“Werde mich immer an dieses Spiel erinnern”: Vejrgang verhindert VBL-Aus dramatisch

“Werde mich immer an dieses Spiel erinnern”: Vejrgang verhindert VBL-Aus dramatisch

Das VBL Grand Final hätte am Samstag um ein Haar eine Sensation erlebt: Turnierfavorit Anders Vejrgang von RBLZ Gaming hat das frühe Aus nach Wackelstart auf dramatische Art und Weise verhindert.

Ist dem frühen Aus im VBL Grand Final gerade noch von der Schippe gesprungen: Anders Vejrgang.

Ist dem frühen Aus im VBL Grand Final gerade noch von der Schippe gesprungen: Anders Vejrgang.

DFL/Getty Images/Alexander Scheuber

Einen Auftakt zum Vergessen hatte der Däne am Freitag in der Kölner Strassenkicker Base hingelegt. In seiner ersten Swiss-Runde zog Anders Vejrgang trotz 1:0-Hinspielsiegs letztlich nach Verlängerung den Kürzeren. Gegner Hisham Badreddine hatte mit Viktoria Köln jüngst zwar die 3. Liga eMeisterschaft gewonnen – galt vor Anpfiff aber dennoch als klarer Außenseiter. Das dürfte sich inzwischen geändert haben: ‘Liboo7_’ war als einer von nur vier Spielern bereits am Freitag für das Achtelfinale qualifiziert.

Vejrgang wiederum musste vor der letzten Swiss-Runde am Samstag zittern. Der Leipziger setzte sich nach der Pleite gegen Badreddine zwar souverän gegen Marius Grundmann durch (6:0 und 7:4), unterlag anschließend aber knapp seinem RBLZ-Teamkollegen Umut Gültekin (1:2 und 4:4). Gegen Rostocks Felix Breitkopf musste der 18-Jährige gewinnen, um weiterhin nach dem deutschen Einzelmeister-Titel zu greifen.

Verteidiger friert ein, Vejrgang veredelt Aufholjagd

Zu Beginn lief auch vieles nach Plan, ‘RBLZ_Vejrgang’ siegte im Hinspiel mit 2:1. In der zweiten Partie drehte Breitkopf zwischenzeitlich aber mächtig auf und glich den Gesamtstand in der regulären Spielzeit aus – die Verlängerung musste her. Dort ging der Hansa-Profi wenige Ingame-Minuten vor Ende mit zwei Treffern in Führung, die Sensation des frühen Vejrgang-Ausscheidens war ganz nah. Der RBLZ-eSportler stemmte sich allerdings gegen die Pleite, kam auf ein Tor heran und erzwang in der Nachspielzeit noch das Elfmeterschießen. Dabei schien Breitkopf seinen letzten Angriff schon verteidigt zu haben.

Zwischenzeitlich schien Vejrgang die K.-o.-Phase schon verspielt zu haben.
DFL/Getty Images/Alexander Scheuber

Durch eine Eingabeverzögerung und einen “eingefrorenen” Abwehrspieler, wie Rostocks Coach Markus Kunze im VBL-Interview erklärte, kam Vejrgang noch zu einem letzten Eckball. Diesen spielte er kurz aus, kombinierte sich in den Strafraum und traf – erneut etwas glücklich – zum Ausgleich in der Endabrechnung. Auch im Elfmeterschießen musste der Däne einen Rückstand hinnehmen, ehe er das Duell doch noch für sich entschied. “Ich werde mich für immer an dieses Spiel erinnern”, meinte ‘RBLZ_Vejrgang’ in Nachklang.

Ein Last-Minute-Comeback ist zu wenig für ‘BerkayLion’

In der Zwischenrunde ließ der Leipziger keine Spannung aufkommen: Vejrgang düpierte den Mainzer Max Julius Gröne schon im Hinspiel mit 5:1, die zweite Partie verlor er folgenlos mit 1:2. Die Highlight-Begegnung fand zwischen Dylan Neuhausen und Bremens amtierenden Vizemeister Berkay Demirci statt. ‘DullenMIKE’ erarbeitete sich im ersten Spiel einen 3:2-Vorteil, den ‘BerkayLion’ anschließend durch ein 3:2 seinerseits ausglich – ein weiterer Last-Minute-Treffer bescherte dem Werder-eSportler die Verlängerung.

Doch die Comeback-Qualitäten Demircis waren aufgebraucht. Mit einer “Fackel in den Winkel”, wie von der VBL-Kommentatoren-Couch zu hören war, ging ‘DullenMIKE’ in der 116. Ingame-Minute erneut in Führung. Diesmal gab er den Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Der VBL-Einzelmeister von 2022 darf somit weiterhin vom zweiten Titelgewinn träumen.

Kein zweiter Titel für Bederke, Geheimfavorit auch raus

Leipzigs Gültekin hat die Zwischenrunde derweil vermeiden können und ist direkt ins Achtelfinale eingezogen. Über den Erfolg im RB-Duell gegen Vejrgang hinaus schlug der Titelträger von 2021 ebenfalls Grundmann (6:1 und 4:2). Dafür musste er sich Leverkusens Marc Landwehr nach 2:1 und 1:2 im Elfmeterschießen geschlagen geben. Gegen Ali Oskoui Rad entschied sich folglich, in welcher K.-o.-Runde der Leipziger einsteigen würde. Gültekin bezwang den Bochumer am Ende knapp nach 3:2 und 1:1.

Ganz anders Yannic Bederke: Der deutsche Einzelmeister von 2020 verlor der Reihe nach gegen Dortmunds Roee Feldman (1:1 und 0:4), Wehens Furkan Kayacik (1:3 und 3:5) sowie Freiburgs David Queck (3:3 und 2:4). Somit ist ein zweiter Titel für den Augsburger schon vom Tisch. Selbiges gilt für Grundmann, Klub-Meister Jamie Bartel und St. Paulis Kamal Kamboj, die den Freitag allesamt mit drei Niederlagen abschlossen.

Ebenfalls unter den nach Swiss-Phase und Zwischenrunde ausgeschiedenen Spielern befinden sich unter anderem Gröne, Oskoui Rad, Freiburgs Gianluca Mautone, St. Paulis Koray Kücükgünar und Gladbachs Richard Hormes. Den Turnier-Sonntag verspielt hat auch der als Geheimfavorit gehandelte Luca Weber.

Der zweite Tag des VBL Grand Final ist am Samstag seit 11.30 Uhr auf dem Twitch-Kanal von kicker eSport sowie auf kicker.de/esport zu verfolgen. Auch die Entscheidung am Sonntag ab 15.30 Uhr wird in diesem Livestream zu sehen sein. Alle Begegnungen und Ergebnisse der Endrunde findet ihr in unserer Übersicht.