Dem FC Southampton droht der direkte Wiederabstieg in die Championship. Für die schwere Mission Klassenerhalt wurde ausgerechnet Ivan Juric auserkoren, der jüngst krachend in Rom gescheitert war.
Angespannt: Ivan Juric stand bei seinem jüngsten Engagement in Rom schnell in der Kritik.
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Der FC Southampton steht in der Premier League mit dem Rücken zur Wand. Aus den ersten 16 Ligaspielen holten die Saints lediglich fünf Punkte – und sind damit abgeschlagen Letzter. Bis zum rettenden Ufer, das derzeit Leicester City ziert, sind es bereits neun Zähler. Sechs der jüngsten sieben Pflichtspiele gingen verloren.
Nach der deftigen 0:5-Heimpleite gegen Tottenham Hotspur, das bereits zur Pause mit fünf Toren Unterschied geführt hatte, zogen die Verantwortlichen die Reißleine. Teammanager Russell Martin musste seinen Hut mit sofortiger Wirkung nehmen. Der im Sommer 2023 verpflichtete Schotte kam auf 73 Pflichtspiele mit Southampton, von denen er 34 gewann und 26 verlor.
Es sei an der Zeit für einen “neuen Impuls”. Den verspricht sich Southampton nun ausgerechnet von einem Trainer, der bei seiner letzten Station krachend gescheitert war: Ivan Juric. Der 49-Jährige soll die schier aussichtslose Mission Klassenerhalt anführen. Er erhielt einen Vertrag bis 30. Juni 2026.
Mit übermäßig viel Selbstvertrauen dürfte Juric den neuen Posten aber wohl eher nicht antreten. Die Roma hatte den Kroaten als Nachfolger für den überraschend entlassenen Daniele de Rossi Mitte September verpflichtet. Nach nur zwölf Pflichtspielen aber, von denen Juric nur vier gewinnen konnte, waren seine Tage in der Ewigen Stadt schon wieder gezählt.
Kein wirklich gutes Verhältnis hatte Juric insbesondere zu Weltmeister Mats Hummels gepflegt, den er kaum einsetzte. Unter Jurics Nachfolger Claudio Ranieri spielt der Defensivmann derweil eine wichtige Rolle und blühte jüngst auf.
Fulham, West Ham und Palace warten
Nun also England. Für Juric, der bislang ausschließlich in Italien trainiert hatte, ist die Premier League ein großes Abenteuer. Das beim FC Fulham am Sonntag (15 Uhr) startet. Beim Premier-League-Achten gilt es eigentlich schon direkt zu punkten.
“Es ist eine große Herausforderung, aber ich bin optimistisch, denn ich habe ein Team gesehen, dass es besser kann”, sagte Juric mit Blick auf seine neue Aufgabe und verriet auch, was er zu ändern gedenkt. “Ich will, dass wir aggressiver sind, viel mehr pressen und handlungsschnell sind. Das ist meine Idee von Fußball.”
Vor dem Jahreswechsel geht es für Jurics Team noch am Boxing Day gegen West Ham United und am 29. Dezember zu Oliver Glasners Crystal Palace.