FC-24-Rekordjahr: EA feiert Gewinne – aber der jüngste Trend ist negativ

FC-24-Rekordjahr: EA feiert Gewinne – aber der jüngste Trend ist negativ

Der neue EA-Quartalsbericht rundet das Geschäftsjahr 2024 beim Videospiel-Giganten ab. Der Fokus liegt auf dem finanziellen Wachstum im Vergleich zu 2023 – und auf der Erklärung des negativen Trends.

EA präsentiert Zahlen für das letzte Quartal und Geschäftsjahr.

EA präsentiert Zahlen für das letzte Quartal und Geschäftsjahr.

picture alliance / ZUMAPRESS.com

Wer sich den neuen Quartalsbericht von Electronic Arts (EA) ansieht, wird zunächst auf das gesamte Geschäftsjahr 2024 verwiesen. In den sogenannten “ausgewählten operativen und finanziellen Highlights und Metriken” ist vom zurückliegenden vierten Quartal keine Rede. EA rückt stattdessen die jährlichen Netto-Buchungen von 7,43 Milliarden US-Dollar in den Fokus, was eine Steigerung von etwa einem Prozent im Vergleich zu 2023 darstellt. Die Netto-Einnahmen seien um zwei Prozent gewachsen.

Netto-Buchungen und Netto-Einnahmen


  • Im Unterschied zu Netto-Einnahmen werden unter Netto-Buchungen auch zukünftige Einnahmen berücksichtigt, die vertraglich bereits zugesichert sind, aber noch nicht faktisch vorliegen. Als Beispiel dienen etwa zu zahlende Beträge, die aus EA-Play-Abonnements resultieren, aber für den Kunden erst in einigen Wochen oder Monaten fällig werden.

Die Netto-Buchungen des “globalen Fußball-Franchise”, wie EA SPORTS FC beim Publisher gerne genannt wird, seien prozentual sogar im “hohen Zehner-Segment” angestiegen. CEO Andrew Wilson bezeichnet das Fiskaljahr 2024 als “das größte EA-SPORTS-Jahr unserer Geschichte”. Was ihm zufolge in Zusammenhang mit dem “höchst erfolgreichen Launch unserer eigenen Marke” steht – ebenjenem EA SPORTS FC. Wer jedoch einen Blick auf die Zahlen des zurückliegenden Quartals wirft, erkennt einen Rückgang.

Letztes Quartal fällt schwach aus

Die Monate Januar, Februar und März waren 2024 für EA weniger ertragreich als noch 2023. Die Netto-Einnahmen sind von 1,874 Milliarden US-Dollar auf 1,779 Milliarden zurückgegangen – um fast 100 Millionen. Schuld daran sind nicht allein die sinkenden Einnahmen durch Spiele-Verkäufe (von 372 auf 333 Millionen), sondern auch das große monetäre Zugpferd EAs: die Live-Services um Ultimate Team und EA Play. Bei ihnen verzeichnet der Publisher einen Einnahmen-Einbruch von 1,502 auf 1,446 Milliarden im Vergleich.

Der Abfall der Netto-Buchungen des vergangenen Quartals betrug satte 14 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten von 2023. Auch der entsprechende Zeitraum in 2022 war finanziell noch stärker als in diesem Jahr. An den Konsolen – traditionell die stärkste EA-Plattform – fiel der Gesamtbetrag der Netto-Buchungen auf unter eine Milliarde US-Dollar (955 Millionen).

FUT trotzt dem Abwärtstrend

Es ist ein kleiner Negativtrend, den EA zumindest teilweise vorhergesehen hatte. Finanzchef Stuart Canfield betont, dass das vierte Quartal des Vorjahres besonders stark gewesen sei – auch beflügelt durch “den Rückenwind der Fußball-WM in Katar”. Er weist zudem auf unterschiedliche Timings für Spiele-Releases als möglichen Grund für den Rückgang hin.

Weiterhin monetär stabil ist hingegen Ultimate Team in EAs Fußball-Simulationen. Schon im vierten Quartal 2023 – damals noch in FIFA 23 – sei laut Canfield ein “Rekord-Wachstum von 20 Prozent” verbucht worden. Jüngst habe FC 24 dahingehend noch mal im “niedrigen einstelligen Prozentbereich” nachgelegt. FUT und die kontinuierlichen Ausgaben der Spieler sind und bleiben eine Goldgrube für EA – obwohl der Modus und seine Praktiken immer wieder in der Kritik stehen.