“Auch um der Mannschaft ein Alibi zu nehmen”: Bayreuth erklärt die Mintal-Entlassung

“Auch um der Mannschaft ein Alibi zu nehmen”: Bayreuth erklärt die Mintal-Entlassung

Seit der niederschmetternden 0:2-Pleite gegen Kellerkind Buchbach gehen die SpVgg Bayreuth und Ex-Profi Marek Mintal getrennte Wege. Nun spricht Geschäftsführer Jörg Schmalfuß über die Gründe für die Trennung und mögliche Nachfolger.

Wurde nach der 0:2-Niederlage gegen Buchbach entlassen: Mark Mintal

Wurde nach der 0:2-Niederlage gegen Buchbach entlassen: Mark Mintal

IMAGO/Peter Kolb

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“Die Situation haben wir tatsächlich so nicht erwartet”, ist Jörg Schmalfuß, Geschäftsführer der SpVgg Bayreuth, ehrlich. Vor zwei Wochen noch, nach dem 2:0-Heimsieg über die SpVgg Ansbach, schienen die Altstädter ihre Abstiegssorgen fast schon endgültig los zu sein. Nach der 0:2-Niederlage gegen den bisherigen Tabellenletzten TSV Buchbach ist der anscheinend komfortable Acht-Punkte-Vorsprung auf nur noch zwei mickrige Zähler geschrumpft. Die Trennung von Trainer Marek Mintal war die folgerichtige Konsequenz einer blutleeren Vorstellung gegen die Oberbayern.

Mintal, mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet, und der Verein waren sich einig, die Zusammenarbeit zu beenden. “Auch um der Mannschaft ein Alibi zu nehmen”, so Schmalfuß vor der Auswärtspartie bei der Zweitligareserve der SpVgg Greuther Fürth, die sechs ihrer letzten sieben Partien gewann.

Noch kein Nachfolger gefunden

Auf der Trainerbank werden im Ronhof Co-Trainer Lukas Kling und der einstige Fürther und heutige Torwarttrainer der Altstädter Tobias Fuchs Platz nehmen. “Erst einmal”, so Schmalfuß, der am liebsten dort einen Sieg einheimsen und damit dann in Ruhe die Planungen für die nächste Saison angehen würde. “Wir haben auch noch mit keinem Kandidaten gesprochen”, verrät er, “da die Situation für uns alle zu überraschend kam und wir alle davon überzeugt waren, dass wir gegen Buchbach gewinnen und damit dann Ruhe herrscht.”

Der letzte verbliebene Kaderrest – mit Christoph Fenninger, Daniel Haubner, Jonas Wieselsberger, Jonas Kehl, Josue Mbila und Mittelfeldmotor Tim Latteier fehlten sechs Feldspieler im Schlüsselspiel – ließ sämtliche Tugenden vermissen. “Jetzt kannst du noch etwas verändern”, blickt der Geschäftsführer auf die Drittligasaison zurück, als Thomas Kleine erst mit der Niederlage gegen Elversberg und dem damit faktisch nahezu feststehenden Abstieg von seinen Aufgaben entbunden wurde. Auch damals übernahm mit Julian Kolbeck dessen Assistent das Zepter.

Eine Spur führt zu Ex-Trainer Rost

Vom Klassenerhalt sind Schmalfuss und die Gesellschafter überzeugt. Wie es dann weitergeht, ist noch eine der vielen offenen Fragen. “Mein Fokus bei der Trainersuche würde auf dessen Spielidee liegen”, sagt er – einer der Punkte, die Mintal angekreidet werden. “Bayreuth lockt weiterhin namhafte Trainer”, ist Schmalfuß überzeugt von der Strahlkraft des Klubs und vor allem von dem Pfund der hohen Zuschauerzahlen. Geht es nach den Anhängern, wäre Ex-Trainer Timo Rost ein Wunschkandidat. Aber auch andere regionalligaerfahrene Coaches fallen immer wieder bei den Wunschlisten: Ganz vorne dabei die Namen des langjährigen Aschaffenburger Erfolgscoaches Jochen Seitz und der von Marc Reitmaier, der den Umbruch in Schweinfurt hin zum ambitionierten Amateurfußball hervorragend managte.

Andreas Bär