“War mir eine Ehre”: Schlichtings Zeit in Lübeck endet im Sommer

“War mir eine Ehre”: Schlichtings Zeit in Lübeck endet im Sommer

Seit Januar 2022 fungierte Christian Schlichting beim VfB Lübeck als Vorstandsvorsitzender und führte den Verein zurück in die 3. Liga. Nun wird sein im Sommer auslaufender Vertrag nicht verlängert.

Ab kommenden Sommer nicht mehr Vorstandsvorsitzender beim VfB Lübeck: Christian Schlichting.

Ab kommenden Sommer nicht mehr Vorstandsvorsitzender beim VfB Lübeck: Christian Schlichting.

imago images/Lobeca

Nach der Entlassung von Trainer Florian Schnorrenberg im März und der Verpflichtung von Jens Martens als neuen Übungsleiter steht beim VfB Lübeck im kommenden Sommer die nächste personelle Veränderung bevor. Wie der Drittligist am Mittwoch bekannt gab, wird der auslaufende Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Christian Schlichting nicht verlängert. Darauf hätten sich der Aufsichtsrat und Schlichting gemeinsam geeinigt, die formale Berufung des Juristen ende damit im kommenden Sommer.

Schlichting fungierte seit 1. Januar 2022 als Vorstandsvorsitzender an der Lohmühle, leitete die operativen Geschäfte zunächst parallel zu seiner eigenen Anwaltskanzlei, nach dem Drittliga-Aufstieg im vergangegen Jahr dann auch erstmals im Rahmen einer hauptamtlichen Vollzeittätigkeit.

“Nur schwer mit Familie und Kanzlei vereinbar”

Der zeitliche Aufwand der Tätigkeit ist nun auch der Grund für seinen Rückzug, so Thomas Rehder, Aufsichtsratsvorsitzender des VfB Lübeck: “Die Vielzahl an Anforderungen, der enorme Zeitaufwand und die hohe Verantwortung für die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen [sind] für Christian nur schwer mit seiner Familie und seiner Kanzlei vereinbar.” Keinesfalls sei das Ausscheiden des Vorstandsvorsitzenden auf Sparmaßnahmen beim klammen Drittligisten zurückzuführen. “Uns allen ist diese Entscheidung schwergefallen und wir danken Christian für die ausgezeichnete Zusammenarbeit in den letzten Jahren”, wird Rehder weiter zitiert.

Schlichting selbst blickte “mit Stolz” auf die Erfolge an der Lohmühle während seiner Amtszeit zurück, darunter das Double aus Regionalliga-Meisterschaft und Landespokal in der vergangenen Spielzeit. “Mir war es eine große Ehre, die Entwicklung des VfB Lübeck an führender Stelle mitgestalten zu dürfen”, so der scheidende Vorstandsvorsitzende, der sich beim Verein für die “enge Zusammenarbeit” bedankte.

Lübeck will Professionalisierung fortsetzen

Zwar steht der VfB in der 3. Liga mit dem Rücken zur Wand und hat im Abstiegskampf sieben Spieltage vor Schluss bereits acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Dennoch will der Klub den “eingeschlagenen Weg mit einem hauptamtlichen Vorstandsvorsitz im Sinne der weiteren Professionalisierung und der nachhaltigen Entwicklung” ligaunabhängig fortsetzen, wie Timo Neumann, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates, betont.

Bei der Nachfolge von Schlichting strebe man eine “externe Lösung” an, die “Erfahrung, Leidenschaft für unseren Traditionsverein und Professionalität vereint”. Auch Schlichting wird dem VfB verbunden bleiben, wenn auch nur in beratender Funktion.

vfa, Sascha Bodo Sievers