Nagelsmann über BVB-Spieler und Taktik: “Wenn wir das hinkriegen, werden wir gute Spiele machen”

Julian Nagelsmann gab am Donnerstag seinen Kader bekannt, zu dem nur ein BVB-Spieler zählt. Der Bundestrainer ging aber auch auf Taktik, Hierarchie oder seine eigene Zukunft ein – und auf das neue Auswärtstrikot.

Der deutsche Kader für die anstehenden Länderspiele in Frankreich und gegen die Niederlande bietet reichlich Gesprächsstoff. Bundestrainer Julian Nagelsmann über …

… die Umbauten im Kader:

Wir hatten relativ viel Zeit nach den beiden Länderspielen gegen die Türkei und in Österreich und es war schnell klar, dass wir definitiv Dinge ändern werden und auch müssen. Die Krux als Nationaltrainer ist, dass du nur einen begrenzten Einfluss durch Trainings hast. Dafür ist der Einfluss über die Kaderzusammenstellung und den Mix der Spieler größer als im Verein. Mir war klar, dass wir aufgrund der Ergebnisse und der Art und Weise, mit der wir nicht zufrieden waren, etwas verändern wollten. Wir haben viel diskutiert darüber im Trainerteam. Das Feedback bekommen wir dann ab Montag von der Mannschaft.”

“Haben nicht die 20 talentiertesten Einzelspieler”

… die Zusammensetzung der Mannschaft:

“Wir haben einen Stamm, der schon länger dabei ist. Alle Spieler sind sich bekannt. Da sitzt kein Unbekannter am Tisch, von dem die anderen im Speisesaal denken: Wer ist das denn? Wir haben von den Einzelspielern nicht die 20 Talentiertesten, auch nicht die mit dem größten Namen oder von den größten Klubs. Wir haben ein paar mehr nominiert, weil wir ein, zwei Spieler zusätzlich sehen wollten. Sie haben ein anderes Profil. Wir hoffen, dass die Entscheidungen so gut sind, dass wir nach den beiden Spielen sagen können, dass die Spieler so zusammenpassen. Dass jeder ein Verständnis hat für die Rolle, die er spielen soll. Wir wollen bessere Resultate erzielen und bessere Leistungen zeigen.”

… die neue Hierarchie:

“Es ist immer schwer, von außen Hierarchie in eine Gruppe hereinzubringen. Am Ende muss sie sich entwickeln. In den Einheiten, in den Spielen. Das Wort Rolle beschreibt ganz gut, worum es geht. Es gibt selten Mannschaften, die mit 20 Topstars erfolgreicher sind als eine Mannschaft mit 13, 14 Stammspielern und drei, vier Herausforderern, die Stimmungsträger sind und ihre Rolle akzeptieren. Die dankbar und glücklich sind, dabei zu sein. Bei denen der Reiz des Neuen in den Augen funkelt. Wir mussten einen Mittelweg finden. Ich glaube, das haben wir geschafft.”

… die Aussagekraft des Kaders mit Blick auf die EM:

“Ganz drehen wird es sich nicht mehr. Aber die Tür ist für keinen zu. Das habe ich so auch allen am Telefon gesagt. Ich habe mit allen gesprochen und war da nicht nur der Überbringer von guten Nachrichten. Das Momentum ist entscheidend. Gerade auf den Offensivpositionen. Wenn jemand in den nächsten acht Wochen viele Tore schießt und Impact hat, dann kann auch eine Position noch getauscht werden. In der Defensive ist das grundsätzlich auch der Fall, aber da ist es einen Tick schwieriger, sich reinzuspielen. Da geht es mehr um Konstanz.”

… die zahlreichen nicht berücksichtigen BVB-Spieler:

“Ich habe mit Edin Terzic und Sebastian Kehl telefoniert. Mir hat keiner von ihnen gesagt, dass es katastrophal ist, was ich mache. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass sie nicht happy sind. Das ist normal als Klubtrainer, denn dann musst du viele Gespräche führen und die Spieler auffangen. Im Moment haben andere das bessere Momentum, deshalb haben wir uns für sie entschieden. Es ist keine Entscheidung gegen den BVB. Wir entscheiden nicht nach Klubzugehörigkeit. Alle wissen, was es bedarf, um wieder dazuzukommen. Wenn sie das umsetzen, ist die Tür nicht zu. Der eine oder andere Dortmunder würde vom Profil reinpassen. Ich bin nur das ausführende Organ. Am Ende müssen die Spieler die Antworten liefern.”

… seine Erwartungen an die kommenden Länderspiele:

“Ich habe kein Training. Es ist nicht möglich, den Spielern eine Philosophie mitzugeben. Das “Was” ist weniger entscheidend als das “Wie”. Ich will, dass die wenigen Dinge, die wir den Spielern an die Hand geben, bestmöglich umgesetzt werden. Dass jeder versteht, dass wir, wenn wir den Ball verlieren, alles dafür tun, ihn schnell wiederzukriegen, und das möglichst hoch und nah am gegnerischen Tor. Dass wir mit dem Ball versuchen, den Gegner zu locken, auch zu kicken. Das werden keine taktischen Meisterwerke. Damit kommt man auch in kein Taktikbuch. Wir müssen das mit Leben füllen, was Lust, was Gier, was Investitionsbereitschaft angeht. Da müssen wir ans Maximale kommen und dadurch den Mangel an Zeit für taktische Einheiten wettmachen. Wenn wir das hinkriegen, werden wir gute Spiele machen.”

Führich und Undav als “Herausforderer”

… sein Stammpersonal:

“Wir haben ein paar Gesetzte, wir haben ein paar Herausforderer. Das ist gesund und wichtig für die Gesamtsituation. Antonio Rüdiger und Jonathan Tah sind gesetzt, verdientermaßen. Die haben die Fähigkeit, das Gesetztsein durch gute Leistungen zu bestätigen. Wenn sie schlecht spielen, kann das auch wieder anders sein. Ilkay wird weiter vorne spielen auf einer der drei Zehnerpositionen. Leroy Sané ist jetzt aufgrund seiner Sperre nicht dabei. Er ist Richtung EM einer der Kandidaten. Jamal Musiala und Florian Wirtz auch. Herausforderer sind Spieler wie Chris Führich oder Deniz Undav. Auch Maxi Beier ist jetzt dabei. Er kann auch ganz vorne spielen.”

… den geringen Erfahrungsschatz etlicher Neulinge:

“Wir haben sehr viele Spieler, die sehr erprobt sind. Wir spielen nicht nur mit 18-Jährigen in der Startelf. Die Spieler sind nominiert, weil sie auf Topniveau performen. Sie performen in der Liga sehr, sehr gut, spielen in ihren Klubs eine tragende Rolle, einige spielen auch international. Am Ende glaube ich, dass wir bei der EM dasselbe Spiel spielen wie in der Liga – nämlich Fußball.”

Neuer Job für Nagelsmann? “Wahrscheinlichkeit vor der EM ist gegeben”

… seinen nur bis nach der EM laufenden Vertrag als Bundestrainer:

“Es ist normal für jeden Menschen, sich um seine berufliche Zukunft zu kümmern. Wenn sie einen auslaufenden Vertrag hätten, würde ich Ihnen auch raten, sich umzuschauen. Es ist gesund, sich zu überlegen, wie das Leben in beruflicher Sicht weitergehen soll. Ich empfinde da aktuell keinen Stress und keine Notwendigkeit. Ich versichere Ihnen, dass mich das nicht vom Tagesgeschäft ablenkt. Ich habe ein maximales Interesse daran, auch in Zukunft einen guten Job zu haben, deshalb will ich jetzt maximal erfolgreich arbeiten. Wenn ich vor der EM ein Vertragsangebot vorliegen habe, mit dem ich mich wohlfühle, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich es unterschreibe. Aktuell liegt aber kein Zettel da, deshalb sprechen wir über eine Utopie. Die Wahrscheinlichkeit, dass vor der EM etwas passiert, ist gegeben. Es ist aber auch nicht gesagt, dass etwas passiert.”

… die neuen Trikots:

“Ich finde es gut, dass es nicht immer das Gleiche ist. Das Heimtrikot ist klassischer mit modernen Elementen. Das Auswärtstrikot finde ich gut. Ich mag es, wenn es farbenfroh ist. Das hat auch einen psychologischen Aspekt beim Gegner. Bei Torhütern ist nachgewiesen, dass das eine auffällige Farbe das Tor kleiner wirken lässt. Vielleicht wird im Feld auch die Passlücke kleiner. Ich finde, es war eine mutige Entscheidung, mal ein bisschen Farbe reinzubringen. Dass wir darüber diskutieren, zeigt doch, dass es die richtige Entscheidung war. Ich würde es anziehen, aber ich darf es an den Spieltagen nicht.”

Matthias Dersch

Nagelsmann über Personalien: “Thomas kann die Back-up-Rolle, Mats ist dafür nicht ideal”

Warum sich Bundestrainer Julian Nagelsmann für manche Personalien und gegen andere entschieden hat, erklärte er ausführlich. Bei Thomas Müller und Mats Hummels machte er einen Unterschied.

Unterschiedlicher Umgang: Bundestrainer Nagelsmann mit Thomas Müller und Mats Hummels.

Unterschiedlicher Umgang: Bundestrainer Nagelsmann mit Thomas Müller und Mats Hummels.

IMAGO/Schüler

Der deutsche Kader für die anstehenden Länderspiele in Frankreich und gegen die Niederlande bietet reichlich Gesprächsstoff. Bundestrainer Julian Nagelsmann über …

… die Kapitänsfrage:

“Ilkay bleibt der Kapitän. Er ist stolz, die Binde zu tragen. Er weiß aber auch, dass wir alle Kapitäne sein und Verantwortung tragen sollten. Identisch sieht es Manuel Neuer, der jahrelang verdientermaßen Kapitän war und weiter Gewicht hat. Das steht ja außer Frage. Das Kapitänsthema betrifft eher die Mannschaft. Er muss Anlaufstelle für die Spieler sein. Die Spieler sollen das Gefühl haben, dass sie Anführer in ihren Reihen haben, zu denen sie gehen können, wenn sie Sorgen haben, die sie nicht mit dem Trainer besprechen wollen. Das betrifft nicht nur Ilkay.”

… die Nicht-Berücksichtigung von Mats Hummels:

“Mats hat aktuell nicht den besten Flow in Dortmund. Er hat nicht so viel gespielt wie zuvor. Wir wollen jetzt auch eine andere Ordnung haben als in der ursprünglichen Herangehensweise. Wir werden etwas anders aufbauen, haben dadurch einen zentralen Verteidiger weniger. Im Moment sind zwei andere Spieler in der Innenverteidigung gesetzt (Antonio Rüdiger und Jonathan Tah, d. Red.) Es geht aus Trainersicht darum, die zu finden, die die Back-up-Rolle ausfüllen. Da sehe ich Mats nicht als Idealbesetzung. Wir haben zwei dabei, die das besser können (Robin Koch und Waldemar Anton, d. Red.).”

… die nominierten Innenverteidiger Robin Koch und Waldemar Anton:

“Robin Koch ist in seiner Persönlichkeit gereift, auch durch die Zeit im Ausland. Er spricht viel, coacht, ist der zweikampfstärkste Defensivspieler der Liga. Er wird die Rolle gut ausfüllen und trotzdem marschieren. Er wird seinen Teil dazu beitragen, die anderen zu pushen. Er wirft immer alles rein. Die Nominierung ist die Belohnung für die Entwicklung, die er genommen hat. In der Abwehr wäre mir ein gutes Mauerwerk lieber als frischer Wind. Dazu kann er beitragen. Waldemar Anton ist ein extrem stabiler Verteidiger mit einem großen Herzen, großen Emotionen und einer großen Leidensfähigkeit. Auch mit einem guten Offensivdrang. Er liebt es zu verteidigen und wirft sich immer rein. Wenn man seinen Karriereverlauf sieht, dann passt er gut zu der Rolle. Er nimmt nicht für sich in Anspruch, jedes Spiel von Beginn an zu machen, wird aber dennoch immer Vollgas geben und nie für schlechte Stimmung sorgen. Er ist demütig und glücklich, dass er dabei ist.”

Pavlovic? “Es war sein Wunsch”

… den erstmals berufenen Aleksandar Pavlovic, der auch für Serbien spielen könnte:

“Ich finde es legitim, dass sich der DFB um Talente bemüht, die auch für andere Nationen spielen könnten. Aber ich bin kein Trainer, der Spielern reinredet, für welches Land sie spielen sollen. Das würde ich auch nicht tun, wenn der DFB mich darum bittet. Das ist für mich ein sehr persönliches Thema. Aleksandar ist nicht aus politischen Gründen dabei. Ich habe ihn nicht überzeugen müssen. Es war sein Wunsch. Jetzt ist er dabei – als Folge des Leistungsprinzips. Er hat beim FC Bayern sehr gute Leistungen zeigt, spielt sehr dominant und sehr stabil. Ob es für die EM reicht, werden wir nach dem Lehrgang bewerten.”

… Die Nicht-Berücksichtigung von Leon Goretzka:

“Dass er nicht dabei ist, hat nichts mit Aleksandar Pavlovic zu tun. Leon war in den letzten Spielen deutlich stabiler. Aber auch da geht es darum, die passenden Spieler für die Rollen zu finden. Da sehe ich derzeit zwei andere Spieler vorne dran (Robert Andrich und Pascal Groß, d. Red.). Aber auch für ihn gilt, was für alle anderen gilt: Es ist keine Tür zu, er kann durch gute Leistungen und ein Verständnis für die Rollen für sich werben. Er war natürlich enttäuscht, es war kein angenehmes Gespräch. Aber am Ende ist es so, dass ich die Entscheidungen treffen muss. Sonst habe ich am Ende 46 Spieler dabei.”

Es gibt ja den Ausdruck Querpass-Toni, wer den heute noch verwendet, der hat wirklich überhaupt keine Ahnung von Fußball.

Julian Nagelsmann über Toni Kroos

… die Rückkehr von Toni Kroos:

“Er ist sehr wichtig, aber er ist auch nicht der alleinige Heilsbringer. Das hat er gesagt, das sage ich auch. Wir hatten extrem viele Gespräche, er ist ein extrem angenehmer Gesprächspartner, weil er weiß, was er kann. Er weiß aber auch, was er nicht kann, und äußert das. Er hat ein extremes Gespür und viel Erfahrung, er hat oft die Champions League gewonnen und hat eine enorme Ruhe. Er kann ein genialer Verbindungsspieler sein. Es gibt ja den Ausdruck Querpass-Toni, wer den heute noch verwendet, der hat wirklich überhaupt keine Ahnung von Fußball. Was die Anzahl der überspielten Gegner angeht, ist er der beste Mittelfeldspieler in Europa derzeit. Er spielt bei Real extrem stabil. Ich freue mich extrem, dass ich ihn in vielen Gesprächen dazu bewegen konnte, das noch mal zu machen. Das rechne ich ihm hoch an. Er hätte sich im Sommer auch entspannen können.”

… Thomas Müller:

“Er ist einer, der sich mit der Back-up-Rolle anfreunden kann. Er hatte die Gewöhnung daran bei den Bayern. Er ist ein Spieler mit Bedeutung, auch außerhalb des Platzes. Er ist das Gesicht des deutschen Fußballs, das Gesicht für die Fans. Er ist ein intelligenter Spieler, der Dinge versteht und begreift. Der sich selbst nicht in den Mittelpunkt stellt. Genau das brauchen wir.”

Matthias Dersch

Der Kader steht für Aufbruch, Nagelsmanns Worte nicht

Die Ankündigung, dass er im März personelle Veränderungen vornehmen werde, hatte Julian Nagelsmann mit dem Zusatz versehen, dass es keine “Radikalkur” gebe. Genau diese ist es nun geworden. Mit seinem öffentlichen Auftritt verpasste es der Bundestrainer, Aufbruchstimmung zu erzeugen. Ein Kommentar von kicker-Reporter Sebastian Wolff.

Eine Radikalkur, die vorher noch ausgeschlossen worden war: Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Eine Radikalkur, die vorher noch ausgeschlossen worden war: Bundestrainer Julian Nagelsmann.

imago images

Inklusive Robin Gosens, der im November zunächst nominiert und dann wegen Vaterfreuden vorzeitig abgereist war, hat Nagelsmann gleich zwölf Profis nicht mehr eingeladen, die beim letzten DFB-Lehrgang noch dabei waren. Stattdessen werden beim letzten Zusammenkommen vor der Nominierung zur Heim-EM nun sechs Debütanten und dazu noch drei Profis anreisen, die lange nicht zur Delegation der Nationalmannschaft gehört haben – eine Nominierung, die so etwas wie der Inbegriff einer Radikalkur ist.

Es ist eine, die Fragen aufwirft, obwohl Nagelsmann Antworten parat hatte bei der Pressekonferenz. “Es geht um das Momentum”, sagt er und führt als Beispiel den Höhenflug des VfB Stuttgart an, der vier Spieler abstellt. “Vor einem Jahr wäre wohl keiner dabei gewesen, jetzt hätten es sogar noch zwei, drei Stuttgarter mehr sein können.”

Das Momentum als Kriterium ist einerseits nachvollziehbar und kann Frische reinbringen. Aktuell wackelnde und einstige Säulen wie Mats Hummels, Niklas Süle oder Leon Goretzka wurden  indes auch wegen ihres Rollenverständnisses ausgetauscht durch Aufsteiger der letzten Monate. Deutlich wie selten hat Nagelsmann erklärt, dass er Hummels oder Goretzka nicht als Charaktere einordnet, die sich auch in der zweiten Reihe einsortieren würden.

Doch so sehr Formstärke wie etwa bei Maximilian Mittelstädt, Waldemar Anton, Jan-Niklas Beste oder auch Deniz Undav ein Argument ist (und auch sein muss), so klar ist auch: Von allen Erstberufenen hat einzig Bayern-Youngster Aleksandar Pavlovic schon auf allerhöchstem Niveau agiert. Allein dieser Fakt verdeutlicht, wie groß das Wagnis beim letzten Lehrgang vor der Endrunde ist.

Nagelsmann tut das Gegenteil von dem, was er zuvor probiert hat

Mit viel Wohlwollen betrachtet, lässt sich sagen, Nagelsmanns Kehrtwende belegt, wie groß die Probleme in der deutschen Nationalelf sind. Sie belegt zudem, dass der frühere Bayern-Coach in seinem neuen Job noch keinen Schritt vorangekommen ist. In jedem Lehrgang hat er, überspitzt formuliert, das Gegenteil von dem getan, was er zuvor probiert hat. Die Aufforderung an Hansi Flick war schon im vergangenen Herbst, endlich die Zeit der Experimente zu beenden, damit sich eine Kern bilden kann.

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Sein Nachfolger beginnt ein halbes Jahr nach seinem Start nun den nächsten Neuanfang. Und steht bei diesem mit seinen verkündeten Botschaften doch nicht für einen Aufbruch. Dass er drei Monate vor dem Turnier durchklingen lässt, dass er grundsätzlich gern seine Zukunft geklärt hätte und dies womöglich auch vor dem Startschuss passieren könnte, mag aus persönlicher Sicht nachvollziehbar sein, ein klares Commitment zum DFB ist es nicht. “Noch liegt kein Angebot vor mir. Aber wenn ich vor der EM eines habe, mit dem ich mich wohlfühle, ist auch die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass ich es unterschreibe.”

Dass ein solches Angebot angesichts der dominierenden Fragezeichen vor dem Turnier vom jetzigen Arbeitgeber kommt, ist aus logischen Gründen ausgeschlossen. Dass Nagelsmann es überhaupt annehmen würde, erscheint angesichts seiner Ausführungen zur Arbeitsweise als Bundestrainer außerdem wenig wahrscheinlich. Gleich mehrfach erklärte er am Donnerstag, wie wenig er durch den fehlenden Alltag Einfluss durch die klassische Trainerarbeit nehmen könne.

“Es geht nicht um eine taktische Philosophie. Ich habe ja kein Training. Es geht nicht um taktische Meisterwerke, in ein Taktikbuch kommt man damit nicht.” Das Wissen darüber hätte Nagelsmann vor seinem Dienstantritt haben müssen. Diese Erkenntnisse nun drei Monate vor dem Heim-Turnier nach außen zu transportieren, wirkt desillusioniert. Weil er damit nicht wie einer wirkt, der die Fußballnation anzustecken vermag.

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Nagelsmann nominiert gleich sechs Neulinge – Auch Beste dabei

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat seinen Kader für die beiden Test-Länderspiele im März bekanntgegeben – und gleich sechs Spieler nominiert, die noch kein A-Länderspiel für Deutschland absolviert haben. Drei davon kommen vom VfB Stuttgart.

Erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert: Jan-Niklas Beste (li.) und Maximilian Beier.

Erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert: Jan-Niklas Beste (li.) und Maximilian Beier.

IMAGO/eu-images

Tabula rasa kurz vor der Heim-EM: Zum letzten Mal vor der Bekanntgabe seines vorläufigen Kaders für die EURO 2024 hat Bundestrainer Julian Nagelsmann ein Aufgebot zusammengestellt – und eine personelle Umwälzung im großen Stil vollzogen. Die am Donnerstag veröffentlichte Liste für die beiden Länderspiele gegen Frankreich in Lyon (23. März) und gegen die Niederlande in Frankfurt (26. März) beinhaltet gleich sechs Spieler, die noch nie zuvor für die deutsche A-Nationalmannschaft aufgelaufen sind. Dagegen wurden zwölf Spieler gestrichen, die bei den enttäuschenden November-Länderspielen gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) noch nominiert waren.

So unter anderem im Mittelfeld. Bereits am Dienstag hatte der kicker berichtet, dass Leverkusens Robert Andrich (bislang ein Länderspiel) und Bayerns Senkrechtstarter Aleksandar Pavlovic (noch kein Länderspiel) den Vorzug gegenüber Leon Goretzka (57 Länderspiele) erhalten.

Vier Stuttgarter dabei – erstmals seit 20 Jahren

Pavlovic, bisher U-20-Nationalspieler, ist nun einer der sechs Debütanten in Nagelsmanns Kader für die beiden Spiele. Drei davon kommen vom Bundesliga-Tabellendritten VfB Stuttgart: Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav wurden jeweils zum ersten Mal für die A-Nationalmannschaft nominiert. Der bereits im Oktober erstmals eingeladene Chris Führich vervollständigt das Quartett der Schwaben. Damit stehen zum ersten Mal seit der EM 2004 vier Stuttgarter im DFB-Kader (damals Timo Hildebrand, Andreas Hinkel, Philipp Lahm und Kevin Kuranyi).

Anton erhält dabei – ebenso wie Frankfurts Robin Koch, der erstmals seit der EM 2021 wieder im Aufgebot steht – in der Innenverteidigung unter anderem den Vorzug vor den Dortmundern Nico Schlotterbeck, Niklas Süle und Mats Hummels. Auch Emre Can und Julian Brandt finden keine Berücksichtigung. Einziger BVB-Profi auf der Liste ist damit Niclas Füllkrug.

Nagelsmann beruft Beste – als Abwehrspieler?

Komplettiert wird das Debütanten-Sextett durch Hoffenheims Angreifer Maximilian Beier, der bei aktuell zwölf Saisontoren in der Bundesliga steht, sowie durch Heidenheims Standard-Spezialisten Jan-Niklas Beste. Der 25-Jährige würde im Falle eines Einsatzes zum ersten Nationalspieler der Heidenheimer Vereinsgeschichte werden.

Auffällig: In der offiziellen Kaderliste des DFB wird Beste als Abwehrspieler geführt. Ein Hinweis auf die Rolle, die Nagelsmann für ihn angedacht hat? Beste läuft in Heidenheim ausschließlich offensiv auf, hat in der Vergangenheit aber bereits als Linksverteidiger gespielt. Erst am vergangenen Wochenende hatte Beste Gerüchte um seine Nominierung noch unter anderem mit dem Satz “Für die Nationalmannschaft fehlt noch ein gutes Stück” weggelächelt.

Ganz ohne arrivierte Namen kommt das Aufgebot aber auch nicht aus – und einer davon ist im Vergleich zu den letzten Jahren sogar wieder neu dabei. Wie bereits angekündigt steht Toni Kroos nach seinem DFB-Comeback erstmals seit der EM 2021 wieder im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Auch Routinier Thomas Müller ist erneut dabei – allerdings als einziger Offensivspieler des FC Bayern. Leroy Sané ist wegen seiner Tätlichkeit im Spiel gegen Österreich für die beiden Länderspiele gesperrt und wurde daher nicht berücksichtigt – wie auch Serge Gnabry, der nach langer Verletzungspause erst am vergangenen Wochenende sein Comeback gab.

Auf der Torhüterposition kehren sowohl Manuel Neuer als auch Marc-André ter Stegen, die jeweils die November-Länderspiele aus medizinischen Gründen ausgelassen hatten, wieder ins Aufgebot zurück. Frankfurts Kevin Trapp, der bei den beiden letzten Auftritten der DFB-Elf das Tor hütete, steht hingegen nicht im Kader. Für ihn wurde Fulhams Bernd Leno, der zuletzt aufgrund einer Zahn-OP fehlte, wieder nominiert.

Der deutsche Kader in der Übersicht

Tor: Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Bernd Leno (FC Fulham), Manuel Neuer (FC Bayern), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona)

Abwehr: Waldemar Anton (VfB Stuttgart), Jan-Niklas Beste (1. FC Heidenheim), Benjamin Henrichs (RB Leipzig), Joshua Kimmich (FC Bayern), Robin Koch (Eintracht Frankfurt), Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart), David Raum (RB Leipzig), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen)

Mittelfeld: Robert Andrich (Bayer 04 Leverkusen), Chris Führich (VfB Stuttgart), Pascal Groß (Brighton & Hove Albion), Ilkay Gündogan (FC Barcelona), Toni Kroos (Real Madrid), Jamal Musiala (FC Bayern), Aleksandar Pavlovic (FC Bayern), Florian Wirtz (Bayer 04 Leverkusen)

Angriff: Maximilian Beier (TSG Hoffenheim), Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund), Kai Havertz (FC Arsenal), Thomas Müller (FC Bayern), Deniz Undav (VfB Stuttgart)

Einmal sogar blau: Buntes aus der Geschichte deutscher Nationaltrikots

Der DFB hat das Geheimnis enthüllt und die neuen Trikots der Nationalelf vorgestellt. Wie liefen die jeweiligen Premiere des neuen Jerseys und was waren die Besonderheiten? Ein Streifzug in Grafiken.

Drei neue Trikots: Joshua Kimmich 2022, Toni Kroos 2014 und Horst Hrubesch im EM-Finale 1980.

Drei neue Trikots: Joshua Kimmich 2022, Toni Kroos 2014 und Horst Hrubesch im EM-Finale 1980.

picture alliance (2) / imago images

Ende der 70er-Jahre war erstmals ein Ausrüster auf den deutschen Nationaltrikots zu sehen. Mit der Marke Erima ging der DFB in die Turniere 1978 und 1980, seitdem tragen die DFB-Shirts das Emblem des Sportartikelherstellers Adidas.

Bei der EM 1980 trägt Deutschland zwei Heimtrikots

Bei der EURO 1980 in Italien spielte das Team um Kapitän Bernhard Dietz in der Vorrunde in Erima-Shirts. Nach den Punktspielen ging es direkt ins Finale und dort kam es zum Debüt des neuen Trikots. Das erste DFB-Shirt mit der Marke Adidas auf der Brust wurde also beim Endspiel eines Turniers präsentiert. Nie wieder danach spielte Deutschland mit zwei Ausstattern bzw. mit zwei unterschiedlichen Heimtrikots bei einem Turnier. Gleich blieb allerdings, dass auch in den Jahren 1982, 1984 und 1986 die neuen Shirts nicht vor dem Turnier getragen wurden. Dies hat zur Folge, dass die DFB-Shirts in vielen unterschiedlichen Orten erstmals der Weltöffentlichkeit gezeigt wurden.

Catwalk Olympiastadion

Erst 1988 durften die Fans sowohl Heim- als auch Auswärtsshirt erstmals vor einer Endrunde begutachten und dies sogar bei zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen. Hintergrund war, dass das Berliner Olympiastadion nicht als Spielort für die damalige Heim-EURO vorgesehen war, sodass der DFB zu Ostern ein Einladungsturnier mit vier Teams veranstaltete, wobei auch die Trikots ihr Debüt feierten. Und dies blieb für über vier Jahre das letzte neue Hemd beim DFB, erst 1992 gab es das nächste.

Bis 2002 blieb es bei einem regulären Takt von zwei neuen Shirts alle zwei Jahre. Erst mit dem Jahr 2003 wurde der Rhythmus leicht verändert. Zumeist im Herbst und anschließenden Frühjahr vor einer Welt- oder Europameisterschaft war der DFB in einem neuen Gewand unterwegs. Die Ausnahmen sind mit den Teilnahmen am Confed-Cup 2005 und 2017 begründet. Im jeweiligen Vorjahr wurde ein weiteres Trikot vorgestellt.

Erst 2020 wurde der Rhythmus unterbrochen, da auch die EURO 2020 verschoben wurde, um im Jahr 2022 mit drei Trikots nachzulegen. Hierunter fällt neben den beiden regulären Neuheiten für die Weltmeisterschaft mit Start im November auch das EURO-Shirt der Frauen, das in einem Spiel der Herren promotet wurde.

Völler sieht schwarz, Klinsmann rot

Wenig überraschend ist, dass Joachim Löw der Coach ist, unter dessen Ägide die meisten neuen Trikots das Licht der Welt erblickten. Darunter ist übrigens auch das schwarze Shirt mit roten Streifen, das für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien konzipiert wurde. Somit wurde das gleiche Design wie das von Flamengo, dem beliebtesten Team des Ausrichterlandes, gewählt. Den roten Einfluss auf die Shirts konnten die Fans erstmals unter Jürgen Klinsmann bestaunen. Er wich genauso wie Vorgänger Rudi Völler vom grünen Auswärtsshirt ab, das bis dato der Standard war.

Die Farbwahl neben dem weißen Shirt veränderte sich immer wieder. Dass grün die Hoffnung symbolisiert, spiegelte sich bei der Premiere nicht immer wieder.

Matthäus in 13 Outfits

Unter den Spielern führt auch bei den Trikotdebüts Rekordspieler Lothar Matthäus mit 13 Partien. Interessanterweise gibt es sogar Spieler, die nur spielten, wenn auch erstmals ein neues Jersey im Einsatz war: Martin Max, Frank Neubarth, Christian Schreier, Zoltan Sebescen und Armel Bella-Kotchap. Letztgenannter machte sogar zwei Spiele. Das einzige Tor in neuer Kluft erlebten Ditmar Jakobs und Kevin Volland.

Deutschland macht blau

Rudi Völler

Rudi Völler im blauen Trikot – eine Rarität im Sammelsurium der DFB-Trikotgeschichte.
imago images

All diese Informationen betreffen natürlich nur die offiziellen Länderspiele. Doch es gab auch inoffizielle Partien zum Beispiel gegen Vereine in der Vorbereitung. Hierbei durften mitunter nicht die Originaltrikots getragen werden. So kam es 1986 zum Novum, dass Deutschland gegen den mexikanischen Erstligisten Monarcas Morelia in Blau spielte.

Conrad Carl

DFB präsentiert Heim- und Auswärtstrikot für EM 2024

Die deutsche Nationalmannschaft trägt bei der Heim-EM 2024 ein weißes Heim- und ein pink-lilafarbenes Auswärtstrikot. Am Donnerstag wurde das Outfit offiziell präsentiert.

Das Heimtrikot eher klassisch, das Auswärtstrikot völlig neu - so präsentiert sich die DFB-Auswahl im EM-Jahr 2024.

Das Heimtrikot eher klassisch, das Auswärtstrikot völlig neu – so präsentiert sich die DFB-Auswahl im EM-Jahr 2024.

adidas

Die EM 2024 in Deutschland soll ein farbenfrohes Ereignis werden – und dazu passt auch das Outfit, das die deutsche Nationalmannschaft im Sommer tragen wird. Am Dienstag stellte der DFB zusammen mit Ausrüster Adidas Heim- und Auswärtstrikot offiziell vor.

Das Heimtrikot, das auch die deutschen Nationalspielerinnen künftig überziehen werden, ist weiß mit einem markanten, schwarz-rot-goldenen Farbverlauf über die Schulterpartien, das Auswärtstrikot pink-lila – ein Novum in der langen DFB-Geschichte. Nach Verbandsangaben soll es “die neue Generation deutscher Fußballfans und die Vielfalt des Landes repräsentieren”.

“Das Heimtrikot ist mit den schwarz-rot-goldenen Schultern und dem ansonsten weißen Look klassisch – für mich ein typisch deutsches Trikot. Das Auswärtstrikot finde ich sehr cool! Mal etwas anderes und wirklich außergewöhnlich. Wir freuen uns auf die Heim-EM, bei der wir in beiden Trikots performen wollen”, sagt Florian Wirtz.

Weitere Informationen folgen …

“Nagelsmann denkt völlig um”: Auf wen der Bundestrainer jetzt setzt und warum

Goretzka und Hummels raus, Pavlovic neu dabei 12.03.2024

“Nagelsmann denkt völlig um”: Auf wen der Bundestrainer jetzt setzt und warum

4:31Für die anstehenden Länderspiele in Frankreich und gegen die Niederlande hat sich Julian Nagelsmann für einige Überraschungen entschieden. kicker-Chefreporter Oliver Hartmann erklärt, warum sich der Bundestrainer für einen Umbruch im Kader entschieden hat.

Vorteil DFB? Pavlovic vertröstet serbischen Verband

Mit starken Leistungen beim FC Bayern München hat sich Aleksandar Pavlovic ins Rampenlicht gespielt. Nun buhlt auch der serbische Verband intensiv um das Top-Talent – und wurde bis zur EM vertröstet.

Hat die Qual der Wahl: Aleksandar Pavlovic.

Hat die Qual der Wahl: Aleksandar Pavlovic.

IMAGO/eu-images

Der gebürtige Münchner Pavlovic, der seit seinem siebten Lebensjahr beim FC Bayern spielt, ist eine der großen Entdeckungen der laufenden Saison. Der 19-Jährige überzeugte nicht nur in der Bundesliga (zwölf Einsätze, zwei Tore und ein kicker-Notenschnitt von 3,06), sondern auch international, zuletzt beim 3:0 gegen Lazio Rom am Dienstag in der Champions League.

Sein kometenhafter Aufstieg wurde auch in Serbien registriert. Pavlovic hat serbische Wurzeln, ergo könnte der 19-Jährige auf Länderspielebene auch die “Weißen Adler” vertreten. Und der serbische Verband (FSS) ist bemüht, den deutschen Junioren-Nationalspieler von einem Verbandswechsel zu überzeugen. Eine Delegation des serbischen Verbandes um Nationalmannschaftsdirektor Stevan Stojanovic war in München, um mit dem Mittelfeldspieler zu sprechen – mit überschaubarem Erfolg, wie sich nun zeigt.

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Aufatmen beim FC Bayern: Wird der Lazio-Sieg zum Wendepunkt?


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“Uns wurde gesagt, dass Aleksandar derzeit keine endgültige Entscheidung fällen möchte”, sagte Stojanovic via Verbandswebsite und verriet zudem, dass das Münchner Top-Talent sich auf jeden Fall Zeit bis nach der EM nehmen möchte. “Das verstehen wir. Wir werden ihn weiter beobachten und Kontakt halten. Am Ende werden wir sehen, wie der Epilog ausgeht.”

Serbien hat sich für die anstehende EM qualifiziert, trifft in Gruppe C gegen England, Dänemark und Slowenien – und Pavlovic hätte wohl auch die Option, bei der Endrunde dabei zu sein.

Denn: Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic wollte den Münchner bereits “für die anstehenden Länderspiele im März nominieren”, gab Stojanovic zu und betonte, dass man schon seit “Monaten mit Pavlovic respektive dessen Eltern” in Kontakt sei. “Es gab intensive, konstruktive und direkte Gespräche. Aleksandar sollte auf adäquate Weise in die A-Nationalmannschaft integriert werden”, sagte Stojanovic und betonte: “Es gibt auch keinen Zweifel, dass wir ihn dort sehen.”

Nun aber wurde der FSS also vertröstet, holte sich de facto einen Korb ab. Sicher ist: Die Serben müssen sich gedulden. Allem Anschein nach liegt der Ball nun beim DFB, für den Pavlovic im vergangenen November bereits zwei Länderspiele in der U 20 (1:0 in Rumänien, 2:3 gegen England) bestritten hat. Bundestrainer Julian Nagelsmann kennt Pavlovic persönlich, hat den Youngster auch schon während seiner Zeit als Bayern-Trainer regelmäßig bei den Profis mittrainieren lassen.

Ob der 19-Jährige aber bereits ein Kandidat für die Nationalelf ist, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Im zentralen Mittelfeld hat Nagelsmann eine Reihe von Optionen, nicht zuletzt seit der Rückkehr von Toni Kroos. In diesem Fall wird sich Pavlovic wohl seinerseits gedulden müssen. Doch wie sieht es in der U 21 aus? DFB-Trainer Antonio Di Salvo hat den Shootingstar mehrfach gescoutet – und könnte ihn für die anstehenden Duelle gegen Kosovo am 22. März und vier Tage später gegen Israel berufen.