Geschke vor Karriereende: “Das wäre mein Herzenswunsch”

Geschke vor Karriereende: “Das wäre mein Herzenswunsch”

Für Simon Geschke ist die deutsche Meisterschaft im Straßenrennen am Sonntag die letzte Chance, sich das begehrte Trikot zu schnappen. Der Kurs ist perfekt, aber die junge Konkurrenz groß.

Novum zum Abschluss? Simon Geschke träumt vom Meistertitel.

Novum zum Abschluss? Simon Geschke träumt vom Meistertitel.

IMAGO/Eibner Europa

Simon Geschke hat viel erlebt in seinen 16 Jahren als Radprofi. Die Liste seiner Erfolge ist lang. So hat der mittlerweile 38-Jährige unter anderem Etappen bei der Tour de France und dem Giro d’Italia gewonnen. Allerdings fehlt halt noch das Trikot des deutschen Meisters, das er so gerne in seinen letzten Rennen noch tragen würde. “Das wäre mein Herzenswunsch”, gibt Geschke zu.

Die Aussichten sind gar nicht mal so schlecht für Geschke. Der anspruchsvolle Rundkurs im Südschwarzwald über 200,9 Kilometer kommt dem Kletterer entgegen – eine knappe Woche vor dem Start in seine finale Tour de France am 29. Juni in Florenz dürfte auch schon die Form da sein. Bei der Tour konnte Geschke immerhin schon Trikoterfahrung sammeln – 2022 trug er neun Etappen lang das Bergjersey.

Während mit Vorjahressieger Emanuel Buchmann nach seinem schweren Sturz bei der Tour de Suisse einer der größten Widersacher verletzt fehlt, wollen seine Teamkollegen von Bora-hansgrohe ihre Vormachtstellung bei der DM behaupten. Seit 2015 stellte der Rennstall nur zweimal nicht den Meister, 2016 siegte Andre Greipel, 2020 Marcel Meisen. Mit dem wiedererstarkten Maximilian Schachmann schickt Bora sicher einen von Geschkes schärfsten Widersachern ins Rennen.

Vorfreude auch bei Politt

Zu den weiteren Favoriten zählen der kletterstarke Allgäuer Georg Zimmermann (Intermarche-Wanty) und Giro-Etappensieger Georg Steinhauser (EF Education-EasyPost), aber auch Nils Politt. Der Kölner Klassiker-Könner, Meister des Jahres 2022, soll bei der Tour im UAE Team Emirates den slowenischen Star Tadej Pogacar durch die flachen und mittelschweren Etappen eskortieren und würde das zu gerne im Meistertrikot erledigen. “Ich freue mich riesig auf die DM”, sagte Politt.

Insgesamt stehen 22 WorldTour-Profis und acht Pro-Kontinental-Fahrer in der Startliste der insgesamt 176 Gemeldeten. Die Mehrzahl der Starter trägt allerdings Kontinental-Status. Gerade die Fahrer aus der zweiten Reihe sind aber nicht zu vergessen, denn ihnen bietet sich hier die große Bühne, um sich zu zeigen. So ist immer auch eine Überraschung drin.

Bereits am Samstag ermitteln die Frauen ihre Meisterin, Favoritin im Eliterennen über 134,3 km ist Titelverteidigerin Liane Lippert. Daneben werden sicher auch Antonia Niedermaier, Romy Kasper oder Lisa Klein ihr Glück versuchen.