Eimsbüttel: “Aufrecht in die Oberliga und dann wieder angreifen”

Eimsbüttel: “Aufrecht in die Oberliga und dann wieder angreifen”

Der Eimsbütteler TV wird wohl, wie auch die anderen beiden Aufsteiger, direkt in die Oberliga zurückkehren. Dennoch sieht der Verein, der seit längere Zeit schon auf seinen aktuellen Cheftrainer verzichten muss, seine Zukunft in der Regionalliga.

Der körperliche Einsatz und die Einstellung stimmen, dennoch geht es für den ETV wohl direkt wieder in die Oberliga.

Der körperliche Einsatz und die Einstellung stimmen, dennoch geht es für den ETV wohl direkt wieder in die Oberliga.

IMAGO/Justus Stegemann

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Im Abstiegskampf spielt die magische 40-Punkte-Marke häufig eine Rolle. Nun könnte in der Regionalliga Nord diesmal bei ungünstiger Konstellation (Scheitern des Meisters in den Ausscheidungsduellen gegen Würzburg und Drittliga-Abstieg des VfB Lübeck) auch diese Zahl nicht reichen. Aktuell haben alle drei Aufsteiger genau diese 40 Punkte – allerdings zusammen, was dazu führt, dass sie sich nun quasi mit der sofortigen Rückkehr in die Oberligen abfinden müssen. Schließlich gab es im Jahr 2024 noch keinen einzigen Sieg eines Aufsteigers.

Klar: Rechnerisch ist es für den Eimsbütteler TV auch nach dem 0:3 am Freitagabend im Hamburger Duell gegen Teutonia 05 Ottensen noch möglich, auf 42 Zähler zu kommen. Doch die Realität sieht so aus, dass das Team vom eigentlichen Co-Trainer Jonas Struckmann inzwischen seit 595 Spielminuten auf den zweiten Treffer des Jahres wartet. Aus den sieben Partien nach der Winterpause holte der ETV nur einen Punkt, ist aber immer noch bester Aufsteiger. Trotzdem weiß man am Lokstedter Steindamm die Leistungen der sportlich überforderten Mannschaft einzuordnen. Geschäftführer Frank Fechner betont: “Wir würden aufrecht in die Oberliga zurückkehren und dann wieder angreifen. Jonas und sein Staff machen einen tollen Job.”

Atamimi in Indonesien

Tatsächlich ist dem Vertreter des seit rund drei Monaten beruflich in Indonesien weilenden Khaled Atamimi wenig vorzuwerfen. Personell versuchte er es mit diversen Varianten, setzte gegen Teutonia mit Aboubacar Fofana – der den verletzten Stammtorwart Viktor Weber vertrat – bereits den 27. Spieler ein. Doch am Ende des Tages bleiben es eben Amateurfußballer, die sich in der (halb-)professionellen Liga versuchen, bestmöglich zu verkaufen.

Und dies kann der ETV, der vor fünf Jahren noch in der siebtklassigen Bezirksliga spielte, absolut von sich behaupten. Der körperliche Einsatz und die Einstellung stimmen immer. Das Team versucht, ein unbequemer Gegner zu sein und das Optimale herauszuholen. So erklärte Struckmann auch: “Wir haben immer gesagt, dass die Entwicklung im Vordergrund steht. Für uns heißt es: Weitermachen, im Wir bleiben und gemeinnsam an den Dingen arbeiten, die nicht so gut laufen.”

Wie die Planungen für die neue Saison angegangen werden, soll nach der für den 20. April angekündigten Rückkehr von Atamimi besprochen werden. Finanzielle Abenteuer schließt Fechner in einem Großverein natürlich aus, aber dennoch soll das mittelfristige Ziel des Vereins, der allein in der Fußballabteilung dank 36 Jugendmannschaften rund 1500 Mitglieder zählt, weiterhin die Regionalliga Nord sein.

Harry Borchardt