Bremer SV setzt gegen Hannover II auf den Faktor Panzenberg

Bremer SV setzt gegen Hannover II auf den Faktor Panzenberg

Abstiegskandidat Bremer SV geht als klarer Außenseiter in die Partie gegen Spitzenreiter Hannover 96 II. Doch da das Spiel am heimischen Panzenberg stattfindet, rechnet sich die Elf von Sebastian Kmiec etwas aus. Mut macht der jüngste Auftritt in Norderstedt.

Applaus in Norderstedt: Der Bremer SV zeigte sich unter der Woche vor allem defensiv stark verbessert.

Applaus in Norderstedt: Der Bremer SV zeigte sich unter der Woche vor allem defensiv stark verbessert.

IMAGO/Lobeca

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Da kommt was auf sie zu: Mit Hannover 96 II empfängt der Bremer SV am Sonntag nicht nur den Spitzenreiter der Regionalliga Nord. Der Gast zählt mit 23 Punkten aus 14 Spielen auch wenig überraschend zu den erfolgreichsten Auswärtsmannschaften der Liga. “Das Spiel hat klare Vorzeichen”, sagt Sebastian Kmiec. Allerdings weiß der seit dieser Woche mit einer A-Lizenz versehene BSV-Trainer auch schon, was er diesem Gegner entgegensetzen möchte: “Wir wollen unsere Heimstärke auch gegen den Spitzenreiter durchsetzen.” Es ist nämlich so: Der Bremer SV ist auswärts nicht gerade eine Macht angesichts von nur sieben Zählern in zwölf Partien. Auf dem Panzenberg tritt das Team von Kmiec aber ganz anders und vor allem erfolgreicher auf. Dort gelangen stolze 21 Punkte in 14 Spielen, und das entspricht in etwa der Auswärtsbilanz des kommenden Gegners.

So gesehen kann das Duell mit Hannover 96 II also als einigermaßen offen gelten. Zumal die Bremer ein drohendes Tief am Mittwoch abwenden konnten: Das 0:0 im Nachholspiel bei Eintracht Norderstedt beseitigte die deutlichen Zweifel, die das vorangegangene 1:4 beim VfB Oldenburg hinterlassen hatte. Bei der Pleite gegen den zuvor keineswegs überzeugenden Nachbarn war der Bremer SV fast 90 Minuten in Überzahl angetreten. Die eigenen Defensivschwächen machten es seinem Gegner trotzdem recht leicht, vor allem die gegnerischen Standards wurden schlecht verteidigt und führten deshalb regelmäßig zu VfB-Toren. Da war es für Kmiec schon “ein gutes Gefühl”, seine Mannschaft – und vor allem deren Abwehr – in Norderstedt stark verbessert zu erleben. “Das war defensiv eine Steigerung: Wir haben zu Null gespielt und nichts zugelassen”, fasste der Trainer das Spiel zufrieden zusammen.

Fragezeichen hinter Bukusu

Dabei offenbarte der BSV auch in Norderstedt eine gewisse Sturmflaute. Der derzeit erkrankte Herdi Bukusu wurde schmerzlich vermisst. Obwohl er am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining zurückkehrte, ist sein Einsatz gegen Hannover 96 II fraglich. “Herdi war eine Woche raus – mal gucken”, so Kmiec. Dagegen sollte Mittelfeldspieler Jonas Kühl nach seiner Kopfverletzung aus dem Oldenburg-Spiel aber wieder zur Verfügung stehen.

Doch letztlich kommt es den Trainer gar nicht so sehr auf die personelle Besetzung seiner Mannschaft an. Er setzt auf die Heimstärke, den Effekt des traditionsreichen Panzenbergs. Dort endeten immerhin die letzten drei Partien mit einem dreifachen Punktgewinn. Deshalb ist für Kmiec auch diesmal etwas drin, “wenn wir es so machen wie in den letzten Heimspielen”.

Stefan Freye