Hasenhüttl erklärt das Trainerteam: Darum holte er seinen Sohn nach Wolfsburg

Hasenhüttl erklärt das Trainerteam: Darum holte er seinen Sohn nach Wolfsburg

Neustart am Karsamstag: Mit einem Auswärtsspiel bei Werder Bremen startet Ralph Hasenhüttl seine Mission beim VfL Wolfsburg. Am Donnerstag erklärte er, warum sein Sohn Patrick für ihn eine so wichtige Rolle spielt.

Vater und Sohn: Ralph Hasenhüttl (rechts) tauscht sich mit seinem Co-Trainer Patrick Hasenhüttl aus.

Vater und Sohn: Ralph Hasenhüttl (rechts) tauscht sich mit seinem Co-Trainer Patrick Hasenhüttl aus.

IMAGO/Jan Huebner

Die Nachricht überraschte in der vergangenen Woche. Nach Ralph Hasenhüttl verpflichtete der VfL Wolfsburg auch Patrick Hasenhüttl für sein Trainerteam, der 26-Jährige hatte kurz zuvor seine aktive Karriere beim Halleschen FC beendet und steht seither mit auf dem Wolfsburger Trainingsplatz. Der neue Cheftrainer erklärt diese besondere Vater-Sohn-Konstellation, “eine Entscheidung, die ich mir lange überlegt habe”.

Und die er nach eineinhalbwöchiger Zusammenarbeit auch nicht bereut. Im Gegenteil. “Ich bin sehr froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe. Für mich war Patrick in meinem Leben der wichtigste Ansprechpartner, was Dinge im Fußball angeht. Es war immer auch sehr kritisch, wir haben uns nach jedem Spiel ausgetauscht, nach jedem Spiel Gedanken gemacht. Er ist taktisch auf einem Stand, auf dem ich in diesem Alter weit noch nicht gewesen bin.”

Mit 26 ist der Filius außergewöhnlich jung im Wolfsburger Trainerteam, was freilich kein Novum darstellt. Schon Mark van Bommel hatte mit dem damals 24-jährigen Vincent Heilmann einen ebenfalls jungen Assistenten dabei. Das Alter spielte beim Niederländer eine entscheidende Rolle bei der Wahl, was auch für Hasenhüttl gilt.

“Er denkt noch sehr wie ein Spieler, das war der Hauptgrund”

“Der Hauptgrund war”, berichtet der 56 Jahre alte VfL-Chefcoach, “dass er noch sehr wie ein Spieler denkt. Wenn man älter wird als Trainer, hat man bei all dem angesammelten Wissen nicht mehr so das Gefühl, was Spieler wirklich wollen und brauchen in manchen Situationen. Da geht es um mehr als Inhalte zu setzen.” Hasenhüttel junior absolvierte insgesamt 62 Drittligaspiele in Deutschland für Unterhaching, Oldenburg und Halle, beendete in der Vorwoche seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen. Und ist seither Co-Trainer seines Vaters. Der sagt: “Ich weiß natürlich, dass es von außen kritisch beäugt werden könnte.” Aber: “Es fühlt sich sehr stimmig an.”

“Wir haben eine sehr gute Mischung”

Was auch für das weitere Trainerteam gelte. “Wir haben eine sehr gute Mischung”, findet Hasenhüttl, der aus seiner Zeit beim FC Southampton Craig Fleming kennt. Der 52-jährige Brite assistierte ihm bereits in der Premier League, verfügt über die Erfahrung von mehr als 500 Profispielen in England, davon 99 in der höchsten Liga für Oldham Athletic und Norwich City, “Craig”, erklärt Hasenhüttl, “hat mir in England schon vier Jahre lang mit seiner Kompetenz am Platz sehr geholfen hat. Er hat dort ein unglaubliches Auftreten, gibt klare Anweisungen, ist für mich ein wichtiger Ansprechpartner.”

Komplettiert wird das Wolfsburger Trainerteam, dem unverändert Tortwartcoach Pascal Formann angehört, durch Rainer Widmayer. Der 56-Jährige war zuvor als “Koordinator Talentförderung” bei VfL angestellt, hat bereits zahlreiche Bundesligastationen als Assistent hinter sich. “Rainer Widmayer ist ein sehr erfahrener Co-Trainer, der viel gesehen hat”, betont Hasenhüttl, der zufrieden ist mit dem, was er bekommen hat. Gleichwohl weiß auch er: “Alles schön und gut, aber wir brauchen auch die Ergebnisse.” Am besten schon am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Werder Bremen.

Thomas Hiete