Oberdorf: “Wissen, was Horst von uns will”

Oberdorf: “Wissen, was Horst von uns will”

Zweiter Sieg im zweiten Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft im kommenden Jahr. Die Stimmung könnte angesichts des souveränen Auftritts nach Abpfiff bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft schlechter sein – auch wenn es durchaus noch Kritikpunkte gibt.

Eine, die vorangeht: Lena Oberdorf (re.).

Eine, die vorangeht: Lena Oberdorf (re.).

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Nach dem Schlusspfiff gab es Jubel und strahlende Gesichter – zumindest bei der deutschen Mannschaft, die sich von den mehr als 15.000 Fans auf dem Aachener Tivoli zu Recht feiern ließ. Das 3:1 gegen Island im zweiten Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft im nächsten Jahr in der Schweiz war souverän und ungefährdet. “Ich bin sehr zufrieden, wir haben noch mal ein anderes Gesicht gezeigt. Es war ein sehr couragierter Auftritt von uns”, bilanzierte Kapitänin Giulia Gwinn.

Auch die starke Lena Oberdorf stimmte mit ein: “Ich bin echt zufrieden mit der Mannschaftsleistung.” Das DFB-Team zeigte eine deutliche Steigerung zum 3:2-Erfolg im ersten EM-Qualifikationsspiel am vergangenen Freitag gegen Österreich in Linz, als in der ersten Halbzeit fast nichts zusammenlief.

Hrubesch: “Die Art und Weis hat mir gefallen”

In Aachen war das anders: Schon zur Halbzeit hatte die deutsche Mannschaft auf dem Tivoli dreimal getroffen: Lea Schüller (4. und 34. Minute) sowie Oberdorf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte trafen für das deutsche Team, das zwischenzeitlich den Ausgleich durch Hlin Eiriksdottir hinnehmen musste (23.), sich davon aber nicht beeindruckt zeigte.

Im zweiten Abschnitt kontrollierten die Gastgebegerinnen dann komplett die Partie, konnten ihre deutliche Überlegenheit aber nicht in Tore umsetzen. Horst Hrubesch war trotzdem zufrieden: “Was mir am besten gefallen hat, war die zweite Halbzeit. Wir haben zwar keine Tore gemacht, aber die Art und Weise hat mir gefallen”, sagte der Bundestrainer nach dem Schlusspfiff im ZDF. “Heute haben wir es auch fußballerisch gelöst.”

Oberdorf sieht noch Arbeit in Sachen Chancenverwertung

Ansatz zur Kritik gab nur die nicht optimale Chancenverwertung der deutschen Spielerinnen. Das 3:1 war für die Isländerinnen eher schmeichelhaft. “Wir können schon das ein oder andere Tor mehr machen”, räumte Gwinn ein. “Die Möglichkeiten, noch mehr Tore zu machen, hatten wir ja genug”, sagte Hrubesch.

Und Oberdorf hatte für den guten Auftritt in Aachen noch eine sehr plausible Erklärung: “Wir wissen, was Horst von uns will: schnelles Spiel mit zwei Kontakten. Wir hatten heute Klarheit in unseren Aktionen.” Und: Wir hatten Spaß am Spiel und sehr viel Ballbesitz. Lieber den Ball haben, als ihm hinterherrennen.“ Aber auch die Wolfsburgerin wusste natürlich: “An der Chancenverwertung können wir noch arbeiten.”

Gunnar Meggers, Leon Elspaß