Der SV Meppen hat den Lizenzantrag für die 3. Liga gestellt. Doch sportlich lief es an diesem Wochenende nicht wie geplant. Beim Aufsteiger Eimsbütteler TV reichte es beim 0:0 nur zu einem einzigen Zähler. Die Stimmung war gedrückt.
Enttäuschte Gesichter bei den Spielern des SV Meppen nach der Nullnummer in Eimsbüttel.
IMAGO/Werner Scholz
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Dabei ging das Ergebnis für SVM-Trainer Adrian Alipour in Ordnung. Dennoch konnten die Emsländer ihre Enttäuschung nicht verbergen. Denn der Anspruch war höher. Zudem gewannen der Spitzenreiter Hannover 96 II und Phönix Lübeck ihre Spiele. Auswärts läuft es für Meppen nicht so gut wie daheim. In fremder Umgebung sammelte der SVM nur 14 seiner 44 Punkte.
In der zweiten Halbzeit sah Alipour zwar “richtig gute Möglichkeiten” für sein Team. “Wir waren nicht zielstrebig genug.” Allerdings musste sein junger Torwart Julius Pünt bei Eimsbütteler Kontern Kopf und Kragen riskieren, um den Zähler festzuhalten.
Die verlorenen Punkte dürften die Euphorie im Emsland dennoch kaum dämpfen. Zur Erinnerung: Nach dem Drittliga-Abstieg 2023 herrschte im Umfeld teilweise Untergangsstimmung. Der Etat des Gesamtvereins wurde von 8,6 auf 4,3 Millionen Euro halbiert. Daran betrage der Personalaufwand rund um die erste Mannschaft etwa 1,1 Millionen Euro. Die Stimmung hat sich gedreht. “Wir sind absolut konkurrenzfähig”, nennt SVM-Geschäftsleiter Florian Egbers eine wichtige Erkenntnis. Deswegen habe der Verein “selbstverständlich” den Lizenzantrag für die 3. Liga gestellt.
Drittliga-Rückkehr spätestens 2026
Der 29-Jährige deutet an, dass Meppen ihn auch mit ein paar Punkten weniger auf dem Konto eingereicht hätte. Dass der SVM, der von 2017 bis 2023 in der 3. Liga gespielt hat, über die nötige Erfahrung verfügt, habe die Formalitäten erleichtert. “Unser Wirtschaftsprüfer weiß Bescheid”, schmunzelt Egbers, der einst beim benachbarten Liga-Rivalen SC Spelle-Venhaus im Tor stand und seit Herbst 2019 beim SVM tätig ist. “Für Meppen wäre es eine gute Sache, wieder hoch zu gehen. Denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind in der 3. Liga ganz andere”, weiß Egbers.
Je nach Anzahl der zweiten Mannschaften von Bundesligisten belaufe sich das Fernsehgeld auf 1,2 bis 1,3 Millionen Euro. Der Zuschauerschnitt in Meppen sei in der Regionalliga mit aktuell über 5900 gut – und solle im Aufstiegsfall ausgebaut werden. Die 3. Liga sei wegen des bundesweiten Interesses für Sponsoren noch attraktiver. Zudem muss sich der SV Meppen um sein Stadion kaum Gedanken machen. Die Hänsch-Arena ist bereits erprobt, verfügt über eine Rasenheizung. Team und Trainer, sagt Egbers, müssten sich durch den Antrag nicht unter Druck gesetzt fühlen. In dieser Saison gelte, alles kann, nichts muss. Als Ziel für die Rückkehr in die 3. Liga hat der Verein 2026 ausgegeben. Dann muss der Nord-Meister nicht in die Relegation – also eine Unwägbarkeit weniger.