Dank der Reaktion auf Stolpersteine: Wales hat EM-Endrunde im Visier

Dank der Reaktion auf Stolpersteine: Wales hat EM-Endrunde im Visier

Im Juni 2023 stolperte Wales in der EM-Qualifikation und muss unter anderem deswegen den Umweg über die Play-offs nehmen. Dort warten im Finale wieder erstarkte Polen.

Rob Page hofft, dass der Lauf seines Teams auch im EM-Play-off-Finale anhält.

Rob Page hofft, dass der Lauf seines Teams auch im EM-Play-off-Finale anhält.

Getty Images

Gleich zweimal konnte Wales in der EM-Qualifikation gegen Armenien nicht gewinnen (2:4 und 1:1). Vor allem die Niederlage im Juni 2023 kam einem Wirkungstreffer gleich, kurz darauf verlor das Team von Trainer Rob Page auch in der Türkei (0:2). Am Ende fehlten den Drachen vier Punkte für die direkte Qualifikation für die Endrunde in Deutschland.

Seit der Pleite gegen die Türkei folgten aber sieben Spiele ohne Niederlage. Im EM-Play-off-Halbfinale wurde Finnland zudem mit 4:1 deutlich in die Schranken gewiesen. So können die Waliser am Dienstagabend zu Hause gegen Polen (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) doch noch das EM-Ticket lösen.

Die Reaktion auf die Stolpersteine

Gelänge dies, wäre Page “ein stolzer Mann”. Gerade im Hinblick auf die zwei Niederlagen im Juni letzten Jahres. “Es gibt immer wieder Stolpersteine, vor allem in der Übergangsphase, und wir hatten im Sommer einen. Was mich erfreut, ist die Reaktion.” Mit einer weiteren würde Wales zum dritten Mal bei einer Endrunde teilnehmen. Zuletzt war 2021 im Achtelfinale gegen Dänemark (0:4) Schluss, 2016 drangen die Waliser sogar bis ins Halbfinale vor (0:2 gegen Portugal).

“Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht nervös bin”, gab der 49-Jährige zu. Seine Spieler seien aber “sehr entspannt, das ist sehr beruhigend”.

Page hat Lewandowski analysiert

Bei Gegner Polen sticht natürlich ein Name heraus: Robert Lewandowski. Der 35-Jährige sei “ein fantastischer Spieler” und Page respektiere das, “aber da hört es auf”. Sprich: Polens Ausnahmestürmer darf sich einmal mehr auf einen Abend mit wenig Freiheiten einstellen. “Wir haben ihn analysiert und den Verteidigern gezeigt, wozu er fähig ist”, so Page.

Endspiele und Play-off-Spiele werden nicht gespielt, sondern gewonnen.

Michal Probierz

Den souveränen 5:1-Sieg über Estland fuhren die Polen aber auch ohne einen Treffer ihres Star-Stürmers ein. Lewandowski bereitete “nur” das 3:0 von Jakub Piotrowski vor. Weil das Finale ums EM-Ticket in Cardiff stattfindet, sieht der Angreifer des FC Barcelona Wales “unter großem Druck”. Von der fünften Endrunden-Teilnahme Polens ist Lewandowski “fest überzeugt”. In den vier seit 2008 ging es aber nur einmal über die Vorrunde hinaus (2016 Viertelfinale gegen Portugal).

Etwas markiger gab sich sein Trainer Michal Probierz, der Ende September von Fernando Santos übernommen, die direkte Qualifikation aber auch nicht mehr geschafft hatte: “Endspiele und Play-off-Spiele werden nicht gespielt, sondern gewonnen.” Für den 51-Jährigen ist das Finale “die Krönung von sechs Monaten harter Arbeit”. Unter dem neuen Coach sind die Polen noch ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis).