Duell mit Pogacar: Schachmann verpasst Tagessieg – Narvaez gewinnt Auftakt

Duell mit Pogacar: Schachmann verpasst Tagessieg – Narvaez gewinnt Auftakt

Auf der ersten Etappe des 107. Giro d’Italia lieferte sich Maximilian Schachmann einen packenden Schlusssprint mit Favorit Tadej Pogacar, den der Deutsche für sich entschied. Am Ende musste er sich dennoch geschlagen geben.

Maximilian Schachmann (r.) kam zwar vor Tadej Pogacar ins Ziel - wurde aber trotzdem nur Zweiter.

Maximilian Schachmann (r.) kam zwar vor Tadej Pogacar ins Ziel – wurde aber trotzdem nur Zweiter.

IMAGO/LaPresse

Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia hat Maximilian Schachmann knapp den Tagessieg auf der ersten Etappe verpasst und ist auf Rang zwei gefahren. Der gebürtige Berliner lieferte sich am Samstag ein packendes Duell im Schlusssprint mit Favorit Tadej Pogacar, das er für sich entschied. Allerdings musste er sich dem Ecuadorianer Jhonatan Narvaez geschlagen geben, der sich in Turin den Sieg zum Beginn der dreiwöchigen Rundfahrt durch Italien holte. Pogacar, der in diesem Jahr das Double aus Giro- und Tour-de-France-Sieg anstrebt, wurde Dritter.

Der 30-jährige Deutsche, der schon bei der Baskenland-Rundfahrt eine starke Form gezeigt hatte, bestätigte eindrucksvoll seine Ambitionen auf einen Etappensieg beim Giro. Schachmann, der durch Verletzungspech zuletzt 2022 an einer Grand Tour teilgenommen hatte, attackierte 16 Kilometer vor dem Ziel und positionierte sich in einer aussichtsreichen Verfolgergruppe. Zügig nach dem Start in Venaria Reale hatten sich sechs Fahrer an die Spitze gesetzt, verschafften sich teils einen Vorsprung von knapp drei Minuten.

Packendes Finish

Auf den letzten Meter waren nur noch Pogacar und Narvaez Schachmanns Begleiter. Der Slowene hatte beim Einbiegen auf die Zielgerade als Erster die schlechteste Position. Schachmann eröffnete den Sprint, konnte sich aber nicht an die Spitze setzen. Narvaez reagierte, schob sich an Pogacar vorbei und sicherte sich den ersten Sieg der Rundfahrt. Schachmann schaffte es immerhin noch auf Platz zwei – vor dem großen Favoriten Pogacar. “Ich habe meine Chance gesucht. Der Sprint war hart, leider habe ich nicht gewonnen”, sagte Schachmann, der beim Giro auch als wichtiger Helfer von Kapitän Daniel Martinez eingeplant ist.

Giro d’Italia 2024

Im Fokus stand der stadtnahe Berg Superga. Denn der Startschuss des Giro fiel an einem geschichtsträchtigen Tag für die Stadt Turin. Am 4. Mai 1949 stürzte der Großteil der Mannschaft des damaligen Fußball-Teams AC Turin mit einem Flugzeug ab und verunglückte tödlich. Wegen schlechter Witterungsverhältnisse war die Maschine mit einer Kirche auf dem Superga kollidiert.

Auch die zweite Etappe am Sonntag startet unweit von Turin. In der Nähe des Flughafens brechen die Profis auf zur ersten Bergankunft der Rundfahrt. Beim Aufstieg zur auf 1142 Höhenmetern gelegenen Wallfahrtskirche von Oropa steht ein knackiger Schlussanstieg der Kategorie eins bevor. Hier dürfte Superstar Pogacar seine Muskeln spielen lassen.

1. Etappe Venaria Reale – Turin (140,00 km)

1. Jhonatan Manuel Narvaez Prado (Ecuador) – Ineos Grenadiers 3:14:23 Std.; 2. Maximilian Schachmann (Berlin) – Bora-hansgrohe + 0 Sek.; 3. Tadej Pogacar (Slowenien) – UAE Team Emirates; 4. Alex Baudin (Frankreich) – AG2R La Mondiale + 6; 5. Nicola Conci (Italien) – Alpecin-Deceuninck + 10; 6. Quinten Hermans (Belgien) – Alpecin-Deceuninck; 7. Mauri Vansevenant (Belgien) – Soudal Quick-Step; 8. Antonio Tiberi (Italien) – Bahrain Victorious; 9. Attila Valter (Ungarn) – Team Visma; 10. Geraint Thomas (Großbritannien) – Ineos Grenadiers

Gesamtwertung Einzel, Stand nach der 1. Etappe:

1. Jhonatan Manuel Narvaez Prado (Ecuador) – Ineos Grenadiers 3:14:13 Std.; 2. Maximilian Schachmann (Berlin) – Bora-hansgrohe + 3 Sek.; 3. Tadej Pogacar (Slowenien) – UAE Team Emirates + 6; 4. Alex Baudin (Frankreich) – AG2R La Mondiale + 16; 5. Damiano Caruso (Italien) – Bahrain Victorious + 17; 6. Nicola Conci (Italien) – Alpecin-Deceuninck + 18; 7. Quinten Hermans (Belgien) – Alpecin-Deceuninck + 20; 8. Mauri Vansevenant (Belgien) – Soudal Quick-Step; 9. Antonio Tiberi (Italien) – Bahrain Victorious; 10. Attila Valter (Ungarn) – Team Visma