Der GFC stellt sich die Stadionfrage: Greifswald, Lübeck – oder doch Berlin?

Der GFC stellt sich die Stadionfrage: Greifswald, Lübeck – oder doch Berlin?

Das Titelrennen in der Regionalliga Nordost ist eng – und dennoch müssen sich alle Kandidaten für eine mögliche Drittliga-Saison wappnen. Beim Greifswalder FC stellt sich daher vor allem die Stadionfrage. Eine Spur führt in die Bundeshauptstadt.

Das Mommsenstadion in Berlin-Charlottenburg. Wird es zur Heimspielstätte des Greifswalder FC?

Das Mommsenstadion in Berlin-Charlottenburg. Wird es zur Heimspielstätte des Greifswalder FC?

IMAGO/Schöning

Regionalliga Nordost

Noch sechs Spieltage stehen in der Fußball-Regionalliga Nordost auf dem Programm, ehe die Saison 2023/24 endet. Dann eventuell mit dem Greifswalder FC als Meister und direkten Aufsteiger in die 3. Liga. Denn aktuell ist das Team aus Mecklenburg-Vorpommern Spitzenreiter – punktgleich mit dem BFC Dynamo (beide 56 Zähler). Dazu hat der GFC einen Punkt Vorsprung auf Energie Cottbus. Damit sollte das Trio den neuen Titelträger unter sich ausspielen.

Während die Mannschaft aus Mecklenburg-Vorpommern auf dem Rasen alles gibt, um den Titel zu holen, arbeitet parallel der Verein an der nötigen Lizenz. Denn erstmalig in der Vereinsgeschichte könnten die Hansestädter in der Saison 2024/25 im Profifußball spielen. So wurden vom Verein auch fristgerecht die Unterlagen, dabei geht es sowohl um die organisatorische als auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingereicht. “Das ist für unseren Greifswalder FC ein großer Schritt, auf den wir alle im Verein sehr stolz sind”, so GFC-Geschäftsstellenleiter Arian Diekmann.

Volksstadion reicht nicht aus

Probleme macht dem Verein vor allem das heimische Volksstadion. Mit einem Fassungsvermögen von 4.990 Plätzen liegt die in die Jahre gekommene Heimspielstätte des Vereins nur knapp unter der vom DFB geforderten Kapazität von 5.000. Doch die 1169 Sitzplätze sind weit entfernt von den benötigen 2000, zumal nur 140 von mindestens 660 überdacht sind.

Auch fehlt eine ausreichende Flutlichtanlage. Derzeit besitzt der GFC ein Flutlicht von 200 Lux und liegt deutlich hinter den geforderten 800. Auch eine Rasenheizung gibt es im Stadion in der Boddenstadt nicht. “In dieser Thematik ist viel Bewegung. Für uns kann es als Greifswalder FC nichts anderes geben, als in Greifswald im Volksstadion zu spielen. Das ist unser klares Ziel, und das wollen wir mit aller Macht schaffen”, so David Wagner, Geschäftsführer Sport des GFC. “Es ist sicherlich für alle Beteiligten ein hoher Aufwand, aber ich spüre positive Signale.”

Lübeck oder Berlin

Ob die notwendigen Arbeiten am Stadion jedoch innerhalb kürzester Zeit machbar wären, ist Stand heute noch offen und eine neu gebaute Arena lässt in der Hansestadt noch auf sich warten. Somit müsste der Verein im Aufstiegsfall für Heimspiele eventuell umziehen und auch in den Lizenzunterlagen beim DFB eine Ausweichspielstätte angegeben haben.

Laut übereinstimmenden Medienberichten soll der Klub vom Bodden beim VfB Lübeck angefragt haben. Doch nach kicker-Informationen soll auch das Mommsenstadion in Berlin in den Fokus der GFC-Verantwortlichen gerückt sein. Das Stadion im Berliner Westend wird gerade für die anstehende Europameisterschaft in Deutschland modernisiert – und gleichzeitig Drittliga-tauglich gemacht. Während Lübeck von Greifswald knapp 200 Kilometer entfernt sind, wären es in die Bundeshauptstadt rund 240. “Wir mussten formal eine Ausweichspielstätte angeben, da sich der DFB absichern will. Final entschieden ist aber noch nichts. Wir prüfen verschiedenste Möglichkeiten”, so Wagner.

Im April sollen vom DFB die ersten Rückmeldungen hinsichtlich der Lizenz an die Vereine geschickt werden – und ob nachgebessert werden muss oder es diese ohne Auflagen gibt. “Noch haben wir allerdings keine Post vom DFB bekommen”, sagt Wagner, den die Stadion-Thematik sowie den gesamten Verein auch weiterhin beschäftigen wird.