Erstmals seit 2012: Deutsche Herren-Staffel holt überraschend Bronze

Die deutsche Männer-Staffel über 4 x 400 m hat bei der Leichtathletik-EM in Rom überraschend die Bronzemedaille gewonnen. Das DLV-Quartett musste sich nur Belgien und Italien geschlagen geben.

Holten in Rom Bronze: Die deutsche Staffel über die 4 x 400 m.

Holten in Rom Bronze: Die deutsche Staffel über die 4 x 400 m.

IMAGO/justpictures.ch

Manuel Sanders, Jean Paul Bredau, Marc Koch und Emil Agyekum mussten sich in 3:00,82 Minuten lediglich Sieger Belgien (2:59,84) und – nur haarscharf – hinter den auf den letzten Metern nachlassenden Italienern (3:00,81) geschlagen geben. Es ist die erste Staffel-Medaille der Männer über diese Distanz seit 2012. In Helsinki gab es damals ebenfalls die Bronze-Medaille.

Mit Blick auf alle deutschen Staffeln hatte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner am Nachmittag von einem positiven Ergebnis gesprochen. Die Frauen hatten durch ihre Zeit im Vorlauf (3:25,90) einen großen Schritt in Richtung der Olympischen Sommerspiele in Paris geschafft. Es wäre die fünfte DLV-Staffel, die beim Saisonhighlight in Frankreich dabei ist.

Die Frauen-Staffel in der Besetzung mit Skadi Schier, Alica Schmidt, Luna Bulmahn und Eileen Demes verpassten als Achte und Letzte des Finals das Podest sehr deutlich. Gold sicherten sich bei den Frauen die Niederlande mit Superstar Femke Bol mit dem neuen Europarekord von 3:22,39 Minuten vor Irland (3:22,71) und Belgien (3:22,95). “Wir haben heute noch einmal alles gegeben. Das war das, was noch drin war”, sagte Bulmahn im ZDF nach dem Rennen.

Trotz weniger Medaillen: DLV sieht bei EM leichten Aufwärtstrend

Anders als bei den Weltmeisterschaften gibt es für das deutsche Leichtathletik-Team bei der EM in Rom Medaillen. Der Verband ist vorsichtig optimistisch.

An einer Medaille vorbeigeschrammt: Zehnkämpfer Niklas Kaul.

An einer Medaille vorbeigeschrammt: Zehnkämpfer Niklas Kaul.

picture alliance/dpa

Ein Jahr nach den medaillenlosen Weltmeisterschaften von Budapest geht es aus Sicht des Deutschen Leichtathletik-Verbandes bei der EM in Rom leicht aufwärts. Die Europameisterschaften seien für ihn das Zeichen einer kleinen Trendumkehr, sagte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner am Mittwoch vor den abschließenden Entscheidungen. Er betonte aber auch, es gebe überhaupt keinen Grund, euphorisch zu werden.

LEICHTATHLETIK-EM IN ROM

“Wir haben einige, wirklich schöne Ergebnisse hier erzielt. Die Medaillenbilanz ist eher im unteren Bereich, selbst wenn es heute Abend sehr gut läuft”, sagte Bügner. In Weitspringerin Malaika Mihambo und Speerwerfer Julian Weber starten noch zwei Kandidaten auf Gold.

Bislang zweimal Silber und viermal Bronze

Bisher gab es für deutsche Athletinnen und Athleten in Rom zweimal Silber und viermal Bronze, aber noch keinen Titel. Vor zwei Jahren bei den Heim-Europameisterschafen in München war die DLV-Auswahl mit je siebenmal Gold und Silber sowie zweimal Bronze die Nummer eins in der Nationenwertung. Dort liegt nach fünf von sechs Tagen diesmal das Gastgeber-Team aus Italien mit schon zehn Titeln und 20 Medaillen praktisch uneinholbar vorn.

“Wir haben eine ganz gute Basis, müssen aber auch feststellen, dass wir in gewissen Bereichen nicht performt haben”, sagte Bügner und nannte als Enttäuschungen den Siebenkampf und den Hochsprung der Frauen.

Bis zu den olympischen Leichtathletik-Wettbewerben Anfang August in Paris soll noch eine Formverbesserung gelingen. Für den EM-Abschluss in Rom kündigte Bügner an: “Wir werden versuchen, heute Abend noch mal alles in die Waagschale zu werfen.”

Kaul am Ende Vierter – Este Erm holt Titel

Niklas Kaul bleibt zwei Jahre nach dem Zehnkampf-Triumph in München diesmal bei der EM ohne Medaille. Der Rückstand für den Titelverteidiger ist am zweiten Tag zu groß.

Am Ende verpasste er das Podest nur knapp: Niklas Kaul.

Am Ende verpasste er das Podest nur knapp: Niklas Kaul.

IMAGO/Beautiful Sports

Titelverteidiger Niklas Kaul hat den Zehnkampf bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom auf Platz vier beendet. Nach seiner umjubelten Aufholjagd zu EM-Gold 2022 in München konnte der Mainzer am zweiten Tag seinen Rückstand zu den Medaillenplätzen nicht mehr ganz aufholen.

Leichtathletik-EM in Rom

Zwei Monate vor den Olympischen Spielen in Paris sammelte Ex-Weltmeister Kaul bei seinem ersten kompletten Zehnkampf in diesem Jahr 8547 Punkte. Im Speerwurf – der vorletzten Disziplin – glänzte der 26-Jährige noch einmal mit 75,45 Metern und war dort wie zuvor im Diskuswurf die Nummer eins.

Erm ist Europameister

Den Titel holte sich der Este Johannes Erm mit 8764 Punkten vor Sander Skotheim aus Norwegen mit 8635 Punkten und Makenson Gletty aus Frankreich mit 8606 Zählern. Zweitbester Deutscher nach Kaul war Manuel Eitel als Siebter (8212), Tim Nowak (8150) wurde Neunter, Felix Wolter (8051) kam auf Rang 13.

Die Nummer eins unter den deutschen Zehnkämpfern und ein Anwärter auf Olympia-Gold ist Leo Neugebauer. Der in den USA studierende Neugebauer hatte unmittelbar vor der EM bei den College-Meisterschaften seinen deutschen Rekord auf 8961 Punkte geschraubt.

Tamberis große Show – Merkel überrascht – Heß Fünfter bei Weltklasse-Springen

Am Dienstag herrschte tolle Stimmung im Stadio Olimpico – das lag nicht nur am Auftritt von Italiens Hochsprung-Star Gianmarco Tamberi. Aus deutscher Sicht gab es gute wie schlechte Nachrichten.

Liefert mal wieder die große Show: Gianmarco Tamberi.

Liefert mal wieder die große Show: Gianmarco Tamberi.

Sportsfile via Getty Images

Hochsprung, Männer: Przybylko knickt um – und muss aufgeben

Während Olympiasieger Tamberi im Hochsprung der Männer vor heimischem Publikum seinen Titel erfolgreich verteidigte, musste sich Ex-Europameister Mateusz Przybylko verletzungsbedingt früh verabschieden. Der Leverkusener überquerte zwar die Anfangshöhe von 2,17 m, knickte dabei aber unglücklich um und musste anschließend wegen Problemen am rechten Fuß aber aufgeben.

“Mein Fuß ist noch nicht so belastbar, wie ich erhofft habe”, sagte Przybylko in der ARD und sagte mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris: “Ich weiß, ich kann es noch. Die Werte sind top, wir müssen nur meinen Fuß in den Griff kriegen. Wenn das passt, kann ich wieder fliegen.” Der 32-Jährige hatte sich im Vorjahr einen Mittelfußbruch zugezogen und war daraufhin operiert worden; noch immer hat er eine Titanschraube in seinem Fuß. “Wir wollten mit Blick auf Olympia kein Risiko eingehen”, erklärte Bundestrainer Hans-Jörg Thomaskamp.

Tamberini indes überquerte wie schon bei seinem Olympiasieg in Tokio 2,37 m und sorgte neben einem Meisterschaftsrekord für die nächste Sternstunde der EM-Gastgeber. Hinter ihm reihten sich die Ukrainer Wladyslaw Lawskyj (2,29 m) und Oleh Doroshchuk (2,26 m) auf den Plätzen ein.

400 m Hürden, Frauen: Bol eine Klasse für sich

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Klose in Nürnberg: Was kann er als Trainer?


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Über 400 m Hürden der Frauen wurde Femke Bol ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Die Niederländerin verteidigte ihren Titel in beeindruckender Manier und war im Finale von Rom bei ihrem Meisterschaftsrekord von 52,49 Sekunden eine Klasse für sich. Die Weltmeisterin scheint bereit für das Olympia-Duell mit Weltrekordlerin Sydney McLaughlin-Levrone (USA). Louise Maraval aus Frankreich (54,23) gewann Silber, Bols Landsfrau Cathelijn Peeters (54,37) holte Bronze. DLV-Starterin Eileen Demes war im Halbfinale ausgeschieden.

400 m Hürden, Männer: Warholm unübertroffen

Karsten Warholm

Einmal mehr nicht zu schlagen: Karsten Warholm.
IMAGO/Bildbyran

Eine Ausnahmeerscheinung ist auch Olympiasieger, Weltrekordler und dreimalige Weltmeister Karsten Warholm. Der Norweger war über die über 400 m Hürden der Männer in 46,98 Sekunden nicht zu schlagen – für Warholm war es nach 2018 und 2022 das dritte EM-Gold in Serie. Silber sicherte sich zur Freude der frenetischen italienischen Fans der Lokalmatador Alessandro Sibilio, der mit einer Zeit von 47,50 Sekunden den Schweden Carl Bengtström (47,94) auf Platz drei verwies.

LEICHTATHLETIK-EM IN ROM

Aus deutscher Sicht erreichte Emil Agyekum mit einer Zeit von 48,42 Sekunden Platz sechs – es war der bislang größte Erfolg in der Karriere des 25-Jährigen, doch zufrieden war er nicht. “Ich wäre gerne persönliche Bestzeit gelaufen”, gestand der Sportsoldat in der ARD. Der WM-Achte Joshua Abuaku war wie Constantin Preis (Sindelfingen) überraschend bereits im Halbfinale ausgeschieden.

10.000 m, Frauen: Merkel überrascht bei Battoclettis Gold-Double

Nadia Battocletti

Gewann ihre zweite Goldmedaille: Nadia Battocletti.
IMAGO/ABACAPRESS

Über die 10.00 m der Frauen überraschte Lisa Merkel mit einer starken Leistung und kam als Neunte ins Ziel. Damit war sie die beste Deutsche vor Eva Dieterich (33:17,78) auf Platz 19 und Deborah Schöneborn (33:48,90) landete auf Rang 23. Gold schnappte sich unter frenetischem Applaus Nadia Battocletti, die bereits über 5000 m nicht zu schlagen war. Die Italienerin überquerte die Ziellinie in 30:51,32 Minuten und verwies die Niederländerin Diane van Es (30:57,24) und Megan Keith aus Großbritannien (31:04,77) auf die Plätze.

Konstanze Klosterhalfen hatte in Rom eigentlich die Norm für die Olympischen Spiele in Paris angreifen wollen, doch gesundheitliche Probleme verhinderten einen Start der mehrfachen deutschen Rekordhalterin.

Dreisprung: Heß wird Fünfter beim Weltklasse-Springen

Ex-Europameister Max Heß verpasst im Dreisprung eine Medaille. Beim spektakulären Titelgewinn von Jordan Alejandro Diaz Fortun (Spanien), wurde der Chemnitzer Fünfter (17,04 m) – 35 Zentimeter fehlten zu Bronze, das sich der Franzose Thomas Gogois (17,38 m) holte. Diaz Fortun legte derweil einen Meisterschaftsrekord und die drittbeste Weite jemals auf (18,18 m) und gab so dem portugiesischen Titelverteidiger Pedro Pichardo (18,04 m) das Nachsehen. Nur Weltrekordler Jonathan Edwards (1995/18,29) und Christian Taylor aus den USA (2015/18,21) sprangen in der Geschichte weiter als Diaz Fortun.

Speerwurf, Frauen: Hussong mit Saisonbestleistung

Ex-Europameisterin Christin Hussong ging derweil leer aus. Die 30-Jährige warf im Finale mit 61,29 m zwar eine Saisonbestleistung, doch das reichte nur für Rang vier – rund eineinhalb Meter fehlten zum Podest. Europas Jahresbeste Victoria Hudson (Österreich) holt sich mit 64,62 m Gold vor der Serbin Adriana Vilagos (64,42) und der Norwegerin Marie-Therese Obst (63,50).

Przybylko im Pech – Bol und Warholm eine Klasse für sich

Am Dienstag herrschte tolle Stimmung im Stadio Olimpico – das lag nicht nur am Auftritt von Italiens Hochsprung-Star Gianmarco Tamberi. Aus deutscher Sicht gab es gute wie schlechte Nachrichten.

Einmal mehr nicht zu schlagen: Karsten Warholm.

Einmal mehr nicht zu schlagen: Karsten Warholm.

IMAGO/Bildbyran

Hochsprung, Männer: Przybylko knickt um – und muss aufgeben

Während Olympiasieger Tamberi im Hochsprung der Männer bei seiner Heim-EM zu Gold springen möchte, musste sich Ex-Europameister Mateusz Przybylko verletzungsbedingt früh verabschieden. Der Leverkusener überquerte zwar die Anfangshöhe von 2,17 m, knickte dabei aber unglücklich um und musste anschließend wegen Problemen am rechten Fuß aber aufgeben.

“Mein Fuß ist noch nicht so belastbar, wie ich erhofft habe”, sagte Przybylko in der ARD und sagte mit Blick auf die Olympischen Spiele in Paris: “Ich weiß, ich kann es noch. Die Werte sind top, wir müssen nur meinen Fuß in den Griff kriegen. Wenn das passt, kann ich wieder fliegen.” Der 32-Jährige hatte sich im Vorjahr einen Mittelfußbruch zugezogen und war daraufhin operiert worden; noch immer hat er eine Titanschraube in seinem Fuß. “Wir wollten mit Blick auf Olympia kein Risiko eingehen”, erklärte Bundestrainer Hans-Jörg Thomaskamp.

400 m Hürden, Frauen: Bol eine Klasse für sich

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Klose in Nürnberg: Was kann er als Trainer?


14:08 Minuten

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Über 400 m Hürden der Frauen wurde Femke Bol ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Die Niederländerin verteidigte ihren Titel in beeindruckender Manier und war im Finale von Rom bei ihrem Meisterschaftsrekord von 52,49 Sekunden eine Klasse für sich. Die Weltmeisterin scheint bereit für das Olympia-Duell mit Weltrekordlerin Sydney McLaughlin-Levrone (USA). Louise Maraval aus Frankreich (54,23) gewann Silber, Bols Landsfrau Cathelijn Peeters (54,37) holte Bronze. DLV-Starterin Eileen Demes war im Halbfinale ausgeschieden.

400 m Hürden, Männer: Warholm unübertroffen

LEICHTATHLETIK-EM IN ROM

Eine Ausnahmeerscheinung ist auch Olympiasieger, Weltrekordler und dreimalige Weltmeister Karsten Warholm. Der Norweger war über die über 400 m Hürden der Männer in 46,98 Sekunden nicht zu schlagen – für Warholm war es nach 2018 und 2022 das dritte EM-Gold in Serie. Silber sicherte sich zur Freude der frenetischen italienischen Fans der Lokalmatador Alessandro Sibilio, der mit einer Zeit von 47,50 Sekunden den Schweden Carl Bengtström (47,94) auf Platz drei verwies.

Aus deutscher Sicht erreichte Emil Agyekum mit einer Zeit von 48,42 Sekunden Platz sechs – es war der bislang größte Erfolg in der Karriere des 25-Jährigen, doch zufrieden war er nicht. “Ich wäre gerne persönliche Bestzeit gelaufen”, gestand der Sportsoldat in der ARD. Der WM-Achte Joshua Abuaku war wie Constantin Preis (Sindelfingen) überraschend bereits im Halbfinale ausgeschieden.

Kaul mit Fingerzeig im Diskuswurf – Gletty darf Hürdenlauf wiederholen

Nach acht von zehn Disziplinen sind die EM-Medaillen für die deutschen Zehnkämpfer wohl zu weit weg. Titelverteidiger Kaul verbessert sich immerhin, Eitel bleibt bester Deutscher.

Stellte im Diskuswurf eine persönliche Bestleistung auf: Niklas Kaul.

Stellte im Diskuswurf eine persönliche Bestleistung auf: Niklas Kaul.

Getty Images for European Athletics

Für Niklas Kaul ist ein Spitzenplatz beim EM-Zehnkampf in Rom trotz einer persönlichen Bestleistung im Diskuswurf kaum noch erreichbar. Der Europameister von München 2022 liegt nach der achten Disziplin – dem Stabhochsprung – mit 6747 Punkten auf Platz sieben. Nach einem technisch unsauberen Hürdenlauf war Kaul im Diskuswurf immerhin mit 49,89 Metern Bester des gesamten Feldes.

Leichtathletik-EM in Rom

Insgesamt weiterhin bester Deutscher ist direkt vor ihm als Sechster Manuel Eitel mit 6837 Punkten. Genau einen Zähler weniger als Kaul hat Felix Wolter als Achter. Tim Nowak ist 15. mit 6567 Punkten. Am Dienstagabend folgen noch der Speerwurf (19.05 Uhr) – eine starke Disziplin von Kaul – und der abschließende 1500-Meter-Lauf (22.30 Uhr). Schon am Montagabend hatte der Titelverteidiger aus Mainz prophezeit, dass es mit einer Medaille eng werde.

Gletty darf zu einem Solo-Lauf antreten

An der Spitze liegt Johannes Erm aus Estland mit 7207 Punkten vor dem Franzosen Makenson Gletty mit 7146 Punkten, Dritter ist der Norweger Markus Rooth mit 7096 Punkten.

Gletty durfte seinen Hürdenlauf als Solist wiederholen und war dann sogar der Schnellste. Im ersten Anlauf war er deutlich nach den anderen Zehnkämpfern gestartet, die den Startschuss offenbar besser gehört hatten. Schuld war das Geräusch einer Kameradrohne; der 25-Jährige war von einem Fehlstart ausgegangen und zunächst nicht weitergelaufen. Gletty beschwerte sich dann mit Erfolg beim Kampfgericht. In seinem Solo-Lauf sprintete er in 13,88 Sekunden über die Ziellinie und damit zu einer persönlichen Bestleistung.

Signal an die Konkurrenz: Mihambo knackt die sieben Meter in der Quali

Malaika Mihambo hat in der Weitsprung-Qualifikation in Rom am Dienstagvormittag ein Ausrufezeichen gesetzt. Die zweimalige Weltmeisterin knackte gleich zu Beginn die Sieben-Meter-Marke.

Geglückter Auftakt im Stadio Olimpico: Malaika Mihambo.

Geglückter Auftakt im Stadio Olimpico: Malaika Mihambo.

IMAGO/Eibner

In Berlin haben 2018 6,75 Meter zur Goldmedaille bei den damaligen Europameisterschaften für Mihambo gereicht. Ein Fingerzeig für die Kontinental-Wettbewerbe in diesem Jahr in Rom? Mit einer beeindruckenden Vorstellung in der Weitsprung-Qualifikation schaffte die 30-jährige Heidelbergerin am Dienstag jedenfalls souverän den Sprung ins Finale, das am Mittwochabend um 20.54 Uhr beginnen wird.

Gleich in ihrem ersten Versuch knackte die Olympiasiegerin und zweimalige Weltmeisterin mit 7,03 Metern die ominöse Marke von sieben Metern und sicherte sich scheinbar mühelos das Ticket für die Entscheidung.

Leichtathletik-EM in Rom

Paris ist der “absolute Höhepunkt”

Es war Mihambos erster Sieben-Meter-Satz in dieser Saison. Der Sprung unterstrich die Ambitionen der Kurpfälzerin, die im Vorfeld der EM geäußert hatte, dass sie die Wettkämpfe in der Ewigen Stadt “sehr ernst nehme”, wenngleich mit den Olympischen Spielen in Paris “der absolute Höhepunkt gesetzt” sei.

Bei den Sommerspielen an der Seine möchte Mihambo als erste Weitspringerin überhaupt zwei Olympiasiege in Folge holen, nachdem sie bei den Spielen in Tokio mit glatten 7,00 Metern triumphiert hatte. Bei den vergangenen Europameisterschaften in München war Mihambo coronageschwächt an den Start gegangen und hatte Silber gewonnen – mit genau jenen 7,03 Metern, die sie am Dienstag in Rom in den Sand zauberte.

Entscheidung im Zehnkampf – Speerwerfer starten

Während die Entscheidung im Weitsprung der Frauen also erst am Finaltag der EM fallen wird, steht am heutigen vorletzten Tag fest, wer den Titel im Zehnkampf holt. Die Entscheidung fällt am Abend (22.25 Uhr/ARD) im abschließenden 1500-Meter-Lauf. Vor zwei Jahren in München hatte sich Niklas Kaul zum Titelträger gekrönt. In diesem Jahr scheint eine Medaille nach dem ersten Wettkampf-Tag in weiter Ferne.

Insgesamt fallen am fünften der sechs Wettkampftage acht Entscheidungen. Im Fokus stehen aber auch Qualifikationen am Vormittag. So im Speerwurf, wo Europameister Julian Weber in die Mission Titelverteidigung startet.

Hartmann über 200 Meter nach Fehlstart disqualifiziert

Joshua Hartmann hat über die 200 Meter enormes Potenzial. Bei der EM in Rom zeigt er das abermals nicht.

Enttäuscht: Joshua Hartmann.

Enttäuscht: Joshua Hartmann.

IMAGO/Beautiful Sports

Der deutsche Sprinter Joshua Hartmann ist bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom nach einem Fehlstart über 200 Meter qualifiziert worden. Der nationale Rekordhalter aus Köln musste damit einen Tag nach seinem 25. Geburtstag einmal mehr eine Enttäuschung bei internationalen Titelkämpfen verkraften. “Ich werde das nehmen wie jede Niederlage. Ich werde aufstehen und stärker zurückkommen”, sagte Hartmann im ZDF.

Den Sieg holte sich am Dienstag der Schweizer Timothé Mumenthaler in 20,28 Sekunden vor dem Italiener Filippo Tortu, der nach 20,41 Sekunden ins Ziel kam. Dritter wurde der Schweizer William Reais.

Hartmann hatte es im vorigen Jahr bei seinem Rekordlauf in Kassel nur um zwei Hundertstelsekunden verpasst, als erster deutscher Sprinter die Marke von 20 Sekunden zu unterbieten. Bei der folgenden Weltmeisterschaft in Budapest war er früh ausgeschieden.

“Werde das nehmen wie jede Niederlage”: Hartmann über 200 Meter nach Fehlstart disqualifiziert

Joshua Hartmann hat über die 200 Meter enormes Potenzial. Bei der EM in Rom zeigt er das abermals nicht.

Enttäuscht: Joshua Hartmann.

Enttäuscht: Joshua Hartmann.

IMAGO/Beautiful Sports

Der deutsche Sprinter Joshua Hartmann ist bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom nach einem Fehlstart über 200 Meter qualifiziert worden. Der nationale Rekordhalter aus Köln musste damit einen Tag nach seinem 25. Geburtstag einmal mehr eine Enttäuschung bei internationalen Titelkämpfen verkraften. “Ich werde das nehmen wie jede Niederlage. Ich werde aufstehen und stärker zurückkommen”, sagte Hartmann im ZDF.

Leichtathletik-EM in Rom

Den Sieg holte sich am Dienstag der Schweizer Timothé Mumenthaler in 20,28 Sekunden vor dem Italiener Filippo Tortu, der nach 20,41 Sekunden ins Ziel kam. Dritter wurde der Schweizer William Reais.

Hartmann hatte es im vorigen Jahr bei seinem Rekordlauf in Kassel nur um zwei Hundertstelsekunden verpasst, als erster deutscher Sprinter die Marke von 20 Sekunden zu unterbieten. Bei der folgenden Weltmeisterschaft in Budapest war er früh ausgeschieden.

Zehnkämpfer Kaul bei EM-Halbzeit auf Kurs – Skotheim führt

Vor dem zweiten Tag im EM-Zehnkampf ist erst einmal Manuel Eitel der beste der vier Deutschen. Titelverteidiger Niklas Kaul liegt noch außerhalb der Top Ten. Das war schon mal ähnlich.

Am zweiten Tag besser: Zehnkämpfer Niklas Kaul im Sprinteinlauf.

Am zweiten Tag besser: Zehnkämpfer Niklas Kaul im Sprinteinlauf.

picture alliance/dpa

Titelverteidiger Niklas Kaul geht mit Chancen auf eine Topplatzierung in den zweiten Tag des Zehnkampfes bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom. Der 26 Jahre alte Mainzer belegt nach fünf Disziplinen Platz 13 mit 4.139 Punkten. Am Dienstag kann Kaul noch seine Stärken ausspielen und sich wie bei seinem EM-Triumph vor zwei Jahren in München nach vorne arbeiten. Für ihn ist es der erste komplette Zehnkampf in der Olympia-Saison.

Kaul zeigte sich selbst indes skeptisch bei den Chancen auf eine Aufholjagd Richtung Medaille: “Muss man mal gucken”, sagte er im ZDF und verwies auf die starke Konkurrenz: “Das wird ganz schön eng. Die sind so weit vorne, dass es mit einer Medaille schwierig wird.”

Eitel der beste Deutsche

Leichtathletik-EM in Rom

Aus dem deutschen Quartett liegt Manuel Eitel am Montag als Sechster am besten. Nach den 100 Metern, dem Weitsprung, dem Kugelstoßen, dem Hochsprung und den 400 Metern hat der Ulmer 4.269 Punkte gesammelt. Auf Rang sieben folgt Felix Wolter mit 4.259 Punkten, Tim Nowak ist 15. mit 4.087 Zählern.

In Führung liegt zur Halbzeit der Norweger Sander Skotheim mit 4.566 Punkten. Kaul hat weiter Chancen auf einen Topplatz. Bei seinem WM-Titel im Jahr 2019 in Doha hatte der Mainzer nach dem ersten Tag 4.164 Punkte in der Zwischenwertung und war damals Elfter.