“Herausfordernd, aber nicht unmöglich”: Lippstadt und der Tanz auf Messers Schneide

“Herausfordernd, aber nicht unmöglich”: Lippstadt und der Tanz auf Messers Schneide

Für den SV Lippstadt hat sich die Ausgangslage nach zuletzt drei Niederlagen in Serie nicht gerade zum Besseren gewendet. Vor dem schweren Auswärtsspiel in Rödinghausen hat der SVL die Hoffnung im Keller noch nicht aufgegeben.

Lippstadts Trainer Felix Bechtold hat die Hoffnung im Abstiegskampf noch nicht aufgegeben.

Lippstadts Trainer Felix Bechtold hat die Hoffnung im Abstiegskampf noch nicht aufgegeben.

IMAGO/Revierfoto

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Drei Niederlagen in Folge brachten den SV Lippstadt 08 im Kampf um den Klassenverbleib in der Regionalliga West ins Hintertreffen. Die Aussichten des SVL auf eine siebte Spielzeit in Folge in der vierthöchsten deutschen Spielklasse erhielten vor allem durch die jüngste 1:5-Heimpleite gegen die U 23 des FC Schalke 04 einen herben Dämpfer. Der Rückstand zum rettenden 14. Rang, den aktuell die U 23 von Borussia Mönchengladbach belegt, wuchs fünf Runden vor dem Saisonende auf vier Punkte an.

Für SVL-Trainer Felix Bechtold hatte das Resultat vielschichtige Gründe. Zum einen nannte der 33-Jährige die Gelb-Rote Karte gegen Innenverteidiger Yusuf Örnek, durch die sein Team während der kompletten zweiten Halbzeit in Unterzahl spielen musste und letztlich nicht mehr für eine Wende in Frage kam. Das allein aber wollte er auf keinen Fall als Ausrede gelten lassen. Vor allem hatte sich der SVL während der ersten Hälfte zahlreiche Tormöglichkeiten erspielt, beim Abschluss aber erneut die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen lassen. “Wir stehen allein dreimal völlig frei vor dem Tor, bringen den Ball aber nicht unter”, erinnert sich Bechtold. Dass sich das Team dann nach dem 1:3-Rückstand mehr oder weniger seinem Schicksal ergab, wurmte Bechtold am meisten.

Natürlich wollen wir weiterhin in der Regionalliga spielen. Wir wissen aber auch, dass wir uns mit den finanziellen Möglichkeiten in jeder Saison auf des Messers Schneide bewegen.

SVL-Trainer Felix Bechthold (33) über die bescheidenen Mittel in Lippstadt

Dabei hatte der Vorstand des Klubs vor dem Schalke-Spiel die Nähe zu den Spielern gesucht, um ihnen die bedrohliche Lage zu erklären. Wie in jedem Jahr ist der SVL-Kader vor allem auf junge, entwicklungsfähige Spieler ausgelegt, die möglichst Erfahrungen in der Regionalliga sammeln und sich weiterentwickeln sollen. “Natürlich wollen wir weiterhin in der Regionalliga spielen. Wir wissen aber auch, dass wir uns mit den finanziellen Möglichkeiten in jeder Saison auf des Messers Schneide bewegen”, so Bechtold, der ebenso wie die weiteren Verantwortlichen um Sportdirektor Dirk Brökelmann (50) die Planungen für einen möglichen Abstieg in die Oberliga jederzeit im Blick hat.

Schweres Auswärtsspiel vor der Brust

“Herausfordernd, aber nicht unmöglich”, beschreibt der SVL-Trainer die Ausgangsposition vor dem Auswärtsspiel am Freitag, 19.30 Uhr beim SV Rödinghausen. “Wir haben zuletzt billige Gegentreffer kassiert, müssen in den letzten fünf Spielen ans Maximum gehen, defensiv stabiler stehen und die individuellen Fehler abstellen”, fordert Felix Bechtold. “Sollte uns das gelingen, dann bin ich guter Dinge, dass wir noch die nötigen Punkte für den Klassenverbleib einfahren werden.”

Personell musste der SVL die Niederlage gegen Schalke auch noch teuer bezahlen. Kapitän Viktor Maier (34), mit zwölf Treffern bester Torschütze, hat sich einen Außenbandriss zugezogen und wird definitiv ausfallen. “Ich hoffe, dass Viktor im folgenden Heimspiel gegen die U 21 des 1. FC Köln wieder dabei sein kann”, sagt Bechtold. Für Mittelfeldspieler Lars Holtkamp (22), der wegen einer Nasennebenhöhlen-Entzündung in den zurückliegenden drei Wochen nicht trainieren konnte, kommt die Partie in Rödinghausen ebenfalls noch zu früh.

Peter Haidinger