Nach Giro-Aus: Buchmann attackiert Teamführung von Bora-hansgrohe

Nach Giro-Aus: Buchmann attackiert Teamführung von Bora-hansgrohe

Emanuel Buchmann ist ein eher ruhiger Zeitgenosse, umso mehr überraschte er jetzt mit deutlichen Worten gegen sein Team Bora-hansgrohe, nachdem er nicht für den Giro d’Italia nominiert wurde. Es geht damit auch um seine Zukunft.

Sonst eher ein Freund der leisen Töne: Emanuel Buchmann.

Sonst eher ein Freund der leisen Töne: Emanuel Buchmann.

IMAGO/ABACAPRESS

“Ich kann meine Enttäuschung und Frustration nicht beschreiben, dieses Jahr nicht für den Giro d’Italia nominiert zu sein”, schreibt Buchmann auf Instagram und fügt frustriert an: “Das ganze Jahr wurde für den Giro geplant und sogar Bora-hansgrohe versprach mir die Co-Führung für das Gesamtklassement. Das Training lief gut, die Form ist gut.”

Auf seinem Strava-Account lässt sich verfolgen, dass Buchmann zuletzt auf Teneriffa reichlich Höhenmeter abgespult hat, um für die 44.500 Höhenmeter beim Giro gerüstet zu sein. “Die letzten drei Wochen am Teide wollte ich die letzte Vorbereitung machen, aber 16 Tage vor dem Start des Giro bekam ich den Anruf, dass ich nicht dabei sein werde.”

Buchmanns Vertrag läuft aus

Buchmann hatte den Giro 2022 als Siebter beendet. Ein Jahr zuvor war er als Bora-Kapitän an den Start gegangen und lag bis zu seinem Sturz-Aus am Ende der zweiten Rennwoche auf Rang sechs. 2019 hatte er zudem die Tour de France als Vierter beendet. Für den 31-Jährigen, seit 2015 bei Bora, stellt sich damit mehr denn je die Frage nach seiner Zukunft. Denn sein Vertrag läuft zum Saisonende aus und das Tischtuch scheint durch die jüngsten Ereignisse zerschnitten.

Giro d’Italia 2024

Mittlerweile ist der Ravensburger wieder in seiner Heimat. Laut seinem Strava-Profil hat er in diesem Jahr bereits über 10.000 Kilometer abgespult. Doch für sein Team um Sportdirektor Enrico Gasparotto reicht das alles nicht. Bei der Bekanntgabe des achtköpfigen Teams fällt übrigens kein Wort über Buchmann.

Dani Martinez wird demnach als Kapitän nach Italien geschickt, der im Klassement in die Top 5 fahren soll. “Er hat zu Beginn der Saison sehr gute Leistungen gezeigt, und abgesehen vom Sturz bei Strade Bianche war der Aufbau zum Giro solide. Er hat in Kolumbien sehr gut trainiert und wir sind optimistisch, dass er im Klassement vorne dabei ist”, kommentiert Gasparotto.

Daneben ist mit Danny van Poppel noch ein Sprinter im Kader, der Anfahrer Ryan Mullen zur Seite gestellt bekommt. Zudem schickt das deutsche Team mit Jonas Koch, Maximilian Schachmann und Florian Lipowitz drei Deutsche ins Rennen. Lipowitz beendete die Tour de Romandie gerade als starker Dritter und soll in den Bergen unterstützen.

Buchmann kann bereits am 1. Mai seinen ganzen Frust auf die Straße bringen, denn für den Radklassiker Eschborn-Frankfurt (203 Kilometer) wurde er von seinem Team nominiert.

Das Aufgebot in der Übersicht:

Giovanni Aleotti (ITA) , Patrick Gamper (AUT), Jonas Koch (GER), Florian Lipowitz (GER), Dani Martinez (COL), Ryan Mullen (IRL), Max Schachmann (GER), Danny van Poppel (NED)