen noch einen Vertrag bis 2025, laut Medienberichten deutet sich auch hier eine Ausweitung um zwei Jahre an, Details sollen aber noch zu klären sein.