Leichtathletik-EM in Rom: Mihambo führt deutsches Team an

Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat sein Team für die Europameisterschaft in Rom vergrößert. Insgesamt sind nun 100 Athletinnen und Athleten nominiert.

Malaika Mihambo ist im Olympia-Jahr auch bei der Leichtathletik-EM dabei.

Malaika Mihambo ist im Olympia-Jahr auch bei der Leichtathletik-EM dabei.

IMAGO/Chai v.d. Laage

Das Aufgebot des Deutschen Leichtathletik-Verbands ist nach einer weiteren Nominierungsrunde nahezu komplett. Nachdem bereits Starterinnen und Starter im Halbmarathon, Gehen, über 10.000 Meter und im Mehrkampf ihr Ticket für die Europameisterschaften in Rom (7. bis 12. Juni) erhalten hatten, sind nun weitere Plätze vergeben worden.

Angeführt wird das deutsche Team von Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo. Bei den letzten kontinentalen Titelkämpfen in München 2022 war die Heidelbergerin Zweite geworden. Insgesamt sind vier Titelträger von München auch in Italien dabei. Niklas Kaul (Zehnkampf), Julias Weber (Speerwurf), Konstanze Klosterhalfen (5000 Meter) und Gina Lückenkemper (100 Meter) zählen auch in der ewigen Stadt zu den deutschen Medaillenhoffnungen.

“Für mich ist es auf jeden Fall eine Meisterschaft, die ich sehr ernst nehme”, sagte Mihambo dem SID über die Titelkämpfe in Rom. In Italien will die 30-Jährige weiter Schwung aufnehmen für die Olympischen Spiele in zwei Monaten. Denn in Paris solle dann “der absolute Höhepunkt gesetzt” werden, sagte Mihambo.

Potye fehlt verletzungsbedingt

Vize-Europameister Tobias Potye (Hochsprung) hingegen musste verletzungsbedingt seinen Start absagen. Bei den Weltmeisterschaften im vorigen Jahr wurde Potye starker Fünfter.

Bisher hat der Deutsche Leichtathletik-Verband insgesamt 100 Athleten und Athletinnen für die EM nominiert, die erster Saisonhöhepunkt im Olympia-Jahr ist. Voraussichtlich an diesem Wochenende kommen noch jene dazu, die über die europäische Rangliste und eine Leistungsbestätigung einen Quotenplatz sicher haben. 2022 war der DLV bei der EM die Nummer eins in der Nationenwertung, bei der WM im Vorjahr in Budapest gab es keine Medaille.

sts, DPA, SID

“Platz neun verteidigen”: DOSB gibt Medaillenziel für Paris aus

Bei den Olympischen Spielen in Tokio landete Deutschland im Medaillenspiegel auf dem neunten Platz. Der Deutsche Olympische Sportbund erwartet die gleiche Leistung auch in Paris.

Malaika Mihambo holte eine von zehn Goldmedaillen für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Tokio.

Malaika Mihambo holte eine von zehn Goldmedaillen für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Tokio.

imago images/Sven Simon

Am 26. Juli beginnen in Paris die Olympischen Spiele, rund zwei Monate vor dem Start steht das Medaillenziel. “Wir haben Platz neun zu verteidigen, waren unter den Top 10. Und da wollen wir bleiben”, sagte Torsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes dem SID am Dienstagabend.

Bei den letzten Spielen in Tokio vor drei Jahren hatte Deutschland insgesamt 37 Medaillen (zehnmal Gold, elfmal Silber, 16-mal Bronze) geholt. Die gleiche Ausbeute erwartet der 61-Jährige “hoffentlich auch in Paris”.

Noch sind nicht alle Plätze im deutschen Team besetzt: “Um die 300 Athletinnen und Athleten sind qualifiziert. Wir wollen eine Mannschaftsstärke von 400, 420 haben. Und wir wollen natürlich auch durch Leistung beeindrucken”, so Burmester.

Erste Frau unter 29 Minuten: Chebet pulverisiert 10.000-Meter-Weltrekord

Wieder ein Weltrekord in der Leichtathletik: Beatrice Chebet pulverisiert die bisherige Bestmarke über 10.000 Meter.

Beatrice Chebet lief als erste Frau die 10.000 Meter unter 29 Minuten.

Beatrice Chebet lief als erste Frau die 10.000 Meter unter 29 Minuten.

IMAGO/USA TODAY Network

Die Kenianerin Beatrice Chebet hat beim Diamond-League-Meeting im amerikanischen Eugene den Weltrekord über 10.000 Meter um fast sieben Sekunden verbessert. Die 24-Jährige lief am Samstag (Ortszeit) im US-Bundesstaat Oregon 28:54,14 Minuten und blieb damit als erste Leichtathletin unter der Marke von 29 Minuten.

Die bisherige Bestmarke der Äthiopierin Letesenbet Gidey vom 8. Juni 2021 stand bei 29:01,03 Minuten. Zweite in Eugene wurde Gudaf Tsegay aus Äthiopien in 29:05,92 Minuten.

Chebet feierte vor zwei Jahren an gleicher Stelle mit dem Gewinn von WM-Silber über 5000 Meter ihren bisher größten internationalen Erfolg. Vor einem Jahr in Budapest wurde sie WM-Dritte über diese Distanz. Bei den Olympischen Spielen in Paris Anfang August will sich Chebet zunächst auch auf die 5000 Meter konzentrieren, wie sie nach ihrem Weltrekord über die doppelte Distanz sagte. Zuletzt war sie 2020 in Nairobi ein Rennen über 10.000 Meter gelaufen.

Eigentlich hat für das Rennen die Äthiopierin Gudaf Tsegay einen Weltrekordversuch angekündigt. Doch Chebet nutzte die Chance, setzte sich im richtigen Moment an die Spitze und verteidigte diese. Tsegay wurde am Ende in in 29:05,92 Minuten Zweite – der drittbesten Zeit der Geschichte.