Hasenhüttl spricht Klartext: “Das reicht nicht, um in der Liga zu bleiben”

Hasenhüttl spricht Klartext: “Das reicht nicht, um in der Liga zu bleiben”

Der VfL Wolfsburg kommt nicht auf die Beine. Nach dem Knall auf der Führungsebene rückt der Relegationsplatz gefährlich nah. Wie kriegt Trainer Ralph Hasenhüttl mit seinem Team die Kurve?

Mittendrin im Abstiegskampf: Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl.

Mittendrin im Abstiegskampf: Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl.

IMAGO/opokupix

Es ist eine katastrophale Woche, die hinter dem VfL Wolfsburg liegt. Dem 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Sonntag folgte der große Knall auf der Führungsebene, die Freistellung von Vereinsikone und Geschäftsführer Marcel Schäfer und nun ein 0:3 bei RB Leipzig. Der VfL hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und steht fünf Spieltage vor dem Saisonende mit dem Rücken zur Wand. “Der Existenzkampf ist da, es ist brandgefährlich”, betont Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, “das wissen wir.”

“Nur Courage ist nicht genug.”

VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl

Nur: Die Mittel der Mannschaft sind begrenzt. Trainer Ralph Hasenhüttl muss nach der zweiten Pleite im dritten Spiel konstatieren: “Ich glaube schon, dass wir, auch wenn es das Ergebnis nicht aussagt, einen couragierten Auftritt abgeliefert haben. Aber das reicht nicht, um in der Liga zu bleiben. Nur Courage ist nicht genug. Man muss schon auch die Qualität auf den Platz bekommen und 90 Minuten in der Lage sein, enge Spiele auf seine Seite zu ziehen. Das können wir im Moment noch nicht so sehr.”

Hasenhüttl verzichtete zunächst auf 41 Scorerpunkte

Qualität, die in Leipzig erst einmal auf der Bank Platz nahm. Mit Jonas Wind, Lovro Majer, Joakim Maehle und Mattias Svanberg verzichtete der Trainer zunächst auf die vier besten Scorer des Teams, gestandene Nationalspieler, die geholt wurden, um den Unterschied beim VfL zu machen. 41 Scorerpunkte, die zunächst nicht zur taktischen Idee Hasenhüttls passten. Erst einmal ging es um defensive Stabilität gegen den Champions-League-Anwärter. “Es war der Plan, dass sie die letzten 30 Minuten sehr wichtig werden für uns. Das ist leider so gar nicht aufgegangen”, räumte der Österreicher enttäuscht ein.

Am kommenden Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Kellerduell mit dem VfL Bochum müssen die Ideen aufgehen. Wolfsburg ist mit acht Punkten aus zwölf Partien das zweitschlechteste Team der Rückrunde, benötigt dringend ein Erfolgserlebnis. “Ich kann garantieren, dass wir wissen, auf welche Spieler wir jetzt setzen müssen” sagt Hasenhüttl kämpferisch. “Wir werden die Mannschaft auf den Platz bringen, die in der nächsten Woche in der Lage ist, dieses wichtige Heimspiel gegen Bochum zu gewinnen.” Andernfalls droht der VfL vollends im Chaos zu versinken.

Thomas Hiete