Chemnitzer Zukunftspläne: “Irgendwann wird uns der Aufstieg gelingen”

Chemnitzer Zukunftspläne: “Irgendwann wird uns der Aufstieg gelingen”

Nach großer Aufregung im vergangenen Frühjahr befindet sich der Chemnitzer FC auf einem guten Weg. Wie schnell kann dieser in die 3. Liga führen? Bei dieser Frage verbreiten die Verantwortlichen um den künftigen Sportchef Chris Löwe Zuversicht, wollen die Erwartungen aber auch nicht zu hoch schrauben.

“Viel Herzblut”: Der Chemnitzer FC hat sich sportlich und finanziell stabilisiert.

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Die aktuelle Situation beim Chemnitzer FC erinnert an die Spielzeit 2021/22. Die beendeten die Himmelblauen mit 41 Zählern als beste Mannschaft der Rückrunde. In das Meisterschaftsrennen eingreifen konnten sie damals nicht. Dafür war das Abschneiden in der Hinrunde zu schlecht. Ähnlich der Verlauf in diesem Frühjahr. Zum Jahreswechsel standen 20 Zähler zu Buche und die Jungs von Trainer Christian Tiffert tief im Tabellenkeller. Gut drei Monate später hat sich das Blatt komplett gedreht. Vier Siege holte Tifferts Elf aus den vergangenen fünf Partien. Erneut könnte der CFC als bestes Rückrundenteam über die Zielgerade gehen.

Vor einem Jahr drohte dem ehemaligen Drittligisten nach Turbulenzen im Verein und dem Rücktritt des kompletten Vorstands die erneute Insolvenz. Tiffert stand zum Trainingsauftakt fast allein auf dem Rasen. Leistungsträger wie Torjäger Felix Brügmann, Tim Campulka oder Schlussmann Jakub Jakubov konnte sich der CFC nicht länger leisten. Der unter enormem Zeitdruck erfolgte Umbruch ist gelungen. CFC-Geschäftsführer Uwe Hildebrand und Geschäftsstellenleiter Tommy Haeder haben den Kader entschlackt und das himmelblaue Schiff finanziell wieder auf Kurs gebracht. Die CFC Fußball GmbH dürfte nicht zuletzt dank steigender Zuschauerzahlen mit einer schwarzen Null aus dem aktuellen Geschäftsjahr gehen.

Sportlich ist ebenfalls wieder alles im Lot. Ein Verdienst von Tiffert, der sich nie aus der Ruhe bringen ließ und die Mannschaft kontinuierlich weiterentwickelt hat. Längst laufen die Planungen für die kommende Saison. Aktuell stehen zehn Spieler für 2024/25 unter Vertrag, darunter zahlreiche Leistungsträger. Das Trainerduo Tiffert / Niclas Hoheneder hat bis 2026 verlängert.

Ab dem 1. August bekommen sie mit Chris Löwe, der seine Karriere nach einer schweren Knieverletzung beenden musste, tatkräftige Unterstützung und nach der Entlassung von Marc Arnold im Sommer 2023 erstmals wieder einen Sportchef. “Wir wollen den eingeschlagenen Weg weitergehen”, betont Löwe: “Da geht es um Identifikation. Da geht es vor allem um Fußball arbeiten. Die Fans sollen jede Woche eine Mannschaft erleben, die alles auf dem Platz lässt. So, wie wir das jetzt in der Rückrunde erleben. Das ist schon top.” Aktuell steht Löwe dem Verein ehrenamtlich als Berater zur Seite. Darüber hinaus will der zweifache Familienvater den Sommer nutzen, um endlich Zeit mit seiner Familie zu verbringen.

Geballte Ladung Bundesliga-Kompetenz

Ein Jahrzehnt lang war der gebürtige Plauener auf Fußball-Wanderschaft. Als 22-Jähriger hatte er Chemnitz Richtung Borussia Dortmund verlassen. Im September 2022 kehrte er zu seinem Heimatverein zurück. Mit Tiffert, Hoheneder und Löwe hat der CFC eine geballte Ladung Bundesliga-Kompetenz. Klar, dass der Verein nicht auf Dauer durch die Stadien der Nordost-Regionalliga tingeln will. Wann der Zeitpunkt für den Drittliga-Aufstieg gekommen ist, vermag Löwe nicht zu sagen: “Wichtig ist, dass wir Geduld haben, dass wir das nur gemeinsam schaffen und die Leute verstehen, dass wir mit Uwe und Tommy Leute haben, die mit Herzblut bei der Sache sind. Irgendwann wird uns der Aufstieg gelingen. Aber das braucht noch Zeit.”