Schwerer Rückschlag für Seiders Red Wings – Ovechkin schreibt NHL-Geschichte

Auch weil Alex Ovechkin Historisches schafft, erleiden die Detroit Red Wings einen womöglich entscheidenden Rückschlag im Kampf um die Playoffs. Die NHL am Mittwochmorgen.

Erneut nur schwer zu halten: Alex Ovechkin (re.), hier gegen Moritz Seider, trifft unermüdlich.

Erneut nur schwer zu halten: Alex Ovechkin (re.), hier gegen Moritz Seider, trifft unermüdlich.

IMAGO/USA TODAY Network

Sollten die Detroit Red Wings zum achten Mal hintereinander die Playoffs in der NHL verpassen, werden sie wohl auch an Charlie Lindgren zurückdenken. Im direkten Duell um eine Wildcard in der Eastern Conference war der Goalie der Washington Capitals so gut wie nicht zu überwinden.

Mit 1:2 verloren die Red Wings in der Nacht auf Mittwoch (MESZ) zuhause gegen den direkten Rivalen, der nun im engen Rennen um die zweite Wildcard vorbeigezogen ist. 43 Paraden zeigte Lindgren, 17 allein im ersten Drittel. Auch Moritz Seider, der diesmal 17:57 Minuten Eiszeit bekam, scheiterte mit vier Versuchen.

Und vorne konnten sich die Capitals, die zuvor sechsmal hintereinander verloren hatten, einmal mehr auf Alex Ovechkin verlassen. Der 38 Jahre alte Kapitän traf acht Sekunden vor dem Ablauf des zweiten Spielabschnitts zum 2:0 und schrieb damit NHL-Geschichte. Er ist der erste Spieler, der in 18 Saisons mindestens 30 Tore erzielt hat.

NHL 2023/24

“Das ist eine ziemlich große Sache”, befand Ovechkin, der nach 43 Saisonspielen noch bei acht Toren gestanden hatte, seitdem in 32 Spielen aber 22-mal traf. “Da geht es um Beständigkeit, Gesundheit und meine Mitspieler, die mich auf dem Eis finden.” Bei insgesamt 852 Toren fehlen ihm nur noch 42 bis zu Rekordhalter Wayne Gretzky.

Vier Spiele vor dem Ende der Regular Season haben die Capitals, die sich in der Metropolitan Division auch noch direkt qualifizieren können, mit 85 Punkten nun einen Zähler Vorsprung auf die Pittsburgh Penguins und die Red Wings. Dahinter lauern auch die Philadelphia Flyers mit 83 noch, die allerdings schon eine Partie mehr absolviert haben und gerade mit 3:9 bei den Montreal Canadiens untergingen. Juraj Slafkovsky schnürte dabei einen Dreierpack.

MacKinnon furios – Matthews übertrumpft Ovechkin

Und er war nicht der Einzige. Nathan MacKinnon schlug beim 5:2 seiner Colorado Avalanche gegen die Minnesota Wild ebenfalls dreimal zu (plus ein Assist), übersprang damit die 50-Tore-Marke und bleibt mit 137 Scorerpunkten am führenden Nikita Kucherov dran. Diesem gelang beim 5:2 des Tampa Bay Lightning über die Columbus Blue Jackets mit drei Vorlagen das vierte Drei-Punkte-Spiel hintereinander. Noch mehr trumpfe aber Teamkollege Steven Stamkos auf, der drei Tore selbst erzielte und eines einleitete.

Und Auston Matthews, der designierte Torschützenkönig in dieser Saison, erzielte beim 5:2 der Toronto Maple Leafs bei den New Jersey Devils seinen 66. Treffer – das hat noch kein anderer der derzeit aktiven NHL-Profis geschafft. Bisheriger Spitzenreiter: Ovechkin 2007/08 mit 65.

Bremerhaven wirft Meister München raus und steht erstmals im Finale

Der Traum von der Titelverteidigung ist beim EHC Red Bull München ausgeträumt. Die Münchner verloren Spiel fünf der Halbfinalserie in Bremerhaven klar mit 0:3 und sind damit raus. Die Pinguins indes stehen erstmals im Finale um die Deutsche Meisterschaft.

Mit seinem Tor zum 1:0 ebnete er den Weg ins Finale: Bremerhavens Jan Urbas (li.).

Mit seinem Tor zum 1:0 ebnete er den Weg ins Finale: Bremerhavens Jan Urbas (li.).

picture alliance/dpa

In einer sehr intensiven und rasanten Partie waren Jan Urbas (32.) und Phillip Bruggisser (51./59.) für die Tore verantwortlich und damit unter dem Strich auch für den 4:1-Sieg der Norddeutschen in der Best-of-seven-Serie. Wie schon in den Duellen zuvor setzten beide Teams auf eine physische und temporeiche Spielweise. Dennoch ließen Großchancen zunächst auf sich warten, auch weil die Münchner das so gefürchtete Powerplay der Bremerhavener deutlich besser als zuletzt verteidigten und sogar eine vierminütige Unterzahl schadlos überstanden.

Dann aber brachte Urbas die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch in Führung brachte – und ebnete damit den Weg zum Sieg. Im Schlussdrittel erhöhte Red Bull das Risiko zusehends, kassierte in dieser Phase aber auch zwei vermeidbare Strafen. Die doppelte Überzahl nutzten die Hausherren konsequent aus: Bruggisser traf sehenswert aus der Distanz in den rechten Winkel.

München mutig, aber erfolglos

Damit war das Spiel im Grunde schon gelaufen, auch wenn die Münchner nicht aufstecken, alles versuchten und durch Markus Eisenschmid sich sogar dem Anschluss näherten. Der scheiterte in Überzahl aber am Pfosten (58.), ehe Bruggisser im Gegenzug ins leere Tor traf, die Entscheidung herbeiführte und damit dafür sorgte, dass München erstmals im Halbfinale ausschied.

Im Finale geht es nun entweder gegen die Eisbären Berlin oder die Straubing Tigers, die Hauptstädter liegen vor dem fünften Duell am Donnerstag (19.30 Uhr) mit 3:1 in der Serie vorne. Die Finalserie startet am 17. April. Bremerhaven genießt dabei als Hauptrundensieger im ersten, dritten, fünften und in einem möglichen entscheidenden siebten Spiel Heimrecht.

Vorrunde ohne Makel: DEB-Frauen feiern vierten Sieg im vierten Spiel

Ohne Niederlage beendet die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft die Vorrunde bei der WM in den USA. Im Viertelfinale wartet voraussichtlich ein europäisches Top-Team auf die DEB-Auswahl.

Läuft für ihn und das DEB-Team bei der WM: Bundestrainer Jeff MacLeod.

Läuft für ihn und das DEB-Team bei der WM: Bundestrainer Jeff MacLeod.

IMAGO/Nordphoto

Die deutschen Eishockey-Frauen haben auch das vierte Gruppenspiel bei der Eishockey-WM gewonnen. Im abschließenden Match gewann das Team von Bundestrainer Jeff MacLeod am Dienstag im US-amerikanischen Utica gegen Aufsteiger China mit 3:0 (2:0, 0:0, 1:0) und ist mit vier Siegen souverän Sieger der Gruppe B geworden. Im Viertelfinale trifft die DEB-Auswahl am Donnerstag gegen den Tabellendritten der Gruppe A. Derzeit steht Tschechien auf Rang drei.

Die DEB-Auswahl ging gegen China bereits nach 28 Sekunden in Führung. Laura Kluge traf für das MacLeod-Team zum 1:0. Noch im ersten Drittel erhöhte Emily Nix (16. Minute). Die deutschen Spielerinnen waren auch danach dominant. Insgesamt 31 Torschüsse gingen auf das chinesische Tor.

Keeperin Lisa Hemmerle, die für Stammtorhüterin Sandra Abstreiter auflief, musste bei ihrem ersten WM-Einsatz lediglich drei Versuche abwehren. Im dritten Durchgang sorgte Bernadette Karpf für den 3:0-Endstand (58.).

NHL-Debüt winkt: Szuber steht im Coyotes-Kader

In der Nacht zu Mittwoch könnte die große Stunde für Maksymilian Szuber schlagen. Der Vizeweltmeister wurde in den Kader des NHL-Teams Arizona Coyotes berufen, das Debüt in der besten Eishockey-Liga winkt.

Bald in der NHL auf dem Eis? Maksymilian Szuber (re.).

Bald in der NHL auf dem Eis? Maksymilian Szuber (re.).

IMAGO/ZUMA Wire

Wie die Franchise aus Glendale mitteilte, steht der 21-jährige Maksymilian Szuber im Aufgebot für das Spiel bei den Seattle Kraken in der Nacht zu Mittwoch (4 Uhr MESZ).

Szuber lief zuletzt in der American Hockey League (AHL) für das Farmteam Tucson Roadrunners auf, in der NHL kam der Verteidiger bislang noch nicht zum Einsatz.

Szuber war 2022 im Draft an der 163. Stelle von den Coyotes gewählt worden, ein Jahr später unterschrieb er dann einen sogenannten Entry-Level-Vertrag. Mit der deutschen Nationalmannschaft gewann er im vergangenen Mai mit Silber die erste WM-Medaille seit 70 Jahren, in diesem Jahr steht er nicht im vorläufigen Aufgebot von Bundestrainer Harold Kreis.

Nach Reul und Wolf: Auch Ex-NHL-Profi Holzer verlässt Adler Mannheim

Nach dem frühen Scheitern in den Play-offs nehmen die Adler Mannheim den nächsten Umbruch vor. Ein Führungsspieler und ehemaliger NHL-Verteidiger verabschiedet sich.

Kein neuer Vertrag in Mannheim: Korbinian Holzer.

Kein neuer Vertrag in Mannheim: Korbinian Holzer.

IMAGO/HMB-Media

Der frühere NHL-Verteidiger Korbinian Holzer verlässt die Adler Mannheim und wird damit den nächsten Neuanfang beim deutschen Topklub nicht mit in Angriff nehmen.

Nach dem Viertelfinal-Aus in den Play-offs um die deutsche Meisterschaft und folgenden Gesprächen entschieden sich der 36-Jährige und die Adler gegen eine gemeinsame Zukunft, wie die Mannheimer am Dienstag mitteilten.

2021 war Holzer nach etlichen Nordamerika-Jahren und einem einjährigen Russland-Gastspiel in die DEL zurückgekehrt.

“Ich bin vor drei Jahren mit dem Ziel nach Mannheim gekommen, so viele Titel wie möglich zu holen”, sagte Holzer: “Wir sind durch einige Höhen und Tiefen gegangen, haben sehr viel erlebt. Das Potenzial für eine Meisterschaft war immer da, leider hat es nie gereicht.”

Nach dem frühen Play-off-Aus, die Adler zogen im Viertelfinale mit 1:4 in der Serie gegen die Eisbären Berlin den Kürzeren, hatten die Mannheimer zuvor bereits acht weitere Abgänge bekannt gegeben, darunter auch die Abschiede von Kapitän Denis Reul und Publikumsliebling David Wolf.

Gawanke und die zentrale Rolle

Den Vertrag mit Top-Verteidiger Leon Gawanke hatten die Adler dagegen vergangene Woche bis 2029 verlängert, sehr zur Freude von Dallas Eakins: “Leon ist einer der besten Verteidiger in ganz Europa, und wir sind sehr froh, dass er sich zum Klub bekennt. Leon hat in seiner kurzen Zeit bei uns Führungsqualitäten und Wettbewerbsfähigkeit bewiesen”, so der Cheftrainer und Sportmanager. “Leon wird in unseren Zukunftsplanungen eine zentrale Rolle spielen.”

Gut für Seiders Red Wings: Matthews und die Maple Leafs schlagen Pittsburgh

Im Rennen um die Wildcard-Plätze im Osten haben die Pittsburgh Penguins einen Dämpfer hinnehmen müssen. Superstar Auston Matthews und die Toronto Maple Leafs waren letztlich zu stark. Die NHL am Dienstag.

Nicht aufzuhalten: Auston Matthews von den Maple Leafs erzielt gegen die Penguins sein 65. Saisontor.

Nicht aufzuhalten: Auston Matthews von den Maple Leafs erzielt gegen die Penguins sein 65. Saisontor.

Getty Images

Mit 3:2 in der Overtime hielten die Maple Leafs die Penguins in heimischer Arena nieder. Das entscheidende Tor erzielte Jake McCabe nach 90 Sekunden in der Verlängerung. Neben ihm zu den Protagonisten bei den Ahornblättern zählte wieder einmal Auston Matthews. Der Toptorjäger der NHL erhöhte sein Trefferkonto auf 65 und verteilte zudem den Assist beim 3:2. Goalie Ilya Samsonov parierte 30 Schüsse der formstarken Penguins, die somit nur einen Punkt aus Kanada mitnahmen.

Trotz der nicht maximalen Ausbeute bleiben die Penguins im hochspannenden Rennen um die beiden Wildcards in der Eastern Conference. Derzeitiger Stand im Kampf um das zweite Ticket: Die Detroit Red Wings um Moritz Seider wären mit ihren 84 Zählern dabei, würde die Regular Season heute enden. Dahinter lauern Pittsburgh (ebenfalls 84, aber ein Spiel mehr absolviert), Washington und Philadelphia mit je 83. New Jersey und die Buffalo Sabres mit J.J. Peterka sind mit ihren jeweils 79 Punkten quasi aus dem Rennen.

Die Penguins können sich auch noch direkt qualifizieren, wenn sie die in der Metropolitan Division einen Zähler besser platzierten New York Islanders (85, ein Spiel weniger als Pittsburgh) noch abfangen.

Fängt Matthews Lemieux noch ab? – Canucks auf Kurs

Weg von der Rechnerei, zurück zu Matthews und den Maple Leafs, die mit 99 Punkten die Playoff-Teilnahme schon sicher haben. Der Superstar erzielte in den vergangenen fünf Spielen sechs Tore und hat die 70 weiter im Blick. Damit wäre er dann der erste NHL-Profi in drei Jahrzehnten, der diese Hürde nehmen würde. Mit 65 liegt er nun gleichauf mit Altstar Alex Ovechkin, dem dies in der Saison 2007/08 gelang. Zu knacken wären noch die 69 von NHL-Legende Mario Lemieux aus der Spielzeit 1995/96.

An der Spitze der Western Conference behielten derweil die Vancouver Canucks die Vegas Golden Knights nach 0:2 und 2:3 noch mit 4:3. Jack Eichel hatte die Gäste aus “Sin City” mit einem Doppelpack im ersten Abschnitt nach vorn gebracht. Brock Boeser mit seinem 40. Saisontor glich im Mitteldrittel für Vancouver aus (34.), ehe Conor Garland in der 39. Minute mit seinem zweiten Treffer in diesem Spitzenspiel den Endstand herstellte. Vancouver erhöhte seinen Zählerstand auf 104 und baute seinen Vorsprung in der Pacific Division vor den ebenfalls bereits für die Playoffs qualifizierten Edmonton Oilers (99) aus. Vegas (92) hält derzeit einen Wildcard-Spot im Westen.

Eishockey-Frauen überraschen Schweden und holen sich WM-Gruppensieg

Die deutschen Eishockey-Frauen vermeiden danke eines knappen Sieges gegen Schweden bei der WM in den USA ein frühes Aufeinandertreffen mit den Top-Favoriten. Zum Abschluss der Gruppe B geht es gegen China.

Jubel bei den DFB-Frauen: Nach dem Sieg gegen Schweden ist der Einzug in das WM-Viertelfinale sicher.

Jubel bei den DFB-Frauen: Nach dem Sieg gegen Schweden ist der Einzug in das WM-Viertelfinale sicher.

IMAGO/Bildbyran

Die deutschen Eishockey-Frauen haben bei der Weltmeisterschaft überraschend Schweden bezwungen und sich den Gruppensieg geholt. Im dritten Spiel setzte sich das Team von Bundestrainer Jeff MacLeod am Montag im US-amerikanischen Utica gegen den Medaillen-Anwärter aus Skandinavien mit 1:0 (0:0, 0:0, 1:0) durch und steht mit neun Punkten auf Rang eins.

Dadurch hat die DEB-Auswahl verhindert, im Viertelfinale auf Gastgeber USA oder Gold-Favorit Kanada zu treffen. Zum Abschluss der Gruppe B geht es am Dienstag (17.00 Uhr MESZ/MagentaSport) gegen Aufsteiger China.

Schweden besaß in den ersten beiden Dritteln mehr Chancen und kam auch zu deutlich mehr Torschüssen. Immer wieder war aber die deutsche Torfrau Sandra Abstreiter zur Stelle. Auf der Gegenseite erzielte Franziska Feldmeier den einzigen Treffer im Spiel nach 49 Minuten.

In einer turbulenten Schlussphase rettete Torhüterin Abstreiter mit mehreren Glanzparaden den Sieg. Die einzige Deutsche aus der nordamerikanischen Profiliga wurde zudem zur besten Spielerin gewählt.

Meister München glaubt an Comeback: Statistik “wurscht”

Red Bull München ist nur noch eine Niederlage vom Aus in den DEL-Playoffs entfernt. Dennoch gibt sich der routinierte Titelverteidiger erstaunlich optimistisch. Ein EHC-Verteidiger wird deutlich.

Glaubt noch an die Wende im Halbfinale: Münchens Konrad Abeltshauser.

Glaubt noch an die Wende im Halbfinale: Münchens Konrad Abeltshauser.

IMAGO/Passion2Press

Konrad Abeltshauser hat schon viele verrückte Dinge erlebt. Aufgeben in einer Playoffs-Serie gehört für den Eishockey-Profi nicht dazu. Trotz der Heimniederlage gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven und damit einem 1:3 in der Best-of-Seven-Serie denkt der erfahrene Verteidiger des EHC Red Bull München also nicht daran, den Finaleinzug in der DEL vorzeitig herzuschenken.

Wenn er in die EHC-Kabine schaue, dann sehe er “Jungs, die wissen, wie man gewinnt, die die Meisterschaft gewonnen haben und immer noch wahnsinnigen Hunger haben, die nicht akzeptieren, dass die Saison vorbei ist”. Mit einer derartigen Entschlossenheit will der Titelverteidiger das Comeback schaffen.

Dass die Chancen gegen den Vorrundenersten aus dem hohen Norden nicht mehr groß sind, das weiß freilich auch Abeltshauser. “Wir stehen mit dem Rücken zur Wand”, sagte der 31-Jährige vor Partie Nummer fünf am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) in Bremerhaven.

Statistik spricht klar gegen München

In der DEL-Historie haben nach Liga-Angaben bislang nur zwei Mannschaften ein 1:3 in einer Playoff-Serie noch gedreht: Frankfurt 2008 gegen Iserlohn und Köln 2019 gegen Ingolstadt jeweils im Viertelfinale. So eine Statistik sei Abeltshauser “ziemlich wurscht”. Er erinnerte aber daran, dass ihm selbst derartige Comebacks in seiner Zeit in Nordamerika gleich mehrmals gelungen seien. “Ich weiß, dass es geht!”

Dafür müssen die Münchner aber vor allem disziplinierter sein und wenig Strafzeiten kassieren. Beim 2:3 am Sonntag hatten sich die Red Bulls gleich in den ersten Minuten drei Treffer eingefangen, zwei davon in Unterzahl. “Besser” und “härter” will Coach Toni Söderholm seine Schützlinge sehen. Und dass diese “einige Kleinigkeiten besser lösen”.

Routine soll für Wende sorgen

Sorgenvoll klang der ehemalige Bundestrainer, dessen Premierensaison in München holpriger verläuft als gedacht, dabei nicht. “Eishockey ist ehrlich genug: Wenn du deine Sachen gut erledigst, kriegst du auch oft das Resultat”, sagte der Finne. Er vertraut seiner routinierten Mannschaft, dass diese mit der Situation umgehen könne. “Bei den erfahrenen Spielern bin ich mir sicher, dass der eine oder andere in seiner Karriere schon in Rückstand lag.”

Er freue sich auf Dienstag, sagte Abeltshauser. “Solche Entscheidungsspiele bringen auch einen gewissen Nervenkitzel mit sich.” Und dieser liege München. Auch Kapitän Patrick Hager ist nicht bange vor der Reise an die Nordsee. “Wir haben genug Charakter und genug Selbstvertrauen, dass wir das auch schaffen können”, sagte der Stürmer optimistisch.

Olympia-Eisstadion schon Geschichte?

Eine weitere Niederlage und damit das Aus hätte auch eine kleine historische Komponente in München: Weil der EHC im Herbst in die neue Halle umzieht, wäre Spiel vier am Sonntag das letzte im altehrwürdigen Olympia-Eisstadion gewesen. “Warten wir mal ab…”, meinte Hager dazu. Abeltshauser gab zu Protokoll, “keine Sekunde” an das Szenario gedacht zu haben. Er hat nur noch ein Comeback im Blick. “Die Mannschaft glaubt fest daran, ich glaube fest daran, ich hoffe, unsere Fans glauben fest daran”, sagte der Oberbayer. “Dann holen wir die Serie zurück nach Minga.”

Auch die Straubing Tigers haben sich fest vorgenommen, noch mindestens ein Heimspiel in den Playoffs zu bestreiten. Dafür müssen die Niederbayern am Mittwoch bei den Eisbären Berlin gewinnen. Sie liegen in ihrer Serie ebenfalls mit 1:3 hinten. Stürmer Mark Zengerle kündigte ermutigt vom 3:2-Erfolg vom Sonntag ein finales Aufbäumen des Außenseiters an: “Es wäre jetzt einfach, aufzugeben – aber das steckt nicht in unserem Team.”

Meister München glaubt an Comeback: Statistik “wurscht”

Red Bull München ist nur noch eine Niederlage vom Aus in den DEL-Playoffs entfernt. Dennoch gibt sich der routinierte Titelverteidiger erstaunlich optimistisch. Ein EHC-Verteidiger wird deutlich.

Glaubt noch an die Wende im Halbfinale: Münchens Konrad Abeltshauser.

Glaubt noch an die Wende im Halbfinale: Münchens Konrad Abeltshauser.

IMAGO/Passion2Press

Konrad Abeltshauser hat schon viele verrückte Dinge erlebt. Aufgeben in einer Playoffs-Serie gehört für den Eishockey-Profi nicht dazu. Trotz der Heimniederlage gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven und damit einem 1:3 in der Best-of-Seven-Serie denkt der erfahrene Verteidiger des EHC Red Bull München also nicht daran, den Finaleinzug in der DEL vorzeitig herzuschenken.

Wenn er in die EHC-Kabine schaue, dann sehe er “Jungs, die wissen, wie man gewinnt, die die Meisterschaft gewonnen haben und immer noch wahnsinnigen Hunger haben, die nicht akzeptieren, dass die Saison vorbei ist”. Mit einer derartigen Entschlossenheit will der Titelverteidiger das Comeback schaffen.

Dass die Chancen gegen den Vorrundenersten aus dem hohen Norden nicht mehr groß sind, das weiß freilich auch Abeltshauser. “Wir stehen mit dem Rücken zur Wand”, sagte der 31-Jährige vor Partie Nummer fünf am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) in Bremerhaven.

Statistik spricht klar gegen München

In der DEL-Historie haben nach Liga-Angaben bislang nur zwei Mannschaften ein 1:3 in einer Playoff-Serie noch gedreht: Frankfurt 2008 gegen Iserlohn und Köln 2019 gegen Ingolstadt jeweils im Viertelfinale. So eine Statistik sei Abeltshauser “ziemlich wurscht”. Er erinnerte aber daran, dass ihm selbst derartige Comebacks in seiner Zeit in Nordamerika gleich mehrmals gelungen seien. “Ich weiß, dass es geht!”

Dafür müssen die Münchner aber vor allem disziplinierter sein und wenig Strafzeiten kassieren. Beim 2:3 am Sonntag hatten sich die Red Bulls gleich in den ersten Minuten drei Treffer eingefangen, zwei davon in Unterzahl. “Besser” und “härter” will Coach Toni Söderholm seine Schützlinge sehen. Und dass diese “einige Kleinigkeiten besser lösen”.

Routine soll für Wende sorgen

Sorgenvoll klang der ehemalige Bundestrainer, dessen Premierensaison in München holpriger verläuft als gedacht, dabei nicht. “Eishockey ist ehrlich genug: Wenn du deine Sachen gut erledigst, kriegst du auch oft das Resultat”, sagte der Finne. Er vertraut seiner routinierten Mannschaft, dass diese mit der Situation umgehen könne. “Bei den erfahrenen Spielern bin ich mir sicher, dass der eine oder andere in seiner Karriere schon in Rückstand lag.”

Er freue sich auf Dienstag, sagte Abeltshauser. “Solche Entscheidungsspiele bringen auch einen gewissen Nervenkitzel mit sich.” Und dieser liege München. Auch Kapitän Patrick Hager ist nicht bange vor der Reise an die Nordsee. “Wir haben genug Charakter und genug Selbstvertrauen, dass wir das auch schaffen können”, sagte der Stürmer optimistisch.

Olympia-Eisstadion schon Geschichte?

Eine weitere Niederlage und damit das Aus hätte auch eine kleine historische Komponente in München: Weil der EHC im Herbst in die neue Halle umzieht, wäre Spiel vier am Sonntag das letzte im altehrwürdigen Olympia-Eisstadion gewesen. “Warten wir mal ab…”, meinte Hager dazu. Abeltshauser gab zu Protokoll, “keine Sekunde” an das Szenario gedacht zu haben. Er hat nur noch ein Comeback im Blick. “Die Mannschaft glaubt fest daran, ich glaube fest daran, ich hoffe, unsere Fans glauben fest daran”, sagte der Oberbayer. “Dann holen wir die Serie zurück nach Minga.”

Auch die Straubing Tigers haben sich fest vorgenommen, noch mindestens ein Heimspiel in den Playoffs zu bestreiten. Dafür müssen die Niederbayern am Mittwoch bei den Eisbären Berlin gewinnen. Sie liegen in ihrer Serie ebenfalls mit 1:3 hinten. Stürmer Mark Zengerle kündigte ermutigt vom 3:2-Erfolg vom Sonntag ein finales Aufbäumen des Außenseiters an: “Es wäre jetzt einfach, aufzugeben – aber das steckt nicht in unserem Team.”