VW T7 California: So kommt der neue Bulli-Camper

VW T7 California: So kommt der neue Bulli-Camper

VW hat den neuen California auf Basis des T7 Multivan vorgestellt. Serienmäßig bringt der bewohnbare Bulli zwei Schiebetüren mit – und ist erstmals als Plug-in-Hybrid mit Allradantrieb zu haben.

Neuer VW California: Markise und Sonnensegel erweitern den Außenbereich.

Neuer VW California: Markise und Sonnensegel erweitern den Außenbereich.

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Wer Campingbus sagt, meint oft den California: Die bewohnbare Ausführung des Bullis ist der Klassiker unter den Campervans und gleichzeitig deren Sinnbild. Eine Nasszelle besitzt der California zwar nicht. Dafür lässt er sich aber auch als Alltags- und Familienauto nutzen, das in Tiefgaragen passt, problemlos auf dem Supermarktparkplatz unterkommt und geschwind durch den Stadtverkehr spurt. Und wenn es auf einen Wochenendtrip oder auf Urlaubsfahrt gehen soll, ist der Allrounder stets und spontan reisebereit – maximale Flexibilität also.

Von T3 bis T7

Die California-Geschichte begann 1988 mit der Bulli-Generation T3, die damals noch vom Spezialisten Westfalia ausgebaut wurde. Später nahm VW das Umstyling selbst in die Hand, zuletzt diente der T6.1 als Unterbau. Zwischen den Generationen liegen 36 Jahre und mehr als 280.000 gebaute Exemplare. Jetzt steht der von den California-Fans lange erwartete Modellwechsel an, der mit dem Umstieg auf Volkswagens MQB-Plattform und damit den Multivan T7 einhergeht, der immerhin schon seit zweieinhalb Jahren verkauft wird.

VW California

Komfortabel: Die maximale Stehhöhe beträgt 2,11 Meter.
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Der “New California”, wie ihn die zuständige Nutzfahrzeugsparte von VW nennt, fußt auf der Langversion des Multivan. Im Vorgängervergleich ergibt sich ein Längenwachstum um 27 Zentimeter auf 5,17 Meter, die Fahrzeugbreite beträgt 1,94 Meter, die Höhe unverändert tiefgaragenkompatible 1,99 Meter, das abgesenkte Aufstelldach ist schon berücksichtigt. Der Radstand streckt sich auf 3,12 Meter, was bereits auf dem Papier geräumige Platzverhältnisse verspricht.

Markise links oder rechts

Immer serienmäßig sind Aufstelldach mit Doppelbett und – als Novum – beidseitige Schiebetüren. Die optionale Markise kann wahlweise für die linke oder rechte Fahrzeugseite geordert werden, die jeweils andere lässt sich mit einem Sonnensegel beschirmen.

California-Kunden haben die Wahl zwischen drei Antriebsoptionen. Die beliebteste dürfte wiederum der Zweiliter-Turbodiesel (TDI) mit 110 kW/150 PS werden. Daneben gibt es einen Zweiliter-Turbodirekteinspritzer-Benziner (TSI) mit 150 kW/204 PS. Und, als Premiere, einen Plug-in-Hybrid, der als einzige Modellvariante Allrad- statt Frontantrieb aufweist, die Systemleistung beträgt 180 kW/245 PS. Die rein elektrische Reichweite nennt VW noch nicht, denkbar sind aber um die 90 Kilometer. In Schlepp nehmen darf der New California eHybrid 4Motion bis zu 2000 Kilogramm. Alle Antriebsvarianten arbeiten mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

Einzelsitze statt Rückbank

Ausstattungsvarianten gibt es insgesamt fünf. Allesamt sind sie im Fond mit herausnehmbaren, je 24 Kilogramm wiegenden Einzelsitzen möbliert statt mit der bislang installierten Rücksitzbank. Das California-Basismodell heißt Beach und ist im Grunde ein Multivan mit manuellem Aufstelldach, sechs Sitz- und zwei Schlafplätzen. Der fünfsitzige Beach Tour bietet unter anderem dreh- und höhenverstellbare Vordersitze, zwei Klappstühle in der Heckklappe, Schiebefenster in den Schiebetüren und im Aufstelldach eine Beleuchtung sowie zwei USB-Schnittstellen. Die Lehnen der zwei äußeren Fondsitze können komplett zurückgeklappt werden, was die Voraussetzung für zwei zusätzliche Schlafplätze im “Erdgeschoss” bietet, serienmäßig wird dazu eine faltbare Matratze mitgeliefert. Eine zusätzliche Camperbatterie versorgt den Innenraum mit Strom.

VW California

Wohnküche: Ab Coast-Ausstattung gibt es eine Küchenzeile im Innenraum.
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Die nächsthöhere Ausbaustufe Beach Camper hat bereits eine Wohnmobilzulassung, einen 230-Volt-Landstromanschluss sowie ein herausziehbares Miniküchen-Modul im Heck, gekocht wird unter der geöffneten Heckklappe und auf einem Einflammen-Gaskocher.

Von außen zugänglicher Kühlschrank

Schon mehr echten Wohnmobilcharakter zeigt der viersitzige Coast – unter anderem mit vollwertiger Innenraum-Küchenzeile samt Schränken, Einflammen-Herd, Spüle und (auch von außen zugänglichem) Schubladen-Kühlschrank, außerdem mit einer zweiten Camperbatterie, einem 28-Liter-Frischwassertank mit Außendusche sowie einem Außenklapptisch. Das Topmodell ist der Ocean, bei dem sich beispielsweise Sitzheizung vorne, Luftstandheizung, Klimaautomatik, ein Dachstaukasten sowie ein 230-Volt-Anschluss für eine externe elektrische Kochstelle hinzuaddieren.

Produziert in Hannover

Bestellbar sein wird der neue California ab Juni, die Produktion in Hannover beginnt im Sommer, erste Auslieferungen werden im zweiten Halbjahr 2024 erfolgen. Der Plug-in-Hybrid folgt etwas später. Preise sind noch nicht bekannt, sollen sich aber an denen des Vorgängermodells orientieren, das ab knapp 64.000 Euro zu haben war.

Einfache Alternative

Tipp für alle, denen das zu teuer ist: Alternativ lässt sich für den T7 Multivan auch ein sogenanntes Gute-Nacht-Paket ordern, das unter anderem ein faltbares Klappbett, ein Verdunkelungsset sowie einen faltbaren Campingtisch mit zwei Klappstühlen umfasst. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.

Ulla Ellmer

VW T7 California in Kürze:

Wann er kommt: Bestellbar ab Juni, Auslieferungen ab Herbst

Wen er ins Visier nimmt: Mercedes Marco Polo, Ford Nugget, Opel Crosscamp, Citroën Space Tourer Holidays (demnächst bestellbar) etc.

Was ihn antreibt: Zweiliter-TDI mit 110 kW/150 PS, Zweiliter-TSI-Benziner mit 110 kW/150 PS, Plug-in-Hybrid mit 180 kW/245 PS und Allradantrieb

Was er kostet: Noch nicht bekannt