Totale Dominanz: Mavs deklassieren Boston und verhindern Sweep

Dallas hat den Sweep in den NBA-Finals eindrucksvoll verhindert. Gegen ungewohnt schwache Boston Celtics feierten die Mavs einen überzeugenden 122:84-Sieg und verkürzten in der Best-of-Seven-Serie auf 1:3 – einen Finals-Rekord verpassten sie jedoch knapp.

Zwei Asse in Dallas: Luka Doncic und Kyrie Irving (re.).

Zwei Asse in Dallas: Luka Doncic und Kyrie Irving (re.).

NBAE via Getty Images

Nach drei Niederlagen in Serie benötigen die Dallas Mavericks ein Wunder, um sich den Titel zu holen – noch nie in der Geschichte der NBA konnte ein Team in den Play-offs ein 0:3 in einer Best-of-Seven-Serie wettmachen, die Statistik liegt bei 0:156. In Spiel vier ging es zunächst aber darum, sich nicht sweepen zu lassen – und die Texaner wussten das zu verhindern. Gerade defensiv überzeugte Dallas.

Doncic leistet Wiedergutmachung

Das lag auch an Luka Doncic, der beim 99:106 in Spiel drei vier Minuten vor Schluss wegen sechs Fouls disqualifiziert worden und anschließend durchaus stark kritisiert worden war. Der Slowene hatte anschließend zugegeben, dass sein Handeln “nicht das Schlauste war” und hatte sich für dieses Spiel ganz offensichtlich vorgenommen, Wiedergutmachung zu leisten – das tat er dann auch.

Der 25-Jährige trat konzentriert in Abwehr und Angriff auf – und erwies sich als Anführer der Mavs, die sich insgesamt praktisch keine Unkonzentriertheiten leisteten, sehr physisch agierten und schlicht gieriger auf den Sieg waren. Dallas half auch, dass Kyrie Irving einen guten Tag erwischte. Doncic kam am Ende auf 29 Punkte (trotz 0 von 8 für drei Punkte), Irving glänzte mit 21 Zählern. Maxi Kleber kam in ordentlichen 23 Minuten Spielzeit auf fünf Punkte, einen Assist, einen Rebound und einen Steal.

Boston wiederum war ganz und gar nicht auf der Höhe, kam mit der aggressiven Spielweise der Texaner überhaupt nicht klar und lief nach dem Ende des ersten Viertels bereits einem 13-Punkte-Rückstand hinterher (21:34), bis zur Halbzeit waren es schon 26 Zäher Rückstand (35:61). Ein Offenbarungseid der Celtics war die Arbeit unter dem Korb, wo die Präsenz und Wucht eines Kristaps Porzingis schmerzlich vermisst wurde. Eigentlich hatte es im Vorfeld geheißen, dass der verletzungsanfällige Lette einsatzfähig sei, auf dem Parkett stand der Center schlussendlich aber nicht.

Boston wirft die Flinte früh ins Korn

Allein an Porzingis lag es nicht, Boston insgesamt hatte einen rabenschwarz erwischt und das Spiel schon kurz vor Ende des dritten Viertel bereits abgehakt. Bei den Kelten gab es keinen Spieler, der Normalform erreichte. Jayson Tatum war mit mageren 15 Punkten noch der Topscorer seines Teams. Sam Houser (14), Payton Pritchard (11), Jaylen Brown (10) und Jrue Holiday (10) waren beim Ertönen der Schlusssirene zumindest noch zweistellig.

Jayson Tatum

In Spiel vier waren er und seine Mitspieler meilenweit von Normalform entfernt: Jayson Tatum.
NBAE via Getty Images

Das änderte aber nichts daran, dass es sich bei Boston an diesem Abend um ein Versagen auf ganzer Linie gehandelt hat. Das war bereits zu Beginn des Schlussabschnitts klar. In diesen ging es mit einem 60:92 aus Sicht der Gäste, denen da schon klar war, dass sie in den diesjährigen Playoffs nicht nur die erste Niederlage nach zehn Siegen in Serie kassieren würden, sondern auch die erste auf fremdem Terrain. Bei beiden Teams kamen im vierten Viertel nur noch Reservespieler zum Einsatz.

Mavs verpassen Bulls-Rekord nur knapp

Am Ende gewannen die Mavs mit 122:84, verhinderten den Sweep und dürfen weiter von einer Sensation träumen. Zwischenzeitlich sah es sogar danach aus, als könnte Dallas den höchsten Sieg überhaupt in einem Finals-Spiel einfahren. Der Rekord der Chicago Bulls von 42 Punkten Unterschied aus der Saison 1997/98 (96:54 gegen Utah Jazz) blieb jedoch bestehen, die 38 Zähler Differenz bescherten den Texanern in dieser Liste Platz drei hinter Chicago und Boston, das 2007/08 gegen die Los Angeles Lakers mit 39 Punkten Unterschied gewonnen hatte (131:92) und somit Zweiter bleibt.

Doncic dürften solche Spielereien nicht wirklich interessieren, er freute sich vielmehr über den Sieg und erklärte, wie es dazu kam. “Wir wussten, dass wir nicht verlieren dürfen”, sagte der Guard und meinte mit Blick auf die starke Defensivleistung des Teams, dass man endlich mit “viel mehr Energie” gespielt habe – und das habe sich bezahlt gemacht.

Spiel fünf steht nun am Montag in Boston an, wo sich die Celtics vor heimischem Publikum den 18. Meistertitel sichern können und wollen. Die Mavs wiederum werden alles daran setzen, dass es nicht dazu kommt. Wie das gehen soll, verriet Doncic: “Wir werden genauso spielen müssen wie heute. Aber wir wissen, wie schwer es dort wird.”

“War nicht das Schlauste”: Doncic entschuldigt sich für sechstes Foul gegen Boston

Die Chancen der Dallas Mavericks auf die Championship tendieren nach der 99:106-Niederlage gegen die Boston Celtics in Spiel 3 gegen Null. Verantwortung für die Niederlage übernahm auch Luka Doncic, der zugab, sich nicht sechs Fouls in den Finals leisten zu dürfen.

Das sechste und letzte Foul in Spiel 3 der NBA Finals: Luka Doncic (li.) bringt Jaylen Brown zu Fall.

Das sechste und letzte Foul in Spiel 3 der NBA Finals: Luka Doncic (li.) bringt Jaylen Brown zu Fall.

Boston Globe via Getty Images

Schon nach wenigen Minuten im vierten Viertel schienen die Mavs vor eigenem Publikum klinisch tot zu sein, der Rückstand auf die Kelten wuchs auf 21 Punkte an. Ein furioses Comeback machte es nochmal spannend, in den Schlussminuten aber musste Dallas ohne Luka Doncic auskommen.

Der Slowene kassierte vier Minuten vor dem Ende sein sechstes Foul, als er versuchte, ein Offensiv-Foul gegen Jaylen Brown zu ziehen. Erst kurz zuvor hatte er Foul Nummer fünf kassiert, beim sechsten folgte die Disqualifikation. “Das war nicht das Schlauste, was ich machen konnte, vor allem in dieser Situation”, gestand Doncic nun in einem Interview mit ESPN am Tag nach Spiel 3.

NBA Finals 2024

“Das war mein Fehler, das kannst du nicht machen – nicht in den NBA Finals”, so Doncic weiter. “In der Regular Season ist es vielleicht etwas anderes, aber in den NBA Finals kann man das wirklich nicht machen.”

Doncic ehrlich: “Ich muss damit aufhören”

Schon zuvor hatte er sich oftmals bei den Referees über deren Pfiffe oder Nicht-Pfiffe beklagt. Ligaweit ist er schon seit Jahren dafür berüchtigt. Das Beklagen bei den Schiedsrichtern führte in Spiel 3 einige Mal dazu, dass er nicht rechtzeitig zurück in der Defense war und Boston leichte Punkte geschenkt bekam.

“Ich muss damit aufhören”, beteuerte Doncic nun. “Ich will wirklich gewinnen. Manchmal zeige ich das nicht auf die richtige Art und Weise. Aber am Ende des Tages geht es nur darum, dass ich gewinnen will. Ich muss mich aber bessern.”

Auch unabhängig von den Diskussionen mit den Referees und seinen sechs Fouls erwischte Doncic in Spiel 3 nicht sein bestes Ich. Zwar erzielte er 27 Punkte – versenkte dabei allerdings nur magere elf seiner 27 Wurfversuche aus dem Feld (1/7 Dreier). Zur Wahrheit gehört dabei auch, dass der Mavs-Star schon seit einiger Zeit angeschlagen spielt. Zuletzt bekam er Schmerzmittel wegen einer Prellung am Brustkorb gespritzt. Das wird, so Doncic, “wahrscheinlich” auch vor Spiel 4 in der Nacht auf Samstag (2.30 Uhr deutscher Zeit) der Fall sein.

Doncic und die Suche nach dem Spaß

Dann wird Dallas etwas versuchen, was in der langen Historie der NBA noch kein Team geschafft hat: einen 0:3-Rückstand in einer Best-of-seven-Serie zu drehen. Doncic gibt die Hoffnung noch lange nicht auf und zog einen Vergleich zur regulären Saison, als den Mavs nach dem All-Star Break und einem Tief der Umschwung gelang.

“Ich weiß, das war die Regular Season. Aber es war der Zeitpunkt, an dem wir uns gefunden haben. Unsere Chemie von da an war top”, erklärte Doncic. “Wir müssen daran glauben. Ich weiß, wir können es schaffen.” Und wie? “Wieder Spaß haben beim Spielen. Wir haben darüber gesprochen, wie wir von dem 21-Punkte-Rückstand zurückgekommen sind. Wir hatten Spaß. Wir haben verteidigt. Wir sind gerannt. Wir haben das Spiel schnell gemacht und einfach gute Würfe genommen.” Um sich an den letzten Strohhalm zu klammern, braucht Dallas das auch in Spiel 4.

Drama pur: Boston stoppt wildes Mavs-Comeback – Dallas fällt in 0:3-Loch

Die Boston Celtics haben schon nach Spiel 3 der NBA Finals eine Hand an der 18. Meisterschaft der Franchise-Historie. Auf dem Weg zum dritten Sieg im dritten Spiel gegen die Dallas Mavericks musste Boston ein furioses Mavs-Comeback abwehren.

30 Punkte und ein Highlight-Dunk: Jaylen Brown überzeugte erneut auf Seiten der Celtics.

30 Punkte und ein Highlight-Dunk: Jaylen Brown überzeugte erneut auf Seiten der Celtics.

NBAE via Getty Images

21 Punkte betrug der Vorsprung der Boston Celtics nach wenigen Minuten im vierten Viertel, als die Gäste von der Ostküste eigentlich schon wie die sicheren Sieger aussahen. Doch die Mavs kämpften. Dallas kam tatsächlich nochmal in die Partie zurück, verlor Luka Doncic – und musste sich letztlich mit 99:106 geschlagen geben.

Kyrie Irving meldete sich für Dallas endlich in dieser Serie an, die durch die Niederlage und dem dadurch entstandenen 0:3-Loch für die Mavs allerdings schon entschieden zu sein scheint. Irving wehrte sich mit 35 Punkten nach Kräften, Doncic sammelte 27 Zähler, sechs Rebounds und sechs Assists. Und sechs Fouls, weshalb der Slowene vorzeitig disqualifiziert wurde. So fehlte den Mavs am Ende die Firepower, um eines der größten Comebacks der Finals-Geschichte zu vollenden. Der Deutsche Maxi Kleber kam nur auf acht Minuten Einsatzzeit und null Punkte.

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Die richtige Antwort auf die texanische Aufholjagd hatte letztlich Jaylen Brown, der mit seinem Jumper kurz vor Schluss und 30 Punkten sowie jeweils acht Rebounds und Assists den Mavs den Garaus machte. Zuvor waren es er und Jayson Tatum (31 Punkte), die Dallas im dritten Viertel überrannten und die scheinbar komfortable Führung für Boston, das insgesamt acht Dreier mehr versenkte als Dallas (17:9), herausspielten. Bis das Drama im vierten Viertel seinen Lauf nahm. Doch von vorne …

Porzingis fällt aus – Dallas legt Traumstart hin

Gut eineinhalb Stunden vor Tip-Off verkündeten die Celtics die Hiobsbotschaft: Kristaps Porzingis würde für Spiel 3 aufgrund seiner “seltenen” Verletzung am linken Bein ausfallen. Fraglich, ob er in der Serie überhaupt nochmal auf das Parkett zurückkehren kann. Bei den Gästen von der Ostküste startete also erneut Al Horford, der deutlich mehr Minuten abreißen musste als in den ersten beiden Spielen der Serie – doch den Kelten fehlte die defensive Präsenz von Porzingis in der Zone.

So legte Dallas einen Traumstart hin. Schon nach 111 gespielten Sekunden sah sich Gäste-Coach Joe Mazzulla zu einer Auszeit gezwungen, den offensiven Rhythmus der Mavs zu Beginn der Partie konnte er aber nicht durchbrechen. Die hervorragende Stimmung im American Airlines Center ließen Doncic und Irving, die in der Zone fast nach Belieben punkteten, nur noch weiter hochkochen. Kyries erster Dreier der diesjährigen Finals stellte auf 25:12 für Dallas. Tatum brachte die Celtics anschließend in die Spur zurück, tatkräftig unterstützt von Sam Hausers Dreiern, und verkürzte per Dunk zum Ende des ersten Viertels auf 30:31 aus Sicht der Gäste.

Nach einem umkämpften, intensiv geführten zweiten Viertel mit erneut Tatum und Irving als Hauptprotagonisten (jeweils 20 Punkte zur Halbzeitpause), übernahmen die Celtics nach dem Seitenwechsel die Kontrolle. Offensiv ließen die Gäste den Ball vorzüglich durch die eigenen Reihen laufen, erwischten einen manchmal schläfrigen Doncic auf dem falschen Fuß und trafen extrem hochprozentig (13/20 aus dem Feld und 5/11 Dreier).

Defensiv machten sie Doncic und Irving nun das Leben deutlich schwerer, auch in der Zone. Boston zog auf 15 Punkte davon, Brown setzte mit einem Highlight-Dunk das Ausrufezeichen zum Ende des dritten Abschnitts. Die heimischen Fans in Dallas waren mittlerweile weitestgehend verstummt.

Mavs-Comeback bleibt unvollendet

Die Mavs benötigten ein Comeback, doch das Momentum war komplett auf Seiten der Celtics. Statt den Beginn einer Aufholjagd der Hausherren sahen die Fans zwei weitere, eiskalte Dreier der Kelten, die die Führung auf 21 Zähler anwachsen ließen. Das sollte es aber noch lange nicht gewesen sein. Ein 12:0-Lauf brachte Dallas neue Hoffnung, vor allem weil die Defense eine ganz andere Intensität zeigte. Insgesamt zauberten die Mavs aus dem Nichts einen 20:2-Run aufs Parkett – auch die Fans waren wieder da.

Vier Minuten vor dem Ende erlitten die Comeback-Hoffnungen der Texaner allerdings einen herben Rückschlag: Doncic kassierte sein sechstes Foul und musste damit das restliche Spiel von der Bank aus verfolgen. Ein Dreier von Derrick White (16 Punkte) verpasste den Mavs einen weiteren Schlag, Dallas kämpfte aber weiter. Erst als Brown einen langen Jumper versenkte, Irving einen schwierigen Dreier über Horford vergab und White von der Freiwurflinie traf, war der respektable Comeback-Versuch der Texaner Geschichte.

Das schier aussichtslose 0:156

Und damit vermutlich auch die Championship-Hoffnungen der Mavs. In der Historie der NBA Playoffs hat noch nie ein Team einen 0:3-Rückstand in einer Best-of-seven-Serie drehen können – und das in bislang 156 Versuchen. In Spiel 4 in der Nacht auf Samstag (2.30 Uhr deutscher Zeit) haben die Celtics erstmals die Chance, die Championship einzutüten.

“Seltene Verletzung”: Porzingis droht erneut auszufallen

Vor dem dritten Spiel der NBA Finals in der Nacht auf Donnerstag sorgt sich Boston um den erneut verletzten Kristaps Porzingis. Auch bei den Mavs ist einer der Stars nicht bei 100 Prozent.

Kann er in Spiel 3 der Finals spielen oder nicht? Das ist für Kristaps Porzingis (M.) und die Boston Celtics die entscheidende Frage.

Kann er in Spiel 3 der Finals spielen oder nicht? Das ist für Kristaps Porzingis (M.) und die Boston Celtics die entscheidende Frage.

Boston Globe via Getty Images

In den bisherigen Playoffs hat Kristaps Porzingis bereits zehn der 16 Partien der Boston Celtics verletzungsbedingt verpasst. Nun droht ihm ein erneuter Ausfall. Die Kelten führen den lettischen Big Man vor Spiel 3 der Finals (Donnerstag, 2.30 Uhr deutscher Zeit) offiziell als fraglich, Grund dafür ist eine “seltene Verletzung” an seinem linken Bein, wie es von Teamseite hieß.

Porzingis hatte sich beim 105:98-Sieg in Spiel 2 der Finals eine Verletzung zugezogen, nun gaben die Celtics Details die Diagnose bekannt. Der Lette habe sich demnach ein Halteband im linken Bein im Knöchelbereich gerissen, was zu Problemen an der linken Schienbeinsehne führe. Über seinen Status für die kommenden Spiele solle von Tag zu Tag neu entschieden werden.

NBA Finals 2024

“Ich werde alles tun, um im Spiel dabei zu sein”, beteuerte der 28-Jährige, der zuvor in den Playoffs aufgrund einer Wadenverletzung passen musste. “Ich habe etwas gespürt und nun muss ich damit leben. Ich fühle mich gut, auch von der Psyche her.” Porzingis hatte sowohl offensiv (20 Punkte in Spiel 1 und 12 Punkte in Spiel 2) als auch defensiv seinen Anteil an der aktuellen 2:0-Führung der Celtics in der Final-Serie.

Doncic: Schmerzmittel gegen Prellung

Auch die Gegenseite kommt nicht ohne Blessuren aus: Nach Informationen von ESPN erhielt Luka Doncic vor Spiel 2 eine Spritze mit Schmerzmitteln, um die Schmerzen einer Brustkorbprellung zu lindern. Vor Spiel 3 soll der Superstar der Mavs demnach erneut Schmerzmittel erhalten.

“Ich fühle mich gut”, meinte Doncic nach einer Trainingseinheit am Dienstag. “Ich will nicht auf weitere Details eingehen. Ich fühle mich gut.” Im Laufe der Playoffs hatte der Slowene zudem mit Knieproblemen zu kämpfen.

Nichtsdestotrotz ist der 25-Jährige der alles überragende Spieler bei den Texanern. Über die komplette Postseason betrachtet, legt Doncic im Schnitt 29 Punkte, 9,7 Rebounds sowie 8,5 Assists pro Partie auf. Nach 30 Zählern in Spiel 1 der Finals legte er mit 32 Punkten und einem Triple-Double in Spiel 2 nach. Auf ihn wird es auch in den kommenden Partien ankommen, die nun in Dallas stattfinden. Allerdings müssen auch die Rollenspieler und Co-Star Kyrie Irving endlich mehr Unterstützung liefern.

“Seltene Verletzung”: Porzingis fällt erneut aus

In den NBA Finals sorgt sich Boston um den erneut verletzten Kristaps Porzingis. Auch bei den Mavs ist einer der Stars nicht bei 100 Prozent.

Kann er in den Finals nochmal spielen oder nicht? Das ist für Kristaps Porzingis (M.) und die Boston Celtics die entscheidende Frage.

Kann er in den Finals nochmal spielen oder nicht? Das ist für Kristaps Porzingis (M.) und die Boston Celtics die entscheidende Frage.

Boston Globe via Getty Images

In den bisherigen Playoffs hat Kristaps Porzingis bereits zehn der 17 Partien der Boston Celtics verletzungsbedingt verpasst. Nun droht ihm gar für die restlichen Finals ein erneuter Ausfall. Der lettische Big Man konnte beim 106:99-Erfolg in Spiel 3 in Dallas nicht auflaufen, Grund dafür ist eine “seltene Verletzung” an seinem linken Bein, wie es von Teamseite hieß.

Porzingis hatte sich beim Sieg in Spiel 2 der Finals eine Verletzung zugezogen, nun gaben die Celtics Details der Diagnose bekannt. Der Lette habe sich demnach ein Halteband im linken Bein im Knöchelbereich gerissen, was zu Problemen an der linken Schienbeinsehne führe. Über seinen Status für die kommenden Spiele solle von Tag zu Tag neu entschieden werden – nach Informationen von ESPN kann er aber womöglich nicht mehr in den Finals auf das Parkett zurückkehren.

NBA Finals 2024

“Ich werde alles tun, um im Spiel dabei zu sein”, beteuerte der 28-Jährige noch vor Spiel 3, der zuvor in den Playoffs aufgrund einer Wadenverletzung wochenlang passen musste. “Ich habe etwas gespürt und nun muss ich damit leben. Ich fühle mich gut, auch von der Psyche her.” Porzingis hatte sowohl offensiv (20 Punkte in Spiel 1 und 12 Punkte in Spiel 2) als auch defensiv seinen Anteil an der Führung der Celtics in der Final-Serie – auch ohne ihn steht Boston nun aber bei 3:0 und damit kurz vor dem 18. Titel.

Doncic: Schmerzmittel gegen Prellung

Auch die Gegenseite kommt nicht ohne Blessuren aus: Nach Informationen von ESPN erhielt Luka Doncic vor Spiel 2 eine Spritze mit Schmerzmitteln, um die Schmerzen einer Brustkorbprellung zu lindern. Vor Spiel 3 sollte der Superstar der Mavs demnach erneut Schmerzmittel erhalten.

“Ich fühle mich gut”, meinte Doncic nach einer Trainingseinheit am Dienstag. “Ich will nicht auf weitere Details eingehen. Ich fühle mich gut.” Im Laufe der Playoffs hatte der Slowene zudem mit Knieproblemen zu kämpfen.

Nichtsdestotrotz ist der 25-Jährige der alles überragende Spieler bei den Texanern. Über die komplette Postseason betrachtet, legt Doncic im Schnitt 29 Punkte, 9,7 Rebounds sowie 8,5 Assists pro Partie auf. Nach 30 Zählern in Spiel 1 der Finals legte er mit 32 Punkten und einem Triple-Double in Spiel 2 nach. Auf ihn wird es auch in den kommenden Partien ankommen.

Das Warten auf die Mavs-Rollenspieler: “Musst Höhen und Tiefen akzeptieren”

Die Dallas Mavericks liegen in den NBA Finals mit 0:2 gegen die Boston Celtics hinten. Die fehlende Unterstützung für Superstar Luka Doncic ist ein Knackpunkt in der bisherigen Serie.

Alleingelassen: Luka Doncic bekommt in den bisherigen Finals zu wenig Unterstützung seiner Teamkollegen.

Alleingelassen: Luka Doncic bekommt in den bisherigen Finals zu wenig Unterstützung seiner Teamkollegen.

Getty Images

Als Anführer, der er ist, übernahm Luka Doncic kurz nach der zweiten Niederlage der Mavs im zweiten Finals-Spiel die Verantwortung für das 98:105. “Ich denke, meine Ballverluste und meine vergebenen Freiwürfe haben uns das Spiel gekostet”, meinte der Slowene.

Acht Turnover und vier vergebene Freiwürfe bei acht Versuchen standen am Ende im Boxscore hinter seinem Namen. “Ich muss viel besser werden in diesen beiden Kategorien.” Sein Triple-Double (32 Punkte, 11 Rebounds, 11 Assists) überspielte er selbstlos. Denn Doncic war auch in Spiel 2 der mit Abstand beste Mann bei den Texanern, ohne ihn wären sie chancenlos gewesen. So haben nicht er, seine Ballverluste oder die vergebenen Freiwürfe zur Niederlage beigetragen, sondern die fehlende Unterstützung der Teamkollegen.

NBA Finals 2024

“Am Ende des Tages müssen wir unsere Würfe treffen, um das Spiel zu gewinnen”, wusste schließlich auch Doncic und das war bei den Rollenspielern der Mavs kaum der Fall. Die restlichen Mavs ohne Doncic standen bei äußerst schwachen 2/17 von Downtown. Selbst die seltenen offenen Würfe fielen nicht. Auch Doncics Co-Star Kyrie Irving schwächelte erneut (16 Punkte bei 18 Würfen).

Irving unbesorgt: “Das ist Teil des Spiels”

“Er ist nicht allein und das werden wir ihm auch sagen”, meinte eben jener Irving, der in der bisherigen Serie gegen sein Ex-Team in acht Anläufen noch keinen einzigen Dreier getroffen hat. “Er hat das Gefühl, dass er besser spielen könnte, genau wie ich. Aber ich würde die Last der Verantwortung tragen. Die ersten beiden Spiele waren nicht meine besten.”

Zwar sei er “ein bisschen enttäuscht” von sich selbst, seine Möglichkeiten bisher nicht genutzt zu haben und verwies dabei auch auf die starke Defense von unter anderem Jrue Holiday oder Jaylen Brown, die der Mavs-Offense auch in Spiel 1 schon Probleme bereitete. Wirkliche Sorgen macht sich Irving aber noch nicht. “Das ist Teil des Spiels. Du musst die Höhen und Tiefen akzeptieren.”

In eine ähnliche Kerbe schlug auch Head Coach Jason Kidd: “Er hatte gute Würfe, sie sind einfach nicht reingegangen. So ist Basketball. Manchmal triffst du, manchmal nicht. Aber du musst immer weiter spielen.”

Besserung in der heimischen Halle?

In der Nacht auf Donnerstag (2.30 Uhr deutscher Zeit) gehen die Finals in Dallas weiter, normalerweise treffen Rollenspieler in Heimspielen hochprozentiger. Darauf wird es nun auch für die Mavs ankommen. Bislang liegt die Dreierquote der Mavs exklusive Doncic in den Finals bei extrem schwachen 15,6 Prozent (5/32). Es liegt also nicht am Slowenen, dass Dallas mit 0:2 in der Serie hinten liegt.

“Er war großartig – egal, was er sagt”, sagte Kidd mit Blick auf Spiel 2. “So ist er einfach. Er ist ein Anführer. Aber es liegt nicht allein an ihm. Wir sind ein Team. Wir gewinnen als Team und wir verlieren als Team.”

Doncics Triple-Double reicht nicht: Celtics bauen Führung gegen Mavericks aus

NBA-Highlights 10.06.2024

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1:15Die Boston Celtics gewinnen auch das zweite Finalspiel gegen die Dallas Mavericks. Die Celtics dominierten vor allem das zweite und dritte Viertel und siegten am Ende mit 105:98. Mavs-Superstar Luka Doncic fuhr ein Triple-Double ein, allein das half den Texanern nicht.

Pritchard fast von der Mittellinie – White mit dem Monster-Block: Celtics siegen erneut

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1:15Die Boston Celtics gewinnen auch das zweite Finalspiel gegen die Dallas Mavericks. Die Celtics dominierten vor allem das zweite und dritte Viertel und siegten am Ende mit 105:98. Mavs-Superstar Luka Doncic fuhr ein Triple-Double ein, allein das half den Texanern nicht.

Doncics Triple-Double ist nicht genug: Celtics gewinnen auch Spiel 2

Eine abermals starke Teamleistung der Boston Celtics hat auch in Spiel 2 der NBA Finals den Dallas Mavericks den Zahn gezogen. Die Texaner suchen händeringend nach Unterstützung für Luka Doncic.

Abermals hart bedrängt: Luka Doncic von den Dallas Mavericks in Game 2 der NBA Finals in Boston.

Abermals hart bedrängt: Luka Doncic von den Dallas Mavericks in Game 2 der NBA Finals in Boston.

NBAE via Getty Images

Auch ein guter Beginn und ein Novum in der Geschichte der Mavericks halfen nicht, um dem Favoriten im zweiten Duell der NBA Finals am Ende ein Bein zu stellen. Trotz Führung im ersten Viertel mit bis zu sieben Punkten Vorsprung sowie dem allerersten Triple-Double der Texaner in einem Finalspiel setzte es am Ende eine 98:105-Niederlage für Dallas, das nun auf den zweimaligen Heimvorteil hofft, um in dieser Serie wieder ein Bein auf den Boden zu bekommen.

NBA Finals 2024

Das Triple-Double fuhr – natürlich – Superstar Luka Doncic ein. Der Slowene schaufelte 32 Punkte und je elf Rebounds sowie Assists in seinen Box Score. Im entscheidenden vierten Viertel ging dem Guard dann jedoch die Puste aus. Die starke Teamleistung der Celtics, aber auch die fehlende Unterstützung aus den eigenen Reihen waren letztlich zu viel für Doncic.

Sein kongenialer Backcourt-Partner Kyrie Irving blieb mit 16 Punkten erneut weit unter seinen Möglichkeiten und zeigte sich danach “schon ein bisschen enttäuscht” ob seiner Vorstellung. Der abermals ausgebuhte Point Guard, der zur Freude der heimischen Fans in Q1 von Derrick White beim Zug zum Korb spektakulär geblockt wurde, verlor insgesamt zum zwölften Mal in Serie gegen die Celtics, die nun klar auf ihren nächsten Titel – es wäre der ligaweit beste 18. – zusteuern.

Dallas will seinerseits den Heimvorteil am Mittwoch und Freitag nutzen, um in diesen Finals wieder zurückzukommen und die Chance auf den zweiten Titel nach 2011 zu wahren. Bei den Mavs sind es also 13 Jahre Wartezeit, bei den Celtics gar deren 16.

Holiday geht voran

Bei den Gastgebern ragte diesmal Jrue Holiday mit 26 Punkten und elf Rebounds heraus. Dicht dahinter folgten die üblichen Protagonisten wie Jaylen Brown (21 Punkte) und Jayson Tatum (18, zwölf Assists, neun Rebounds), wenngleich Letzterer mit einer Trefferquote von nur 27 Prozent aus dem Feld einen für seine Verhältnisse sehr durchwachsenen Abend erlebte.

“Deshalb sind sie die Nummer 1 in der NBA und haben die beste Bilanz”, sagte Doncic nach der Schlusssirene: “Sie haben eine Menge großartiger Spieler. Im Grunde kann jeder durchstarten.” Sein Trainer Jason Kidd, 2011 an der Seite von Dirk Nowitzki NBA-Champion, forderte unterdessen sein Team auf, für mehr Unterstützung Doncics zu sorgen: “Er war wirklich gut heute. Wir müssen aber jemanden finden, der Luka in Sachen Scoring hilft.”

Maxi Kleber zählte auch diesmal nicht dazu. Der Würzburger blieb in 16 Einsatzminuten bei vier Fouls und zwei Rebounds punktlos (0 von 4 aus dem Feld). Insgesamt kamen die Bankspieler der Gäste nur auf schwache neun Punkte.

Doncics Triple-Double ist nicht genug: Celtics gewinnen auch Spiel 2

Eine abermals starke Teamleistung der Boston Celtics hat auch in Spiel 2 der NBA Finals den Dallas Mavericks den Zahn gezogen. Die Texaner suchen händeringend nach Unterstützung für Luka Doncic.

Abermals hart bedrängt: Luka Doncic von den Dallas Mavericks in Game 2 der NBA Finals in Boston.

Abermals hart bedrängt: Luka Doncic von den Dallas Mavericks in Game 2 der NBA Finals in Boston.

NBAE via Getty Images

Auch ein guter Beginn und ein Novum in der Geschichte der Mavericks halfen nicht, um dem Favoriten im zweiten Duell der NBA Finals am Ende ein Bein zu stellen. Trotz Führung im ersten Viertel mit bis zu sieben Punkten Vorsprung sowie dem allerersten Triple-Double der Texaner in einem Finalspiel setzte es am Ende eine 98:105-Niederlage für Dallas, das nun auf den zweimaligen Heimvorteil hofft, um in dieser Serie wieder ein Bein auf den Boden zu bekommen.

NBA Finals 2024

Das Triple-Double fuhr – natürlich – Superstar Luka Doncic ein. Der Slowene schaufelte 32 Punkte und je elf Rebounds sowie Assists in seinen Box Score. Im entscheidenden vierten Viertel ging dem Guard dann jedoch die Puste aus. Die starke Teamleistung der Celtics, aber auch die fehlende Unterstützung aus den eigenen Reihen waren letztlich zu viel für Doncic.

Sein kongenialer Backcourt-Partner Kyrie Irving blieb mit 16 Punkten erneut weit unter seinen Möglichkeiten und zeigte sich danach “schon ein bisschen enttäuscht” ob seiner Vorstellung. Der abermals ausgebuhte Point Guard, der zur Freude der heimischen Fans in Q1 von Derrick White beim Zug zum Korb spektakulär geblockt wurde, verlor insgesamt zum zwölften Mal in Serie gegen die Celtics, die nun klar auf ihren nächsten Titel – es wäre der ligaweit beste 18. – zusteuern.

Dallas will seinerseits den Heimvorteil am Mittwoch und Freitag nutzen, um in diesen Finals wieder zurückzukommen und die Chance auf den zweiten Titel nach 2011 zu wahren. Bei den Mavs sind es also 13 Jahre Wartezeit, bei den Celtics gar deren 16.

Holiday geht voran

Bei den Gastgebern ragte diesmal Jrue Holiday mit 26 Punkten und elf Rebounds heraus. Dicht dahinter folgten die üblichen Protagonisten wie Jaylen Brown (21 Punkte) und Jayson Tatum (18, zwölf Assists, neun Rebounds), wenngleich Letzterer mit einer Trefferquote von nur 27 Prozent aus dem Feld einen für seine Verhältnisse sehr durchwachsenen Abend erlebte.

“Deshalb sind sie die Nummer 1 in der NBA und haben die beste Bilanz”, sagte Doncic nach der Schlusssirene: “Sie haben eine Menge großartiger Spieler. Im Grunde kann jeder durchstarten.” Sein Trainer Jason Kidd, 2011 an der Seite von Dirk Nowitzki NBA-Champion, forderte unterdessen sein Team auf, für mehr Unterstützung Doncics zu sorgen: “Er war wirklich gut heute. Wir müssen aber jemanden finden, der Luka in Sachen Scoring hilft.”

Maxi Kleber zählte auch diesmal nicht dazu. Der Würzburger blieb in 16 Einsatzminuten bei vier Fouls und zwei Rebounds punktlos (0 von 4 aus dem Feld). Insgesamt kamen die Bankspieler der Gäste nur auf schwache neun Punkte.