“Sortieren und neu aufstellen”: Sofortiger Wiederaufstieg ist in Koblenz noch kein Thema

“Sortieren und neu aufstellen”: Sofortiger Wiederaufstieg ist in Koblenz noch kein Thema

Die traurige Gewissheit, dass das Kapitel Regionalliga für die TuS Koblenz am Saisonende nach einer Spielzeit zu Ende gehen wird, hat man seit dem vergangenen Wochenende (0:1 gegen Freiberg). Zwar ist die Qualifikation für den DFB-Pokal 2024/25 noch möglich. Jedoch hat der Verein – und das seit Jahren schon – Baustellen, an denen es zu arbeiten gilt.

Armend Qenaj (rechts, im Heimspiel gegen Freiberg) hat in der laufenden Saison sein Regionalliga-Niveau mehrfach unter Beweis gestellt.

Armend Qenaj (rechts, im Heimspiel gegen Freiberg) hat in der laufenden Saison sein Regionalliga-Niveau mehrfach unter Beweis gestellt.

Mark Dieler

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Die sportliche Ausbeute 2024 ist ernüchternd: Acht Spiele, ein einziger Punkt. Völlig überraschend kam das nicht. Auf Abenteuer oder unkalkulierbare Risiken wollte man sich nicht einlassen, wie TuS-Präsident Christian Krey unlängst im vereinseigenen Podcast “61meter” betonte. Verletzungsprobleme betrafen zuletzt Sandro Porta und Winter-Neuzugang Nicolas Jörg (vom FC Homburg), während Yassine Maingad aus familiären Gründen nicht zur Verfügung stand. Heftig traf es Linksverteidiger Felix Könighaus, der sich einen Meniskusriss zuzog.

“Und dann müssen eben Spieler die Kohlen aus dem Feuer holen, die vorige Saison in der Oberliga keine Stammspieler waren”, erklärt Spielertrainer Michael Stahl. Das gilt für Verteidiger Almir Ahmetaj, für Marcel Wingender als “Sechser” oder für Lukas Szymczak, der aktuell Könighaus hinten links ersetzt.

Immerhin steht man mittlerweile im Endspiel des Verbandspokals. Nach dem 3:0 im Halbfinale bei Rheinlandligist FSV Salmrohr (Tore: Erijon Shaqiri, Eigentor Alexander Klein, Dylan Esmel) ist im Finale am letzten Mai-Wochenende mit der SG Schneifel ein weiterer Rheinlandligist der Gegner im Stadion Oberwerth. Die Teilnahme am DFB-Pokal könnte sich als Trostpflaster erweisen, die Einnahmen beim Aufbau der Mannschaft für die neue Saison helfen.

Trainingsbedingungen eine “Vollkatastrophe”

Die Vereinsführung ist aber weit davon entfernt, jetzt schon den Wiederaufstieg als Ziel für die neue Saison auszurufen. “Wir müssen uns sortieren und neu aufstellen, Strukturen schaffen”, sagt Krey. Die Trainingsbedingungen bezeichnet er als “Vollkatastrophe” – das Stadion und die Plätze drumherum sind in städtischem Besitz und werden auch von Oberligist Rot-Weiß Koblenz genutzt. Man arbeite aber daran, auf der Bezirkssportanlage “Schmitzers Wiese” im Ortsteil Moselweiß Infrastruktur zu schaffen. Derweil wuchert in der schon seit Jahren nicht mehr zugänglichen Südkurve des Stadions allerlei Buschwerk ungestört vor sich hin, so dass Krey nicht ausschließt, “dass man dort diverse bedrohte Tierarten auffindet”, was entsprechende Renovierungsarbeiten verhindern könnte.

Nicht nur sportlich, sondern auch in Sachen Infrastruktur und Stadionkomfort habe man in der Regionalliga nicht mithalten können. Die Qualifikation für den DFB-Pokal in Verbindung mit einem attraktiven Gegner könnte manches, was bereits angeregt ist, beschleunigen. Es bleiben aber so oder so zahlreiche Baustellen für die TuS.

Marcel Schlegel