Ljubicic mit Dreierpack für den LASK: Salzburgs Titelmission wankt

Ljubicic mit Dreierpack für den LASK: Salzburgs Titelmission wankt

Der LASK hat die Antwort auf die zuletzt unruhigen Tage bei den Oberösterreichern geliefert. Gegen Serienmeister Salzburg feierte Linz einen 3:1-Heimsieg, dabei sorgte Marin Ljubicic für alle eigenen Tore.

Marin Ljubicic avancierte zum Matchwinner gegen Salzburg.

Marin Ljubicic avancierte zum Matchwinner gegen Salzburg.

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Salzburgs Titelmission gerät ins Wanken. Am Freitag lieferten die Bullen beim LASK eine der schwächsten Leistungen der vergangenen Jahre ab, verloren mit 1:3 (0:2) und laufen Gefahr, am Sonntag – sechs Runden vor Schluss – von Sturm Graz an der Spitze der Meistergruppe der Bundesliga eingeholt zu werden. Fünf Tage nach dem Heim-1:1 gegen Rapid lieferten die Salzburger die nächste spielerische Enttäuschung ab, das einzige Tor durch Nene (84.) kam viel zu spät.

Meistergruppe – 26. Spieltag

Der LASK hingegen zeigte im ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Sageder gerade in Sachen Effizienz ein ganz anderes Gesicht. Ljubicic sorgte mit seinem Dreierpack (18./Elfmeter, 26., 73.) im vierten Match der Meistergruppe für den zweiten Sieg des LASK, an dessen Seitenlinie diesmal Darazs und Ritscher standen. Die Linzer, denen aufgrund eines Patzers bei der Trainerwahl Stunden zuvor die Lizenz für kommende Saison in erster Instanz verweigert worden war, kletterten wieder auf Rang drei, könnten dort am Sonntag aber wieder von Rapid abgelöst werden.

VAR-Studium ergibt Strafstoß

Beim LASK fehlte nicht nur der im Frühjahr oft schmerzlich vermisste Kapitän Zulj, auch Mittelfeld-Mann Horvath musste wegen einer beim 0:1 gegen Sturm erlittenen Knöchelverletzung passen. Die spannendste Personalie fand sich aber auf der Bank wieder. Darazs gab den Cheftrainer, weil der eigentlich als Sageder-Nachfolger präsentierte Ritscher nicht über die erforderliche Pro-Lizenz verfügt und folglich nur als “Co” fungieren kann.

Das neue Führungsduo sah ein wie die Feuerwehr startendes Salzburg und nach wenigen Sekunden eine Topchance für Koita, der nach dem Ausfall von Fernando gemeinsam mit Konate Salzburgs Sturm bildete. Koita schoss aber alleine vor Keeper Lawal daneben. Der LASK kam nach einigen Minuten besser in die Partie und wurde schließlich mit einem Elfmeter belohnt. Guindo hatte Stojkovic im Strafraum gefoult, nach VAR-Studium zeigte Schiedsrichter Harkam auf den Punkt. Ljubicic ließ Tormann Schlager keine Chance, Salzburg reagierte sichtlich geschockt.

Zu diesem Zeitpunkt stieg auch wieder die Stimmung in der Arena. Die hatte zu Beginn hörbar unter dem Boykott durch die “Landstrassler” gelitten. Die Fangruppierung brachte ihren Unmut über die ihrer Ansicht nach willkürlichen Stadionverbote im Gefolge der Fanaktion in Graz zum Ausdruck. Beim Fanprotest gegen die Auswärtsdressen waren unter anderem Gegenstände aufs Feld geflogen, was eine Spielunterbrechung nach sich gezogen und den Unmut der Vereinsführung erregt hatte.

Die Stimmung auf der Gugl sollte bald nach der Führung aber noch weiter steigen. Ljubicic schloss einen schnellen Konter über Bello und Flecker aus wenigen Metern zum 2:0 ab und erhöhte die Verunsicherung beim Meister weiter. Der wirkte offensiv verzweifelt und defensiv oft nicht sattelfest. Ein engagiertes Solo von Konate, bei dem Lawal zur Stelle war, blieb das Gefährlichste, was die Gäste bis zur Pause noch produzierten (40.).

Kräfte der Linzer schwinden

Salzburgs Wut war nach Seitenwechsel deutlich zu spüren. Topchancen blieben aber aus, bei der besten Gelegenheit schoss Sucic aus Kurzdistanz Teamkollege Konate ab (54.). Einmal mehr erlaubte man sich aber wieder heikle Ballverluste, auf die sich der LASK nun fast ausschließlich konzentrierte. Kapital konnten die Hausherren trotz einiger gefährlicher Aktionen daraus vorerst aber nicht schlagen.

Es war auch nicht nötig. Nach einer Stunde brachte Struber mit Ratkov, Forson und Dedic zwar frische Kräfte, Salzburgs Fantasielosigkeit setzte sich aber fort. So wie auch die defensive Anfälligkeit. Noch vor Beginn der Schlussviertelstunde jagte Bello Dedic den Ball wenige Meter vor dem Strafraum ab und bediente Ljubicic, der sicher zur Vorentscheidung einschoss.

Salzburg zeigte immerhin Moral, kam durch Joker Nene noch zu einem späten Treffer. Es war zu spät. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit, als die Kräfte der Linzer sichtlich schwanden, vereitelte dann Lawal mit einer Glanzparade gegen Nene den Anschlusstreffer (88.), Minuten später verpasste Sucic aus Kurzdistanz das Tor (90.+4).