Wrexham reloaded? US-Schauspieler-Duo investiert in mexikanischen Klub

Ryan Reynolds und Rob McElhenney haben es schon wieder getan: Die beiden US-amerikanischen Schauspieler investieren weiter in den Fußball, diesmal haben sie eine Minderheitsbeteiligung am mexikanischen Team Club Necaxa erworben. Die Kooperation könnte viele Ähnlichkeiten zum Investment beim englischen Viertligisten Wrexham AFC haben.

Rob McElhenney (l.) und Ryan Reynolds in Wrexham:

Rob McElhenney (l.) und Ryan Reynolds in Wrexham: “Wir sind auf lange Sicht dabei.”

IMAGO/PA Images

Mit ihrem Investment beim Club Necaxa schließen sich Reynolds und McElhenney einem illustren Kreis an Geldgebern an. Zu den Investoren des Vereins aus der höchsten mexikanischen Spielklasse, Liga MX, gehören beispielsweise Model Kate Upton, MLB-Star Justin Verlander, NFL-Spieler Odell Beckham Jr., der deutsche Ex-Profi Mesut Özil sowie die Schauspielerin Eva Longoria. Longoria soll laut Variety auch diejenige gewesen sein, die Reynolds und McElhenney zum Investment in Necaxa verhalf. Der Verein ist zu jeweils 50 Prozent im Besitz der Investmentgesellschaft NX Football USA sowie von Ernesto Tinajero Flores, der auch als Chairman von Club Necaxa fungiert.

Das Investment von Reynolds und McElhenney scheint derweil eines mit Wechselwirkung zu sein – und stellt damit eine seltene Form des Multi-Club Ownerships dar: So sollen einige der Geldgeber von Club Necaxa ihrerseits fünf Prozent am walisischen Traditionsverein Wrexham AFC erworben haben, der wiederum den beiden US-Schauspielern gehört.

Die mexikanische Liga MX ist laut Sportico die meistgesehene Fußballliga in den USA und übertrifft sogar die MLS, La Liga und die englische Premier League. Dennoch werden die Teams der Liga MX für viel weniger Geld gehandelt als die der MLS. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die mexikanische Liga ihre kommerziellen Rechte nicht als einheitliche Gruppe verkauft, wodurch populärere Teams wie Chivas und Club América das meiste Geld auf dem Markt einnehmen können. Es ist derweil nicht ausgeschlossen, dass die Liga MX weiter mit dem US-Fußball verschmilzt. Die MLS hat in der Vergangenheit gar eine mögliche Fusion mit der Liga MX erörtert und vor kurzem zudem einen Ligapokal ins Leben gerufen, der jährlich zwischen Mannschaften aus beiden Ländern ausgetragen wird.

Bekommt Club Necaxa auch eine Doku?

Zurück zum Club Necaxa, der kürzlich mit rund 200 Millionen US-Dollar bewertet wurde: Mithilfe von Reynolds und McElhenney will der über 100 Jahre alte Verein zu neuem Glanz kommen. Die beiden US-Schauspieler sollen insbesondere die Bekanntheit des Klubs steigern. Internationale Medien berichten zudem davon, dass die Partnerschaft auch eine Doku-Serie über den mexikanischen Klub beinhalten könnte. Dazu passt, dass sowohl Longoria (Hyphenate Media) als auch Reynolds (Maximum Effort) und McElhenney (More Better) eigene Produktionsfirmen besitzen, die an einer möglichen Doku beteiligt sein könnten.

Eine Fußballklub-Doku von Reynolds und McElhenney? Hier werden Erinnerungen an die preisgekrönte Serie “Welcome to Wrexham” wach, die die Wiederbelebung des unterklassigen walisischen Klubs begleitet. Nach dem Startschuss der Doku im August 2022 geht die Serie in den USA am 2. Mai in ihre dritte Staffel. In Deutschland sind bis dato nur die ersten beiden Staffeln zu sehen. Wann genau bei Disney+ hierzulande Nummer drei veröffentlicht, ist aktuell noch offen.

Reynolds und McElhenney kauften Wrexham AFC vor etwas mehr als drei Jahren und stehen seitdem für einen neuen Stil des Teambesitzes, der sehr stark auf kreative Marketingaktionen ausgelegt ist. “Wir sind auf lange Sicht dabei. Ich möchte, dass jeder, vor allem die Menschen in Nordwales, verstehen, dass ich alles geben werde, was ich bin und was ich kann, um Wrexham zu einer globalen Kraft zu machen”, sagte McElhenney nach der Übernahme.

Wrexham im sportlichen und wirtschaftlichen Höhenflug

Seit dem Einstieg von Reynolds und McElhenney geht es für den damals angeschlagenen Wrexham AFC in Sachen Vermarktung steil bergauf. So konnte der Klub beispielsweise sowohl prominente Trikotsponsoren wie zunächst Tiktok und später United Airlines als auch weitere namhafte Partner wie Gatorade und HP für sich gewinnen. Überdies reiste das Team im vergangenen Sommer zu Vermarktungszwecken in die USA und trat dort gegen Manchester United (3:1) und Chelsea (0:5) an. Von den weit mehr als 10.000 verkauften Trikots werden die allermeisten ins Ausland geliefert.

In den sozialen Medien zählt Wrexham derzeit unter anderem 1,3 Millionen Follower bei Instagram, während die 4.057 Videos des Klubs bei Youtube in Summe über 23 Millionen Aufrufe generiert haben. Und die Zahlen dürften nach dem Necaxa-Deal weiter steigen. Allein der Schauspielerin Eva Longoria folgen über zehn Millionen Follower auf Instagram. Kürzlich legte Wrexham zudem einen Finanzbericht für die Saison 2022/23 vor, der Einnahmen in Höhe von 13 Millionen US-Dollar ausweist. Vor der Übernahme durch Reynolds und McElhenney lag der Wert noch bei rund zwei bis vier Millionen US-Dollar.

Auch sportlich läuft es für Wrexham mit seinem prominenten Investorenduo bestens. Erst Mitte April machte der Klub mit einem 6:0-Kantersieg gegen die Forest Green Rovers den Aufstieg in die dritthöchste englische Spielklasse League One perfekt. Ob das Investment von Reynolds und McElhenney auch den mexikanischen Club Necaxa in neue Sphären hievt, wird die Zeit zeigen.

Henning Eberhardt

Wrexham reloaded? US-Schauspieler-Duo investiert in mexikanischen Klub

Ryan Reynolds und Rob McElhenney haben es schon wieder getan: Die beiden US-amerikanischen Schauspieler investieren weiter in den Fußball, diesmal haben sie eine Minderheitsbeteiligung am mexikanischen Team Club Necaxa erworben. Die Kooperation könnte viele Ähnlichkeiten zum Investment beim englischen Viertligisten Wrexham AFC haben.

Rob McElhenney (l.) und Ryan Reynolds in Wrexham:

Rob McElhenney (l.) und Ryan Reynolds in Wrexham: “Wir sind auf lange Sicht dabei.”

IMAGO/PA Images

Mit ihrem Investment beim Club Necaxa schließen sich Reynolds und McElhenney einem illustren Kreis an Geldgebern an. Zu den Investoren des Vereins aus der höchsten mexikanischen Spielklasse, Liga MX, gehören beispielsweise Model Kate Upton, MLB-Star Justin Verlander, NFL-Spieler Odell Beckham Jr., der deutsche Ex-Profi Mesut Özil sowie die Schauspielerin Eva Longoria. Longoria soll laut Variety auch diejenige gewesen sein, die Reynolds und McElhenney zum Investment in Necaxa verhalf. Der Verein ist zu jeweils 50 Prozent im Besitz der Investmentgesellschaft NX Football USA sowie von Ernesto Tinajero Flores, der auch als Chairman von Club Necaxa fungiert.

Das Investment von Reynolds und McElhenney scheint derweil eines mit Wechselwirkung zu sein – und stellt damit eine seltene Form des Multi-Club Ownerships dar: So sollen einige der Geldgeber von Club Necaxa ihrerseits fünf Prozent am walisischen Traditionsverein Wrexham AFC erworben haben, der wiederum den beiden US-Schauspielern gehört.

Die mexikanische Liga MX ist laut Sportico die meistgesehene Fußballliga in den USA und übertrifft sogar die MLS, La Liga und die englische Premier League. Dennoch werden die Teams der Liga MX für viel weniger Geld gehandelt als die der MLS. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die mexikanische Liga ihre kommerziellen Rechte nicht als einheitliche Gruppe verkauft, wodurch populärere Teams wie Chivas und Club América das meiste Geld auf dem Markt einnehmen können. Es ist derweil nicht ausgeschlossen, dass die Liga MX weiter mit dem US-Fußball verschmilzt. Die MLS hat in der Vergangenheit gar eine mögliche Fusion mit der Liga MX erörtert und vor kurzem zudem einen Ligapokal ins Leben gerufen, der jährlich zwischen Mannschaften aus beiden Ländern ausgetragen wird.

Bekommt Club Necaxa auch eine Doku?

Zurück zum Club Necaxa, der kürzlich mit rund 200 Millionen US-Dollar bewertet wurde: Mithilfe von Reynolds und McElhenney will der über 100 Jahre alte Verein zu neuem Glanz kommen. Die beiden US-Schauspieler sollen insbesondere die Bekanntheit des Klubs steigern. Internationale Medien berichten zudem davon, dass die Partnerschaft auch eine Doku-Serie über den mexikanischen Klub beinhalten könnte. Dazu passt, dass sowohl Longoria (Hyphenate Media) als auch Reynolds (Maximum Effort) und McElhenney (More Better) eigene Produktionsfirmen besitzen, die an einer möglichen Doku beteiligt sein könnten.

Eine Fußballklub-Doku von Reynolds und McElhenney? Hier werden Erinnerungen an die preisgekrönte Serie “Welcome to Wrexham” wach, die die Wiederbelebung des unterklassigen walisischen Klubs begleitet. Nach dem Startschuss der Doku im August 2022 geht die Serie in den USA am 2. Mai in ihre dritte Staffel. In Deutschland sind bis dato nur die ersten beiden Staffeln zu sehen. Wann genau bei Disney+ hierzulande Nummer drei veröffentlicht, ist aktuell noch offen.

Reynolds und McElhenney kauften Wrexham AFC vor etwas mehr als drei Jahren und stehen seitdem für einen neuen Stil des Teambesitzes, der sehr stark auf kreative Marketingaktionen ausgelegt ist. “Wir sind auf lange Sicht dabei. Ich möchte, dass jeder, vor allem die Menschen in Nordwales, verstehen, dass ich alles geben werde, was ich bin und was ich kann, um Wrexham zu einer globalen Kraft zu machen”, sagte McElhenney nach der Übernahme.

Wrexham im sportlichen und wirtschaftlichen Höhenflug

Seit dem Einstieg von Reynolds und McElhenney geht es für den damals angeschlagenen Wrexham AFC in Sachen Vermarktung steil bergauf. So konnte der Klub beispielsweise sowohl prominente Trikotsponsoren wie zunächst Tiktok und später United Airlines als auch weitere namhafte Partner wie Gatorade und HP für sich gewinnen. Überdies reiste das Team im vergangenen Sommer zu Vermarktungszwecken in die USA und trat dort gegen Manchester United (3:1) und Chelsea (0:5) an. Von den weit mehr als 10.000 verkauften Trikots werden die allermeisten ins Ausland geliefert.

In den sozialen Medien zählt Wrexham derzeit unter anderem 1,3 Millionen Follower bei Instagram, während die 4.057 Videos des Klubs bei Youtube in Summe über 23 Millionen Aufrufe generiert haben. Und die Zahlen dürften nach dem Necaxa-Deal weiter steigen. Allein der Schauspielerin Eva Longoria folgen über zehn Millionen Follower auf Instagram. Kürzlich legte Wrexham zudem einen Finanzbericht für die Saison 2022/23 vor, der Einnahmen in Höhe von 13 Millionen US-Dollar ausweist. Vor der Übernahme durch Reynolds und McElhenney lag der Wert noch bei rund zwei bis vier Millionen US-Dollar.

Auch sportlich läuft es für Wrexham mit seinem prominenten Investorenduo bestens. Erst Mitte April machte der Klub mit einem 6:0-Kantersieg gegen die Forest Green Rovers den Aufstieg in die dritthöchste englische Spielklasse League One perfekt. Ob das Investment von Reynolds und McElhenney auch den mexikanischen Club Necaxa in neue Sphären hievt, wird die Zeit zeigen.

Henning Eberhardt