BW Lohne: Eine Ergebniskrise mit Ausnahmen

BW Lohne: Eine Ergebniskrise mit Ausnahmen

Bei BW Lohne ist der Wurm drin. Doch die Verantwortlichen des Nord-Regionalligisten trösten sich damit, dass die Leistungen überwiegend stimmen. In Norderstedt wird Uwe Möhrle seine Mannschaft aufgrund eines Wutausbruchs gegen den HSV II indes nicht von der Seitenlinie unterstützen können.

Über einen Monat ohne Sieg: Uwe Möhrle muss derzeit bei BW Lohne mitunter mentale Aufbauarbeit leisten.

Über einen Monat ohne Sieg: Uwe Möhrle muss derzeit bei BW Lohne mitunter mentale Aufbauarbeit leisten.

IMAGO/Claus Bergmann

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Vor einem Jahr waren es richtig turbulente Zeiten bei BW Lohne. Im April 2023 war der damalige Regionalliga-Neuling akut abstiegsbedroht. Kaum etwas deutete auf die dann folgende Vier-Siege-Serie hin, mit der sich BWL aus dem Keller befreite. Auch heute, im April 2024, könnte die Situation bei den Lohnern besser sein. Doch diesmal ist es Klagen auf einem etwas höheren Niveau. Aufgrund der starken Hinserie herrscht gerade zumindest keine akute Abstiegsgefahr.

Zufrieden sind sie rund ums Heinz-Dettmer-Stadion gerade trotzdem nicht. Schließlich hat die Mannschaft von Trainer Uwe Möhrle im Kalenderjahr 2024 nur gegen den SC Spelle-Venhaus und gegen Kilia Kiel gewonnen. Dem stehen sechs Niederlagen und ein 0:0 gegen den SV Meppen gegenüber. Gegen die Emsländer setzte es im NFV-Pokalfinale an Gründonnerstag dann auch noch eine bittere 0:2-Niederlage. Trotz allem sollte das ausgerufene Saisonziel “Klassenerhalt” erreicht werden, drei Siege aus den letzten sieben Spielen sind das Ziel.

Aber ich glaube schon, dass wir ordentliche Spiele machen und irgendwann dran sind.

Uwe Möhrle, Trainer von BW Lohne

Das Besondere am Lohner Negativlauf: Es ist eher eine Ergebniskrise. Mit zwei Ausnahmen – dem 1:2 gegen den SSV Jeddeloh II und dem 3:4 bei Weiche Flensburg – war BWL in keinem Spiel völlig unterlegen, teilweise sogar überlegen. Beim jüngsten 1:2 gegen den Hamburger SV II schenkten die Lohner ihre Führung mal wieder viel zu einfach her – und verzweifelten vorne an ihrer Chancenverwertung. “Das spiegelt unsere Situation wider”, sagte Möhrle. “Es fällt dann schwer, immer dagegen anzukämpfen. Aber ich glaube schon, dass wir ordentliche Spiele machen und irgendwann dran sind. Dann eben nächste Woche.”

Nächste Woche – damit meinte der Ex-Profi das Auswärtsspiel bei Eintracht Norderstedt am Sonntag. Er selbst wird dort nicht auf der Bank sitzen. Möhrle hatte im HSV-II-Spiel im Frust über eine Schiedsrichter-Entscheidung eine Wasserflasche neben sich auf den Boden geschmissen und dafür seine erste Rote Karte als Trainer gesehen. Auch der vehement reklamierende Torwarttrainer Tim Kröger erhielt einen Platzverweis. Möhrle entschuldigte sich direkt nach dem Spiel beim Unparteiischen, was aber nichts am Innenraumverbot in Norderstedt ändert.

“Das muss man einem Trainer mal zugutehalten, dass er mit Emotionen dabei ist und mit seiner Mannschaft fühlt”, sagte der Sportliche Leiter Luca Scheibel dazu. Dennoch sei es “blöd, wenn in der aktuellen Situation dann nächste Woche unser Torwart-Trainer und unser Trainer gesperrt sind”.

Möhrle arbeitet in einem ruhigen Umfeld daran, dass im Endspurt auch die Ergebnisse wieder stimmen. Parallel basteln Scheibel und Co. am Kader für eine dritte Regionalliga-Saison. Bedarf dürfte vor allem im Sturm sein, weil die Ausleihe von Jannik Zahmel (VfL Osnabrück) endet. Fest steht bislang, dass das Abwehr-Talent Laurenz Pölking aus der zweiten Mannschaft hochrückt. Verteidiger Christian Düker wird sich hingegen im Sommer dem SC Spelle-Venhaus anschließen.

Steffen Lünsmann