Grijseels’ Verletzung schockt Deutschlands Handballerinnen

Hiobsbotschaft für Deutschlands Handball-Nationalmannschaft der Frauen: Spielmacherin Alina Grijseels verletzte sich im ersten von drei Länderspielen im Rahmen der EM-Qualifikation in dieser Woche gegen die Ukraine.

Alina Grijseels verletzte sich im Duell mit der Ukraine

Alina Grijseels verletzte sich im Duell mit der Ukraine

Stefan Michaelis

Nach einem Foul von Alisa Petriv, für das die Ukrainerin die Rote Karte sah, musste die Spielmacherin mit einer Fußverletzung und unter Tränen durch Emily Bölk und Xenia Smits vom Parkett getragen werden.

“Die Verletzung von Alina ist ein absoluter Wermutstropfen. Genau das wollten wir nicht haben. Sie ist in einer sehr guten Verfassung gewesen. Wir hoffen, dass nichts kaputt ist”, sagte Bundestrainer Markus Gaugisch nach dem Abpfiff.

Spielbericht

Der Deutsche Handballbund (DHB) teilte wenig später mit, dass Grijseels im Beisein des DHB-Mannschaftsarztes zu einer ersten Untersuchung in eine Heidelberger Klinik gebracht worden sei. Eine Diagnose stand zunächst noch aus.

“Jeder drückt die Daumen, weil wir sie wirklich brauchen”, sagte Bölk nach der Partie über Grijseels: “Es wäre sehr wichtig für uns, dass sie vor allem in der nächsten Woche spielen kann.”

Zwei weitere Spiele folgen

Deutschland absolviert in dieser Woche noch zwei Länderspiele gegen Israel, hatte aber durch den vorherigen Sieg der Slowakei über Israel schon vor Anpfiff das EM-Ticket in der Tasche. Grijseels könnte so in den beiden folgenden Partien geschont werden – noch gibt es keine Informationen zur Schwere der Verletzung.

Markus Gaugisch wollte die insgesamt drei Partien auch nutzen, um sich für die Olympiaqualifikation in der folgenden Woche in Neu-Ulm einzuspielen. Der Bundestrainer setzte so weitestgehend ohne großartige Wechsel in der ersten Halbzeit auf seine Stammformation.

Ab dem 11. April geht es um zwei Tickets zu den Olympischen Spielen von Paris, Deutschland hat Heimvorteil und muss vor allem in den Duellen mit Slowenien (11.04./live in Sport1) und Montenegro (13.04./live in der ARD) zur Höchstform auflaufen. Zum Abschluss wartet mit Paraguay (14.04./live in der ARD) ein Außenseiter.

Göppingen verpasst erneuten Berlin-Coup

Frisch Auf Göppingen hat seine gute Defensivleistung nicht krönen können. Im Duell mit den Füchsen Berlin schnuppern die Schwaben lange an der Überraschung, doch der Spitzenreiter behält die Nerven.

Marin Sego konnte sein Team trotz einer guten Leistung nicht zum Sieg führen.

Marin Sego konnte sein Team trotz einer guten Leistung nicht zum Sieg führen.

IMAGO/Pressefoto Baumann

Die von einer Grippewelle ausgedünnten Göppinger starteten wirklich gut in die Partie. Sie stellten eine gute Abwehr und erlaubten den Gästen, die aufgrund des Europapokals im Zwei-Tages-Rhythmus spielen mussten, im gebundenen Spiel nur wenig Chancen. Erst Lasse Anderson konnte in der sechsten Spielminute treffen, doch da lag sein Team mit 2:3 zurück. Diesem knappen Rückstand rannten die Berliner auch in der Folge nur hinterher.

Jerry Tollbring gelang in der 12. Minute der 5:5-Ausgleich, für den Linksaußen war es bereits der zweite Treffer. Als Matthias Gidsel den Füchse mit 6:5 (14.) in Front warf, rief Göppingens Trainer Markus Baur seine Mannschaft zusammen. Kein Wunder, denn der letzte Treffer lag fünfeinhalb Minuten zurück. Kresimir Kozina durchbrach die Durststrecke, doch Max Darj sorgte nur wenige Sekunden später für die nächste Gäste-Führung.

In der Folge taten sich jedoch beide Teams schwer, Glanzlichter im Angriff zu setzen. Göppingen ließ Chance um Chance liegen, in der 21. Minute lag die Wurfquote nur bei 39 Prozent. Diese Wurfschwäche konnten die Berliner, die ihr Angriffstempo deutlich dosierten, allerdings nicht zum Vorteil nutzen, zu häufig war Matthias Gidsel auf sich alleine gestellt. So blieb es weiterhin ausgeglichen, ehe Marin Sego im Kasten der Göppinger wieder aufdrehte. Tim Kneule brachte somit sein Team mit 14:12 (28.) in Front. Sebastian Heymann sorgte mit einem Kracher kurz vor der Pause für den 15:14-Halbzeitstand.

Berlin bewahrt die Nerven in Göppingen

Nach dem Seitenwechsel lief es offensiv für beide Teams zunächst deutlich flüssiger. Vier der ersten sechs Angriff landeten im gegnerischen Gehäuse. In der 36. Minute beendete Hans Lindberg dann auch den Bann von der 7-Meter-Linie, die ersten zwei Würfe hatte Sego entschärft. Nach Treffern von Hakum West av Teigum und Lasse Andersson führte Berlin in der 40. Minute erstmals mit drei Toren, eine Auszeit von Baur war die Folge.

Zwar erhöhte Andersson nochmal für die Gäste, doch die Göppinger Offensive legte nun wieder eine Schippe drauf. Erik Persson und Kneule verkürzten für die Hausherren, die somit den Anschluss hielten. Die Partie wiegte in der Folge hin und her, in dem sich auch Sego und Dejan Milosavljev mehrfach auszeichnen konnte. Flodmann erzielte in der 48. Minute dann sogar den 23:24-Anschlusstreffer für sein Team.

Nach einer Auszeit von Jaron Siewert zogen die Berliner aber wieder das Tempo an und zogen dank Nils Lichtlein, Andersson und Mijajlo Marsenic auf 28:24 davon. Baur stellte sein Team für die verbleibenden sechseinhalb Minuten zwar nochmal neu ein, doch Gidsel und Andersson waren für die Göppinger nicht zu stoppen.

Frisch Auf Göppingen – Füchse Berlin 27:32 (15:14)

Frisch Auf Göppingen: Sego (12/2 Paraden), Buchele (n.e.); Flodman 5/1, Persson 5, Kozina 4, Heymann 4, Kneule 3, Ellebaek 2, Malus 2, Abt 1, Röller 1, Poteko, Goßner, Fink, Schmidt

Füchse Berlin: Milosavljev (15/1 Paraden), Kireev (n.e.); Gidsel 11, Andersson 9, Lichtlein 3, Lindberg 3/3, Tollbring 2, av Teigum 1, Darj 1, Marsenic 1, Freihöfer 1, Drux, Langhoff, Nowak, Jacobs 

Schiedsrichter: Kuttler / Merz
Zuschauer: 4900
Siebenmeter: 1/2 ; 3/5
Strafminuten: 10/2

Sebastian Mühlenhof

Veszprem mit zweiter Demonstration gegen Szeged

Im Duell um das Ticket ins Viertelfinale der EHF Machineseeker Champions League im Handball hat Veszprem auch im zweiten Vergleich mit Ligakonkurrent Szeged ein Ausrufezeichen gesetzt und mit einem ungefährdeten 39:32 den zweiten Sieben-Tore-Sieg gegen den Dauerrivalen eingefahren. Im Viertelfinale wartet nun Aalborg.

Veszprem zog mit zwei deutlichen Siegen gegen Szeged ins Viertelfinale der Handball Champions League ein.

Veszprem zog mit zwei deutlichen Siegen gegen Szeged ins Viertelfinale der Handball Champions League ein.

IMAGO/PanoramiC

“Jedem Trainer, der hier neu dazukommt, wird sofort gesagt: Egal was ist … Du musst gegen Szeged gewinnen. Das ist eine deutliche Ansprache – und die gilt nach wie vor”, erklärte der im Sommer nach Gummersbach wechselnde Kentin Mahé im Interview auf handball-world vor dem ungarischen Duell um den Einzug in das Viertelfinale der Handball Champions League.

Im Hinspiel vor einer Woche setzte Veszprem gleich in den ersten Minuten ein Zeichen, schockte Szeged mit einem schnellen 5:0 und hielt die Gastgeber in der Folge auf Distanz. Näher als auf drei Tore ließ der ungarische Meister den Vize nicht verkürzen und mit einer Vierer-Serie wurde der Abstand beim 33:26 dann auf die sieben Tore ausgebaut, die auch am Ende zwischen beiden Teams liegen sollten. Der 37:30-Auswärtserfolg bescherte Veszprem ein beruhigendes Polster für das Rückspiel in eigener Halle.

Veszprems Kreisläufer Andreas Nilsson warnte vor dem Spiel dennoch: “Man kann sich gegen Szeged nie so vorbereiten, als ob es ein leichtes Spiel wäre. Wir spielen immer schwere Spiele gegeneinander. Wir haben im ersten Spiel gut gespielt, und deshalb können wir das Heimspiel aus einer guten Position heraus erwarten. Es wird ein neues Spiel sein und alles kann passieren. Natürlich werden wir kämpfen, um zu Hause zu gewinnen und das Viertelfinale zu erreichen.”

Veszprem legt auch im Rückspiel vor

Die Hoffnung der mitgereisten Fans von Pick Szeged auf eine Überraschung im Rückspiel erhielten gleich in den ersten Minuten einen Dämpfer: Die Gäste verloren in den ersten drei Angriffen jeweils den Ball und von Veszprem machte sich jeweils Mikita Vailupau auf die Reise – mit einem Hattrick stellte er auf 3:0 und so war der Abstand in der Addition nach drei Minuten bereits auf zehn Treffer angewachsen.

Zoltan Szita erzielte dann zwar den ersten Treffer für Szeged, doch Veszprem behielt die Kontrolle über die Partie. Als die Gastgeber die Zügel kurz etwas schleifen ließen, kam Szeged durch Sebastian Frimmel zwar zum Anschluss – doch Szeged zog vom 6:5 umgehend wieder auf 9:6 davon. Mit Blick auf das entscheidende Gesamtresultat war der Zehn-Tore-Abstand wieder erreicht. Und Vezsprem gab sich damit nicht zufrieden, setzte sich beim 15:10 erstmals auf fünf Tore ab.

Die Frage nach dem Viertelfinalisten in der Champions League schien zu diesem Zeitpunkt bereits beantwortet, für beide Teams ging es aber auch um das Prestige: Szeged wollte sich für die deutliche Niederlage im Hinspiel revanchieren, Veszprem hinter den Auswärtserfolg ein Ausrufezeichen setzen. Nach dem 19:13 von Nilsson konnte Szeged dabei mit einem Doppelschlag zur Pause auf 19:15 verkürzen.

Mit einer Dreier-Serie zu Beginn des zweiten Abschnitts ließ Veszprem aber keine Zweifel aufkommen, dass der Gastgeber neben dem Weiterkommen auch einen zweiten Sieg einfahren wollte. Beim 22:15 führte Veszprem mit den sieben Toren, die bereits im Hinspiel zwischen beiden Teams lagen. Szeged kam noch einmal auf vier Tore heran, doch Veszprem schaltete wieder einen Gang hoch und gewann am Ende auch in der Höhe verdient mit 39:32 – und schickte den Dauerrivalen in der Addition mit vierzehn Treffern Unterschied aus.

weitere Informationen zum Spiel folgen …

Trotz Grijseels-Verletzung: Deutschland bucht EM-Ticket

Deutschlands Handballnationalmannschaft der Frauen hat souverän das Ticket für die kommende Handball-EM gelöst. Mit dem 43:21 (23:11) gegen die Ukraine bleibt die Mannschaft von Markus Gaugisch weiterhin verlustpunktfrei und ist damit auch vorzeitig schon Gruppensieger der Qualifikationsgruppe 2. Der Sieg wurde aber möglicherweise teuer bezahlt, denn Alina Grijseels verletzte sich in der ersten Halbzeit und konnte nicht mehr mitspielen.

Deutshcland konterte die Ukraine deutlich aus.

Deutshcland konterte die Ukraine deutlich aus.

Stefan Michaelis

Mit Spielmacherin Tetiana-Olexandra Prykop und Torhüterin Marina Shalimova gaben zwei Spielerinnen beim nominellen Heimteam Ukraine ihr Länderspieldebüt, insgesamt hatte das Trainerteam beim vorherigen Lehrgang sechs potentielle Debütantinnen, davon war auch Spielmacherin Lyubov Rosokha mit nach Heidelberg gereist.

Verletzungsbedingt fehlten Karina Kolodyuk und Vanessa Lakatosh, neun weitere Spielerinnen hatten im Laufe des Qualifikationszeitraums ihre Nationalmannschaftskarriere beendet, darunter auch die Ex-Berlinerin Mariia Gladun. Die Torhüterin hatte bei der 24:31-Auftaktniederlage gegen das DHB-Team in Wetzlar ebenso noch mitgewirkt wie Diana Dmytryshyn, Yevgenia Levchenko, Daria Kot, Maryana Markevich, Tetiana Poliak, Iryna Prokopiak und Milana Shukal.

Markus Gaugisch, der auf Sarah Wachter, Alexia Hauf und Mia Zschocke verzichtete, setzte zum Beginn auf seine Stammbesetzung, Emily Bölk und Xenia Smits übernahmen früh Verantwortung und ließen das deutsche Team von Anfang an in die Vorlage. Bei der Ukraine waren die Rückraumspielerinnen Valeriia Nesterenko und Karina Soskyda die Aktivposten. Allerdings bekam Deutschland mit drei Treffern zum 8:4 (11.) die Partie unter Kontrolle und erzwang die erste Auszeit der Blau-Gelben.

Grijseels-Verletzung schockt DHB-Team

Aber Deutschland kam auch in der Folgezeit über eine stabile Abwehr zu guten Paraden von Katharina Filter und schnellen Gegenstößen, die Jenny Behrend und Antje Döll erfolgreich abschlossen. Deutschland hatte das Spiel souverän unter Kontrolle, beim 5:12 (17.) folgte schon die nächste Auszeit der Ukraine.

Deutschlands physische Vorteile zahlten sich auf beiden Seiten des Felds aus, mit dem laufintensiven Spiel ihre Rückraumakteure konnte die Ukraine kaum Lücken reißen. Rund zwanzig Minuten waren gespielt, da war durch Behrends Konter zum 16:6 der Vorsprung erstmals zweistellig. Zumal die Ukraine auch noch durch die Rote Karte von Alisa Petriv nach einem Foul an Alina Grijseels geschwächt wurde. Deutschlands Spielmacherin musste vom Parkett getragen werden. Es sollte dennoch kein großer Bruch ins deutsche Spiel kommen, mit einem deutlichen 23:11 wurden die Seiten gewechselt.

Bundestrainer Markus Gaugisch wechselte nun im zweiten Durchgang entsprechend auf mehreren Positionen, doch auch die “zweite Garnitur” wollte ihre Qualität unter Beweis stellen, Meret Ossenkopp setzte direkt nach Wiederanpfiff einen Konter, Dinah Eckerle hielt beim 24:12 (35.) einen Siebenmeter. Nachdem Johanna Stockschläder zum 30:14 (40.) gestellt hatte, nahm die Ukraine ihre letzte Auszeit.

Über den Sieg gab es keine Zweifel, Deutschland nutzte nun die volle Breite seines Kaders und Bundestrainer Markus Gaugisch gab bei einer Auszeit beim 34:18 (47.) noch einmal seinem Team konkrete Spielzüge an die Hand, die man “ohne Schnörkel” ausführen sollte. Die DHB-Frauen ließen nicht nach, Lisa Antl machte das 40:20 (56.).

Ukraine – Deutschland 21:43 (11:23)

Ukraine: Balog (6 Paraden), Saltaniuk (1 Parade), Shalimova; Smbatian 5, Soskyda 3, Kompaniiets 3, Nesterenko 2, Kohuch2 , Horilska 2, Poimanova 2, Prykop 1, Naumenko 1, Petriv, Kozak, Krasnianska

Deutschland: Filter (6 Paraden), Eckerle (9 Paraden); Ossenkopp 6, Döll 5, Antl 4, X. Smits 4, Bölk 4, Maidhof 3, Behrend 3, Thomaier 3, Grijseels 2, Behnke 2, Schmelzer 2, Stockschläder 2, Reinemann 2, Weigel 1

Schiedsrichter: Line Hesseldal Hansen / Josefine Kusk Jensen (Dänemark)
Zuschauer: 1106
Siebenmeter: 3/5 ; 1/1
Strafminuten: 4/2
Disqualifikation: Petriv (23., grobes Foul)

Trotz Grijseels-Verletzung: Deutschland bucht EM-Ticket

Deutschlands Handballnationalmannschaft der Frauen hat souverän das Ticket für die kommende Handball-EM gelöst. Mit dem 43:21 (23:11) gegen die Ukraine bleibt die Mannschaft von Markus Gaugisch weiterhin verlustpunktfrei und ist damit auch vorzeitig schon Gruppensieger der Qualifikationsgruppe 2. Der Sieg wurde aber möglicherweise teuer bezahlt, denn Alina Grijseels verletzte sich in der ersten Halbzeit und konnte nicht mehr mitspielen.

Deutshcland konterte die Ukraine deutlich aus.

Deutshcland konterte die Ukraine deutlich aus.

Stefan Michaelis

Mit Spielmacherin Tetiana-Olexandra Prykop und Torhüterin Marina Shalimova gaben zwei Spielerinnen beim nominellen Heimteam Ukraine ihr Länderspieldebüt, insgesamt hatte das Trainerteam beim vorherigen Lehrgang sechs potentielle Debütantinnen, davon war auch Spielmacherin Lyubov Rosokha mit nach Heidelberg gereist.

Verletzungsbedingt fehlten Karina Kolodyuk und Vanessa Lakatosh, neun weitere Spielerinnen hatten im Laufe des Qualifikationszeitraums ihre Nationalmannschaftskarriere beendet, darunter auch die Ex-Berlinerin Mariia Gladun. Die Torhüterin hatte bei der 24:31-Auftaktniederlage gegen das DHB-Team in Wetzlar ebenso noch mitgewirkt wie Diana Dmytryshyn, Yevgenia Levchenko, Daria Kot, Maryana Markevich, Tetiana Poliak, Iryna Prokopiak und Milana Shukal.

Markus Gaugisch, der auf Sarah Wachter, Alexia Hauf und Mia Zschocke verzichtete, setzte zum Beginn auf seine Stammbesetzung, Emily Bölk und Xenia Smits übernahmen früh Verantwortung und ließen das deutsche Team von Anfang an in die Vorlage. Bei der Ukraine waren die Rückraumspielerinnen Valeriia Nesterenko und Karina Soskyda die Aktivposten. Allerdings bekam Deutschland mit drei Treffern zum 8:4 (11.) die Partie unter Kontrolle und erzwang die erste Auszeit der Blau-Gelben.

Grijseels-Verletzung schockt DHB-Team

Aber Deutschland kam auch in der Folgezeit über eine stabile Abwehr zu guten Paraden von Katharina Filter und schnellen Gegenstößen, die Jenny Behrend und Antje Döll erfolgreich abschlossen. Deutschland hatte das Spiel souverän unter Kontrolle, beim 5:12 (17.) folgte schon die nächste Auszeit der Ukraine.

Deutschlands physische Vorteile zahlten sich auf beiden Seiten des Felds aus, mit dem laufintensiven Spiel ihre Rückraumakteure konnte die Ukraine kaum Lücken reißen. Rund zwanzig Minuten waren gespielt, da war durch Behrends Konter zum 16:6 der Vorsprung erstmals zweistellig. Zumal die Ukraine auch noch durch die Rote Karte von Alisa Petriv nach einem Foul an Alina Grijseels geschwächt wurde. Deutschlands Spielmacherin musste vom Parkett getragen werden. Es sollte dennoch kein großer Bruch ins deutsche Spiel kommen, mit einem deutlichen 23:11 wurden die Seiten gewechselt.

Bundestrainer Markus Gaugisch wechselte nun im zweiten Durchgang entsprechend auf mehreren Positionen, doch auch die “zweite Garnitur” wollte ihre Qualität unter Beweis stellen, Meret Ossenkopp setzte direkt nach Wiederanpfiff einen Konter, Dinah Eckerle hielt beim 24:12 (35.) einen Siebenmeter. Nachdem Johanna Stockschläder zum 30:14 (40.) gestellt hatte, nahm die Ukraine ihre letzte Auszeit.

Über den Sieg gab es keine Zweifel, Deutschland nutzte nun die volle Breite seines Kaders und Bundestrainer Markus Gaugisch gab bei einer Auszeit beim 34:18 (47.) noch einmal seinem Team konkrete Spielzüge an die Hand, die man “ohne Schnörkel” ausführen sollte. Die DHB-Frauen ließen nicht nach, Lisa Antl machte das 40:20 (56.).

Ukraine – Deutschland 21:43 (11:23)

Ukraine: Balog (6 Paraden), Saltaniuk (1 Parade), Shalimova; Smbatian 5, Soskyda 3, Kompaniiets 3, Nesterenko 2, Kohuch2 , Horilska 2, Poimanova 2, Prykop 1, Naumenko 1, Petriv, Kozak, Krasnianska

Deutschland: Filter (6 Paraden), Eckerle (9 Paraden); Ossenkopp 6, Döll 5, Antl 4, X. Smits 4, Bölk 4, Maidhof 3, Behrend 3, Thomaier 3, Grijseels 2, Behnke 2, Schmelzer 2, Stockschläder 2, Reinemann 2, Weigel 1

Schiedsrichter: Line Hesseldal Hansen / Josefine Kusk Jensen (Dänemark)
Zuschauer: 1106
Siebenmeter: 3/5 ; 1/1
Strafminuten: 4/2
Disqualifikation: Petriv (23., grobes Foul)

“Dritt- oder viertstärkste Liga der Welt”: Hanning und Romero im Doppel-Interview

Bob Hanning und Iker Romero sind enge Freunde – und sie trainieren die derzeit besten Teams der 2. Bundesliga im Handball. Am Freitag treffen Hannings VfL Potsdam und die SG BBM Bietigheim nun im Topspiel aufeinander. Wie ist es da um die Freundschaft bestellt? Und warum wettet Romero nur noch ungern gegen seinen Kumpel? Im Doppel-Interview von handball-world sprechen die einstigen Weggefährten über Aufstieg, Rivalität und ihre besondere Beziehung.

Ihr seid gute Freunde, ihr mögt beide gerne Rotwein. Wird diesmal schon vor dem Spiel angestoßen?

Iker Romero: (lacht) Normalerweise haben wir uns wirklich fast immer vor unseren Spielen auf ein Glas getroffen. Das geht diesmal leider nicht, weil wir in einem kleinen Dorf zwei Stunden von Potsdam entfernt übernachten.

Bob Hanning: Ich mach dir einen Vorschlag. Du fährst am Donnerstagabend dann einfach eine Stunde in Richtung Potsdam und ich eine Stunde in deine Richtung, dann treffen wir uns in der Mitte.

Iker Romero: Soll ich dann mit unserem Mannschaftsbus fahren, oder was? (lacht)

Oder Bob bringt einfach eine Flasche Rotwein mit zum Spiel und ihr trinkt sie danach?

Bob Hanning: Das kann ich machen…

Iker Romero: Nein! Ich muss das machen, weil ich unsere letzte Wette verloren habe.

Was für eine Wette?

Iker Romero: Es ging um das Hinspiel in Bietigheim und wer es gewinnt. Haben wir leider verloren…

Also bringst du deine Wettschulden am Freitag gleich mit nach Potsdam?

Iker Romero, Bock auf Handball

Iker Romero in einer früheren Ausgabe von Bock auf Handball über seine Philosophie.
Bock auf Handball

Iker Romero: Genau.

Bob Hanning: Er kann gleich eine doppelte Flasche Magnum Rotwein mitbringen, den trink ich am liebsten (lacht).

Iker Romero: (lacht) Ich wette nicht mehr mit dir, ist meistens schlecht für mich ausgegangen.

Im Ernst: Ihr trefft jetzt im absoluten Topspiel aufeinander, Erster gegen Zweiter, für euch beide geht es um viel. Lässt sich eure Freundschaft 60 Minuten lang wirklich so einfach abstellen?

Iker Romero: Das geht ab dem Moment, in dem der Schiedsrichter anpfeift. Bob wird dann total im Fokus sein und will das Spiel gewinnen. Genau das will ich natürlich auch. Ich habe schon gegen so viele gute Freunde gespielt. Wenn angepfiffen wird, zählt nur der Sieg. So war es schon immer. So wird es auch Freitag sein.

Bob Hanning: Iker ist an der Seitenlinie die maximale Emotion. Selbst wenn wir mal aneinandergeraten würden – was nicht passieren wird – ist nach dem Spiel wieder alles gut. Ich habe so viel von ihm lernen dürfen: über Professionalität, über Handball, über Vertrauen – uns verbindet dadurch wirklich eine enge Freundschaft. Ein Spiel wird nie Einfluss darauf haben.

Es dürfte für euch beide dennoch ein besonderes Duell sein. Immerhin kann es direkte Auswirkungen auf den Aufstieg haben…

Bob Hanning: Ich freue mich wirklich auf das Spiel. Und ich hoffe, dass es dem Anspruch beider Mannschaften auch gerecht wird: nämlich dem Anspruch, Bundesliga-Handball zu zeigen. Das sind die Spiele, wo jeder nochmal extra motiviert ist.

» Tabelle 2. Handball Bundesliga

Bob Hanning: “Für mich sind wir immer Favorit”

Bob Hanning, VfL Potsdam

Bob Hanning will mit Potsdam den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg machen.
Sylvia Goeres, VfL

Potsdam führt die Tabelle souverän an, ist seit Wochen ungeschlagen. Ist der VfL Favorit, Iker?

Bob Hanning: (schmunzelt)

Iker Romero: Natürlich! Aber das hat Potsdam auch verdient, Favorit zu sein. Sie sind Erster und sie spielen zuhause. Sie machen überragende Arbeit, es macht richtig Spaß, diese Mannschaft zu sehen. Aber, Achtung Potsdam: Wir werden kämpfen! (lacht)

Bob Hanning: Für mich sind wir immer Favorit, weil wir immer gewinnen wollen. Aber das will Iker auch. Das ist ja das, was ich an Iker schon immer so geschätzt habe: dass er von Anfang an gesagt hat, sie wollen Meister werden.

Ich bin ein großer Freund davon, lieber mal ein Ziel nicht zu erreichen, als sich keine Ziele zu stecken. Natürlich wollen wir die letzten acht Spiele gewinnen. Aber wir wissen, dass manchmal Nuancen entscheiden. Angst vor der Favoritenrolle habe ich aber nie. Ich kann das einordnen.

Iker Romero: “Dritt- oder viertstärkste Liga der Welt”

Spricht das auch für die Qualität der Liga, dass es Duelle wie eures gibt und das Titelrennen so eng ist?

Iker Romero: Ich bin sicher, das wird ein großartiges Spiel von beiden Seiten – und am Ende gewinnt die Liga, gewinnt der Handball. Die Bundesliga ist die beste Liga der Welt. Und ich würde sogar sagen: die 2. Bundesliga ist die dritt- oder viertstärkste Liga der Welt. In der Breite jedenfalls.

Bob Hanning: Es sind ja nicht nur Bietigheim und wir, der ASV Hamm-Westfalen ist ja ebenfalls noch nah dran am Aufstieg. Die leisten dort genauso tolle Arbeit mit ihrem Trainer Michael Lerscht. Am Ende kann es ja durchaus sein, dass Bietigheim und Hamm aufsteigen. Nichts ist sicher.

Trotzdem dominiert vor allem Potsdam seit Monaten die Liga. Du kennst Bob schon ewig, Iker. Ist er als Trainer wie ein guter Wein? Je älter, desto besser…

Iker Romero: Ja, zu 100 Prozent. Alles, was Bob macht, ist einfach richtig gut. Er weiß, was er kann und was er will. Er macht alles mit voller Energie. Für mich ist das alles in Potsdam keine Überraschung, weil ich ihn schon so lange kenne.

2011 hat Bob dich vom großen FC Barcelona zu den damals noch kleinen Füchsen Berlin geholt. Bob, hast du damals schon geahnt, dass Iker mal eine Trainerkarriere starten würde?

Iker Romero, Pokalsieg 2014, Füchse Berlin, Handball

Iker Romero nahm 2014 als Kapitän den DHB-Pokal für die Füchse Berlin entgegen.
Sascha Klahn

Bob Hanning: Erst mal muss ich sagen, dass Iker unseren Verein revolutioniert hat. Er war der erste Weltstar der Füchse, ein ganz großes Vorbild für alle. Die Erfahrung, die er gerade an die jungen Spieler weitergegeben hat, seine Bescheidenheit … All das war beeindruckend. Ich habe dazu eine Lieblingsgeschichte zu ihm.

Bitte…

Bob Hanning: Wir hatten ein Auswärtsspiel in Göppingen, da war Paul Drux gerade 17. Da kam Iker kurz vor dem Spiel zu mir und meinte: “So ein Mist, jetzt fängt Paul vor mir an, was soll das?!”

Dann hat er einmal durchgeatmet und kam 30 Sekunden später wieder: “Ach übrigens, der Trainer hat Recht mit dieser Entscheidung! Und außerdem ist es am wichtigsten, dass man zum Schluss auf der Platte steht!” (lacht) So war Iker. Also ja: Es war klar, dass er ein toller Trainer werden würde.

Iker, du hast als Spieler alle großen Titel gewonnen, warst ein Weltstar, hast mit anderen Weltstars zusammengespielt. Zählt Bob trotzdem zu den Menschen, die dich im Handball am meisten überrascht und beeindruckt haben?

Iker Romero: Ja. Er gehört in dieser Kategorie zu meinen Top 3. Aus den Gründen, die ich oben schon genannt habe.

Wette und “Freunde fürs Leben”

Würdest du diesmal auch wieder mit ihm wetten, obwohl du zuletzt nicht so viel Glück hattest?

Iker Romero: Natürlich!

Bob Hanning: Klar!

Liveticker Potsdam – Bietigheim

Zwei Flaschen oder eine?

Bob Hanning: Eine Flasche Magnum?

Iker Romero: Okay!

Zum Abschluss, welche Botschaft wollt ihr euch noch mitgeben kurz vorm Spiel?

Bob Hanning: Das fällt mir leicht: “Freunde fürs Leben!”

Iker Romero: (lacht) Das hätte ich nicht besser sagen können.

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Nils Bastek

Neuer trifft Handball-Legende Andersson

Fußball-Nationaltorhüter Manuel Neuer hat sich für den Saisonendspurt noch ein paar wichtige Tipps von einem ehemaligen Weltklasse-Keeper im Handball geholt: Der 38 Jahre alte Kapitän des FC Bayern traf sich mit Mattias Andersson, dem Torwarttrainer des DHB-Teams.

Mattias Andersson und Manuel Neuer trafen sich vor dem Austausch bereits im vergangenen November beim Tag des Handballs.

Mattias Andersson und Manuel Neuer trafen sich vor dem Austausch bereits im vergangenen November beim Tag des Handballs.

Marco Wolf

“Wir wollen über den Tellerrand hinausschauen, auch von anderen Sportarten lernen und durch solch einen Einblick besser werden. Der Austausch war herausragend gut”, sagte Bayern Münchens Torwarttrainer Michael Rechner nach dem Workshop am Münchner Vereinsgelände an der Säbener Straße.

Neben Rechner und den Profitorhütern Manuel Neuer, Sven Ulreich und Daniel Peretz waren von Bayern-Seite auch Torwart-Talente der Münchner sowie die Campus-Torwarttrainer um Koordinator Tom Starke bei dem interdisziplinären Austausch  mit Handball-Legende Mathias Andersson dabei.

Der Schwede, siebenmaliger deutscher Meister mit dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt sowie Champions-League-Sieger und Europameister, zeigte den Fußballern spezielle Übungen aus dem Handball. Inhalte der Diskussion waren zudem auch Gemeinsamkeiten im Torwartspiel sowie mentale Aspekte. Der 46-Jährige arbeitet seit 2020 beim DHB als Torwarttrainer und zudem noch in Kiel.

Manuel Neuer ist selbst häufiger beim Handball zu sehen: Seine Frau Annika spielte selbst in der zweiten Liga, sein Schwager Christopher Bissel ist für den HC Erlangen in der Handball Bundesliga aktiv und sein Schwiegervater Dr. Carsten Bissel Präsident des Vereins, der seine Heimspiele in Nürnberg austrägt.

Die jungen Talente bekamen bei dem Austausch auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich Tipps zu holen, heißt es auf der Webseite des FC Bayern München. Für den Fußball-Rekordmeister ging es dabei neben dem Austausch mit Mattias Andersson auch darum, die Verbindung unter den Torhütern zu stärken.

“Wir wollen die Verzahnung mit dem Campus weiter forcieren und die Jungs auch mit Manuel Neuer, Sven Ulreich und Daniel Peretz zusammenbringen. Die Jungs vom Campus sollen davon lernen und profitieren”, erklärte Rechner nach dem Termin.

Deutsche CL-Viertelfinals perfekt: SCM trifft auf Wolff – Kiel muss nach Frankreich

Die beiden deutschen Viertelfinal-Gegner in der Champions League stehen fest: Der SC Magdeburg trifft in einer Neuauflage des Finals der Vorsaison auf Kielce, für den THW Kiel geht es nach Frankreich.

Blick Richtung Köln: Andreas Wolff (li.) will mit Kielce und Steffen Weinhold mit Kiel ins Halbfinale.

Blick Richtung Köln: Andreas Wolff (li.) will mit Kielce und Steffen Weinhold mit Kiel ins Halbfinale.

imago images (2)

Das erste Viertelfinal-Ticket am Mittwochabend löste wenig überraschend der polnische Spitzenklub Kielce. Dem 33:25-Hinspielerfolg in Dänemark ließen Andreas Wolff & Co. im zweiten Vergleich mit GOG ein 33:28 folgen. Nationalkeeper Wolff, der sich die Spielzeit mit dem Kroaten Sandro Mestric (neun Paraden, 37 Prozent Fangquote) teilte, entschärfte zehn Würfe und kam auf eine Quote von 43 Prozent.

Vorne war wie gewohnt Verlass auf Trainer-Sohn Alex Dujshebaev, der sieben seiner zehn Würfe unterbrachte. Bester Werfer bei GOG war Ex-Flensburger Aaron Mensing (sechs Tore bei acht Würfen), der im kommenden Sommer zur MT Melsungen wechseln wird.

Deutlich höher hängen die Trauben für Kielce nun im Viertelfinale, wo Titelverteidiger und Mitfavorit Magdeburg wartet – es kommt also zur frühen Neuauflage des Finals der Vorsaison.

Der Traditionsklub aus Sachsen-Anhalt hatte sich am letzten Spieltag der Gruppenphase auf Platz eins der Gruppe B geschoben und damit die Viertelfinal-Qualifikation überspringen dürfen.

Sechs von acht Duellen gewann der THW

Der THW Kiel, der seine Gruppe A bis zum Schluss anführte, muss für seinen Traum vom Final Four in Köln eine französische Hürde nehmen: Montpellier HB setzte sich angeführt vom bärenstarken Spielmacher Stas Skube (sechs Tore bei acht Würfen) im Heimspiel gegen RK Zagreb mit 30:24 durch – im Hinspiel hatten sich die Kontrahenten noch mit 27:27 getrennt.

Achtmal traf der THW bislang in seiner Champions-League-Geschichte auf Montpellier, sechsmal ging der deutsche Rekordmeister dabei als Sieger vom Feld. Die bis dato letzten beiden Duelle in der CL-Saison 2021/22 hätten allerdings unterschiedlicher nicht sein können: Das Hinspiel in Frankreich verloren die “Zebras” mit 30:37, um im Rückspiel den Gegner mit 35:26 vorzuführen.

Die Viertelfinal-Hinspiele gehen am 24. und 25. April über die Bühne, die Entscheidungen, welche Teams am 8. und 9. Juni in Köln um Europas Krone kämpfen, fallen dann am 1. und 2. Mai.

Olympia als krönender Abschluss: Hansen beendet Karriere im Sommer

Der Handball verliert einen seiner größten Stars: Mikkel Hansen beendet seine Karriere im Sommer – und damit ein Jahr vor seinem eigentlichen Vertragsende bei Aalborg Handbold.

Beendet seine Karriere früher als geplant: Mikkel Hansen.

Beendet seine Karriere früher als geplant: Mikkel Hansen.

IMAGO/HMB-Media

Als der Champions-League-Viertelfinalist Aalborg Handbold am Dienstag die Einladung zu einer Pressekonferenz verschickte, auf der über die “künftige Zusammenarbeit” zwischen dem Verein und Mikkel Hansen unterrichtet werden sollte, war in dänischen Medien bereits von einem Karriereende die Rede. Und so kam es am Mittwoch dann auch. Hansen kündigte emotional angefasst an, seine überaus erfolgreiche Karriere im Sommer zu beenden. Ein Jahr vor seinem eigentlichen Vertragsende (2025) in Aalborg, wo er 2022 nach zehn Jahren bei Paris Saint-Germain angeheuert hatte. “Ich habe das Gefühl, dass es genau der richtige Zeitpunkt ist, um meine Schuhe an den Nagel zu hängen”, sagte Hansen.

Mit Hansen verliert der Sport einen seiner größten Stars. Der 36 Jahre alte Rückraumspieler war dreimal Welthandballer (2011, 2015 und 2018). Mit Dänemark holte Hansen Goldmedaillen bei der EM 2012, Olympia 2016 sowie den letzten drei Weltmeisterschaften 2019, 2021 und 2023. Dazu kommen auf Vereinsebene unzählige nationale Meisterschaften und Pokale. Nur die Champions League hat er bisher noch nicht gewonnen.

“Seit fast 20 Jahren lebe ich von dem Sport, den ich liebe”, blickte Hansen zurück. “Ich werde für immer dankbar sein für all die Erfahrungen, die ich durch den Handball gemacht habe. Es ist ein Spiel, das ich liebe. Die Einheit und Teil eines Teams zu sein, ist unglaublich. Ich habe viele Freundschaften fürs Leben geschlossen.”

Gesundheitliche Probleme

In den vergangenen Jahren hatte Hansen jedoch immer wieder gesundheitliche Probleme. Nach einer Knie-OP in seiner letzten Saison bei PSG erlitt er eine Lungenembolie. Zurück in Dänemark, war er wegen Stress-Symptomen über mehrere Monate krankgeschrieben. Aktuell fällt er wegen Leistenproblemen aus und verpasste so den Endspurt der regulären Liga-Saison in Dänemark.

In seiner früheren Wahlheimat Paris könnte sich im Sommer ein Kreis schließen. “Ich würde gerne zu den Olympischen Spielen fahren”, sagte Hansen. Noch einmal Olympia – es wäre ein krönender Abschluss einer herausragenden Karriere.

Hansen beendet Karriere im Sommer – Olympia als krönender Abschluss?

Der Handball verliert einen seiner größten Stars: Mikkel Hansen beendet seine Karriere im Sommer – und damit ein Jahr vor seinem eigentlichen Vertragsende bei Aalborg Handbold.

Beendet seine Karriere früher als geplant: Mikkel Hansen.

Beendet seine Karriere früher als geplant: Mikkel Hansen.

IMAGO/HMB-Media

Als der Champions-League-Viertelfinalist Aalborg Handbold am Dienstag die Einladung zu einer Pressekonferenz verschickte, auf der über die “künftige Zusammenarbeit” zwischen dem Verein und Mikkel Hansen unterrichtet werden sollte, war in dänischen Medien bereits von einem Karriereende die Rede. Und so kam es am Mittwoch dann auch.

Hansen kündigte emotional angefasst an, seine überaus erfolgreiche Karriere im Sommer zu beenden. Ein Jahr vor seinem eigentlichen Vertragsende (2025) in Aalborg, wo er 2022 nach zehn Jahren bei Paris Saint-Germain angeheuert hatte. “Ich habe das Gefühl, dass es genau der richtige Zeitpunkt ist, um meine Schuhe an den Nagel zu hängen”, sagte Hansen. “Solange ich noch voll hinter dem stehe, was ich tue.”

Mit Hansen verliert der Sport einen seiner größten Stars. Der 36 Jahre alte Rückraumspieler war dreimal Welthandballer (2011, 2015 und 2018). Mit Dänemark holte Hansen Goldmedaillen bei der EM 2012, Olympia 2016 sowie den letzten drei Weltmeisterschaften 2019, 2021 und 2023. Dazu kommen auf Vereinsebene unzählige nationale Meisterschaften und Pokale. Nur die Champions League hat er bisher noch nicht gewonnen.

“Seit fast 20 Jahren lebe ich von dem Sport, den ich liebe”, blickte Hansen zurück. “Ich werde für immer dankbar sein für all die Erfahrungen, die ich durch den Handball gemacht habe. Es ist ein Spiel, das ich liebe. Die Einheit und Teil eines Teams zu sein, ist unglaublich. Ich habe viele Freundschaften fürs Leben geschlossen.”

Gesundheitliche Probleme

In den vergangenen Jahren hatte Hansen jedoch immer wieder gesundheitliche Probleme. Nach einer Knie-OP in seiner letzten Saison bei PSG erlitt er eine Lungenembolie. Zurück in Dänemark, war er wegen Stress-Symptomen über mehrere Monate krankgeschrieben. Aktuell fällt er wegen Leistenproblemen aus und verpasste so den Endspurt der regulären Liga-Saison in Dänemark. Seine körperliche Verfassung sei aber nicht der Grund für das vorzeitige Karriereende, betonte Hansen: “Nach reiflicher Überlegung habe ich erkannt, dass ich an einem Punkt in meinem Leben angelangt bin, an dem meine Familie und neue spannende Abenteuer Vorrang haben müssen.”

In seiner früheren Wahlheimat Paris könnte sich im Sommer ein Kreis schließen. “Ich würde gerne zu den Olympischen Spielen fahren”, sagte Hansen. “Es würde mir sehr viel bedeuten.” Eine Spielgarantie wollte Dänemarks Cheftrainer Nikolaj Jacobsen seinem Spieler jedoch nicht aussprechen: “Das kann ich im Moment nicht sagen. Er ist verletzt, also muss er wieder auf dem Platz stehen, und dann sehen wir weiter.”

Noch einmal Olympia – es wäre ein krönender Abschluss einer herausragenden Karriere.