Altglienicke-Dauerbrenner Türpitz: “Die Saison fühlt sich nicht gut an”

Philip Türpitz ist für die VSG Altglienicke beinahe unverzichtbar. Der zweitligaerfahrene Routinier hadert aber damit, dass die hochgesteckten Ziele mit seinem Verein diese Saison schon früh in weite Ferne gerückt sind. Die kommenden Jahre wird es nicht leichter.

Hätte mit der VSG Altglienicke gerne um den Aufstieg mitgespielt: Philip Türpitz (vorne)

Hätte mit der VSG Altglienicke gerne um den Aufstieg mitgespielt: Philip Türpitz (vorne)

IMAGO/Matthias Koch

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171 Spiele (40 Tore) bestritt Philip Türpitz in seiner Karriere für den Chemnitzer FC, 1. FC Magdeburg, Hansa Rostock und Türkgücü München bereits in der 3. Liga. In diese Spielklasse wollte der Mittelfeldspieler nach der Spielzeit 2023/24 mit der VSG Altglienicke zurückkehren. Für den Verein aus der Regionalliga Nordost wäre es erstmalig der Sprung in den Profifußball gewesen.

Doch sportlich reichte es in der laufenden Saison nicht für die nominell stark besetzte Berliner Mannschaft. Zumal der Meister nach der aktuellen Serie direkt aufsteigt, ehe in den nächsten zwei Spielzeiten im Anschluss die viel kritisierten zwei Aufstiegsspiele noch anstehen. “Wir sind unseren eigenen Ansprüchen hinterhergelaufen”, so Türpitz. “Daher kann es keine zufriedenstellende Saison sein.”

Wir haben viel Potenzial im Team, doch die ein oder andere Entscheidung ist dann falsch.

Philip Türpitz zur aktuellen Saison

Mit 48 Punkten nach 31 Partien steht die VSG lediglich auf Tabellenplatz 6. “Wir wollen die Saison noch bestmöglich abschließen”, so der Rechtsfuß, der seit der Rückrunde der Saison 2022/23 bei den Berlinern spielt. Doch die 2:3-Heimniederlage zuletzt am 31. Spieltag gegen den FC Eilenburg, der weitaus weniger Etat hat als die Berliner, zeigte schonungslos die Schwächen der VSG, die vor allem in der Defensive anfällig ist und in der Offensive zu viele Chancen liegenlässt. “Wir haben viel Potenzial im Team, doch die ein oder andere Entscheidung ist dann falsch. Es ist ein Lernprozess”, so der 32-Jährige. “Wir erzielen das entscheidende Tor nicht und machen in der Defensive Fehler.” So verspielte der Verein aus dem Südosten der Hauptstadt schon den ein oder anderen Punkt und musste bereits frühzeitig den realistischen Kampf um den Titel beenden.

Mit seinen 30 Einsätzen hat der gebürtige Laupheimer, der für den 1. FC Magdeburg und SV Sandhausen bereits in der 2. Bundesliga (59 Spiele/10 Tore) kickte, die meisten für die VSG absolviert. “‘Türpi’ ist ein wichtiger Baustein. Er ist sportlich wie menschlich ein Vorbild und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft”, sagt VSG-Trainer Murat Salar (47). “Er ist fast unverzichtbar für uns.”

Die bis dato 2353 gespielten Minuten für Türpitz, der mit feiner Technik ausgestattet ist und immer den Abschluss sucht, bedeuten hinter Teamkollege Tolcay Cigerci (29, 2595) die zweitmeisten der Mannschaft. Zudem erzielte der Offensivakteur schon acht Treffer und bereitete sechs weitere Tore vor. “Ich stelle den Mannschaftserfolg immer über meinen persönlichen. Meine Leistung müssen andere beurteilen”, so Türpitz. “Die Saison fühlt sich aber nicht so gut an.” Dabei hat der Routinier, der in der Offensive über die Flügel kommt oder bei entsprechender taktischer Ausrichtung auch als Mittelstürmer agiert, noch einen Vertrag über die Saison hinaus bei der VSG. Dann könnte er zusammen mit den Berlinern in der Saison 2024/25 einen erneuten Versuch unternehmen, den Aufstieg in die 3. Liga zu schaffen.

Matthias Schütt