“Risikoreiche Angelegenheit” mit Potenzial: EA will Mobile-Geschäft ausbauen

“Risikoreiche Angelegenheit” mit Potenzial: EA will Mobile-Geschäft ausbauen

In Zukunft will Electronic Arts das Mobile-Geschäft ausbauen. Die Gründe sind naheliegend. CEO Andrew Wilson erklärt, warum dies lukrativ sein könnte – aber auch mit Risiken verbunden ist.

In ausgewählte Mobile-Titel will EA investieren - auch FC?

In ausgewählte Mobile-Titel will EA investieren – auch FC?

picture alliance/ZUMAPRESS.com

“Jeder hat ein Smartphone in der Tasche und kommt durch Free-to-Play-Angebote recht einfach an die Spiele.” Schon vor mehr als einem Jahr hatte Kevin Rosenblatt, General Manager Mobile der ESL, im Gespräch mit kicker eSport erklärt, warum der Mobile-Markt die Zukunft sein kann.

Auch Electronic Arts (EA) scheint das Potenzial immer deutlicher zu erkennen. Zumindest geht das aus dem jüngsten Earnings Call zum neuen Quartalsbericht hervor. “Wir haben die letzten Jahre damit verbracht, uns auf unser Mobile-Geschäft zu konzentrieren und die Rentabilität in diesem Bereich des Geschäfts zu steigern”, erklärte Andrew Wilson, CEO von EA.

Zwischen Chancen und Risiken

Der 49-Jährige erwartet “in den nächsten 12 Monaten ein Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich des gesamten Mobile-Markts”. Doch trotz aller scheinbaren Profitabilität bleibe dieses Segment “eine risikoreiche Angelegenheit, da sie erhebliche Kosten für die Benutzerakquise erfordert”, um ein neues Mobile-Spiel erfolgreich auf den Markt zu etablieren. Außerdem seien die Entwicklungszyklen deutlich länger. Diese gingen laut Wilson manchmal bis zu zwei oder drei Jahre.

Trotzdem sehe EA eher die Chance als die Hindernisse und wolle in eine sehr begrenzte Anzahl von Mobile-Titeln investieren, von denen das Unternehmen glaubt, sie könnten erfolgreich sein. Ob EA SPORTS FC dazu zähle, wurde nicht explizit bestätigt, davon ist aber auszugehen. Im Gegensatz zu Apex Legends, wo ein monetärer Rückgang verzeichnet wurde, konnten sich die Einnahmen durch Live-Services in Football Ultimate Team von FC 24 und FC Mobile steigen.

Smartphone und Tablet als Mekka für Live-Services

Generell sind Live-Services, worunter auch Lootboxen fallen, wichtig für EA. Blickt man auf die Zahlen, machen diese knapp Dreiviertel der Gesamteinnahmen aus. Dass der Mobile-Markt stärker angepeilt wird, scheint diesbezüglich schlüssig. Laut dem deutsche Branchen-Verband game e.V. ist das Konsumverhalten bei Smartphones/Tablets als Spiele-Plattform am höchsten. So wurden in diesem Segment 2023 hierzulande rund 2,9 Millionen Euro ausgegeben (mehr als beim PC oder den Konsolen) – 98 Prozent davon allein für In-App-Käufe. Die meisten Spiele sind als Free-to-Play angeboten.

Um den Kreis zu schließen, ein weiterer Vorteil des Mobile-Gamings laut Rosenblatt: “Die Zugänglichkeit. Während Spielen auf der Konsole oder am PC nur von zu Hause aus möglich ist, kann ich auf dem Smartphone überall spielen.” Und auch In-App-Käufe tätigen.