“Das bin ich nicht”: Neu-Meister Frimpong kritisiert EA SPORTS FC 24

“Das bin ich nicht”: Neu-Meister Frimpong kritisiert EA SPORTS FC 24

Mit Bayer Leverkusen hat Jeremie Frimpong zuletzt Fußball-Geschichte geschrieben. Seine eigene Geschichte ist auch von Videospielen geprägt worden – mit seiner Pixel-Darstellung hadert der ehrgeizige Niederländer.

Erkennt sich in FC 24 (r.) kaum wieder: Bayer-Profi Jeremie Frimpong.

Erkennt sich in FC 24 (r.) kaum wieder: Bayer-Profi Jeremie Frimpong.

kicker eSport/EA SPORTS/IMAGO/ANP

Kantersieg, Platzsturm, Meisterjubel: Der 14. April 2024 wird Jeremie Frimpong sicherlich für immer in Erinnerung bleiben. Beim 5:0 über den SV Werder Bremen sicherte sich der Niederländer seinen ersten Bundesliga-Titel – auch für Bayer Leverkusen ist es die erste deutsche Meisterschaft der Vereinshistorie. Nur wenige Tage zuvor bestritt Frimpong einen Wettbewerb der anderen Art: Zum Release von Call of Duty: Warzone Mobile trat er bei einem Promo-Turnier im Smartphone-Shooter an.

Durch eine Kooperation mit Entwickler Activision wurde der offensive Rechtsverteidiger zum Werbegesicht des neuen Mobile-Titels. Lange nachdenken musste er über das Angebot nicht. “Videospiele sind ein Teil meines Lebens”, sagt Frimpong exklusiv gegenüber kicker eSport. “Sie sind sehr wichtig für mich, ich bin mit ihnen aufgewachsen.” Sein ganzes Leben lang zocke er schon “mit Geschwistern, Freunden und Teamkollegen”. Videospiele seien schlicht “alltäglich” für den 23-Jährigen.

“EA SPORTS muss da einen besseren Job machen”

Oft tauscht Frimpong nach dem vormittäglichen Leverkusener Teamtraining die Stollenschuhe gegen den Controller ein. Entspannter Ausgleich zum großen Druck des Profifußballs? Nicht ganz: “Ich bin kompetitiv in allem, was ich mache. Selbst bei den Hausaufgaben in der Schule. Ich wollte sie immer am besten machen”, erzählt Frimpong. “Videospiele sind da wie Fußball. Niemand möchte verlieren, jeder will gewinnen.”

Über den realen Rasen hinaus bearbeitet er auch regelmäßig das digitale Feld – in EA SPORTS FC 24. Rundum glücklich ist Frimpong mit der Fußball-Simulation allerdings nicht. Er hadert mit seiner eigenen Darstellung: “So wie ich in FC 24 aussehe – das bin ich nicht. EA SPORTS muss da einen besseren Job machen. Das sieht einfach nicht aus wie ich.”

Frimpong findet auch lobende Worte für FC 24

Frimpong hat aber auch lobende Worte für die Simulations-Reihe aus Vancouver parat. “Über die Jahre sind die Spiele immer besser geworden”, meint der Leverkusener. “Von FIFA 10 bis FC 24 aktuell: Das sind komplett unterschiedliche Titel. Videospiele entwickeln sich immer weiter, FIFA und FC entwickeln sich immer weiter.” Realismus sei dabei das große Stichwort – außer eben bei seiner eigenen Spielfigur.

Auf dem echten Grün kann die jetzt schon geschichtsträchtige Saison mit Bayer noch vollends vergoldet werden: In DFB-Pokal und Europa League ist für die Werkself das Triple möglich. “Ich würde natürlich gerne alle Titel gewinnen”, sagt Frimpong. Die Rheinländer müssten aber “einen Schritt nach dem anderen machen”. Denn: “Wenn ein Job noch nicht erledigt ist, ist er noch nicht erledigt.” Das gilt für den ehrgeizigen Fußballer in der Realität wie in der Virtualität.