Siegemund besteht im Hexenkessel: DTB-Damen erreichen Finalrunde

Siegemund besteht im Hexenkessel: DTB-Damen erreichen Finalrunde

Weil Laura Siegemund die Nerven behält, stehen die deutschen Damen in der Finalrunde beim Billie Jean King Cup. Zuvor hatte Anna-Lena Friedsam Beatriz Haddad Maia geärgert – aber nur einen Satz lang.

Urschrei: Laura Siegemund feierten ihren entscheidenden Sieg gegen Carolina Alves.

Urschrei: Laura Siegemund feierten ihren entscheidenden Sieg gegen Carolina Alves.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die deutschen Tennisspielerinnen haben die Finalrunde beim Billie Jean King Cup erreicht. Laura Siegemund sorgte am Samstag (Ortszeit) mit dem 6:1, 2:6, 6:3 im vierten Einzelmatch gegen Carolina Alves für den entscheidenden dritten Punkt für Deutschland im Duell mit Gastgeber Brasilien. Die Endrunde des traditionsreichen Nationen-Wettbewerbs findet im November in Sevilla statt. Brasilien muss in Play-offs gegen den Abstieg aus der Weltgruppe spielen.

Im dritten Einzel hatte sich Anna-Lena Friedsam (30) der Topspielerin Beatriz Haddad Maia nach vielversprechendem Start mit 7:5, 0:6, 1:6 geschlagen geben müssen, wodurch Brasilien im Rennen blieb und zwischenzeitlich auf 1:2 verkürzte. Bereits am Freitag (Ortszeit) hatten die erfahrenen Siegemund und Tatjana Maria die Auswahl des Deutschen Tennis Bunds (DTB) mit 2:0 in Führung gebracht. Siegemund hatte sich gegen Haddad Maia überraschend klar mit 6:4, 6:2 durchgesetzt, die ebenfalls 36-jährige Maria danach Laura Pigossi mit 2:6, 6:4, 6:4 besiegt.

Siegemund präsentierte sich auch am zweiten Tag des Sand-Duells in der hitzigen Atmosphäre der 10.000 Zuschauer fassenden Arena Ginasio Ibirapuera gegen Alves sehr nervenstark – vor allem im dritten Satz . Nach 2:36 Stunden verwandelte sie ihren ersten Matchball und löste großen Jubel im deutschen Team aus.

Schüttler lobt Siegemunds mentale Stärke – und darf sich bestätigt fühlen

Friedsam war von Teamchef Rainer Schüttler nachträglich für das dritte Einzel anstelle von Maria nominiert worden. Sie ließ sich von einem 0:4-Rückstand im ersten Satz nicht verunsichern und kämpfte sich zurück. Doch ab dem zweiten Durchgang hatte die Weltranglisten-13. Haddad Maia alles im Griff. “Anna-Lena hat in ihrem Match etwas unsicher angefangen, sich dann aber reingekämpft. Es war sehr eng und wir hatte viele Chancen. Nur Haddad Maia hat wirklich sehr gut gespielt”, bilanzierte Schüttler und sprach von einem “absoluten Hexenkessel” bei Siegemunds Match. “Den ersten Satz hat sie trotzdem dominiert, dann aber passiver gespielt. Im dritten Satz war sie mental stark und hat so das Match gewonnen, was wir uns nach dieser Woche wirklich verdient haben.”

Die Siege von Siegemund und Maria bestätigten den Teamchef, der auf einen Einzeleinsatz der früheren Weltranglistenersten Angelique Kerber verzichtet hatte. Die 36-Jährige war erst später nach Brasilien gereist und brauchte etwas mehr Zeit zur Anpassung an die Zeitumstellung und das Klima. Die dreimalige Grand-Slam-Turniergewinnerin wird direkt nach der Rückkehr in Deutschland beim WTA-Turnier in Stuttgart starten.

Deutschland hatte bereits im Vorjahr durch einen Sieg gegen Brasilien die Finalrunde im Billie Jean King Cup erreicht. Im Ländervergleich gegen das südamerikanische Land steht es nun 6:0 für Deutschland.