Drama verhindert: Jagiellonia erstmals in 103-jähriger Geschichte Meister Polens

Drama verhindert: Jagiellonia erstmals in 103-jähriger Geschichte Meister Polens

Ein Tag für die Ewigkeit: Jagiellonia Bialystok hat am Samstag zum ersten Mal in seiner 103-jährigen Geschichte die Meisterschaft in Polen gewonnen. Nach dem 3:0 gegen Warta Posen brachen alle Dämme.

Alle Dämme brechen: Jagiellonia wurde am Samstag erstmals Meister Polens.

Alle Dämme brechen: Jagiellonia wurde am Samstag erstmals Meister Polens.

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Die Geschichte von Jagiellonia Bialystok ist lang, die Liste der Erfolge allerdings noch recht kurz. In der Saison 2009/10 hatte der Traditionsklub erstmals den polnischen Pokal gewonnen, wenig später dann auch den polnischen Supercup. Die Meisterschaft war Jagiellonia allerdings immer verwehrt geblieben – auch bei den Vize-Meisterschaften 2016/17 und 2017/18.

Am 25. Mai 2024 aber war die Zeit reif. Ein Herzschlagfinale hatte sich angebahnt, weil neben Jagiellonia auch Slask Breslau vor dem entscheidenden Spieltag bei 60 Punkten stand. Auf Drama aber hatte der Spitzenreiter aus Bialystok keine große Lust, die drei Tore beim 3:0-Heimerfolg gegen Warta Posen fielen bereits in Minute 5, 11 und 26.

Die Vorentscheidung führte Top-Torjäger Jesus Imaz bei, der wie Ex-Fürther Afimico Pululu zwölf Saisontore erzielte. Auf der anderen Seite des Platzes war Keeper Alomerovic eine Konstante, der einstige Lauterer verpasste keine einzige Minute in dieser Saison. Großer Trumpf der Mannschaft von Trainer Adrian Siemieniec war allerdings der Angriff: An die 77 Ligatreffer reichte kein Konkurrent auch nur ansatzweise heran, Breslau beispielsweise lief mit 50 Toren ins Ziel ein.

Der Traum von der Königsklasse

Verfolger Breslau, das sein Auswärtsspiel beim Überraschungs-Vorjahresmeister Rakow Tschenstochau unbedingt gewinnen wollte, tat sich im Saisonfinale extrem schwer. Als Slask die Partie nach Rückstand noch drehte – und letztlich auch gewann – , war im Parallelspiel die Messe längst gelesen. Stürmer Exposito konnte sich zumindest mit der Trophäe des Torschützenkönigs ein wenig trösten (19 Treffer).

Jagiellonia zieht durch den Triumph in die zweite Qualifikationsrunde der Champions League ein, Breslau startet in der zweiten Qualifikationsrunde der Conference League.

Nach Abpfiff gab es im in die Vereinsfarben Gelb und Rot getauchten Stadion kein Halten mehr, die euphorisierten Fans stürmten den Rasen, um den ersten Meistertitel der Klubgeschichte mit ihren Helden zu feiern. Ab der neuen Saison ist Jagiellonia dann der Gejagte – und wird es besser machen wollen als Tschenstochau. Der Meister der Saison 2022/23 lief nur als Siebter ins Ziel ein.