Nächstes ePokal-Märchen: Kreisligist Heuweiler reist zum Final-Event

Nächstes ePokal-Märchen: Kreisligist Heuweiler reist zum Final-Event

Der DFB-ePokal schreibt auch 2024 wieder eine Heldengeschichte: Die DJK Heuweiler hat das Viertelfinale erreicht. Am Mittwochabend setzte sich der Kreisligist gegen das VBL-Team des Karlsruher SC durch.

Leon Krasniqi und die DJK Heuweiler stehen im Viertelfinale des DFB-ePokal.

Leon Krasniqi und die DJK Heuweiler stehen im Viertelfinale des DFB-ePokal.

DFB

Auf dem realen Rasen ist die Fußball-Realität der DJK Heuweiler trist: In Staffel I der Freiburger Kreisliga A steht das Team aktuell recht abgeschlagen auf dem letzten Platz – es droht der Abstieg.

Ganz anders gestaltet sich das Geschehen auf dem virtuellen Feld von EA SPORTS FC 24. Dort ist Heuweiler am Mittwochabend ins Viertelfinale des DFB-ePokal eingezogen. Gemäß dem Wettbewerbsmotto “David x Goliath” bezwangen sie den Karlsruher SC nach nur zwei Partien im “Speedrun”. Dabei trat der Zweitligist mit seiner ersten eSport-Garde an, die in Division Süd-Ost der VBL Club Championship immerhin Zehnter geworden war.

Die DJK wird im DFB-ePokal durch Blue Dragons eSports vertreten. Beim Blick auf die Spieler relativiert sich das Märchen ein klein wenig: Leon Krasniqi hatte 2019 im Halbfinale der deutschen FIFA-Einzelmeisterschaft gestanden und darüber hinaus jahrelang erfolgreich “PES” gespielt. Teamkollege Mohammad Chamas ist in der deutschen eSport-Landschaft noch eher unbekannt – was sich jetzt natürlich ändern könnte. Trotz des erfahrenen Krasniqi war Heuweiler klarer Außenseiter gegen den KSC.

“Ordentlich Glück” beim Golden Goal

Eine unglückliche Abwehraktion von Karlsruhes Justin Springer nutzte Chamas im ersten Spiel zur Führung (64.). Anschließend fand VBL-Profi ‘Milkalove’ keine passenden offensiven Mittel, der Heuweiler Spieler kam sogar noch zum späten 2:0 (89.). Somit hatte Krasniqi gegen Khalid Gürel schon Matchball. Der eSportler der Blue Dragons erwischte einen guten Start, ohne aber früh zu treffen. Ein gut genutzter Torwartfehler von Gürel bescherte ihm das 1:0 (34.).

Mit der letzten Aktion der ersten Hälfte glich ‘khalidgrl03’ allerdings aus (45.+2) – vorausgegangen war ein fataler Ballverlust des Heuweilers im Mittelfeld. Auch der zweite Durchgang blieb recht lange torlos, ehe Krasniqi zur erneuten Führung ins rechte Eck traf (72.). Als schon alle fest mit dem 2:1 als Ergebnis gerechnet hatten, kam Gürel wieder in der Nachspielzeit zurück und erzwang die Verlängerung (90.+2). Diese wurde per Golden Goal entschieden.

Es brauchte ganze 39 Ingame-Minuten, bis ein Treffer gefallen und ein Sieger gefunden war. Krasniqi war letztlich mit Fortuna im Bunde, da sein schwacher Abschluss nur aufgrund eines weiteren Torhüter-Patzers aufseiten der Karlsruher den Weg ins Tor fand. “Da war gerade im Golden Goal schon ordentlich Glück dabei”, gab der Heuweiler anschließend im DFB-Interview zu. “Trotzdem sind wir natürlich sehr stolz, unter die Top 8 gekommen zu sein.”

Heuweiler trifft auf Werder Bremen

Das gelang am Mittwoch außer dem Kreisligisten auch Holstein Kiel, Borussia Dortmund und Werder Bremen. Die eStorks schalteten dabei Viktoria Köln aus (3:2, 1:0), der BVB setzte sich gegen den 1. FC Kaiserslautern (4:1, 0:2, 3:2) durch. Die Bremer wiederum besiegten den FC Augsburg (2:3, 2:1, 2:0) dank eines Comebacks nach der Auftaktpleite von Berkay Demirci. Mit den Grün-Weißen bekommt es die DJK Heuweiler übrigens im Viertelfinale zu tun.

Dieses findet im Rahmen des Final-Events am 26. April offline in Frankfurt statt – tags darauf wird schon der ePokalsieger 2024 gekürt. Die weiteren Begegnungen der nächsten Runde werden zwischen RB Leipzig und dem Hamburger SV, Dortmund und Kiel sowie dem VfB Stuttgart und dem FC St. Pauli ausgetragen.

Knüpfen Krasniqi und Chamas gegen Bremen an ihre bisherigen Leistungen an, könnten sie auf den Spuren des VfR Grünstadt und des Celtic Worms FC wandeln. Ersterer erreichte im vergangenen Jahr das Halbfinale, wo gegen Titelträger Leipzig Schluss war. Worms wiederum hatte sich 2021 zum ersten DFB-ePokalsieger des Wettbewerbs gekrönt.