Hoffmanns Plan für die Mainzer U 23: “Nicht so wild spielen” – Burger kommt aus Aue

Hoffmanns Plan für die Mainzer U 23: “Nicht so wild spielen” – Burger kommt aus Aue

Benjamin Hoffmann kennt seinen Kader beim FSV Mainz 05 II überdurchschnittlich gut, auch die Aufrücker aus der U 19. Jedwede Drittliga-Ambitionen schiebt der Coach beiseite und möchte seinem Team eine strukturiertere Spielweise verordnen.

Ist mit der Zusammenstellung des Kaders sehr zufrieden: Benjamin Hoffmann, Trainer der Mainzer U 23

Ist mit der Zusammenstellung des Kaders sehr zufrieden: Benjamin Hoffmann, Trainer der Mainzer U 23

IMAGO/Beautiful Sports

MEHR ZUR REGIONALLIGA SÜDWEST

Platz 8 und Platz 9 sprangen zuletzt heraus. Als fest etablierter Regionalligist geht der FSV Mainz 05 II somit in die achte Saison seit der Rückkehr aus der 3. Liga. Und das jünger denn je. Sechs Mann kommen aus der eigenen U 19, bislang drei externe Verpflichtungen kommen hinzu. Ein Wagnis?

Nicht, wenn man Benjamin Hoffmann fragt. Der 44-Jährige holte voriges Jahr mit der U 19 die Deutsche Meisterschaft und coachte die A-Junioren in der Youth League auch nach seinem Winter-Wechsel zur U 23 weiter. Hoffmann weiß also genau, mit was er bei seinen Spielern rechnen kann. Ausgiebiges Kennenlernen und Teambuilding erübrigen sich. In der “sehr knackigen”, fünfwöchigen Vorbereitung wird früh der Fokus auf die Automatismen gelegt, ins Trainingslager geht es erst zwei Wochen vor Saisonbeginn.

Ein Trio für höherklassige Aufgaben

Ob der Kader dann genauso aussieht wie aktuell, ist offen. Spieler wie David Mamutovic, Lucas Laux (zuletzt an den SV Sandhausen verliehen) oder Tim Müller kommen für höherklassige Leihstationen in Frage. Auch feste Abgänge, die dann zu kompensieren wären, sind denkbar. So wie im Falle von Maurice Trapp, der zu Nordost-Regionalligist VSG Altglienicke gewechselt ist und mit Aues Korbinian Burger  (Kersting: “Er bringt nicht nur fußballerisch, sondern auch von seiner Persönlichkeit her alles mit, was man in dieser Rolle auf und neben dem Platz braucht und was wir uns auf dieser Position versprechen.”) durch einen routinierten Innenverteidiger ersetzt wurde.

Ein Ü-23-Spieler in jedem Mannschaftsteil, neben Denis Linsmayer und Julian Derstroff, gehört fest zum Konzept am Mainzer Bruchweg. Ebenso immer wieder Talente zu verpflichten, die andernorts schon Regionalliga-Erfahrung gesammelt haben – so wie aktuell Stürmer Maxim Schröder (20, Fortuna Düsseldorf II) und Torwart Luke Gauer (19, Eintracht Frankfurt II). Hinzu kommt Nayrobi Vargas (18) vom FC Dallas – alles beileibe keine Routiniers.

Ein “stimmiger Kader”

Besonders stolz ist Hoffmann auf die große Anzahl selbst ausgebildeter Youngster: “Gerade, dass der Kader sehr jung ist, finde ich spannend. So viele wie möglich intern hochzuziehen – das ist die Mainzer DNA.” Jetzt gelte es, den “stimmigen Kader” weiterzuentwickeln. Die Gefahr, dass die Mannschaft zu übermütig agiert, besteht: “Wir wollen uns mehr Struktur und Klarheit erarbeiten, nicht so wild spielen wie es junge Spieler gern haben.”

“So schnell wie möglich von den Abstiegsrängen wegzukommen”, nennt Hoffmann als Ziel – und “in einen Flow zu kommen. Ich wehre mich nicht gegen Erfolg”. Könnte es klappen, dem VfB Stuttgart II nachzueifern und am Ende ganz oben zu landen? Dagegen spricht, dass der FSV seine U 23 vom Budget her nicht auf Drittliga-Aufstieg trimmt. “Ich glaube nicht, dass der Verein sich dagegen wehren würde, wenn wir erfolgreich sind”, sagt Hoffmann. “Aber für die Ausbildung ist die Regionalliga top.”

Torben Schröder