Erste Transfers fix: Die Sommer-Neuzugänge der Bundesligisten im Überblick

Die Planungen der Bundesligisten für die Saison 2024/25 laufen. Diese Neuzugänge haben die 18 Klubs bereits offiziell präsentiert.

Ab Sommer neu in Leipzig: Maarten Vandevoordt.

Ab Sommer neu in Leipzig: Maarten Vandevoordt.

IMAGO/Isosport

FC Bayern München

Nestory Irankunda (Angriff, Adelaide United)

RB Leipzig

Maarten Vandevoordt (Tor, KRC Genk)

Eren Dinkci (Angriff, Werder Bremen, war an den 1. FC Heidenheim ausgeliehen)

Eintracht Frankfurt

Krisztian Lisztes (Angriff, Ferencvaros Budapest), Aurele Amenda (Abwehr, BSC Young Boys)

VfL Wolfsburg

Kamil Grabara (Tor, FC Kopenhagen)

SV Werder Bremen

Marco Grüll (Angriff, SK Rapid Wien)

1. FC Heidenheim

Julian Niehues (Mittelfeld, 1. FC Kaiserslautern)

Die weiteren Bundesligisten haben noch keinen Sommer-Transfer getätigt.

Wolters starke Rückkehr in neuer Rolle

Pia-Sophie Wolter ist happy: Nicht nur in ihrem Verein Eintracht Frankfurt läuft es für die 26-Jährige rund, auch zum Kreis der Nationalmannschaft zählt sie weiterhin – und hofft auf Einsatzzeiten in den beiden EM-Qualifikationsspielen in Österreich und gegen Island.

Guter Dinge im DFB-Training: Pia-Sophie Wolter am Mittwoch in Hagenberg.

Guter Dinge im DFB-Training: Pia-Sophie Wolter am Mittwoch in Hagenberg.

picture alliance / Eibner-Pressefoto

Mehr als zwei Jahre hat es gedauert. Als Bundestrainer Horst Hrubesch Mitte Februar den Kader für die beiden Nations-League-Partien bekanntgab, war ihr Name eine Überraschung auf der Liste der nominierten Spielerinnen. Pia-Sophie Wolter kehrte in den Kreis der Nationalelf zurück. “Sie ist nach ihrer Verletzung stark wiedergekommen und hat uns überzeugt”, begründete Hrubesch die Nominierung der Frankfurterin. Prominente und etablierte Spielerinnen wie Lina Magull oder Lena Lattwein fanden indes keine Berücksichtigung. Wolter schon – und das nachdem die 26-Jährige eine lange Durstrecke hinter sich gebracht hatte.

EM-Qualifikation

Im Oktober 2021 hatte sich Wolter im Bundesligaspiel ihres damaligen Klubs VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen. Die Folge: eine monatelange Zwangspause. Danach bleib ihr beim VfL meist nur die Rolle als Ergänzungsspielerin. Im Juli vergangenen Jahres ließ sich die Mittelfeldakteurin zu Eintracht Frankfurt ausleihen – und brachte ihre Karriere auf ungewohnter Position damit wieder richtig in Schwung. Als Rechtsverteidigerin ist die gebürtige Bremerin und Tochter von Ex-Werder-Profi Thomas Wolter bei der Eintracht gesetzt. In der vergangenen Woche gaben die Frankfurter die feste Verpflichtung Wolters bekannt.

Zeit nach Kreuzbandriss “war nicht einfach”

“Ich bin glücklich, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen. Die Zeit nach meinem Kreuzbandriss beim VfL Wolfsburg war nicht einfach für mich. Ich bin froh, dass ich mich nun in Frankfurt sehr wohl fühle und den Schritt zur Nationalmannschaft zurückgeschafft habe”, berichtet Wolter im Quartier der deutschen Mannschaft nahe Linz, wo am Freitagabend das erste Qualifikationsspiel für die EM 2025 in der Schweiz ausgetragen wird. “Wir wollen in der Qualifikation mit gutem Fußball begeistern. Viele von uns sehen danach österreichische Spielerinnen im Verein wieder. Und wir wollen allein schon deswegen gewinnen, um dann nicht aufgezogen zu werden”, erzählt die Frankfurterin lachend.

Insgeheim dürfte Pia-Sophie Wolter darauf hoffen, dass sie nach ihrem Länderspieldebüt im Dezember 2020 in Dublin (3:1) nun in Österreich oder am Dienstag im nächsten EM-Qualifikationsspiel gegen Island in Aachen zu einem zweiten Einsatz im DFB-Trikot kommt. Die Rollenverteilung auf der rechten defensiven Außenbahn ist dennoch klar: Giulia Gwinn von Bayern München ist gesetzt. “Für mich geht es darum, mich im Training zu zeigen und hin und wieder meine Minuten zu bekommen”, sagt Wolter. “Giulia ist eine richtig starke Rechtsverteidigerin, bei der ich mir auch was abgucken kann. Wenn sie fit ist, wird es schwer sein, an ihr vorbeizukommen.”

Gunnar Meggers

Krösche setzt ein wichtiges Zeichen und steht vor neuen Herausforderungen

Die frühzeitige Vertragsverlängerung von Sportvorstand Markus Krösche ist ein wichtiges Zeichen. Nur mit Kontinuität auf der Führungsebene besteht eine kleine Chance, in den kommenden Jahren in die Phalanx der Top 4 vorzustoßen. Eine kommentierende Einordnung von Julian Franzke.

Sieht sich nach seinem Statement neuen Hürden gegenüber: Markus Krösche.

Sieht sich nach seinem Statement neuen Hürden gegenüber: Markus Krösche.

IMAGO/Hartenfelser

Als Krösche im Juni 2021 die Nachfolge von Fredi Bobic antrat, hätten die Voraussetzungen kaum komplizierter sein können. Die Zuschauerverbote während der Corona-Pandemie hatten bereits große Löcher in die Kassen gerissen, am Ende kosteten die Maßnahmen die Hessen etwa 80 Millionen Euro. Zudem saß der Frust nach der im Saisonfinale verspielten Teilnahme an der Champions League tief. Die Abgänge von Bobic nach Berlin und Trainer Adi Hütter nach Gladbach gerieten zum Kommunikationsdesaster. Auch Sportdirektor Bruno Hübner, ein enger Vertrauter Hütters, hörte auf. Kurzum: Die Diva vom Main steckte wieder einmal in veritablen Turbulenzen.

Glasner war die erste wichtige Entscheidung

In diesen unruhigen Zeiten traf der Aufsichtsratsvorsitzende Philip Holzer mit Krösches Verpflichtung eine ausgezeichnete Wahl. Der zu diesem Zeitpunkt erst 40 Jahre alte Manager überzeugte von Tag 1 an mit Sachlichkeit und Fachkompetenz. Smart in der Öffentlichkeit, intern auch mal hart, konsequent bei seinen Entscheidungen, nüchtern in der Analyse. Wichtig: Mit seiner ersten Trainerwahl lag er goldrichtig. Oliver Glasner führte die Eintracht keine zwölf Monate später zum Gewinn der Europa League – und damit erstmals in die Champions League. Die Entlassung ein Jahr später störte viele Fans, war aber konsequent und dokumentiert, dass sich Krösche nicht von öffentlichen Stimmungen treiben lässt.

Der Kader, der im Europa-League-Endspiel noch die Handschrift von Bobic und dessen Chefscout Ben Manga trug, wurde seither kräftig umgekrempelt. Mit Kevin Trapp, Tuta und Ansgar Knauff standen zuletzt gegen Union Berlin nur noch drei Helden von Sevilla auf dem Rasen. Speziell im vergangenen Sommer landete Krösche auf dem Transfermarkt etliche Volltreffer wie Willian Pacho, Robin Koch, Omar Marmoush oder Hugo Larsson. Auch Ellyes Skhiri und Fares Chaibi überzeugten unterm Strich. Im aktuellen Kader schlummert ein enormes Wertsteigerungspotenzial. Bereits im vergangenen Sommer erzielte Krösche einen Transferüberschuss in Höhe von etwa 90 Millionen Euro – Rekord. Ein großes Verdienst ist auch die lange versäumte Einführung einer zweiten Mannschaft, die inzwischen in der Regionalliga spielt.

Krösche glaubt an “Außergewöhnliches”

Insofern ist es folgerichtig, dass der Aufsichtsrat unter seinem Vorsitzenden Holzer alles daransetzte, Krösches ursprünglich bis zum 30. Juni 2025 datierten Vertrag vorzeitig um drei Jahre zu verlängern. Mit seiner Unterschrift setzte der ehrgeizige Sportvorstand ein wichtiges Zeichen. Offenbar sieht er das Potenzial des Klubs noch lange nicht ausgeschöpft, andernfalls hätte er zu diesem Zeitpunkt wohl kaum verlängert. Schon der Verbleib des im vergangenen Jahr von der DFL umworbenen Vorstandssprechers Axel Hellmann war für den Klub von enormer Bedeutung.

Die personelle Kontinuität in der Führung schafft Ruhe und ist die Grundvoraussetzung, um in den kommenden Jahren vielleicht in die Phalanx der Champions-League-Klubs vorzustoßen. Der VfB Stuttgart ist in dieser Saison drauf und dran zu zeigen, dass das in einem guten Jahr möglich ist. Gleichwohl darf man die Champions League angesichts der finanziellen Möglichkeiten von Bayern, Dortmund, Leipzig und Leverkusen nicht einfordern. Die Zielsetzung bleibt mit dem Einzug in den internationalen Wettbewerb ebenso realistisch wie notwendig. Denn die Personalkosten sind mittlerweile enorm, ohne Spiele auf europäische Bühne droht ein Minus. Durch die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre stieg auch die Fallhöhe. Krösche verbreitet Zuversicht: “Die Energie dieses Klubs ist eine sehr gute Basis, um in den nächsten Jahren etwas Außergewöhnliches zu erreichen.”

Die Entwicklung der Mannschaft stagniert

Ob das gelingt, hängt nicht zuletzt davon ab, wie sich die Eintracht unter Glasners Nachfolger Dino Toppmöller entwickelt. Einzelne Spieler verbesserten sich unter der Führung des neuen Trainers deutlich, allen voran Angreifer Omar Marmoush. Allerdings stagniert die Mannschaft in ihrer Entwicklung und zeigt keine Konstanz, der oft zähe Fußball raubt vielen Fans die Freude an den Spielen. Sollte der bei einem Teil der Anhänger bereits in Misskredit geratene Toppmöller scheitern, würde das in erster Linie Krösche auf die Füße fallen. Das peinliche Pokal-Aus in Saarbrücken und die schwachen Auftritte in der Conference League haben der Saison tiefe Kratzer verpasst. In den verbleibenden sieben Bundesligaspielen geht es darum, mit guten Leistungen und Siegen Platz 6 zu verteidigen und damit auch das Vertrauen in den Trainer zu stärken.

Krösche wird sich daran messen lassen müssen, dass es nicht mehr so große Umbrüche wie im vergangenen Sommer gibt. Auch sollte die Zukunft von Schlüsselspielern frühzeitig geklärt werden. Eine Posse wie bei dem in letzter Minute getätigten Rekord-Verkauf des streikenden Stürmers Randal Kolo Muani darf sich nicht wiederholen. Den besten Spieler ersatzlos zu verkaufen, war trotz der bis zu 95 Millionen Euro, die Frankfurt aus Paris erhält, ein Vabanquespiel. Der im Winter verpflichtete Hugo Ekitiké wartet noch auf sein erstes Tor und ist bislang lediglich ein verheißungsvolles Versprechen. Auch der Franzose wird für einen Vereinsrekord sorgen: Die Summe aus Leihgebühr und Ablöse beträgt etwa 20 Millionen Euro. So viel zahlte die Eintracht noch nie für einen Spieler. Für Talent Jean Matteo Bahoya (18, acht Millionen Euro) griff Krösche ebenfalls tief in die Tasche. Teure Fehleinschätzungen wie bei Jens-Petter Hauge (etwa zehn Millionen Euro) unterlaufen im Fußball auch den besten Managern, müssen aber die Ausnahme bleiben.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, für genügend Identifikationsfiguren in der Mannschaft zu sorgen. Das geht nicht per Knopfdruck, sondern nur mit der Verpflichtung von Spielern, die sich über Jahre mit dem Klub identifizieren und nicht beim erstbesten Angebot mit feuchten Augen an den Flughafen flitzen. Der intern wie extern hoch angesehene Kapitän Sebastian Rode beendet im Sommer seine Karriere, Makoto Hasebe womöglich ebenso. Diese Lücken gilt es auch charakterlich zu schließen.

Krösche: “Ich habe mich nur mit der Eintracht beschäftigt”

Die vorzeitige Vertragsverlängerung von Markus Krösche kam am Dienstag nicht mehr überraschend. Die Beziehung zwischen dem Sportvorstand und Eintracht Frankfurt wirkt in vielerlei Beziehung harmonisch.

Markus Krösche bleibt Eintrachts Sportvorstand bis 2028.

Markus Krösche bleibt Eintrachts Sportvorstand bis 2028.

IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Die Aufgabe, Markus Krösche von einer Vertragsverlängerung als Sportvorstand der Frankfurter Eintracht bis 2028 zu überzeugen, sei “im Grunde ganz einfach gewesen”, behauptete Aufsichtsratschef Philip Holzer. Und schob launig hinterher: “Ich habe Markus ein Foto gezeigt, wie er vor drei Jahren aussah, und eines von heute. Auf jeder Beauty-Farm hätte er für so ein Ergebnis sehr viel Geld bezahlt. Eintracht Frankfurt ist ein Jungbrunnen – auch seine Frau hat mich dann noch angerufen und mir das bestätigt.” Eine gelungene Anspielung Holzers darauf, dass der 43-jährige Krösche schon seit geraumer Zeit wieder fast so austrainiert daherkommt wie einst in Profitagen. Bei seinem Amtsantritt im Sommer 2021 sah das noch etwas anders aus …

“Wir haben einen der spannendsten Kader mit sehr viel Entwicklungspotenzial”

Die Fortschritte, die der Verein unter Krösches Regie seitdem gemacht hat, sind aber gewiss nicht nur optischer Natur, wie Holzer herausstreicht: “Markus kam 2021 in einer sehr schwierigen Phase, damals haben einige hier von Auflösung gesprochen. Zwölf Monate später haben wir die Europa League gewonnen und sind jetzt auf dem Weg, uns zum vierten Mal hintereinander fürs internationale Geschäfts zu qualifizieren. Das gab es in unserer Geschichte noch nie.” Zudem, urteilt Holzer, “haben wir einen der jüngsten und spannendsten Kader der Bundesliga mit sehr viel Entwicklungspotenzial. Als Markus kam, hatten wir einen relativ alten Kader. Nach dem Umbruch im letzten Sommer hätten wir in den Gremien deshalb Platz 6 für die laufende Saison sofort unterschrieben.”

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Münchens Niederschlag, Dortmunds Statement: Was folgt auf den Klassiker?


14:17 Minuten

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Für Krösche spricht neben sportlicher Kompetenz auch die verbindliche Kommunikation

Den aktuell holprigen sportlichen Verlauf unter Trainer Dino Toppmöller wertet Holzer insofern als quasi unumgänglichen Bestandteil eines Entwicklungsprozesses weg vom Umschalt- hin zu mehr Ballbesitzfußball. Unisono mit Krösche, der erklärt: “Zur Entwicklung gehören Schwankungen. Das akzeptieren wir, weil wir es bewusst eingegangen sind.” Dass dabei Platz 6 das Maß aller Dinge bleibt, machte Krösche indes ebenfalls klar: “Das übergeordnete Ziel wird immer sein, international zu spielen.” Daneben verdeutlicht Holzer: Nicht allein Krösches sportliche Kompetenz mache den gebürtigen Hannoveraner am Main zum richtigen Mann am richtigen Ort. Sondern auch die Qualitäten als verbindlicher Kommunikator: “Markus harmoniert hervorragend mit unserem Vorstandsgremium. Auch das hat uns absolut überzeugt.”

“Markus hat große Entscheidungsfreiheit, weil wir großes Vertrauen haben”

Krösche selbst, der medial auch mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht worden war, spielt den Ball gerne zurück: “Für mich war die Eintracht die erste Adresse, und ich habe mich nur damit beschäftigt, mit nichts anderem. Dieser Verein mit seiner Energie und Leidenschaft bietet eine gute Basis, um langfristig erfolgreich zu sein.” Dass der Sportvorstand dabei über hohen Gestaltungsspielraum verfügen soll, ließ Holzer klar durchblicken: “Die Art und Weise, wie Markus hier arbeiten kann, hat auch dazu beigetragen, dass er hier länger arbeiten wird.”

Was das im konkreten Fall bedeutet, wenn im Sommer beispielsweise ein Angebot für Omar Marmoush im mittleren zweistelligen Millionenbereich auf den Tisch des Hauses flattern würde? Zu solchen Fragen sagt Holzer allgemein: “Kein Spieler ist unverkäuflich, das muss man akzeptieren. Wichtig ist aber, dass wir am entscheidenden Hebel sitzen in den Fragen, wann wir verkaufen und zu welchem Preis. Markus hat da eine große Entscheidungsfreiheit – weil wir großes Vertrauen in ihn haben.”

Thiemo Müller

Sportvorstand Krösche verlängert in Frankfurt

Markus Krösche hat sich bei Eintracht Frankfurt einen Ruf als geschickter Kaderplaner erarbeitet. Nur folgerichtig, dass sich beide Seiten nun auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit geeinigt haben.

Seit 2021 hält er bei der SGE die Fäden in der Hand: Markus Krösche.

Seit 2021 hält er bei der SGE die Fäden in der Hand: Markus Krösche.

IMAGO/HMB-Media

Wie Eintracht Frankfurt am Dienstag verkündete, wurde der ursprünglich bis 2025 laufende Vertrag von Sportvorstand Markus Krösche bis zum 30. Juni 2028 verlängert.

“Markus Krösche ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Eintracht geworden und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir in den letzten Jahren so erfolgreich waren”, erklärte Philip Holzer, Aufsichtsratsvorsitzender bei der Eintracht, die Entscheidung, die “von unserer Seite keine Überraschung” sei. Krösche sei “genau der richtige Mann, der den Weg, den wir beschritten haben in den letzten drei Jahren, weiterführen kann”.

Die Eintracht wolle mit der Verlängerung auf “wichtige Kontinuität” setzen: “In dieser Saisonphase ist dies ein sehr starkes Signal.” Krösche lobte derweil die “sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit” mit den Vorstandskollegen. Seine Arbeit für die Adlerträger bezeichnete er als “Privileg”. “Ich möchte mit meinem Team meinen Beitrag dazu leisten, dass die positive Entwicklung auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden kann”, wird er auf der Vereinshompage zitiert.

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Münchens Niederschlag, Dortmunds Statement: Was folgt auf den Klassiker?


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Vereinsrekord bei den Ablösesummen unter Krösche

Der heute 43-Jährige war 2021 als Sportdirektor von RB Leipzig an den Main gekommen und hatte dort die Nachfolge von Fredi Bobic angetreten. Mit einem eher datenorientierten Ansatz landete Krösche auf dem Transfermarkt einige Treffer wie Hugo Larsson und Willian Pacho. Auch die mutige Besetzung der Trainerposition durch Dino Toppmöller im vergangenen Sommer geht auf sein Konto.

Im Gegenzug verkaufte er für stattliche Ablösesummen Shootingstars wie Randal Kolo Muani (Paris St. Germain) und Jesper Lindström (SSC Neapel). Für das Duo erhält die Eintracht inklusive Bonuszahlungen bis zu 130 Millionen Euro – Vereinsrekord. Andere Zugänge wie etwa Sam Lammers, Jens Petter Hauge oder Lucas Alario schlugen hingegen nicht ein.

Während seiner Karriere als aktiver Spieler beim SC Paderborn (194 Zweitligaspiele) hatte Krösche zuvor ein BWL-Studium absolviert und nach Ende seiner Laufbahn zunächst als Co-Trainer gearbeitet.

Obwohl er inzwischen auch die Fußballlehrer-Lizenz besitzt, entschied er sich für eine Tätigkeit abseits des Rasens, wurde im März 2017 beim heimischen SCP Geschäftsführer und wechselte 2019 nach Leipzig.

DFB-Formcheck: Raum bedrängt Mittelstädt – Hummels lässt nicht locker

Noch 73 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 44 EM-Kandidaten im Monat März aus.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 44 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Unmittelbar vor den Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) hatte der kicker die EM-Kandidaten einem Formcheck der bisherigen Jahresleistung unterzogen. Nun wird die Performance im Monat März inklusive den beiden jüngsten DFB-Spielen sowie den am letzten März-Wochenende stattfindenden Liga-Spieltagen unter die Lupe genommen.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat seit Jahresbeginn die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Ter Stegens Bilanz beeindruckt trotz einiger Wackler

Nach der verletzungsbedingten Absage von Manuel Neuer stand Marc-André ter Stegen bei beiden Länderspielen im März im Tor und hielt gegen Frankreich seinen Kasten sauber, gegen die Niederländer hatte er er paar kleinere Wackler. Insgesamt kassierte er im März mit Verein und Nationalelf in sieben Spielen lediglich zwei Gegentore, in fünf Partien spielte er zu Null. In der Liga blieb er sogar den kompletten Monat unbezwungen, musste dort zuletzt am 17. Februar hinter sich greifen.

Rüdiger und Tah spielen sich ein – Hummels setzt ein Zeichen

Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah im DFB-Trikot 180 Minuten Seite an Seite verteidigten, konnte bzw. musste ein Dortmunder Trio im Verein trainieren. Ein Ausrufezeichen nach der Länderspielpause setzten nun Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die in München ein Bollwerk bildeten. An Schlotterbeck (Note 1,5) und Hummels (Note 1) prallte in der Allianz-Arena fast alles ab, der 35-jährige Routinier wurde vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt, erst zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere (zuvor am 6. Spieltag 2020/21 und am 24. Spieltag 2010/11).

Mittelstädt brilliert, doch Raum sitzt ihm im Nacken

In den beiden März-Länderspielen hieß das Außenverteidiger-Duo jeweils Kimmich/Mittelstädt. Der Stuttgarter Mittelstädt debütierte gegen die Franzosen und stand auch gegen die Niederlande im Fokus. Zunächst spielte er einen Fehlpass, der zum 0:1 führte. Sieben Minuten später hatte er selbst per Distanzschuss den Ausgleich besorgt. Ihm dicht im Nacken sitzt David Raum, der eine starke Form im Verein hat. Drei Scorerpunkte und drei Berufungen in die Elf des Tages im März belegen dies.

Chef Kroos – Andrich nimmt den Schwung mit

Das Comeback von Toni Kroos war das Thema der März-Länderspiele, er war sofort der Chef auf dem Platz und in beiden Partien notenbester DFB-Akteur. Neben dem nun 108-maligen Nationalspieler etablierte sich Robert Andrich als Partner auf der Doppelsechs. In der Liga kam er zwar im März zweimal nur von der Bank, war aber bei Bayer maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen weiter unbesiegt blieb. Im Europa-League-Spiel bei Qarabag Agdam bereitete er in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich vor, in der Liga erzielte der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende sogar selbst.

Musiala toppt Wirtz – und Brandt hält mit

Die Zauberer Wirtz und Musiala halten ihre Topform der vergangenen Wochen und zeigten auch gegen die Top-Nationen Frankreich und Niederlande überzeugende Leistungen. Wirtz traf im März viermal, damit kann unter allen im Formcheck untersuchten Spielern sonst nur Musiala mithalten. Der Bayern-Spieler ist auch bei den Assists die Nummer 1. Fünf Torvorlagen hat im März sonst nur noch Dortmunds Julian Brandt vorzuweisen, der bei den vergangenen Länderspielen nicht berücksichtigt wurde.

Adeyemi meldet sich zurück

Dreimal stand Karim Adeyemi im Monat März in der Dortmunder Startelf, dreimal trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei den beiden 2:0-Siegen in Berlin und München erzielte er das jeweilige 1:0, beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt sorgte er nach Rückstand für den wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Damit schoss der BVB-Flügelspieler im März genauso viele Tore wie die drei anderen Kandidaten zusammen: Gnabry kommt auf zwei, Führich auf eines, Sané blieb torlos, sammelte aber immerhin einen Assist.

Undav beflügelt – Füllkrug trifft immerhin beim DFB

Im Verein blieb Niclas Füllkrug seit dem 17. Februar torlos. Für Deutschland sorgte er mit seinem Schultertor gegen die Niederlande für Euphorie und sicherte als Einwechselspieler den Sieg gegen Oranje. Sein Debüt für den DFB gab Stuttgarts Deniz Undav, der den Schwung der Nominierung mitnahm und in den beiden Ligaspielen nach Bekanntgabe des Länderspielkaders jeweils zwei Scorerpunkte einfuhr.

Christoph Huber

Frankfurter Tristesse statt Aufbruchstimmung in der Crunch Time

Wenn die Eintracht gegen Klubs aus dem unteren Tabellendrittel spielt, fällt meist keine Vergnügungssteuer an. Beim tristen 0:0 gegen Union Berlin agierten die Hessen wieder einmal weit unter ihren Möglichkeiten. Ratslosigkeit macht sich breit.

Nichts zu sehen von Euphorie: Frankfurt-Coach Dino Toppmöller.

Nichts zu sehen von Euphorie: Frankfurt-Coach Dino Toppmöller.

IMAGO/Rene Schulz

Seit März 2023 konnte die Eintracht nur zwei der 14 Bundesliga-Spiele gegen ein Team aus dem unteren Tabellendrittel gewinnen: In der Hinrunde bei Union Berlin (3:0) und am 19. Spieltag gegen Mainz (1:0). Ansonsten gab es zehn Unentschieden und zwei Niederlagen. Trainer Dino Toppmöller sollte die Mannschaft fußballerisch so weiterentwickeln, dass sie – anders als in den vergangenen Spielzeiten – auch gegen tiefstehende Gegner Lösungen findet. Bisher ist ihm das nicht gelungen.

Weiße Fahne bei Standards

Umso ärgerlicher, dass auch bei Standards weiterhin die weiße Fahne weht: Saisonübergreifend blieb die SGE mittlerweile 234 Ecken in Serie ohne Treffer, die letzten 25 Tore in der Bundesliga fielen alle aus dem Spiel heraus. Das stellt Toppmöller und seinem Trainerteam kein gutes Zeugnis aus. Auch aus dem Spiel heraus ging gegen Union wenig. Besorgniserregend ist, dass in der ersten Hälfte im Offensivspiel überhaupt keine Idee zu erkennen war. Die SGE agierte zu statisch, langsam und fehlerhaft, um diszipliniert verteidigende Gäste in Bedrängnis zu bringen. Dabei hatte Toppmöller auf der Pressekonferenz vor dem Spiel noch die “Crunch Time” ausgerufen.

Spiele von Eintracht Frankfurt

Es dauerte bis zur 57. Minute, ehe Frankfurt in Person von Hugo Ekitiké die erste Torchance hatte – und kläglich vergab. Statt mit dem zweiten Kontakt im Strafraum zu schießen, lief der Franzose so lange weiter, bis der Winkel zu spitz für einen erfolgversprechenden Abschluss war. Die Mannschaftsleistung in der auf diese Szene folgende Drangphase war zwar in Ordnung, über 90 Minuten gesehen zeigte die SGE aber zu wenig, um sich einen Sieg zu verdienen. Das Chancenverhältnis war am Ende ausgeglichen, obwohl die Eintracht deutlich mehr ins Offensivspiel investierte.

Druckvolles Spiel nur in Phasen

Die Frage, warum es dem Team nur bruchstückhaft gelingt, ein druckvolles Spiel aufzuziehen, begleitet die Eintracht durch die gesamte Saison. Sportvorstand Markus Krösche moniert zum wiederholten Male “viele einfache Ballverluste”, Trainer Dino Toppmöller vermisst im ersten Durchgang die “Tiefenläufe”. Alles nicht neu. “Ich weiß auch nicht, woran das liegt”, antwortet Ansgar Knauff auf die Frage, warum die Mannschaft nur phasenweise mit der nötigen Power spielt. Ratlosigkeit macht sich breit.

Dabei ist das Rezept vermeintlich einfach. “Wir müssen über 90 Minuten diese Energie entwickeln, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass wir vorne auch mal einen machen”, fordert Knauff. Auch Philipp Max betont: “Wir waren immer dann am besten, wenn wir von Anfang an sehr viel Bereitschaft, Wille und Herz gezeigt haben. Darüber haben sich dann auch die fußballerischen Qualitäten entwickelt.”

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Münchens Niederschlag, Dortmunds Statement: Was folgt auf den Klassiker?


14:17 Minuten

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Die behäbige Spielweise emotionalisiert die Fans nicht

Nicht nur auf dem Platz, auch bei vielen Fans macht sich Lethargie breit. Zwar unterstützten sie die Mannschaft vorbildlich, doch die behäbige Spielweise zündet emotional keinen an, die fehlende Entwicklung des Teams verstärkt die Tristesse. Viele sehnen das Saisonende herbei. Erfreulich ist allein Platz 6, wobei die Mannschaft in der Rückrunde drei Punkte weniger als zum gleichen Zeitpunkt der Hinrunde holte.

Das nächste Heimspiel gegen Bremen am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bietet trotz aller Kritik die große Chance für einen Stimmungsaufheller. Werder verlor viermal in Folge, ein Sieg ist Pflicht, um den sechsten Rang zu festigen. Das kann allerdings nur ein erster Schritt sein. Toppmöller muss in den kommenden Wochen zeigen, dass er der richtige Mann ist, um der Mannschaft zu mehr Konstanz und spielerischer Klasse zu verhelfen. Besser spät als nie.

Julian Franzke

Frankfurter Tristesse statt Aufbruchstimmung in der Crunch Time

Wenn die Eintracht gegen Klubs aus dem unteren Tabellendrittel spielt, fällt meist keine Vergnügungssteuer an. Beim tristen 0:0 gegen Union Berlin agierten die Hessen wieder einmal weit unter ihren Möglichkeiten. Ratslosigkeit macht sich breit.

Nichts zu sehen von Euphorie: Frankfurt-Coach Dino Toppmöller.

Nichts zu sehen von Euphorie: Frankfurt-Coach Dino Toppmöller.

IMAGO/Rene Schulz

Seit März 2023 konnte die Eintracht nur zwei der 14 Bundesliga-Spiele gegen ein Team aus dem unteren Tabellendrittel gewinnen: In der Hinrunde bei Union Berlin (3:0) und am 19. Spieltag gegen Mainz (1:0). Ansonsten gab es zehn Unentschieden und zwei Niederlagen. Trainer Dino Toppmöller sollte die Mannschaft fußballerisch so weiterentwickeln, dass sie – anders als in den vergangenen Spielzeiten – auch gegen tiefstehende Gegner Lösungen findet. Bisher ist ihm das nicht gelungen.

Weiße Fahne bei Standards

Umso ärgerlicher, dass auch bei Standards weiterhin die weiße Fahne weht: Saisonübergreifend blieb die SGE mittlerweile 234 Ecken in Serie ohne Treffer, die letzten 25 Tore in der Bundesliga fielen alle aus dem Spiel heraus. Das stellt Toppmöller und seinem Trainerteam kein gutes Zeugnis aus. Auch aus dem Spiel heraus ging gegen Union wenig. Besorgniserregend ist, dass in der ersten Hälfte im Offensivspiel überhaupt keine Idee zu erkennen war. Die SGE agierte zu statisch, langsam und fehlerhaft, um diszipliniert verteidigende Gäste in Bedrängnis zu bringen. Dabei hatte Toppmöller auf der Pressekonferenz vor dem Spiel noch die “Crunch Time” ausgerufen.

Spiele von Eintracht Frankfurt

Es dauerte bis zur 57. Minute, ehe Frankfurt in Person von Hugo Ekitiké die erste Torchance hatte – und kläglich vergab. Statt mit dem zweiten Kontakt im Strafraum zu schießen, lief der Franzose so lange weiter, bis der Winkel zu spitz für einen erfolgversprechenden Abschluss war. Die Mannschaftsleistung in der auf diese Szene folgende Drangphase war zwar in Ordnung, über 90 Minuten gesehen zeigte die SGE aber zu wenig, um sich einen Sieg zu verdienen. Das Chancenverhältnis war am Ende ausgeglichen, obwohl die Eintracht deutlich mehr ins Offensivspiel investierte.

Druckvolles Spiel nur in Phasen

Die Frage, warum es dem Team nur bruchstückhaft gelingt, ein druckvolles Spiel aufzuziehen, begleitet die Eintracht durch die gesamte Saison. Sportvorstand Markus Krösche moniert zum wiederholten Male “viele einfache Ballverluste”, Trainer Dino Toppmöller vermisst im ersten Durchgang die “Tiefenläufe”. Alles nicht neu. “Ich weiß auch nicht, woran das liegt”, antwortet Ansgar Knauff auf die Frage, warum die Mannschaft nur phasenweise mit der nötigen Power spielt. Ratlosigkeit macht sich breit.

Dabei ist das Rezept vermeintlich einfach. “Wir müssen über 90 Minuten diese Energie entwickeln, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass wir vorne auch mal einen machen”, fordert Knauff. Auch Philipp Max betont: “Wir waren immer dann am besten, wenn wir von Anfang an sehr viel Bereitschaft, Wille und Herz gezeigt haben. Darüber haben sich dann auch die fußballerischen Qualitäten entwickelt.”

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Münchens Niederschlag, Dortmunds Statement: Was folgt auf den Klassiker?


14:17 Minuten

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Die behäbige Spielweise emotionalisiert die Fans nicht

Nicht nur auf dem Platz, auch bei vielen Fans macht sich Lethargie breit. Zwar unterstützten sie die Mannschaft vorbildlich, doch die behäbige Spielweise zündet emotional keinen an, die fehlende Entwicklung des Teams verstärkt die Tristesse. Viele sehnen das Saisonende herbei. Erfreulich ist allein Platz 6, wobei die Mannschaft in der Rückrunde drei Punkte weniger als zum gleichen Zeitpunkt der Hinrunde holte.

Das nächste Heimspiel gegen Bremen am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bietet trotz aller Kritik die große Chance für einen Stimmungsaufheller. Werder verlor viermal in Folge, ein Sieg ist Pflicht, um den sechsten Rang zu festigen. Das kann allerdings nur ein erster Schritt sein. Toppmöller muss in den kommenden Wochen zeigen, dass er der richtige Mann ist, um der Mannschaft zu mehr Konstanz und spielerischer Klasse zu verhelfen. Besser spät als nie.

Julian Franzke

Grohs wird zur Heldin: FCB-Frauen nach Elfmeterschießen im Pokalfinale

Die FCB-Frauen gewinnen in einem dramatischen DFB-Pokal-Halbfinale der Frauen im Elfmeterschießen und folgen dem VfL Wolfsburg ins Finale am 9. Mai in Köln. Torhüterin Grohs überragte mit drei gehaltenen Strafstößen. Lohmann, Eriksson und Harder erledigten den Rest.

Große Freude: Die Frauen des FC Bayern stehen nach einem Sieg im Elfmeterschießen im Finale des DFB-Pokals.

Große Freude: Die Frauen des FC Bayern stehen nach einem Sieg im Elfmeterschießen im Finale des DFB-Pokals.

IMAGO/Michaela Merk

Bei den Bayern, die als Favorit ins Duell gingen, fiel Mittelfeldstrategin Zadrazil mit einem Muskelfaseriss aus. Dafür rückte Kerr in die erste Elf. Ansonsten ließ Trainer Alexander Straus seine Aufstellung im Vergleich zum 4:0 in Wolfsburg unverändert. SGE-Coach Niko Arnautis vertraute gar wie so oft auf seine Stammelf und änderte nach dem 2:0 über Bremen gar nichts.

Frühe FCB-Führung, schnelle SGE-Antwort

Und diese Frankfurter Elf musste früh einen bitteren Rückschlag hinnehmen. Damjanovic flankte an die weit ausgestreckte Hand von Doorsun. Die Unparteiische ließ zunächst weiterlaufen, bekam dann aber zu Recht einen Hinweis ihrer Assistentin und zeigte auf den Punkt. Stanway trat an und brachte die Münchnerinnen früh in Führung (4.).

Schocken konnte das die SGE aber nicht. Im Gegenteil: Im Anschluss waren es die Gäste, die das Spiel machten und zu Chancen kamen. Anyomi scheiterte aus spitzem Winkel (11.), doch nach einer Flanke von Dunst, die Sembrandt noch leicht abfälschte, brachte Reuteler einen Volley traumhaft im Tor unter und stellte auf 1:1 (18.).

In einer Phase, in der die Frankfurterinnen den deutlich besseren Eindruck machten, hatte Schüller die große Chance auf die erneute FCB-Führung, verpasste per Kopf aber aus kurzer Distanz (23.). Die Münchnerinnen arbeiteten sich anschließend ein wenig in die Partie, weshalb es bis zur Pause ausgeglichen zuging, wobei beide Mannschaften nicht über Annäherungen hinauskamen. Die beste hatte Damjanovic für den FC Bayern, scheiterte aber aus 18 Metern (36.).

DFB-Pokal der Frauen – Halbfinale

Gwinn und Prasnikar verpassen

Nach dem Seitenwechsel begannen die Gastgeberinnen mit einer kurzen Druckphase inklusive Großchance von Gwinn (50.). Anschließend waren es aber die Frankfurterinnen, die Druck machten. Gegen tiefstehende Münchnerinnen fand die SGE jedoch keine echten Lücken – bis zur 61. Minute. Nach einem Zuspiel von Freigang tauchte Prasnikar allein vor Grohs auf und hatte aus sechs Metern die große Chance zur Führung. Die SGE-Keeperin machte sich jedoch ganz breit und parierte.

Ein kleiner Weckruf für den FCB, der sich anschließend wieder etwas stabilisierte und aktiver wurde. Viggosdottir kam nach einer Ecke zu einem gefährlichen Kopfball, scheiterte aber an Johannes (72.). Es war die letzte gefährliche Möglichkeit vor einer ausgeglichenen Schlussphase ohne echte Highlights. Folglich ging es in die Verlängerung.

Diese eröffnete Lohmann für den FCB mit einem echten Knall, Johannes parierte ihren Distanzschuss jedoch stark (91.). Die Münchnerinnen übernahmen das Kommando, spielten auf das 2:1 blieben nach der ersten guten Gelegenheit aber zu harmlos. So liefen die Münchnerinnen zwar an, kamen in der gesamten Verlängerung aber zu keinen weiteren Großchancen mehr. Die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen.

Grohs glänzt im Elfmeterschießen

Dort folgte dann der große Auftritt von FCB-Keeperin Grohs. Die 22-Jährige parierte die ersten drei Versuche der Frankfurterinnen. Beim FCB scheiterte Stanway zwar am Pfosten, Lohmann, Eriksson und Harder waren jedoch erfolgreich und sorgten für einen 3:1-Sieg im Elfmeterschießen – Dunst hatte für die SGE getroffen – und den Einzug in das Finale des DFB-Pokals der Frauen. Dort treffen die Münchnerinnen am 9. Mai (16 Uhr) in Köln auf den VfL Wolfsburg.

Nach der Länderspielpause geht es aber zunächst in der Bundesliga weiter. Die Frankfurterinnen sind am Samstag, 13. April (14 Uhr) zu Gast in Leverkusen, die FCB-Frauen müssen am Tag darauf (18.30 Uhr) in Duisburg ran.

Skhiri und die “Worte des Trainers” – Für Max ist es “schwer zu erklären”

Eintracht Frankfurt hat am Samstag den siebten Heimsieg in dieser Saison verpasst. Übereinstimmend Selbstkritik übten die Beteiligten am Auftritt in den ersten 45 Minuten.

Nicht gänzlich zufrieden: Ellyes Skhiri (li.) und Philipp Max.

Nicht gänzlich zufrieden: Ellyes Skhiri (li.) und Philipp Max.

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Von einer “harten Nuss” sprach Dino Toppmöller vor dem Heimspiel gegen Union – und nutzte die Formulierung auch im Anschluss an das 0:0. In den ersten 45 Minuten hatte seine Mannschaft “zu wenig tiefe Läufe” gezeigt. Insgesamt war die Leistung, die die SGE vor der Pause dargeboten hatte, dürftig. Da waren sich alle Frankfurter einig.

“Wir hatten uns viel vorgenommen, stehen auf dem sechsten Tabellenplatz und wussten um die Wichtigkeit. Daher waren das Energielevel und die Bereitschaft zu wenig, um auch gefährlicher vor das Tor zu kommen”, haderte beispielsweise Philipp Max, der hinterherschob: “In der zweiten Halbzeit haben wir es deutlich besser gemacht und hatten gefährliche Momente.”

Auch Toppmöller sah nach dem Wechsel “ein sehr gutes Spiel” seiner Mannschaft. “Wir haben den Gegner reingedrückt und über 20 Flanken geschlagen”, lobte der SGE-Coach: “Am Ende hat der letzte Punch gefehlt, den Ball mit egal welchem Körperteil über die Linie zu drücken.”

Generell attestierte Toppmöller seinem Team “einen Schritt nach vorne, gute Spielfreude und gutes Engagement”. Bei Max saß die Enttäuschung noch tief: “Spiele wie heute musst du gewinnen, um dich oben festzubeißen. Wir tun sehr viel dafür, dass wir am Wochenende die Spiele gewinnen – die Trainingseinheiten sind sehr gut. Es ist schwer zu erklären, weshalb wir das nicht von Anfang an auf den Platz gebracht haben. Das war nicht das, was wir uns vorgestellt hatten.”

Knauff: “Da müssen wir im Training und in der Analyse ansetzen”

Auch Ansgar Knauff nervte Frankfurts erste Hälfte: “Wir müssen daran arbeiten, dass wir diese Energie von Anfang an auf den Platz bekommen. Da müssen wir im Training und in der Analyse ansetzen. Das über 90 Minuten auf den Platz zu bringen, erhöht die Wahrscheinlichkeit enorm, dass in einem Spiel wie heute einer reingeht.”

Anteil an der Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt hatte auch Coach Toppmöller, das gestand Ellyes Skhiri offen ein. “In der ersten Hälfte brauchen wir mehr Energie und Power, das waren auch die Worte des Trainers – mehr Feuer. In der zweiten Halbzeit war es viel besser. Wir haben viele Bälle gewonnen und hatten Chancen, aber leider keine Tore gemacht”, so der Tunesier.

Schon am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Bremen bietet sich im nächsten Heimspiel eine neue Chance.