SG Barockstadt braucht “die richtigen Medikamente für offensive Krankheiten”

SG Barockstadt braucht “die richtigen Medikamente für offensive Krankheiten”

Die SG Barockstadt blickt der dritten Saison in der Regionalliga Südwest entgegen. Ehe am Montag der Trainingsauftakt erfolgt, gewährt Trainer Sedat Gören Einblicke in den Ist-Zustand des Kaders. Gerade im Offensivspiel sieht der Coach noch erheblichen Verbesserungsbedarf.

Findet lobende Worte für seine Abwehr: Sedat Gören, Trainer der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz

Findet lobende Worte für seine Abwehr: Sedat Gören, Trainer der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz

IMAGO/Beautiful Sports

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Am 18. Mai endete mit einer 0:4-Niederlage beim FSV Frankfurt die Spielzeit und die Spieler verabschiedeten sich mit einem 7. Platz in die Sommerpause. Durchschnaufen und Kraft tanken war angesagt, allerdings nicht für Trainer Sedat Gören. Zum wiederholten Male hat es der 52-Jährige verpasst, in den Urlaub zu fahren. Aus Gründen: “Es ging direkt weiter. Viel Sommerpause ist nicht, weil Spielergespräche geführt werden müssen. Mögliche Neuzugänge wollen auch mit dem Trainer sprechen und mir selbst ist es wichtig, die eigene Spielphilosophie näherzubringen.”

Wenige Tage für dem Trainingsauftakt ist Gören zufrieden mit der aktuellen Kaderzusammenstellung, wenngleich noch einige Baustellen vorhanden sind. Einen großen Umbruch hat es bei Barockstadt nicht gegeben. Der Großteil der Spieler hat noch mindestens einen Vertrag bis 2025, insgesamt sechs Akteure haben die Osthessen verlassen. Mit Stürmer Delanou Gouda, Abwehrspieler Hendrik Hansen und Torhüter Jannis Maul wurden drei Ersatzspieler verabschiedet. Mit Außenverteidiger Kristian Gaudermann (Auslandsaufenthalt) sowie den Flügelspielern Dennis Owusu (Ziel unbekannt) und Leon Petö (FC Homburg) verlor die SGB allerdings auch Stammpersonal. Dem gegenüber stehen bislang die offensiven Zugänge David Costa Sabate (FSV Fernwald), Nils Fischer (TSV Schott Mainz) und Taha Aksu (FC Schweinfurt). Ebenfalls fix ist der Transfer von Torhüter-Talent Timo Ulpins von der U 19 des VfB Stuttgart. “Mit zwei weiteren Spielern sind wir in fortgeschrittenen Gesprächen. Die sechs Abgänge wollen wir ersetzen und noch etwas mehr Erfahrung gewinnen. Das ist in den entscheidenden Phasen der Saison von Bedeutung”, schildert Gören.

Es ist positiv, dass unser Gerüst schon steht. Die Abläufe sind da, nun gilt es diese weiter auszubauen.

SGB-Trainer Sedat Gören

Bei der Kaderzusammenstellung habe der Klub darauf geachtet, dass die Zugänge menschlich in das Gefüge passen. Zum Start hofft der Trainer, einen nahezu vollständen Kader beisammen zu haben. “Es ist positiv, dass unser Gerüst schon steht. Die Abläufe sind da, nun gilt es diese weiter auszubauen. Es ist gut, dass wir defensiv kaum Umstellungen vornehmen müssen und beispielsweise einen umworbenen Aaron Frey halten konnten. In der abgelaufenen Saison hatten wir die viertbeste Abwehr. Das zeigt uns, dass die Arbeit gegen den Ball passt und unsere Aufgabe ist es nun, die richtigen Medikamente für offensive Krankheiten zu finden. Dafür haben wir beispielsweise einen Nils Fischer geholt”, erläutert Gören. Mit Tobias Göbel und Marius Löbig plant der Coach noch nicht, die Langzeitverletzten sollen erst “kerngesund” und individuell an die Intensität des Fußballs herangeführt werden.

In welche Richtung es für Barockstadt in der neuen Regionalliga-Saison geht, vermag Gören nicht zu sagen. Der seit 2018 zuständige Trainer meint, “dass die Liga brutaler wird. Die Aufsteiger kennen sich aus. Trier hat aus dem Abstieg gelernt und richtig gute Jungs geholt, Gießen hat ebenfalls Erfahrungen und Drittliga-Absteiger Freiburg II hat schon am Saisonende mit dem Kader der neuen Saison gespielt. Schwächer wird die Liga nicht, weshalb es in der Vorbereitung auf jede Trainingseinheit ankommt.”

Tobias Konrad