Löws Erinnerungen an Kroos’ Debüt: “Er ist vor allem der coolste Spieler”

Löws Erinnerungen an Kroos’ Debüt: “Er ist vor allem der coolste Spieler”

In das allgemeine Schwärmen von DFB-Rückkehrer Toni Kroos stimmt auch Ex-Bundestrainer Joachim Löw mit ein, der den Madrilenen mit einem Adler vergleicht.

Gemeinsam Weltmeister: Joachim Löw und Toni Kroos.

Gemeinsam Weltmeister: Joachim Löw und Toni Kroos.

imago sportfotodienst

Von 107 Länderspielen für Deutschland hat Toni Kroos 106 unter Bundestrainer Joachim Löw bestritten. Wenn also jemand Einblicke über den Nationalspieler Kroos geben kann, dann wohl der inzwischen 64-Jährige – was er in einem Interview mit Sports Illustrated auch getan hat.

Löw, der wie ursprünglich auch Kroos nach dem Achtelfinal-Aus bei der EM 2021 zurückgetreten war, stimmte in den allgemeinen Tenor mit ein und ein großes Loblied auf den gegen Frankreich herausragenden Rückkehrer (kicker-Note 1) an. Der 34 Jahre alte Stratege sei “der vielleicht beste Verbindungsspieler, den es je gab”, so der Weltmeister-Trainer von 2014.

“… was ausgleicht, dass er beim Tempolauf nicht immer der Schnellste war”

“Er erkennt Räume wie kaum ein anderer und ist dank seiner Technik in der Lage, seine Ideen umzusetzen”, fügt Löw an und vergleicht den Madrilenen mit einem Tier: “Er überblickt wie ein Adler aus der Vogelperspektive das Spielfeld und weiß, was überall gerade passiert.” Kroos könne “wie kaum ein anderer Situationen erfassen, Spiele analysieren. Er ist bei all dem schnell im Kopf, was ausgleicht, dass er beim Tempolauf vielleicht nicht immer der Schnellste war.”

In all den gemeinsamen DFB-Jahren konnte Löw bei Kroos “nie ein Zeichen der Nervosität erkennen. Er ruht stets in sich und ist total klar, auch unter größtem Druck.” Deshalb sei Kroos nicht nur “einer der besten Spieler, die ich je gesehen habe”, so Löw – “er ist vor allem der coolste Spieler”. Und zwar von Anfang an.

Schon als der damalige Leverkusener – als Leihgabe vom FC Bayern – im März 2010 sein Länderspiel-Debüt gegen Argentinien gab (0:1), habe er in Löws Augen dieses “große Selbstverständnis in seinem Spiel” gehabt: “Die Mitspieler entwickelten totales Vertrauen in ihn, weil sie wussten, dass sie ihn in jeder Situation anspielen konnten und er immer in der Lage war, Lösungen zu finden.”

Kroos’ “unglaubliche Orientierungsfähigkeit” hat bei Löw großen Eindruck hinterlassen: “Wo ist der Gegner, wo ist der Ball, wo sind die Mitspieler? Das brachte er alles mit, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch relativ jung und unerfahren war.” Reife und Erfahrung kamen seither noch reichlich dazu.