Altglienicke auf der Suche nach Verstärkung und einem Stadion: “Machen keine Schnellschüsse”

Altglienicke auf der Suche nach Verstärkung und einem Stadion: “Machen keine Schnellschüsse”

Der neue Trainer legt los: Semih Keskin startete mit seiner Mannschaft unter der Woche in die Vorbereitung. Komplett ist der Kader nach dem Umbruch bis dato aber noch lange nicht. Auch bei der Suche nach einer Heimspielstätte gibt es noch Fragezeichen.

Semih Keskin bat die Spieler der VSG Altglienicke unter der Woche erstmals auf den Trainingsplatz.

Semih Keskin bat die Spieler der VSG Altglienicke unter der Woche erstmals auf den Trainingsplatz.

Matthias Schütt

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Neuer Trainer, neues Funktionsteam, neue Spieler und neue Spielstätte: Vieles war “neu” beim Trainingsstart der VSG Altglienicke auf dem Rasen der Willy-Sänger-Sportanlage im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. “Jetzt gilt es, uns kennenzulernen”, sagte VSG-Coach Semih Keskin (35). Dieser übernahm das Amt in der Sommerpause von Murat Salar (47) und bereitet den Vorjahressechsten zusammen mit seinem breit aufgestellten Staff auf die neue Spielzeit vor. Die jüngsten Neuzugänge im Trainerteam: Die beiden Assistenten Yannik Lüdtke (28) und Cemal Can (45), die Keskin bei seiner täglichen Arbeit unterstützen sollen. Beide kommen vom Ligakonkurrenten Viktoria Berlin zur VSG.

Verstärkung gesucht

Nicht mehr im Trainerteam zu finden ist dagegen Torsten Mattuschka, der vom Co-Trainer in die Sportliche Leitung des ambitionierten Klubs aus der Hauptstadt aufgestiegen ist. Zusammen mit Daniel Böhm (47) und Kadir Özdogan (50) “werden wir im regen Austausch mit dem Trainer”, so Mattuschka, gemeinsam die (sportlichen) Entscheidungen getroffen. Derzeit steht vor allem die Kaderplanung im Fokus. Da sollen nach Aussage von Ex-Profi Mattuschka noch “vier bis sechs neue Spieler kommen. Mit dem aktuellen Stand sind wir aber erstmal zufrieden”, so der gebürtige Cottbuser, der einst für Energie und Union Berlin spielte. Dabei suchen die Verantwortlichen der VSG noch nach einem Linksverteidiger, Spieler für das Zentrum sowie die Außenbahn. “Wir machen da aber keine Schnellschüsse”, sagt der 43-Jährige. “Die Spieler müssen auch charakterlich passen.”

Neun Abgänge, sechs Neuzugänge

Nicht mehr bei der VSG sind Tolcay Cigerci (29, Mittelfeld, wechselte zu Drittligist Energie Cottbus), Jonas Dirkner (21, Mittelfeld, Drittligist Hansa Rostock), Jacob Engel (23, Abwehr), Ali Abu-Alfa (24, Linksaußen, beide Regionalligist Greifswalder FC), Anthony Roczen (24, Sturm, Regionalligist Hallescher FC) sowie Max Kulke (23, Mittelfeld), Rintaro Yajima (31, Mittelfeld), Florian Sander (24, Abwehr) und Marvin Pourie (33, Sturm, alle mit unbekanntem Ziel).

Auf die bisherigen Abgänge reagierte der Verein mit Maurice Trapp (32, Abwehr, kommt vom 1. FSV Mainz 05 II), Patrick Kapp (25, Abwehr, VfB Stuttgart II), Enes Küc (27, Sturm, Alanya Kestelspor), Phil Butendeich (24, Mittelfeld, FSV 63 Luckenwalde), Manassé Eshele (25, Sturm) und John Gruber (21, Sturm, SV Lichtenberg 47).

Wir müssen uns aber auch nicht kleiner machen, als wir sind. Wir sind zu einer Spitzenmannschaft geworden.

Torsten Mattuschka (43) über die Rolle der BSG Altglienicke in der neuen Saison

“Es wurde doch ein größerer Umbruch, der gewollt war. Wir haben jetzt 15 Spieler unter Vertrag”, so Mattuschka. “Wir versuchen, den Kader in den nächsten zehn bis 14 Tagen komplett zu haben.” Denn auch in der Spielzeit 2024/25 wollen die Berliner, die in den vergangenen fünf Spielzeiten nie schlechter als Rang sechs in der 4. Liga waren und zweimal Vizemeister wurden, “eine gute Rolle spielen”, so der Ex-Profi.

Spitzenmannschaft ohne Stadion

“Wir müssen uns aber auch nicht kleiner machen, als wir sind. Wir sind zu einer Spitzenmannschaft geworden.” Doch derzeit sind die Berliner noch ohne Heimspielstätte für die neue Spielzeit. Denn die eigene Trainingsstätte an der Köpenicker Landstraße im Bezirk Treptow-Köpenick ist weiterhin nicht Regionalliga-tauglich und der zuletzt genutzte Jahnsportpark im Prenzlauer Berg soll nach Jahren der Planung nun endlich saniert werden. In dieser Thematik arbeiten die VSG-Verantwortlichen mit Hochdruck und zeitnah an einer Lösung.

Matthias Schütt