Al Musratis Fackel in der Nachspielzeit: Besiktas nach packendem Finale türkischer Pokalsieger

Al Musratis Fackel in der Nachspielzeit: Besiktas nach packendem Finale türkischer Pokalsieger

Besiktas Istanbul hat nach einem großen Finalfight den türkischen Pokal gewonnen. Die Schwarzen Adler drehten erst das Spiel, kurz vor dem Ende kam Trabzonspor aber nochmal zurück – doch Besiktas hatte in der Nachspielzeit eine Antwort parat.

Grenzenlose Freude: Besiktas Istanbul ist zum elften Mal türkischer Pokalsieger.

Grenzenlose Freude: Besiktas Istanbul ist zum elften Mal türkischer Pokalsieger.

picture alliance / Anadolu

Mehr unter Druck standen vor dem 62. türkischen Pokalfinale eindeutig die schwarzen Adler, die insgesamt eine enttäuschende Saison spielen und in der Liga nach zwei Remis in Serie sogar die europäischen Plätze verpassen könnten. Die Generalprobe für das Finale war gegen Abstiegskandidat Hatayspor misslungen.

Gegen Trabzonspor, das als Dritter eine solide Saison spielt und bereits sicher für die Europa League über die Liga qualifiziert ist, stellte Trainer Serdar Topraktepe ordentlich um und brachte gleich sieben neue Spieler in seine Startelf, unter anderem mussten Rashica, Oxlade-Chamberlain und Tosun dafür auf die Bank weichen.

Trabzonspor, das im Atatürk Stadion bereits zweimal den Pokal und dreimal den Supercup gewinnen konnte und dort noch nie verloren hatte, spielte im Vergleich zum Wochenende und dem Sieg über Basaksehir unverändert, der Ex-Dortmunder Meunier stand in der Startelf.

Onuachu zeigt seine Qualität – Ghezzal trifft vom Punkt

Mit drei Siegen im Rücken reiste die Mannschaft von Trainer Abdullah Avci mit viel Selbstvertrauen nach Istanbul – und das zahlte sich früh aus: Top-Torjäger Onuachu, der in der Liga in 21 Partien 15 Tore erzielen konnte, vollendete einen Sololauf über den halben Platz sehenswert zur Führung (12.).

Auf der Gegenseite benötigte Besiktas etwas, um sich von dem Schock zu erholen, kam vor der Pause aber noch zurück, nachdem Ghezzal einen Handelfmeter wuchtig vollstreckte (45.+3).

Hinein also in den zweiten Durchgang – und diesmal erwischten die Schwarzen Adler den besseren Start: Muleka löffelte den Ball butterweich an den Fünfer, wo Ucan freistehend einköpfen musste (54.).

Al Musrati mit packendem Schlusspunkt – Besiktas zum elften Mal Pokalsieger

Eigentlich war alles angerichtet für Onuachus zweiten Treffer und den Ausgleich, doch der Nigerianer brachte es fertig, Viscas Kopfball an die Latte nicht abzustauben, sondern aus einem Meter genau Keeper Günok anzuschießen (64.).

Es blieb bis in die Schlussphase hinein spannend – und diese setzte einem packenden Finalfight die Krone auf: Erst brachte Joker Pepé per Abstauber Trabzon vermeintlich in die Verlängerung (89.), doch Al Musrati hatte noch eine Fackel parat und setzte einen Distanzschuss spät in der Nachspielzeit zum umjubelten Siegtreffer für die Schwarzen Adler flach ins Netz (90.+4). Kurz vor dem Ende sah Besiktas-Trainer Topraktepe wegen einer Beleidigung noch die Rote Karte.

Dann war es geschafft und Besiktas feierte in Istanbul einen knappen Sieg. Dadurch sind die Schwarzen Adler doch noch für die Europa League qualifiziert und holen insgesamt zum elften Mal den Pokal. Für Trabzonspor endet hingegen die Serie an ungeschlagenen Finalspielen im Atatürk Stadion, der Schwarzmeer-Sturm fährt somit nicht seinen zehnten Pokalsieg ein. Für beide Klubs steht am Sonntag der letzte Spieltag in der Liga an.