Leitl kritisch: “Haben zu keiner Zeit an die Leistung der letzten Wochen angeknüpft”

Ausgerechnet beim Tabellenletzten endet die Siegesserie von Hannover 96. Trainer Stefan Leitl ärgert sich über eine “unnötige” Niederlage. Einer seiner Spieler befindet sich zu weiteren Untersuchungen im Krankenhaus.

Skeptischer Blick von Hannovers Trainer Stefan Leitl.

Skeptischer Blick von Hannovers Trainer Stefan Leitl.

picture alliance/dpa

Hannover 96 hat im Kampf um die Aufstiegsplätze einen herben Rückschlag erlitten. Nach zuletzt vier Siegen in Serie unterlag die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht VfL Osnabrück 0:1. Es war die erste Niederlage in diesem Jahr. 96 verpasste damit am Samstag den Sprung auf Rang drei. Der HSV kann seinen Vorsprung auf die Niedersachsen damit beim Debüt von Trainer Steffen Baumgart am Sonntag auf vier Punkte vergrößern.

Osnabrück hielt von Beginn an gut dagegen. Hannover wurde erst in der zweiten Halbzeit ein wenig gefährlicher, leistete sich dann aber einen kollektiven defensiven Blackout: Nach einer Ecke von Dave Gnaase wehrte Torhüter Ron-Robert Zieler zunächst einen Kopfball von Maxwell Gyamfi ab. Doch der Ball landete bei Robert Tesche, der Erik Engelhardt fand. Dieser musste aus kurzer Distanz nur noch einköpfen (61.). Anschließend war 96 offensiv zu harmlos.

Spielbericht

“Wir haben heute viel vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat. Es hat in allen Spielphasen an der Intensität gefehlt, für die wir bekannt sind”, sagte 96-Cheftrainer Stefan Leitl und ging in die Analyse: “In der ersten Hälfte hatten wir Kontrolle, aber keine besonders gefährlichen Aktionen. Letztendlich haben wir uns auf ihr Spiel eingelassen und verlieren unnötig mit 0:1, weil wir zu keiner Zeit an die Leistung der letzten Wochen angeknüpft haben.” Hannover müsse in jedem Spiel an sein Limit kommen: “Ich habe immer von kontinuierlichen Punkten gesprochen. Das war heute möglich, ist uns aber nicht gelungen”, haderte der Coach.

Zieler: “Die Mannschaft ist gefestigt”

96-Kapitän Ron-Robert Zieler sah es genauso: “Wir haben heute nicht auf den Platz bekommen, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat. Gerade die erste Hälfte war alles andere als gut”, monierte der 35-Jährige. Die spielentscheidende Aktion beschrieb er so: “In der Szene beim Gegentor haben wir versäumt, den Gegner im Auge zu behalten. So konnte er den Ball komplett blank einnicken.” Die Niederlage sei “ärgerlich, weil uns die drei Punkte sehr gutgetan hätten”, sagte Zieler, sah jedoch nicht komplett schwarz: “Aber die Mannschaft ist gefestigt, wir müssen einfach weitermachen, unsere Schlüsse aus dem Spiel ziehen und daran ansetzen, was uns die letzten Wochen ausgezeichnet hat.”

Wie schlimm sich Nicolo Tresoldi bei einem Zusammenprall in der 30. Minute am Kopf verletzt hat, blieb zunächst offen. 96 teilte kurz nach dem Spiel mit, dass sich der 19-jährige Stürmer zu weiteren Untersuchungen im Krankenhaus befindet.

Hannover patzt in Osnabrück: Engelhardt köpft VfL zum zweiten Saisonsieg

Osnabrück feiert den zweiten Saisonsieg und sendet im Abstiegskampf ein Lebenszeichen. Gegen Hannover gewann der VfL mit 1:0 und setzte der Siegesserie von 96, die einen herben Dämpfer hinnehmen im Aufstiegskampf hinnehmen müssen, somit ein Ende.

Kopfball ins Glück: Erik Engelhardt erzielt den Siegtreffer für den VfL Osnabrück.

Kopfball ins Glück: Erik Engelhardt erzielt den Siegtreffer für den VfL Osnabrück.

IMAGO/kolbert-press

VfL-Coach Uwe Koschinat nahm nach der 1:3-Pleite in Elversberg drei Änderungen vor. Kleinhansl (zurück nach Gelbsperre), Wulff und Niemann begannen anstelle von Androutsos (krank), Conteh und Goiginger (je Bank).

Hannovers Trainer Stefan Leitl sah nach dem 2:1-Heimsieg gegen Fürth dagegen kaum Not zur Veränderung. Einzig der zuletzt rot-gesperrte Halstenberg kehrte in die Startelf zurück, dafür musste Voglsammer wieder auf der Bank Platz nehmen.

2. bundesliga, 23. spieltag

Kaum offensive Szenen – Tresoldi verletzt runter

Hannover begann druckvoll und wollte gleich vom Start an klarmachen, in welche Richtung das Spiel gehen soll – schließlich war es das Duell des Tabellenletzten gegen das wohl formstärkste Team der Liga (noch ungeschlagen in 2024 und zuletzt vier Siege in Folge). Leopold scheiterte mit einem ersten Freistoß aber an Kühn (4.). Osnabrück gelang es aber mit fortlaufender Spielzeit, sich ins Spiel zu kämpfen und auf Augenhöhe zu begeben.

Engelhardt hatte für den VfL den ersten, wenn auch nicht wirklich gefährlichen Abschluss. Hannover tat sich zunehmend schwer; es gab beiderseits kaum nennenswerte Szenen. Zunächst knackte Gyamfi den neuen Geschwindigkeits-Top-Wert für die oberen beiden deutschen Profiligen (36,58 km/h), ehe einzig Tresoldi per Kopf zu einem guten Versuch (30.) kam. Dabei verletzte sich der Youngster aber und musste benommen vom Platz genommen werden.

Osnabrück versuchte es immer wieder mit hohen Bällen und Flanken in die Mitte, wo die Hannoveraner aber stets zur Stelle waren und klären konnten. Weil aber auch die Gäste nach wie vor kaum gefährlich wurden, ging es torlos in die Katakomben. 

Hannover lässt die Führung liegen – Engelhardt trifft für Osnabrück

Die Gäste aus Hannover kamen zunächst mit einem anderen Gesicht aus der Pause und hatten durch zwei Doppelchancen von Nielsen (46.) und Halstenberg (51.) sowie einen Distanzversuch von Schaub (52.) die Führung auf dem Fuß, die aber nicht fallen wollte.

Osnabrück brauchte einige Minuten, um sich aus dem Druck der Gäste zu lösen, ging dann aber plötzlich in Führung. Mit der ersten Strafraumszene ging der Hausherr im Anschluss an eine Ecke durch Engelhardt in Führung (61.). In Minute 68 hatte der eingewechselte Conteh gar die nächste Kopfballgelegenheit (68.)

96 fehlen die Ideen

Das Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt blieb das aktivere Team, den Druck vor dem gegnerischen Tor konnte es aber nicht aufrechterhalten. Die gut getretenen Standards von Leopold wurden immer wieder gefährlich, doch Nielsen blieb unglücklich vor dem Tor (71.). Osnabrück zog sich zurück und konzentrierte sich vollends darauf, die Null zu halten. Hannover fehlten die Ideen, meist flogen Halbfeldflanken in den Sechzehner, die aber zu nichts führten. 

So blieb es beim 1:0, durch das Osnabrück den zweiten Saisonsieg feierte und Hoffnung im Abstiegskampf schöpft. Hannover musste nach zuletzt vier Siegen dagegen die erste Niederlage im Jahr 2024 hinnehmen und stolpert im Kampf um den Aufstieg. Der VfL muss nächsten Sonntag zum HSV (13.30 Uhr), gegen den er den ersten Saisonsieg gefeiert hat. 96 empfängt am Tag davor Fortuna Düsseldorf (13 Uhr).

Leitl mit Selbstbewusstsein und Demut: “Wir sind vorgewarnt”

Als Tabellenführer der Rückrunde geht Hannover 96 mit breiter Brust in das Niedersachsenduell beim Schlusslicht VfL Osnabrück. Zumal ein enorm wichtiger Spieler nach zweimaliger Zwangspause sein Comeback gibt.

Geht's noch weiter nach oben? Stefan Leitl und Hannover wollen auch an der Bremer Brücke bestehen.

Geht’s noch weiter nach oben? Stefan Leitl und Hannover wollen auch an der Bremer Brücke bestehen.

IMAGO/Steinbrenner

Nach den erfolgreichen Spitzenspielen gegen den HSV (4:3) und Fürth (2:1) richtet Hannover 96 nun den Fokus auf das untere Tabellenende. Beim VfL Osnabrück wartet eine statistisch gesehen lösbare Aufgabe auf den zuletzt viermal hintereinander siegreichen Tabellenvierten: In den elf jüngsten Duellen gab es beim niedersächsischen Nachbarn nur zwei Niederlagen (1984 und 2020), darunter ein Unentschieden und zweimal ein Weiterkommen im Pokal. Im Hinspiel fertigte das Team von Stefan Leitl den Aufsteiger und Tabellenletzten mit 7:0 ab. Und dennoch: “Es geht darum, den Gegner nicht nach der Tabellensituation bewerten, sondern danach, was bisher an der Bremer Brücke passiert ist. Wir wollen das Spiel auf jeden Fall gewinnen, aber wir sind vorgewarnt”, so der Trainer mit Demut und den Verweis auf den Heimsieg des VfL gegen den HSV sowie die Punkteteilungen gegen die Aufstiegs-Mitbewerber Kiel und St. Pauli.

“Wir haben in der Hinrunde gemerkt, welchen Mehrwert er uns geben kann”

Stefan Leitl über Marcel Halstenberg

Das nach dem ausgezeichneten Rückrundenstart (mit 13 von 15 möglichen Punkten) große Selbstbewusstsein der “Roten” wird durch die Rückkehr von Abwehrchef Marcel Halstenberg nach dessen Zwei-Spiele-Sperre zusätzlich gestärkt. “Wir haben in der Hinrunde gemerkt, welchen Mehrwert er uns geben kann”, so Leitl über seinen Führungsspieler. “Jetzt geht es darum, mit ihm das fortzusetzen, was die Jungs auch in seiner Abwesenheit gut hinbekommen haben.”

Unter der Woche gab es Überlegungen, den Ex-Nationalspieler auf die linke Abwehrseite zu versetzen, weil im Zentrum Phil Neumann und Bright Arrey-Mbi ihre Aufgaben sehr gut lösten und Leitl nicht gerne Spieler von Positionen abzieht, auf denen sie ihn gerade erst überzeugten. Jedoch: “Grundsätzlich sehen wir Marcel in der Innenverteidigung, weil er unserem Spiel aus dieser zentralen Position heraus viel geben kann”, schränkt der Coach ein. “Er hat unfassbare Fähigkeiten, das Spiel aus der Zentrale heraus zu eröffnen. Das tut unserem Spiel gut. Er ist auch mein Führungsspieler aus dem Zentrum heraus. Von dort lässt es sich wesentlich besser kommunizieren als von der Seite.”

Scott und Ezeh arbeiten individuell

Zum Personal: Rechtsverteidiger Sei Muroya (Muskelprobleme) wird definitiv fehlen. Enzo Leopold konnte nach Oberschenkelproblemen aus der Dienstagseinheit bis zum Donnerstag nicht vollständig trainieren – hinter seine Einsatzmöglichkeiten setzt der Trainer vorerst ein kleines Fragezeichen. Christopher Scott führt seine Abläufe im Wesentlichen mit der Athletik-Abteilung fort. “Isolierte Dinge kann er mit der Mannschaft trainieren, ansonsten arbeitet er aktuell individuell. Wir gucken von Tag zu Tag, es gibt keine Prognose. Sein Feedback ist wichtig: Je positiver seine Rückmeldung ist, desto mehr kann er machen”, so Leitl über seinen lange Zeit am Rücken verletzten Mittelfeldspieler, der im vergangenen Sommer von Belgiens Royal Antwerpen auf Leihbasis zu den Niedersachsen kam. “Es ist für alle Beteiligten natürlich schade, dass er sein Potenzial nicht zeigen kann.” Darüber hinaus absolviert auch Linksverteidiger Brooklyn Ezeh (nach mentalen Problemen) ein Einzelprogramm zur Wiedereingliederung. Leitl dazu: “Wir werden ihn Schritt für Schritt aufbelasten und ihm die nötige Zeit geben.”

Michael Richter

Die Liga braucht eine Vision: Fragen und Antworten zum Investoren-Aus

Am Mittwochabend beschloss das Präsidium der Deutschen Fußball-Liga (DFL) einstimmig das Aus für den möglichen Deal mit einem strategischen Partner. Was steckt dahinter? Wie geht es weiter? Der kicker beantwortet die wichtigsten Fragen.

Warum kippte das Präsidium den Deal letztlich?

Die große Klammer hinter dem Aus waren selbstredend die Fanproteste und deren Folgen. Nachdem vor zwei Wochen einige Klub-Vertreter, angefangen mit Claus Vogt und Dirk Zingler, den Präsidenten des VfB Stuttgart und des 1. FC Union, ob der Umstände des Votums im Dezember eine Neu-Abstimmung ins Spiel gebracht hatten, kippten immer mehr Vereine um. Dass am Montag die Mitgliederversammlung des SC Paderborn den Geschäftsführern des Zweitligisten auf den Weg gab, bei einer möglichen Neuwahl mit “Nein” zu stimmen, zerstörte die ohnehin auf tönernen Füßen stehende Zweidrittel-Mehrheit. Denn im Dezember hatte der SCP noch mit “Ja” gestimmt.

Zudem interessiert sich auch das Bundeskartellamt für die Frage, ob mit der Stimme Martin Kinds 50+1 verletzt wurde, wie zuerst die Sportschau berichtet hatte. Der mit der Bonner Behörde ausgehandelte Kompromiss zu der Regel stand und steht im Feuer. Der Rückzug hatte auch mit Schadensbegrenzung in dieser Sache zu tun und auch damit, am Ende das Gesicht zu wahren. Letztlich sorgte ein Mix aus Fehleinschätzungen seitens der DFL (Hannover-Kind-Konflikt), kommunikativen Unzulänglichkeiten bei zahlreichen Klubs und fragwürdigem Führungsverhalten – wo war im Dezember der Einspruch der Klubvertreter gegen eine geheime Wahl? – für das Aus.

Ist der deutsche Fußball nun erpressbar?

Auf den ersten Blick mag das so wirken. Die Fanszene wisse genau, “wo sie bei uns Verantwortlichen und den Medien die Knöpfe drücken kann, auf die wir reagieren”, hatte Axel Hellmann, der auch im DFL-Präsidium sitzt, vor zehn Tagen gesagt.

Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher erlebte es 2018 quasi hautnah mit, wie erstmals Tennisbälle aufs Feld flogen: Am 19. Februar 2018, als die Hessen RB Leipzig mit 2:1 bezwangen. Die ballwerfenden Eintracht-Fans, von denen auch rund 100 in den Innenraum vorgedrungen waren, sorgten damals im Protest gegen Montagsspiele für eine fünfminütige Verzögerung der Partie. Nachdem die Ultras hatten, was sie wollten, blieb es weitgehend ruhig.

Das lässt zumindest den Schluss zu, dass die organisierten Fans Unterbrechungen nur dann provozieren, wenn Entscheidungen in ihren Augen “rote Linien” betreffen, beispielsweise eine weitere Zerstückelung des Spielplans. So hatten auch Bayern-Fans im September 2023 im DFB-Pokal bei Preußen Münster Tennisbälle geworfen, um gegen die parallele Ansetzung des Super-Cup mit der ersten Pokalrunde zu werfen.

Ebenso heftige Proteste an mehreren Standorten gab es, als kurz vor Corona eine Kollektivstrafe gegen BVB-Fans zur Debatte stand wegen der Beleidigungen gegen Hoffenheims Mehrheitseigner Dietmar Hopp. Die Pandemie löste dieses Thema. Wenn es um klubinterne Angelegenheiten ging – ein Beispiel wäre die vielkritisierte Sponsoringpartnerschaft des FC Bayern mit Katar – manifestierte sich Protest bislang in Bannern und Gesängen, nicht aber in der seitens der Fans “ultima ratio” der Spielunterbrechung.

Stehen Zentralvermarktung und die Einheit von Bundesliga und 2. Liga unter Druck?

Freuen wird man sich über das Investoren-Aus weder in München noch in Dortmund, Leipzig oder Leverkusen. Ebensowenig bei der Frankfurter Eintracht, die sich in den vergangenen drei, vier Jahren sportlich wie wirtschaftlich als erster Herausforderer des Top-Quartetts in Position gebracht hat.

Eine endgültige Trennung zwischen Bundesliga und 2. Liga, wie sie im Sommer nach dem damaligen Scheitern des Deals trotzig in den Raum geworfen wurde, wirkt dennoch unwahrscheinlich. Was schon alleine daran liegt, dass mit Hertha BSC, Schalke 04 oder dem Hamburger SV markenbildende Klubs des deutschen Fußballs aktuell im Unterhaus “festsitzen”. Und das ist mit Blick auf die zwischenzeitlich auch abgestiegenen VfB Stuttgart, 1. FC Köln oder Werder Bremen keine Ausnahme, auch Hannover 96, der 1.FC Nürnberg oder der 1. FC Kaiserslautern sind potenzielle Zuschauer- wie Interessemagneten.

Podcast

Das Tuchel-Aus – Chancen und Risiken für den FC Bayern


16:09 Minuten

alle Folgen

Spekuliert wird dagegen über eine Teilautonomie. Dass die Kämpfe um die Geldverteilung nun kommen werden, ist ohnehin normal und passiert in schöner Regelmäßigkeit alle vier Jahre, wenn der nationale Medienrechtedeal ausgehandelt wird. Allerdings steht die 2. Liga unter einem gewissen Druck, weil beispielsweise die Mehrheit der Bundesligisten im Dezember mit 14 Vereinen für den Deal doch erheblich war. Und auch die Großen haben bei eventueller Forderung nach mehr Umverteilung nicht die schlechtesten Argumente.

FC Bayern

Auch Harry Kane war mit dem Beseitigen von Tennisbällen beschäftigt.
IMAGO/Beautiful Sports

Ob das von Kommentatoren ins Spiel gebrachte Damoklesschwert einer Super League wirklich eine Bedrohung für den deutschen Fußball darstellt, sei einmal dahingestellt. Sowohl an der Säbener Straße in München als auch in Dortmund-Brackel weiß man, was das Gros der eigenen Fans von einer weiteren Elitisierung des europäischen Spitzenfußballs hält.

Eine vollständige Trennung der Ligen ginge zudem am Kern der Problematik vorbei: Wie schaffen deutsche Fußballklubs bei zentralen Fragen schnelle Handlungsspielräume für ihre operative Geschäftsführung bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Stimmenmehrheit eines zugegebenermaßen schwerfälligen Organs der Mitgliederversammlung eines eingetragenen Vereins?

Welche Folgen hat das Aus für die aktuellen Medienrechte-Verhandlungen?

Aufgehübscht mit dem Ja eines Milliardeninvestments in die finale Phase der Ausschreibung zu gehen, wäre für den bei der DFL für das Thema zuständigen Geschäftsführer Dr. Steffen Merkel sicher kein Nachteil gewesen. An der grundsätzlichen Attraktivität der Bundesliga für Partner hat sich durch das Aus für Investoren jedoch nichts dramatisch verändert – zudem können Merkel und seine Mitstreiter im aktuellen Momentum auf das dramatische Titelfinale 2023 und das Durchbrechen der bayerischen Dominanz verweisen.

1,1 Milliarden Euro erhält die Liga aus den nationalen Medienrechten aktuell, ein erneutes Erreichen dieser Summe ab der Saison 2025/26 gilt unter Experten als Erfolg. Neue Inhalte (mehr Leuchtturmspiele, Kabinen-Kamera, Interviews mit Spielern bei Busankunft vor dem Spiel) und mehr Zugängen zu den Klubs unter der Woche hoffen die Manager, den Interessenten das Geld entlocken zu können.

Kommen dennoch Investitionen ins Liga-Geschäftsmodell?

Einigkeit, dass diese nötig sind, besteht unter den 36 Gesellschaftern der DFL. Man wird nun sehr genau nachrechnen müssen, was die wichtigsten Investitionen gewesen wären und vielleicht ein abgespecktes Paket schnüren müssen. Bislang scheiterte eine Finanzierung aus dem Bestand heraus, also indem die Klubs auf einen geringen prozentualen Anteil ihrer Mediengeld-Auskehrungen verzichten, daran, dass sich in Schieflage befindliche Vereine aufgrund von bereits verpfändeten Zukunftseinnahmen ein massives Liquiditätsproblem bekommen hätten. Womöglich ließe sich das Problem mit reduzierten Investitionsvolumina verkleinern.

Fällt die Liga nun im Quervergleich zu Italien, Spanien und Frankreich zurück?

Dass die Premier League weit enteilt ist und der Deal auch gar keinen Angriff auf die englische Elite begründen soll, hatten Klub- und Ligaverantwortliche immer wieder betont. Insofern war das häufig aus der Fanszene gebrauchte Argument, man hechle blind England hinterher, ein ziemlich populistisches. Vielmehr ging es darum, mit Ligue 1 und La Liga, die beide mit CVC einen Investor haben, Schritt zu halten, ebenso mit La Liga, die über den Verkauf von Klubanteilen in den vergangenen Jahren an teils jedoch zweifelhafte Investoren aus China Kapital generiert hat.

Umsatztechnisch schreibt die Bundesliga nach kicker-Recherchen für 2022/23 einen Rekord, der status quo fällt also nicht so düster aus. Aber: Während und nach der Corona-Pandemie sind die Erlöse aus den internationalen Medienrechten für die Bundesliga um rund 20 Prozent gesunken, wenngleich zuletzt der Trend umgekehrt werden konnte – diese Einnahmensparte ist in Spanien und Frankreich dagegen gewachsen, was ein Argument dafür darstellt, dass die Liga im Rennen um globale Aufmerksamkeit mindestens unter Druck steht. Will der deutsche Fußball weiter konkurrenzfähig bleiben und zugleich fanorientiert – Stichwort 50+1 – braucht er dringend eine Vision.

Benni Hofmann

Thema
Die Liga und der “strategische Partner”

Die Diskussion um einen DFL-Investor

zum Thema

  • Für Investitionen u.a. in Digitalisierung wollte die DFL-Führung Kapital von einen Investor einholen.
  • Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der geheimen Abstimmung auf die Stimme genau erreicht.
  • Nach einer außerordentlichen Sitzung hat die DFL beschlossen, den Partnerprozess nicht weiterzuführen. 

“Ein guter Tag für Deutschlands Fußball-Fans”

Am Mittwoch platzte der geplante Investoren-Deal der DFL endgültig. Hier lesen Sie die Stimmen zu dieser Entscheidung.

Der Protest der zahlreichen Fan-Gruppierungen gegen den geplanten Investoren-Deal der DFL zahlte sich aus.

Der Protest der zahlreichen Fan-Gruppierungen gegen den geplanten Investoren-Deal der DFL zahlte sich aus.

IMAGO/Zink

Mitteilung des Private-Equity-Unternehmen CVC als letzter verbliebener Partner-Kandidat: “Wir geben keinen Kommentar.”

Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums: “Eine erfolgreiche Fortführung des Prozesses scheint in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen nicht mehr möglich.”

Thomas Kessen, Sprecher vom Fanbündnis “Unsere Kurve”: Ein guter Tag für Deutschlands Fußball-Fans. Für alle aktiven Fußball-Fans und alle Mitglieder der Vereine ist das ein großer Erfolg, der zeigt, dass der deutsche Fußball mitgliederbasiert und demokratisch ist und dass eben diese Mitglieder bei solch richtungsweisenden Entscheidungen mitgenommen werden müssen.”

Stellungnahme vom Vorstand und Präsidium des VfB Stuttgart: “Wir begrüßen diese nachvollziehbare Entscheidung des DFL-Präsidiums, die uns alle, die wir den Fußball lieben, wieder zusammenkommen lässt. Nun gilt es die Rückschlüsse aus den vergangenen Wochen zu ziehen und hieraus eine von möglichst allen mitgetragene Basis für eine Weiterentwicklung des deutschen Profifußballs zu schaffen. Das können Verbände, Vereine und Fans nur gemeinsam.”

Philip Krämer, stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses: “Der Stopp der Verhandlungen um den Investorendeal durch die DFL ist in meinen Augen richtig und wichtig. Dafür habe ich auch plädiert. In dieser äußerst polarisierten Situation zwischen Fans, Vereinen und Verbänden muss ein gemeinsamer Konsens über die Zukunft des deutschen Fußballs gefunden werden. Die Entscheidung zeigt auch, dass der weitestgehend friedliche Protest der Fans erfolgreich und ein starkes Signal war. Jetzt ist es an den Vereinen, ihre Fans in Zukunft demokratischer in Entscheidungsprozesse einzubinden. Bei den 36 Profi-Vereinen muss sich die Erkenntnis durchsetzen, dass nur ein gemeinsames und geschlossenes Vorgehen erfolgreich sein kann. ”

“Zum Leistungsträger entwickelt”: Hannover bindet Leopold

Enzo Leopold hat sich in dieser Spielzeit einen Stammplatz bei Hannover 96 erkämpft. Der Lohn: Sein im Sommer auslaufender Vertrag wurde bis 2026 verlängert.

Bei Hannover 96 gesetzt: Enzo Leopold.

Bei Hannover 96 gesetzt: Enzo Leopold.

IMAGO/Claus Bergmann

Drei Tage vor dem Niedersachsenduell gegen den VfL Osnabrück am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker) hat Hannover 96 einen absoluten Stammspieler der laufenden Saison über den Sommer hinaus an den Verein gebunden. Enzo Leopold, dessen ursprüngliches Arbeitspapier Ende Juni ausgelaufen wäre, unterschrieb bis 2026.

Der 23-Jährige wurde beim SC Freiburg ausgebildet, für dessen Zweitvertretung er 2021/22 24 Drittliga-Einsätze verbuchte, drei Tore erzielte und vier Treffer vorbereitete. Hannover 96 wurde auf den zentralen Mittelfeldspieler aufmerksam und verpflichtete ihn im Sommer 2022 für den Zweitliga-Kader.

Nachdem sich Leopold bereits am fünften Spieltag in die erste Elf spielte und zunächst regelmäßig auflief, wurden die Einsatzzeiten in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit immer geringer. Der Mittelfeldspieler blieb häufig entweder 90 Minuten auf der Bank, oder kam erst kurz vor dem Ende in die Partie. 

Drei Vorlagen in den vergangenen vier Spielen

In dieser Saison hat sich die Rolle des 1,74-Meter-Mannes jedoch geändert: Nachdem Leopold in den ersten beiden Ligaspielen und im Pokal in Sandhausen noch ohne Einsatz blieb, kam er am 3. Spieltag für 20 Minuten von der Bank. In der Folgewoche gab ihm Stefan Leitl das Vertrauen und stellte ihn in die erste Elf, aus der er seither nicht mehr wegzudenken ist. In 19 Startelf-Einsätzen traf er zweimal und glänzte in den vergangenen Wochen auch als Standardexperte. Durch ruhende Bälle kam er in den letzten vier Spielen zu seinen ersten drei Assists der Saison.

“Mit Enzo hat es vom ersten Tag an menschlich wie sportlich gepasst. Er hat sich der 2. Liga sehr schnell angepasst und sich Schritt für Schritt zum Leistungsträger entwickelt”, bekräftigt 96-Sportdirektor Marcus Mann. “Man kann jede Woche erkennen, wie wichtig er für unser Spiel geworden ist. Deswegen freue ich mich sehr, dass wir ihn auch künftig in unseren Reihen haben werden.”

Leopold: “Es fühlt sich einfach richtig an”

Leopold selbst fühlt sich mittlerweile “extrem wohl” in Hannover. “Der Wechsel vor zwei Jahren war für mich ein großer Schritt – raus aus der Heimat in eine andere Stadt. Ich habe ihn zu keiner Zeit auch nur eine Sekunde bereut.” Der Zentrumsspieler sieht bei sich persönlich und vor allem bei der gesamten Mannschaft “eine gute Entwicklung” und unterstreicht: “Es fühlt sich einfach richtig an, hier zu sein, und ich freue mich, dass ich das weiterhin sein werde.”

Früher Stress mit seinen Trainern, heute trotz Undav für den DFB unersetzlich?

Making of – Niclas Füllkrug 20.02.2024

Früher Stress mit seinen Trainern, heute trotz Undav für den DFB unersetzlich?

11:55Niclas Füllkrug war schon immer ein Mann der klaren Worte. Das zeigt ein Interview mit ihm als 14-Jähriger und das erklärt sein ehemaliger U-15-Trainer bei Werder Bremen Thorsten Bolder. Er kämpfte sich trotz großer Karriere-Rückschläge hoch bis zum deutschen Nationalstürmer. Wird Füllkrug ausgerechnet im EM-Jahr überholt? All das sehen Sie in einer neuen Folge Making of.

Füllkrugs Weg: Früher Stress mit Trainern, heute für den DFB unersetzlich?

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Erstmals mehr Zuschauer in den Zweitligastadien als im Oberhaus

Die Fans haben am Wochenende für ein Novum gesorgt. Erstmals waren bei den neun Zweitligaspielen mehr Zuschauer in den Stadien als in denen der 1. Bundesliga.

Topkulissen: In der 2. Liga war auf Schalke am meisten los, in der Bundesliga in Köln.

Topkulissen: In der 2. Liga war auf Schalke am meisten los, in der Bundesliga in Köln.

An Klubs mit starkem Fanaufkommen mangelt es der 2. Liga nicht. 13 frühere Bundesligaklubs gehen an den Start, acht Teams spielten bereits im Europapokal der Landesmeister oder der Champions League. Zu den neun Klubs, die seit 1903 die Deutsche Meisterschaft (DFB) am häufigsten gewannen, gehören vier Zweitligisten (1. FC Nürnberg, Schalke, HSV, 1. FC Kaiserslautern). Jede Menge Tradition also – und das schlägt sich auch auf die Zuschauerzahlen um.

Insgesamt fanden sich 284.643 Zuschauer in die neun Zweitligastadien am 22. Spieltag ein. Beim Kellerduell zwischen Schalke und Wehen Wiesbaden waren es mit 60.542 die meisten, es folgen Berlin (52.652 gegen Magdeburg), Nürnberg (35.462 gegen Kaiserslautern), Hannover (31.500 gegen Fürth), St. Pauli (29.546 gegen Braunschweig), Rostock (27.500 gegen den HSV), Karlsruhe (26.563 gegen Düsseldorf), Paderborn (12.852 gegen Kiel) und Elversberg (8.026 gegen Osnabrück). Volle Hütte vermeldeten dabei übrigens lediglich Rostock und St. Pauli. 

Und in der Bundesliga? Dort waren es am 22. Spieltag “nur” 261.099 Fans, die die neun Spiele verfolgten. Am meisten Zuschauer strömten zur Partie am Freitagabend zwischen Köln und Bremen (50.000). Leipzig (44.822 gegen Mönchengladbach), Freiburg (34.700 gegen Frankfurt), Wolfsburg (28.917 gegen Dortmund), Bochum (26.000 gegen den FC Bayern), Mainz (24.800 gegen Augsburg), Hoffenheim (19.050 gegen Union), Darmstadt (17.810 gegen Stuttgart) und Heidenheim (15.000 gegen Leverkusen) reihten sich dahinter ein. Vier Stadien meldeten ausverkauft (Köln, Heidenheim, Darmstadt, Freiburg).

Die 261.099 Zuschauer waren der geringste Wert in der Bundesliga, seit die Corona-Beschränkungen wieder aufgehoben wurden. Der Zuschauerrekord in der Bundesliga liegt bei 485.210 Zuschauern am 33. Spieltag 2009/10, damals waren es also fast doppelt so viele wie an diesem Bundesligaspieltag.

In der 2. Liga wurde der Wert von 284.643 in der Historie zweimal übertroffen – beide Male in dieser Saison: am 6. Spieltag mit 297.163 Zuschauern und am 12. Spieltag mit 292.128 Zuschauern. Elf der zwölf zuschauerreichsten Zweitligaspieltage stammen aus dieser Saison. Nur der 33. Spieltag 2015/16 auf Platz sechs im ewigen Ranking kommt da dazwischen.

In Bezug auf den Zuschauerschnitt liegt die Bundesliga allerdings klar vorne. Den 39.068 Zuschauern im Oberhaus stehen in der 2. Liga 28.358 Zuschauer gegenüber.

“Werden alle abspringen”: Kind befürchtet Scheitern des Investoren-Prozesses

Hannover-96-Geschäftsführer Martin Kind geht davon aus, dass die Verhandlungen mit einem möglichen DFL-Investoren scheitern werden. Dafür macht er auch die Liga selbst verantwortlich.

Martin Kind rechnet mit einem Scheitern des Investoren-Deals.

Martin Kind rechnet mit einem Scheitern des Investoren-Deals.

DeFodi Images via Getty Images

Obwohl sich die 36 deutschen Profiklubs bei einer Abstimmung mit einer knappen Zwei-Drittel-Mehrheit für den Einstieg eines Investoren in den deutschen Profifußball ausgesprochen haben, droht der Deal zu scheitern. Davon ist zumindest Martin Kind, Geschäftsführer der Hannover 96 Management GmbH, überzeugt, wie er in einem am Sonntagabend im NDR Sportclub ausgestrahlten Interview erklärte.

“Die werden alle abspringen”, sagte Kind, der an ein Scheitern des laufenden Verhandlungsprozesses für den Einstieg eines Investoren, der für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen eine Milliarde in die DFL-Kassen spülen soll, glaubt. 

Kind in Sorge: “Das würde im Chaos enden”

Seit der Veröffentlichung des Abstimmungsergebnisses im Dezember protestieren in vielen deutschen Stadien Fans gegen den Investoreneinstieg. Unter anderem wurden durch das Werfen von Gegenständen immer wieder Spiele unterbrochen. “Fußball-Arenen sind kein rechtsfreier Raum. Das muss man so deutlich sagen”, erklärte Kind. “Wenn wir das zulassen, dann überlassen wir die Spielregeln Dritten. Das würde aber im Chaos enden und das geht einfach nicht.”

Sie brauchen Partner, auf die sie sich verlassen können. Und die DFL macht da im Moment keinen starken Eindruck.

Martin Kind über die Verhandlungen mit einem möglichen Investor.

Dass mit Blackstone bereits einer der beiden noch übrig gebliebenen Interessenten ausgestiegen ist, sei für ihn keine Überraschung. “Ich habe volles Verständnis. Ich hätte es genauso gemacht, wenn ich bei Blackstone Verantwortung hätte. Sie brauchen Partner, auf die sie sich verlassen können. Und die DFL macht da im Moment keinen starken Eindruck”, sagte Kind. “Verlässlichkeit, Vertraulichkeit, Professionalität” seien Grundvoraussetzungen, um mit einer Milliarde Euro einzusteigen. Zuletzt hatte die DFL erklärt, die “Bedenken und Fragezeichen der Fans” ernst zu nehmen.

Der 96-Boss rechnet mit einem Schaden für den deutschen Profi-Fußball über den aktuellen Investoren-Prozess hinaus. “Es hat nach meiner Befürchtung auch Auswirkungen auf die Verhandlungen der Fernsehverträge der Zukunft. Und auf Sponsoren”, sagte der 79-Jährige. “Ich möchte hier gar keine Schreckensszenarien aufzeichnen. Aber man sollte den Verstand einschalten und überlegen, was sind auch immer die Auswirkungen von Entscheidungen auf die Märkte und auf mögliche Partner.” Scheitere der Einstieg eines Investors, bedeute das Stagnation, sagte Kind. “Und Stagnation bedeutet auch immer Rückschritt.”

96-Boss steht selbst in der Kritik

Kind selbst ist zentraler Bestandteil der Diskussionen um den Investoren-Deal, nachdem seit der geheimen Wahl Unklarheit über sein Abstimmverhalten herrscht. Hannovers Vereinsführung hatte Kind angewiesen, gegen den Investoren-Einstieg zu stimmen. Das Abstimmungsergebnis und die öffentlichen Bekenntnisse von Antragsgegnern lassen jedoch darauf schließen, dass Kind mit Ja gestimmt und dem DFL-Plan damit entscheidend zur nötigen Mehrheit verholfen hat.

Infolgedessen hatten Teile von Hannovers Anhängerschaft während des Auswärtsspiels beim Hamburger SV ein Banner gehisst, das ein stilisiertes Konterfei Kinds in einem Fadenkreut zeigte, weshalb dieser Anzeige erstatten wird.

Thema
Die Liga und der “strategische Partner”

Die Diskussion um einen DFL-Investor

zum Thema

  • Für Investitionen u.a. in Digitalisierung will die DFL-Führung Kapital von einen Investor einholen.
  • Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der geheimen Abstimmung auf die Stimme genau erreicht.
  • Für Diskussionen sorgt die Unklarheit bzgl. der Stimmabgabe von 96-Geschäftsführer Kind.