Aschaffenburger Ernüchterung: “Bitter, in einem Heimspiel so aufzutreten”

Aschaffenburger Ernüchterung: “Bitter, in einem Heimspiel so aufzutreten”

Viktoria Aschaffenburg kämpft gegen den Kellersog: Zuletzt gab es einen schwachen Auftritt gegen die DJK Vilzing, die Alarmglocken vor dem Kellerduell mit dem FC Memmingen schrillen.

Viktoria Aschaffenburg (Archiv) steckt im Abstiegskampf.

Viktoria Aschaffenburg (Archiv) steckt im Abstiegskampf.

IMAGO/Zink

Regionalliga Bayern

Nach dem so enttäuschenden wie verdienten 0:2 gegen die DJK Vilzing macht sich bei Viktoria Aschaffenburg Ernüchterung breit. Vor allem die Leistung in der ersten Halbzeit war “nichts, was man im Abstiegskampf brauchen kann”, wie Trainer Simon Goldhammer nüchtern bilanzierte. Immerhin waren die Spieler einsichtig und unternahmen gar nicht erst den Versuch, den 90 Minuten noch etwas Positives abzugewinnen. “Das ist extrem bitter, in einem Heimspiel so aufzutreten”, befand Mittelfeldspieler Roberto Desch, und Innenverteidiger Luca Dähn räumte ein, “das darf uns so nicht passieren.”

Allenfalls der zweite Abschnitt macht ein wenig Mut. “Da haben wir uns gesteigert”, sah auch Desch. Goldhammer hatte in der Pause reagiert – personell, taktisch und mit einer emotionalen Ansprache. “So konnte es ja nicht weitergehen. Wir hatten dann mehr Zugriff und haben mehr Druck erzeugt, die Konter mussten wir in Kauf nehmen.” Trotz der verbesserten Spielanlage und des gesteigerten Engagements hatten die Platzherren aber keine gefährlichen Strafraumszenen.

Negativer Trend

Der Trend in Aschaffenburg weist klar in Richtung Keller. Nach dem 13. Spieltag rangierte die Mannschaft mit 20 Punkten im sicheren Mittelfeld. Aus den 15 Partien danach holten die Unterfranken nur noch elf Zähler. Nach der Winterpause konnte sie lediglich zwei von sieben Spielen gewinnen. Der Grund liegt in der mangelhaften Offensive: In dieser Zeit gelangen gerade mal fünf Tore, insgesamt haben nur zwei Teams weniger Treffer erzielt als die Viktoria.

Immerhin gibt es für den Endspurt wieder etwas Hoffnung. Nach langen Verletzungspausen haben sich in den letzten Wochen sowohl Florian Pieper wie Niklas Meyer wieder zurück gemeldet. Pieper hat sogar schon wieder zwei Tore erzielt. Gegen Vilzing musste er wegen einer Gelbsperre pausieren.

Zahlreiche Sperren

Das beschreibt ein anderes Problem der Aschaffenburger. Zwar muss Goldhammer wegen teilweise schwerer Verletzungen oft mehr als eine halbe Stammelf ersetzen, zusätzlich schwächt sich die Mannschaft mit zahlreichen Sperren immer wieder selbst. Sechs Platzverweise und elf Gelbsperren sorgen für den letzten Platz in der Fair-Play-Tabelle.

Dabei hat die Viktoria durchaus schon ihre Leistungsfähigkeit gezeigt. “Wir wollten an das Spiel gegen die SpVgg Bayreuth anknüpfen”, beteuerte Desch in Erinnerung an den 1:0-Heimsieg in dem bisher besten Spiel in diesem Jahr. Jetzt soll der Fokus voll auf dem Sechs-Punkte-Duell in Memmingen liegen. “Wir müssen im Training in dieser Woche alles geben”, fordert Dähn eine Reaktion und lässt ein Versprechen folgen: “In die nächsten sechs Spiele werden wir alles reinhauen was geht.”

Klaus Gast