Vom Postboten zum Nationalspieler: Die “Jojo”-Karriere von Jonathan Clauss

Frankreichs Rechtsverteidiger Jonathan Clauss hat einen ungewöhnlichen Werdegang hinter sich. Trug er mit 18 noch Briefe aus und kickte mit 24 in den unteren Ligen, hat er seine heutige Karriere auch dem ehemaligen Sportchef eines aktuellen deutschen Drittligisten zu verdanken.

Knapp dreieinhalb Jahre liegen zwischen beiden Bildern: Jonathan Clauss als Zweitligameister mit Bielefeld (li.) und als Länderspieltorschütze für Frankreich.

Knapp dreieinhalb Jahre liegen zwischen beiden Bildern: Jonathan Clauss als Zweitligameister mit Bielefeld (li.) und als Länderspieltorschütze für Frankreich.

imago (2)

Wenn die DFB-Elf am Samstag in Lyon (21 Uhr, LIVE! bei kicker) auf die französische Nationalmannschaft trifft, wird bei der Mannschaft von Didier Deschamps voraussichtlich ein Rechtsverteidiger auf dem Feld stehen, der vielen Fans hierzulande ein Begriff sein dürfte: Und zwar nicht der ehemalige Stuttgarter und Münchner Benjamin Pavard, der die ihm so ungeliebte rechte Defensivseite in der Equipe Tricolore in den vergangenen Jahren oft bekleidete und auf der Position 2018 Weltmeister wurde. Pavard, inzwischen beim designierten italienischen Meister Inter, dürfte auf seiner Lieblingsposition in der Innenverteidigung beginnen. Rechts verteidigt dann vermutlich Jonathan Clauss, der vor etwas mehr als dreieinhalb Jahren noch im Bundesliga-Unterhaus für Arminia Bielefeld die Schuhe schnürte.

Mittlerweile spielt Clauss in seiner Heimat für Topklub Olympique Marseille. Gewiss ein ordentlicher Sprung. Doch selbst einen Wechsel nach Bielefeld in die zweite deutsche Liga hätte Clauss zu Beginn seiner Karriere wohl kaum jemand zugetraut. Aufgewachsen unweit der deutschen Grenze, spielt er für den Nachwuchs von Racing Straßburg, wird nach der Jugend aber aussortiert. Trotz des erstmaligen Abstiegs von Racing in die National, die dritthöchste Spielklasse, und der folgenden Insolvenz, durch die es für den Traditionsverein ein Jahr später sogar bis in die Fünftklassigkeit geht, ist dort für Clauss kein Platz mehr. Er wechselt zum ASPV Straßburg in die fünfte Liga.

Ich habe bei der Post gearbeitet oder Werbeprospekte verteilt.

Jonathan Clauss über die Anfänge als Fußballer

Mit seinem neuen Verein steigt er sogar in die sechste Liga ab – und schlägt sich nebenbei mit Aushilfsjobs durch: “Ich habe bei der Post gearbeitet oder Werbeprospekte verteilt. Ich habe das getan, um die Zeit bis zum Training zu überbrücken”, erzählt der heute 31-Jährige im Interview mit 20 minutes. Später kickt Clauss kurz hinter der Grenze: In der Verbandsliga Südbaden für den SV Linx. Wieder nur sechste Liga anstatt Profifußball. Nach zwei Jahren geht es zurück in die Heimat, zuerst ein Jahr fünfte Liga in Raon, in der Saison darauf immerhin in die National zu Avranches. Erst mit fast 25 gelingt ihm der Sprung in den Profifußball: Bei Quevilly-Rouen spielt er in der Ligue 2, mal als rechter Verteidiger, mal eine Position weiter vorne. Am Saisonende steigt die Mannschaft ab – und Clauss steht wieder ohne Job da.

Ein Transfer nach Belarus platzt, nachdem dort der Trainer entlassen wird: “Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, und ich habe gesagt: ‘Ich höre mit dem Fußball auf.'” Was der Elsässer damals noch nicht weiß, der Manager eines deutschen Zweitligisten hat ihn ebenfalls auf dem Zettel – und sogar schon live beobachtet. Die Rede ist von Samir Arabi, damals Sportchef von Arminia Bielefeld, der sich im Gespräch mit der dpa erinnert: “Er flog sogar vom Platz. Aber er hat außergewöhnliche Sachen gemacht.” Bei einem Spiel in Nancy war das, Abstiegskampf in der zweiten französischen Liga. Hört man die Namen von Clauss’ heutigen Gegnern auf internationaler Ebene, klingt das schon fast ein wenig surreal.

Durchbruch in Bielefeld – Wechsel nach Lens

Als sich Ende August 2018 Arminias Rechtsverteidiger Cedric Brunner verletzt, ist Arabi auf der Suche nach Ersatz. Und klingelt bei Clauss durch. Nach dem “wunderbaren Anruf” (Clauss) erhält dieser also doch noch eine Chance im Profifußball. Bielefeld wird mit dem offensivstarken Rechtsverteidiger nach der Übernahme von Coach Uwe Neuhaus noch Siebter, in der Saison darauf folgt dann der große Wurf: Die Arminia, zwischenzeitlich und mittlerweile erneut bis in die Drittklassigkeit abgerutscht, steigt nach elf Jahren wieder in die Bundesliga auf. Aus einer “homogenen Mannschaft” (Arabi) sticht Clauss dabei im Besonderen hervor und erzielt in 34 Spielen fünf Treffer, weitere acht legt er auf. In der kicker-Rangliste im Sommer 2020 landet er auf der Position Außenbahn offensiv nur hinter dem damaligen Stuttgarter Nicolas Gonzalez auf Platz 2, Prädikat: Herausragend.

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Die Trennung von DFB und Adidas: Ein kommunikatives Debakel?


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Arabi versucht zwar “im Rahmen unserer Möglichkeiten alles”, um Clauss zum Verbleib zu überzeugen, letztlich entscheidet dieser sich aber trotz der Aussicht auf die Bundesliga für einen ablösefreien Wechsel in die Heimat, Ligue 1-Aufsteiger RC Lens ruft. Schon damals erfährt Clauss’ steiler Aufschwung mediale Aufmerksamkeit. Dabei ist der zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht vorbei. Lens etabliert sich mit Stammspieler Clauss auf Anhieb in der oberen Tabellenhälfte und wird als Aufsteiger Siebter. Bereits nach einem Jahr im Norden Frankreichs wird er mit internationalen Topklubs in Verbindung gebracht und gilt als Kandidat für die Equipe Tricolore.

Im Internet kursieren Videos seiner ersten Nominierung

Bis zu seiner ersten Nominierung dauert es aber rund ein Dreivierteljahr bis in den März 2022. Diesmal klingelt, anders als damals bei Arabis Kontaktaufnahme, aber nicht das Telefon: “Als mein Name bei der ersten Nominierung im Fernsehen genannt wurde, bin ich fast in Ohnmacht gefallen. Ich glaube, ich habe einen Monat gebraucht, es zu begreifen. Es fühlte sich fast übernatürlich an.” Online existieren Videos davon, gefilmt von seinen damaligen Teamkollegen beim RC Lens. Zu sehen ist ein Fernseher in der Kabine: Es läuft die Nominierung, zunächst liest Nationaltrainer Didier Deschamps die Namen der Keeper Hugo Lloris und Mike Maignan vor, nichts Ungewöhnliches also. Dann folgt “Jonathan Clauss” – und in der Kabine bricht Jubel aus. Der Ex-Bielefelder sitzt, umringt von seinen Namen singenden Mitspielern, in der Mitte und schlägt die Hände vor dem Gesicht zusammen. Die restlichen Nominierten bekommt niemand mehr mit. Egal, es muss sich um die üblichen Verdächtigen handeln. Anders als bei Clauss.

Mein Leben vom 18. Lebensjahr bis heute ist wie ein Jojo.

Der heute 31-jährige Jonathan Clauss über seine ungewöhnliche Karriere

Der feiert schon kurz darauf mit 29 Jahren als zweitältester Spieler überhaupt, wie auch ein gewisser Christopher Nkunku, sein Debüt in der französischen Nationalmannschaft, und wird beim 2:1-Sieg gegen die Elfenbeinküste für Bayern-Star Kingsley Coman eingewechselt. Beim 5:0 im zweiten Test gegen Südafrika steht er sogar in der ersten Elf. Rund zwei Jahre später ist der Elsässer noch immer Bestandteil der Equipe Tricolore. Nachdem er vor der Winter-WM in Katar im letzten Moment aus dem Kader gestrichen wird, winkt ihm nun in seiner ehemaligen sportlichen Heimat Deutschland die EM-Teilnahme. In drei der letzten vier Spiele der Franzosen spielte Clauss, der inzwischen seine zweite Saison bei Olympique Marseille absolviert, von Beginn an. Beim 14:0 gegen Gibraltar im November erzielte er auch sein erstes Länderspieltor.

Gut möglich also, dass der 31-Jährige auch am Samstag im Freundschaftsspiel gegen Deutschland wieder hinten rechts anfängt. Wahrscheinlich trifft er als direkter Gegenspieler dann auf Jamal Musiala. Das deutsche Supertalent, dessen Karriere bisher in etwa gegensätzlich zu der von Clauss verlief: “Mein Leben vom 18. Lebensjahr bis heute ist wie ein Jojo”, sagt der lachend: “Was ich seitdem erlebt habe, ist absolut verrückt.”

Amadeus Wolff

Mbappé: “Der Tag wird kommen”

Kylian Mbappé bereitet sich mit Frankreich für den anstehenden Test gegen Deutschland am Samstag (21 Uhr) vor. Am Freitag verriet er, was er von der DFB-Elf hält – und hielt sich weiterhin bedeckt im Hinblick auf seine persönliche Zukunft.

Sein Fokus liegt gerade auf dem Spiel gegen Deutschland: Kylian Mbappé (re.).

Sein Fokus liegt gerade auf dem Spiel gegen Deutschland: Kylian Mbappé (re.).

picture alliance / Sipa USA

Dass Kylian Mbappé Paris St. Germain am Saisonende verlassen wird, ist allseits bekannt – wohin es den französischen Superstar ziehen wird, noch immer nicht, wenngleich die Spatzen seit Wochen von Dächern pfeifen, dass ihn sein Weg nach Madrid zu Real führen wird. Aber: Bestätigt ist noch immer nichts und das bleibt zunächst auch so.

Vor dem Länderspiel gegen Deutschland gab sich Mbappé schmallippig. “Es tut mir leid, euch enttäuschen zu müssen”, antwortete der 25-Jährige bei der Pressekonferenz auf die Frage nach seinem künftigen Arbeitgeber und betonte: “Wenn es etwas zu verkünden gibt, werde ich es verkünden. Der Tag wird kommen.” Der Stürmer verriet aber auch, dass das Geheimnis über seinen zukünftigen Arbeitgeber “bis zum Start der EM” gelüftet sein wird.

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Der pfeilschnelle Angreifer meinte zudem, dass er sich derzeit mehr Gedanken darüber mache, ob er in seinem nächsten Spiel einen Hattrick erzielen werde, als über seine Zukunft. Ganz aktuell denkt er an das Duell mit der DFB-Elf, die für ihn “eine der besten Mannschaften der Welt ist, auch wenn die jüngeren Ergebnisse nicht die Besten waren. Uns erwartet ein schwerer Test.”

Mit PSG will er in der laufenden Saison maximalen Erfolg haben und mit der Nationalmannschaft ebenso – und die hat gleich zwei Highlights in diesem Sommer in petto. Die EM in Deutschland und die Olympischen Sommerspiele in Paris. Mbappé macht keinen Hehl daraus, dass er gerne an beiden Turnieren teilnehmen möchte. “Ich hatte schon immer die Ambition, bei den Olympischen Spielen anzutreten”, gab der 25-Jährige zu und betonte mit Blick auf die im Fall der Olympischen Spiele nicht vorhandene Abstellungspflicht für Vereine: “Das ist etwas, das ich nicht allein entscheiden kann. Die Entscheidung darüber liegt bei einer Person, mehr kann ich nicht sagen. Ich weiß nicht, ob man mich lassen wird.”

Wanner eröffnet und verletzt sich: Deutsche U 20 schlägt Frankreich 3:1

Hannes Wolf und die deutsche U 20 starteten am Freitag siegreich in den Lehrgang im spanischen Oliva Nova. Gegen Frankreich trug sich auch Paul Wanner in die Torschützenliste ein, schied kurz darauf aber verletzt aus.

Die deutsche U 20 durfte gegen Frankreich gleich dreimal jubeln.

Die deutsche U 20 durfte gegen Frankreich gleich dreimal jubeln.

Getty Images

Schwungvoll starteten Frankreich und Deutschland in die Partie an der spanischen Mittelmeerküste, an der die DFB-Auswahl direkt die erste gute Möglichkeit der Partie nutzte: Topp legte einen Oliveira-Ball für Wanner ab, der im Eins-gegen-eins cool blieb und per Heber zur Führung traf (12.). Ein sehenswerter Treffer, nach dem Wanner jedoch keine weiteren Highlights mehr folgen lassen konnte. Kurz nach seinem Treffer musste er verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Kemlein kam für ihn.

Rothe legt nach, Krätzig entscheidet

Während Deutschland sich von diesem kleinen Schock erholte, war die Equipe Tricolore um eine direkte Antwort bemüht. Kari verfehlte den Kasten jedoch knapp (17.), bevor Effekele nicht an Breunig vorbeikam (21.). Effizienter waren da die Schützlinge Hannes Wolfs, die durch Krätzig das 2:0 zunächst noch verpassten, mit der folgenden Ecke dann aber doch erfolgreich waren: Rothe stieg hoch und nickte ein (34.), Topp verpasste vor der Pause gar noch den dritten Treffer (39.).

Nach Wiederbeginn gestaltete sich das Geschehen etwas ruhiger – nicht zuletzt, da Krätzig in der 58. Minute auf Oliveira-Vorlage die Vorentscheidung verbuchte. Zwar gelang es Lebreton drei Zeigerumdrehungen später, auf 1:3 aus Sicht der Grande Nation zu verkürzen, mehr geschah am balearischen Meer jedoch nicht mehr.

Gelegenheit auf Wiedergutmachung gibt es für die Franzosen aber bereits am Montag. Dann treffen beide Teams um 15 Uhr erneut aufeinander.

Wanner eröffnet und verletzt sich: Deutsche U 20 schlägt Frankreich 3:1

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Die deutsche U 20 durfte gegen Frankreich gleich dreimal jubeln.

Die deutsche U 20 durfte gegen Frankreich gleich dreimal jubeln.

Getty Images

Schwungvoll starteten Frankreich und Deutschland in die Partie an der spanischen Mittelmeerküste, an der die DFB-Auswahl direkt die erste gute Möglichkeit der Partie nutzte: Topp legte einen Oliveira-Ball für Wanner ab, der im Eins-gegen-eins cool blieb und per Heber zur Führung traf (12.). Ein sehenswerter Treffer, nach dem Wanner jedoch keine weiteren Highlights mehr folgen lassen konnte. Kurz nach seinem Treffer musste er verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Kemlein kam für ihn.

Rothe legt nach, Krätzig entscheidet

Während Deutschland sich von diesem kleinen Schock erholte, war die Equipe Tricolore um eine direkte Antwort bemüht. Kari verfehlte den Kasten jedoch knapp (17.), bevor Effekele nicht an Breunig vorbeikam (21.). Effizienter waren da die Schützlinge Hannes Wolfs, die durch Krätzig das 2:0 zunächst noch verpassten, mit der folgenden Ecke dann aber doch erfolgreich waren: Rothe stieg hoch und nickte ein (34.), Topp verpasste vor der Pause gar noch den dritten Treffer (39.).

Nach Wiederbeginn gestaltete sich das Geschehen etwas ruhiger – nicht zuletzt, da Krätzig in der 58. Minute auf Oliveira-Vorlage die Vorentscheidung verbuchte. Zwar gelang es Lebreton drei Zeigerumdrehungen später, auf 1:3 aus Sicht der Grande Nation zu verkürzen, mehr geschah am balearischen Meer jedoch nicht mehr.

Gelegenheit auf Wiedergutmachung gibt es für die Franzosen aber bereits am Montag. Dann treffen beide Teams um 15 Uhr erneut aufeinander.

Adidas versus Nike: Der Status Quo im Weltfußball

Die deutsche Nationalmannschaft ohne drei Streifen auf dem Arm – was lange schier unvorstellbar schien, wird ab 2027 Wirklichkeit.

Argentinien gegen Brasilien, Adidas gegen Nike: Lionel Messi im Duell mit André.

Argentinien gegen Brasilien, Adidas gegen Nike: Lionel Messi im Duell mit André.

IMAGO/Action Plus

Der Sportartikelhersteller Nike hat seinen Rivalen Adidas ausgestochen, nach mehr als 70 Jahren endet die Partnerschaft zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und dem Traditionsunternehmen aus Herzogenaurach. Adidas verliert damit sein nationales Zugpferd, doch wie schaut es international aus? Ein Überblick über die Top 10 der FIFA-Weltrangliste – und über die großen Ausrüster-Deals im Vereinsfußball.

ADIDAS

Argentinien: Schon bei der Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland lief die Albiceleste mit Adidas-Trikots auf, nach einigen Ausrüsterwechseln statten die Herzogenauracher die Südamerikaner wieder seit 2001 aus. So reckten Lionel Messi und Co. in Katar den WM-Pokal im Adidas-Outfit in die Höhe.

Italien: Bei der WM 2006 und der EM 2021 stürmte die Squadra Azzurra in Puma-Jerseys zum Titel, doch nach 20 Jahren wechselte die italienische Auswahl die Seiten. Seit 2023 rüstet Adidas den viermaligen Weltmeister aus.

Belgien: Das deutsche Nachbarland setzt auf Adidas. Seit 2015 kleiden sich die Roten Teufel wieder in Franken ein – bereits zum dritten Mal. Schon von 1976 bis 1980 und 1984 bis 1990 war das der Fall.

Spanien: Die aktuelle Ehe mit der “Furia Roja” hält seit 1991 – mit Erfolg: Im Adidas-Trikot triumphierten die Spanier nicht nur bei den Europameisterschaften 2008 und 2012, sondern krönten sich 2010 auch erstmals zum Weltmeister.

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NIKE

Brasilien: Seit 1997 trägt der Rekordweltmeister Nike. Der aktuelle Vertrag läuft bis 2026.

Frankreich: Im Jahr 1972 löste Adidas die französische Marke Le Coq Sportif als Ausrüster ab. Bis 2010 dauerte die Partnerschaft, ehe Nike dazwischen grätschte. Noch bis mindestens 2026 decken die US-Amerikaner die Equipe Tricolore ein.

England: Seit 2013 setzen auch die Three Lions auf Nike. Adidas war noch nie Ausrüster der englischen Auswahl.

Niederlande: Bei ihrem einzigen Titel, dem EM-Triumph 1988 in Deutschland, jubelte Oranje in Adidas-Trikots. Über Lotto (1992 bis 1996) fanden die Niederländer dann 1997 den Weg zu Nike.

Portugal: Wie Brasilien wird die portugiesische Nationalmannschaft seit 1997 von Nike ausgestattet. Superstar Cristiano Ronaldo hat laut Medienberichten sogar einen lebenslangen Vertrag mit dem US-Unternehmen. Den größten Erfolg feierten Portugal, Ronaldo und Nike gemeinsam beim EM-Triumph 2016.

Kroatien: Im Jahr 2000 lief Kroatien das erste Mal mit Nike-Trikots auf – bis heute hat sich daran nichts geändert.

Real, Barca und Co.: Die großen Ausrüster-Deals im Vereins-Fußball

Real Madrid: Adidas, Vertrag von 2019 bis 2028, 120 Millionen Euro pro Jahr (1,1 Milliarden Euro insgesamt).

FC Barcelona: Nike, von 2018 bis 2028, 105 Millionen pro Jahr, (1,05 Milliarden insgesamt).

Manchester United: Adidas, neuer Vertrag ab 2025 bis 2035, 105 Millionen pro Jahr (1,05 Milliarden insgesamt).

FC Liverpool: Nike, von 2020 bis 2025, 2022 zu besseren Konditionen verlängert, 93 Millionen pro Jahr.

City Football Group (u.a. Manchester City): Puma, von 2019 bis 2029, 75 Millionen pro Jahr.

Bayern München: Adidas, von 2020 bis 2030, 60 Millionen pro Jahr.

Borussia Dortmund: Puma, von 2020 bis 2028, 30 Millionen pro Jahr.

Major League Soccer: Adidas, ab 2024 bis 2030, insgesamt 780 Millionen.

Adidas versus Nike: Der Status Quo im Weltfußball

Die deutsche Nationalmannschaft ohne drei Streifen auf dem Arm – was lange schier unvorstellbar schien, wird ab 2027 Wirklichkeit.

Argentinien gegen Brasilien, Adidas gegen Nike: Lionel Messi im Duell mit André.

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IMAGO/Action Plus

Der Sportartikelhersteller Nike hat seinen Rivalen Adidas ausgestochen, nach mehr als 70 Jahren endet die Partnerschaft zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und dem Traditionsunternehmen aus Herzogenaurach. Adidas verliert damit sein nationales Zugpferd, doch wie schaut es international aus? Ein Überblick über die Top 10 der FIFA-Weltrangliste – und über die großen Ausrüster-Deals im Vereinsfußball.

ADIDAS

Argentinien: Schon bei der Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland lief die Albiceleste mit Adidas-Trikots auf, nach einigen Ausrüsterwechseln statten die Herzogenauracher die Südamerikaner wieder seit 2001 aus. So reckten Lionel Messi und Co. in Katar den WM-Pokal im Adidas-Outfit in die Höhe.

Italien: Bei der WM 2006 und der EM 2021 stürmte die Squadra Azzurra in Puma-Jerseys zum Titel, doch nach 20 Jahren wechselte die italienische Auswahl die Seiten. Seit 2023 rüstet Adidas den viermaligen Weltmeister aus.

Belgien: Das deutsche Nachbarland setzt auf Adidas. Seit 2015 kleiden sich die Roten Teufel wieder in Franken ein – bereits zum dritten Mal. Schon von 1976 bis 1980 und 1984 bis 1990 war das der Fall.

Spanien: Die aktuelle Ehe mit der “Furia Roja” hält seit 1991 – mit Erfolg: Im Adidas-Trikot triumphierten die Spanier nicht nur bei den Europameisterschaften 2008 und 2012, sondern krönten sich 2010 auch erstmals zum Weltmeister.

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NIKE

Brasilien: Seit 1997 trägt der Rekordweltmeister Nike. Der aktuelle Vertrag läuft bis 2026.

Frankreich: Im Jahr 1972 löste Adidas die französische Marke Le Coq Sportif als Ausrüster ab. Bis 2010 dauerte die Partnerschaft, ehe Nike dazwischen grätschte. Noch bis mindestens 2026 decken die US-Amerikaner die Equipe Tricolore ein.

England: Seit 2013 setzen auch die Three Lions auf Nike. Adidas war noch nie Ausrüster der englischen Auswahl.

Niederlande: Bei ihrem einzigen Titel, dem EM-Triumph 1988 in Deutschland, jubelte Oranje in Adidas-Trikots. Über Lotto (1992 bis 1996) fanden die Niederländer dann 1997 den Weg zu Nike.

Portugal: Wie Brasilien wird die portugiesische Nationalmannschaft seit 1997 von Nike ausgestattet. Superstar Cristiano Ronaldo hat laut Medienberichten sogar einen lebenslangen Vertrag mit dem US-Unternehmen. Den größten Erfolg feierten Portugal, Ronaldo und Nike gemeinsam beim EM-Triumph 2016.

Kroatien: Im Jahr 2000 lief Kroatien das erste Mal mit Nike-Trikots auf – bis heute hat sich daran nichts geändert.

Real, Barca und Co.: Die großen Ausrüster-Deals im Vereins-Fußball

Real Madrid: Adidas, Vertrag von 2019 bis 2028, 120 Millionen Euro pro Jahr (1,1 Milliarden Euro insgesamt).

FC Barcelona: Nike, von 2018 bis 2028, 105 Millionen pro Jahr, (1,05 Milliarden insgesamt).

Manchester United: Adidas, neuer Vertrag ab 2025 bis 2035, 105 Millionen pro Jahr (1,05 Milliarden insgesamt).

FC Liverpool: Nike, von 2020 bis 2025, 2022 zu besseren Konditionen verlängert, 93 Millionen pro Jahr.

City Football Group (u.a. Manchester City): Puma, von 2019 bis 2029, 75 Millionen pro Jahr.

Bayern München: Adidas, von 2020 bis 2030, 60 Millionen pro Jahr.

Borussia Dortmund: Puma, von 2020 bis 2028, 30 Millionen pro Jahr.

Major League Soccer: Adidas, ab 2024 bis 2030, insgesamt 780 Millionen.

Lustige Verwechslung – Tchouameni klärt auf: “Haben über Upamecano und Dier geredet”

“Jude sprach über Dier und ich über Dayot” 21.03.2024

Lustige Verwechslung – Tchouameni klärt auf: “Haben über Upamecano und Dier geredet”

1:01Aurelien Tchouameni und Jude Bellingham diskutierten in einem viralen Video vermeintlich über Erling Haaland und Kylian Mbappé. Der Franzose klärt auf, dass es dabei aber um Dayot Upamecano und Eric Dier ging.

Gastgeber Frankreich im Losglück – Knifflige Aufgabe für Argentinien

Auch das Männer-Turnier in Paris wurde ausgelost. Von den Favoriten können sich Frankreich und Spanien nicht wirklich beklagen, eine kniffligere Aufgabe erwischte indes Argentinien.

Auch er fiebert

Auch er fiebert” den olympischen “Heimspielen” entgegen: Thierry Henry.

IMAGO/PanoramiC

Sich für das olympische Fußballturnier zu qualifizieren ist keineswegs leicht – das wissen die deutschen Männer zu Genüge, immerhin glänzt Deutschland 2024 durch Abwesenheit. Europäische Vertreter sind neben Gastgeber Frankreich die Ukraine, Israel und Spanien – die drei Mannschaften hatten sich über die U-21-Europameisterschaft 2023 für das Turnier qualifiziert.

Frankreich und die Mbappé-Frage

Großer Favorit sind die Franzosen, die nach ihrem Vorrunden-Aus in Tokio etwas gutmachen wollen. Trainer Thierry Henry weiß dabei noch immer nicht, auf wen er sich bei der Jagd nach Gold wird verlassen können. Superstar Kylian Mbappé würde gerne mitmachen. Ob das klappt wird sich erst noch zeigen, zumal der Angreifer im Sommer zu einem neuen Klub wechseln wird.

Bereits jetzt scheint klar, dass Henry nicht auf Spieler von Real Madrid wird bauen können, da die Königlichen bereits bestätigt haben, dass sie ihre Spieler in diesem Sommer nur für ein Nationalmannschafts-Turnier abstellen werden. Eduardo Camavinga (21) und Aurelien Tchouameni (24) müssten sich also entscheiden: entweder EM in Deutschland oder Olympische Spiele in Frankreich. Sollte es zum kolportieren Wechsel von Mbappé nach Madrid kommen, würde das für den Noch-PSG-Angreifer auch gelten. Henry kündigte aber bereits an, den Dialog suchen und nichts unversucht lassen zu wollen, um seinen Spielern die Olympia-Teilnahme zu ermöglichen.

Zumindest wissen die Franzosen nun, gegen wen es in der Vorrunde gehen wird – und sie hatten Losglück: Zum Auftakt geht’s gegen die USA, dann warten noch Neuseeland und der Sieger des Ausscheidungsspiels zwischen Guinea (Viertplatzierter der U-23-Afrikameisterschaft 2023) und dem Vierten der bevorstehenden U-23-Asienmeisterschaft, die erst am 3. Mai endet. Die besten drei Teams des Turniers werden ebenfalls in Paris dabei sein.

Klappt Mascheranos Kunststück?

Titelverteidiger Brasilien ist nicht dabei, dafür aber Erzrivale Argentinien, das bei seiner zehnten Olympia-Teilnahme (!) zweifelsohne ebenfalls zu den Goldfavoriten gehören wird. Trainer Javier Mascherano will dabei ein ganz besonderes Kunststück schaffen: Bei den Goldmedaillen 2004 und 2008 stand er als Spieler jeweils in der Startelf, nun will er auch noch als Trainer Gold holen. Das Los bescherte der “Albiceleste” in Marokko, der Ukraine und einem Asien-Vertreter aber keine besonders leichte Aufgabe.

Spanien findet sich indes in einer Gruppe mit Ägypten, der Dominikanischen Republik und einem weiteren Asien-Vertreter wieder. Zu guter Letzt wird das Turnier vom letzten Asien-Vertreter, Israel, Paraguay und Mali vervollständigt.

Australien zum Auftakt: DFB-Frauen erwischen schwere Gruppe

Die ganz harte Gruppe ist es nicht geworden, leicht wird die Aufgabe für die deutschen Frauen bei den Olympischen Spielen in Paris aber keineswegs.

Sie agierte als Losfee: Stephanie Labbé.

Sie agierte als Losfee: Stephanie Labbé.

AFP via Getty Images

Das große Highlight des Frauen-Fußballs sind in diesem Jahr zweifellos die Olympischen Sommerspiele in Paris – und das deutsche Team reist mit großen Ambitionen in die Stadt der Liebe. Noch vor der Auslosung in Saint-Denis war klar, dass Deutschland in der Gruppenphase auf Gold-Favorit USA treffen würde.

Der Grund dafür war simpel: Weil sich mit Frankreich und Spanien neben den USA zwei weitere europäische Mannschaften in Topf 1 befunden hatten und keine zwei Teams aus demselben Verband in der Vorrunde aufeinandertreffen sollen, war klar, dass die DFB-Elf es mit den USA zu tun bekommen wird.

“Die USA gehören immer noch zu den besten Mannschaften der Welt und ich finde es cool, wenn man sich bei einem Turnier auf dieser Ebene messen kann”, sagte Giulia Gwinn im kicker-Interview und forderte: “Es sollte unser Ziel sein, solche Mannschaften auch schlagen zu können.”

Zum Start gegen die “Matildas”

Spannender war es da schon im Hinblick auf die anderen beiden Gegner. Groß war die Chance auf eine Hammergruppe, da aus Topf 3 Brasilien und Kolumbien, das das deutsche Vorrunden-Aus bei der WM im vergangenen Sommer eingeleitet hatte, drohten. Die DFB-Auswahl ging beiden Teams aus dem Weg, da das Los Australien wollte. Die “Matildas” sind in der Weltrangliste auf Position 12 gelistet, liegen damit knapp hinter  Kanada (9.) und Brasilien (10.) – Deutschland ist Fünfter, die USA Vierter.

Als Losfeen agierten die ehemalige kanadische Nationaltorhüterin Stephanie Labbé, die in Tokio mit den “Ahornblättern” Gold gewonnen hatte, sowie Didier Drogba, der einst beim FC Chelsea zu Weltruhm gekommen war. Deutschland landete gemeinsam mit den USA in Gruppe B, geht den Amerikanerinnen zum Auftakt aber aus dem Weg, weil man auf Platz drei der Staffel gelost wurde. Zum Start geht es gegen Australien, was Hrubesch mit einem Lächeln quittierte.

Vervollständigt wird die deutsche Gruppe mit Sambia oder Marokko – beide Mannschaften spielen noch im Rahmen der Afrika-Qualifikation um ein Ticket.

Paris im Blick: Bundestrainer Horst Hrubesch und Giulia Gwinn (re.).

Paris im Blick: Bundestrainer Horst Hrubesch und Giulia Gwinn (re.).
IMAGO/Schüler

Gibt’s Edelmetall bei Hrubeschs Abschied?

Für Horst Hrubesch wird es das letzte Turnier als Bundestrainer sein, nach den Olympischen Spielen übernimmt Christian Wück die DFB-Auswahl. Hrubesch, der 2016 in Rio mit der Männer-Auswahl Silber (4:5 i. E. gegen Brasilien) gewonnen hatte, dürfte sich sicher nur allzu gerne mit einer Medaille verabschieden wollen – am liebsten natürlich mit Gold, das die deutschen Frauen letztmals 2016 holten (2:1 gegen Schweden); damals war es das Abschiedsturnier von Silvia Neid als Bundestrainerin.

Das Olympische Fußballturnier der Frauen findet vom 25. Juli bis zum 10. August statt. Insgesamt streiten zwölf Teams um die Medaillen. Die jeweils zwei besten Teams der drei Vierergruppen qualifizieren sich sicher für das Viertelfinale, das darüber hinaus von den zwei besten Gruppendritten vervollständigt wird.