Freund traut Nagelsmann “sehr, sehr viel” zu

“In den nächsten Wochen” will der FC Bayern einen neuen Trainer gefunden haben – auch über Julian Nagelsmann wird diskutiert. Sportdirektor Christoph Freund gab am Samstag ein kleines Update.

Kehrt er nach der EM zum FC Bayern zurück? Julian Nagelsmann.

Kehrt er nach der EM zum FC Bayern zurück? Julian Nagelsmann.

IMAGO/osnapix

Die Verantwortlichen des FC Bayern geben sich alle Mühe, sich bei der laufenden Suche nach einem Trainer für die kommende Saison nicht in die Karten schauen zu lassen. Auch Sportdirektor Christoph Freund wollte vor dem Anpfiff des Auswärtsspiels beim 1. FC Heidenheim an diesem Samstag eigentlich keinen der kursierenden Namen kommentieren – ließ aber dann doch durchblicken, dass er Julian Nagelsmann eine zweite Chance in München zutrauen würde.

Auf eine entsprechende Frage antwortete Freund bei Sky: “Julian traue ich sehr, sehr viel zu, aber es gibt auch andere Trainer, denen ich das zutraue.” Wie es für den amtierenden Bundestrainer nach der Heim-EM weitergeht, ist noch offen, nach kicker-Informationen wird die Personalie Nagelsmann an der Säbener Straße heiß diskutiert. Sportvorstand Max Eberl und Ehrenpräsident Uli Hoeneß sind einer Rückholaktion nicht abgeneigt, sie findet aber nicht überall beim FC Bayern Anklang. Mit Ralf Rangnick und Roberto de Zerbi stehen weitere Trainer im Fokus.

“Julian war ja schon da, das ist eine spezielle Situation”, weiß Freund, der ein halbes Jahr nach Nagelsmanns Freistellung zum FC Bayern stieß. “Jeder weiß um seine Stärken. Aber es gilt den Richtigen zu finden, bei dem wir das beste Gesamtgefühl haben.” Zwar sei er mit Eberl “für die sportliche Ausrichtung zuständig”, trotzdem müssten alle “in einem Boot” sitzen. “Es gibt einige Aspekte zu diskutieren, da ist es auch wichtig, dass wir uns diese Zeit nehmen.”

“Es ist eine große Ehre, den FC Bayern zu trainieren”

Doch wie lange? “Das Wichtigste ist, das Richtige zu machen, nicht das Schnellste”, sagte Freund zum Zeitplan. “Wir werden uns nicht ewig Zeit lassen und in den nächsten Wochen eine Entscheidung treffen.”

Diese soll schließlich sitzen. Seit Pep Guardiola (2013 bis 2016) schaffte es kein Bayern-Trainer mehr, mindestens zwei Jahre im Amt zu bleiben. “Es ist unser großes Ziel, dass wir einen Trainer finden, mit dem wir länger zusammenarbeiten als in den letzten Jahren”, betonte Freund, der nicht glaubt, dass der Klub mit der durchwachsenen Saison an Attraktivität verloren hat: “Bayern München ist ein Riesenverein mit großer Anziehungskraft. Es ist eine große Ehre, den FC Bayern zu trainieren.”

Nach dem Trikot-Wirbel: DFB-Frauen präsentieren neues Design

Erst wurde die pinke Trikotfarbe des DFB kritisiert, dann ging es um das diskussionswürdige Design der Nummer 4 auf den Leibchen der Nationalelf. Nur Tage später präsentierten die Frauen schon ein neues Trikot.

Im neuen Design unterwegs: Bibiane Schulze Solano durfte das neue Trikot mit der

Im neuen Design unterwegs: Bibiane Schulze Solano durfte das neue Trikot mit der “4”erstmalig vorstellen.

IMAGO/foto2press

Das ging schnell. Nur wenige Tage nach der Kritik am Design der Nummer 4 auf den Trikots der Nationalmannschaft präsentierte der DFB schon ein neu gestaltetes Oberteil. Beim 3:2-Sieg der DFB-Frauen in Österreich, präsentierte die zur Halbzeit eingewechselte Nationalspielerin Bibiane Schulze Solano am Freitagabend das Trikot mit der neu gestalteten Nummer.

“Wir sind sehr froh, dass es noch geklappt hat, auch die FIFA hat es schon freigegeben”, hieß es vom DFB am Samstag mit Blick auf den Weltverband dazu. Der DFB hatte am vorigen Montag eine Änderung in Zusammenarbeit mit seinem Partner “11teamsports” angekündigt. Die Arbeiten hätten angesichts der knappen Zeit bis zum EM-Qualifikationsspiel des Frauen-Nationalteams bereits am Dienstag begonnen, hieß es nun.

So sah das Trikot von Jonathan Tah noch vor wenigen tagen aus.

So sah das Trikot von Jonathan Tah noch vor wenigen tagen aus.
IMAGO/Laci Perenyi

Am vorigen Wochenende hagelte es Kritik an Sportartikelhersteller Adidas und dem DFB woraufhin der Verkauf der Trikots mit der Nummer 44 eingestellt wurde. Die Nummer 4, bei den Herren von Jonathan Tah getragen, hatte im neuen Design an eine SS-Rune erinnert – die 44 trägt zwar kein DFB-Star, sie konnte aber als personalisiertes Trikot bestellt werden.

“Wir nehmen die Hinweise sehr ernst und möchten keine Plattform für Diskussionen bieten”, begründete der DFB seine Entscheidung und hatte das neue Design angekündigt. Im Shop des DFB und bei Hersteller Adidas sind die neuen Leibchen bereits zu bestellen.

Nagelsmann zu Bayern? Korkut: “Sie hatten Erfolg mit erfahrenen Trainern”

Was geht, Bundesliga? – mit Tayfun Korkut 04.04.2024

Nagelsmann zu Bayern? Korkut: “Sie hatten Erfolg mit erfahrenen Trainern”

2:41Nachdem der Verbleib von Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen feststeht, gilt Bundestrainer Julian Nagelsmann als heißer Nachfolgekandidat beim Rekordmeister auf Thomas Tuchel. Ex-Bundesliga-Coach Tayfun Korkut erklärt, wie er auf die Trainersuche bei den Bayern blickt.

“Er hat viele Anfragen”: Völler will begehrten Nagelsmann halten

Wie geht es weiter mit Bundestrainer Julian Nagelsmann? Der DFB hat einen klaren Wunsch, den Sportdirektor Rudi Völler am Mittwoch noch einmal untermauert hat.

Würde Julian Nagelsmann gerne als Bundestrainer über die EM im Sommer hinaus behalten: Rudi Völler.

Würde Julian Nagelsmann gerne als Bundestrainer über die EM im Sommer hinaus behalten: Rudi Völler.

IMAGO/eu-images

Julian Nagelsmann hat beim DFB noch einen Vertrag bis nach der EM, alles andere ist bisher offen. Der Coach wird aktuell unter anderem als Nachfolger von Thomas Tuchel und damit zugleich als Rückkehrer beim FC Bayern diskutiert.

“Er hat viele Anfragen”, weiß Rudi Völler um das große Interesse am aktuellen Bundestrainer. Vor dem Pokal-Halbfinale von Bayer Leverkusen gegen Fortuna Düsseldorf machte der DFB-Sportdirektor bei Sky aber klar, dass der DFB gerne mit dem erst 36-jährigen Coach weitermachen würde. “Das wäre unser großer Wunsch”, so der 63-Jährige.

Völler & Co. setzen dabei unter anderem auf den Faktor Nationalmannschaft. Diese “zu trainieren, ist etwas Besonderes”, sagte der Funktionär. “Es ist die wichtigste Mannschaft in Deutschland, das hat man bei den beiden Länderspielen gemerkt, als diese Euphorie entstanden ist. Ich glaube, das gefällt ihm.” All das müsse aber aus Völlers Sicht “in Ruhe” besprochen werden. “Er kennt die Signale, dass wir gerne mit ihm weitermachen wollen.”

Bereits vor den Länderspielen im März hatte der DFB klargemacht, mit Nagelsmann weitermachen zu wollen. Die Siege in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) haben nun auch eine Euphorie entfacht und zeigen, dass der Nationaltrainer mit seinem Team auf dem richtigen Weg ist.

Was macht Völler? “Es gefällt mir im Moment”

Auch die Zukunft von Völler ist noch offen. Zunächst war geplant, dass er bis nach der EM bleibt. Längst gibt es aber den Gedanken, dass mit Funktionär darüber hinaus verlängert werden soll. Völler gab darauf einen kleinen Hinweis: “Es gefällt mir im Moment, warten wir mal ab.”

Weiter geht es für die deutsche Nationalmannschaft Anfang Juni mit den Testspielen gegen die Ukraine (3. Juni) und Griechenland (7. Juni). Die Europameisterschaft, bei der das DFB-Team in Gruppe A ist, startet dann am 14. Juni (21 Uhr) mit dem Spiel gegen Schottland.

Rangnick, Nagelsmann, de Zerbi – diese Namen werden jetzt diskutiert

Die Niederlage gegen Borussia Dortmund interessiert in München kaum noch jemanden, wenngleich sie schmerzt und das Selbstverständnis des Rekordmeisters kränkt. Priorität aber hat derzeit ein anderes Thema: die Trainersuche. Insbesondere nach der Entscheidung von Xabi Alonso, weiterhin Trainer von Bayer Leverkusen zu bleiben. Womit sich Plan A der FCB-Bosse erledigt hat.

Zwei der vielen Kandidaten beim FC Bayern München: Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann (re.), der aktuelle Bundestrainer und mögliche Rückkeher auf die Bank.

Zwei der vielen Kandidaten beim FC Bayern München: Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann (re.), der aktuelle Bundestrainer und mögliche Rückkeher auf die Bank.

IMAGO/MIS

Ein Kandidat für die Thomas-Tuchel-Nachfolge im Sommer beim FC Bayern, wie der kicker bereits vergangene Woche berichtet hat, ist Ralf Rangnick (65). Der aktuelle Nationaltrainer Österreichs gefällt der Münchner Führungsetage. Weil er Erfolge, wenngleich nur den DFB-Pokal 2011 als Titel, nachweisen kann; weil er Deutsch spricht; und weil er als Trainer den eingeleiteten Umbruch sicherlich kompromisslos, aber im Sinne des Vereins durchziehen würde.

Roberto de Zerbi (44) von Brighton & Hove Albion – zuletzt auch vom als Liverpool-Coach scheidenden Jürgen Klopp in den höchsten Tönen gelobt – wird ebenfalls genau beobachtet, der Kontakt zu ihm ist hergestellt worden. Er gilt als “sehr spannender Trainer”, wie es in der Klubspitze heißt, allerdings gibt es Zweifel aufgrund der sprachlichen Barriere.

Wie auch bei Zinedine Zidane (51), der generell kein großes Thema ist an der Säbener Straße, und bei Unai Emery (52). Letzterer hatte die Münchner 2022 mit Villarreal aus dem Viertelfinale der Champions League gekegelt; sein Wirken bei Arsenal, Sevilla oder auch jetzt Aston Villa wurde längst registriert und sein Name diskutiert. Genauso wie eine potenzielle Rückholaktion von Hansi Flick (59), der sich ein erneutes Engagement beim FC Bayern grundsätzlich vorstellen könnte, aber nicht zu den Top-Kandidaten zählt.

Zu diesen, so heißt es im Führungskreis, gehört nun Bundestrainer Julian Nagelsmann (36), der sich das 0:2 zwischen Bayern und Dortmund, für so manchen Branchen-Insider unerklärlich, hatte entgehen lassen. Sportvorstand Max Eberl und Ehrenpräsident Uli Hoeneß sind von dieser Idee nicht abgeneigt, sie findet aber nicht überall Anklang beim FC Bayern. Schließlich gab es zahlreiche Gründe für sein Scheitern – insbesondere neben dem Platz. Ob er tatsächlich aus seinen Fehlern gelernt hat, lautet eine der Fragen, die sich Verantwortliche und auch einige Spieler stellen – darunter Nationalspieler, die ihn zuletzt beim DFB erlebt hatten.

Außenseiterchancen für ten Hag

Der Name Nagelsmann jedenfalls wird an der Geschäftsstelle heiß diskutiert, die Meinungen über ihn gehen dabei weit auseinander. Gewiss wäre es eine spektakuläre Aktion, jedoch geprägt von wenig Inspiration und Überzeugung. Zumal die Probleme von damals ausgeblendet werden. Das wiederum hieße nicht mehr und nicht weniger, als dass die Trainersuche auf dem Prinzip Hoffnung beruhen würde.

Weitere potenzielle Tuchel-Nachfolger wie José Mourinho (61), Antonio Conte (54) und Massimiliano Allegri (56) wurden schnell aussortiert. Lediglich Eric ten Hag (54), dem aktuellen Trainer von Manchester United, werden noch Außenseiterchancen zugestanden. Weil er den FC Bayern kennt, die zweite Mannschaft von 2013 bis 2015 gecoacht und zudem bei Ajax Amsterdam mit klasse Fußball überzeugt hatte.

Georg Holzner

DFB-Formcheck: Raum bedrängt Mittelstädt – Hummels lässt nicht locker

Noch 73 Tage bis zum EM-Auftakt der DFB-Elf. Der kicker wertet die Leistungen der 44 EM-Kandidaten im Monat März aus.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

Nicht-berücksichtige EM-Kandidaten und ein neuer Platzhirsch: Robert Andrich (li.), Mats Hummels (Mi.) und David Raum.

imago images/Grafik: kicker

Die heiße Phase vor der Heim-EM 2024 ist angebrochen. Der kicker hat eine Liste von 44 Profis zusammengestellt, die für Bundestrainer Julian Nagelsmann in Frage kommen dürften.

Unmittelbar vor den Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) hatte der kicker die EM-Kandidaten einem Formcheck der bisherigen Jahresleistung unterzogen. Nun wird die Performance im Monat März inklusive den beiden jüngsten DFB-Spielen sowie den am letzten März-Wochenende stattfindenden Liga-Spieltagen unter die Lupe genommen.

Aufgeteilt nach den sieben taktischen Positionen der kicker-Rangliste checkt der kicker Monat für Monat seit Jahresbeginn die jeweils aktuelle Form der EM-Kandidaten. Grün signalisiert “voll in EM-Form”, Rot steht für “aktuell nicht in EM-Form” (möglicherweise auch aus Verletzungsgründen) und Gelb bedeutet “EM-Kandidat, darf aber nicht nachlassen”.

Ter Stegens Bilanz beeindruckt trotz einiger Wackler

Nach der verletzungsbedingten Absage von Manuel Neuer stand Marc-André ter Stegen bei beiden Länderspielen im März im Tor und hielt gegen Frankreich seinen Kasten sauber, gegen die Niederländer hatte er er paar kleinere Wackler. Insgesamt kassierte er im März mit Verein und Nationalelf in sieben Spielen lediglich zwei Gegentore, in fünf Partien spielte er zu Null. In der Liga blieb er sogar den kompletten Monat unbezwungen, musste dort zuletzt am 17. Februar hinter sich greifen.

Rüdiger und Tah spielen sich ein – Hummels setzt ein Zeichen

Während Antonio Rüdiger und Jonathan Tah im DFB-Trikot 180 Minuten Seite an Seite verteidigten, konnte bzw. musste ein Dortmunder Trio im Verein trainieren. Ein Ausrufezeichen nach der Länderspielpause setzten nun Nico Schlotterbeck und Mats Hummels, die in München ein Bollwerk bildeten. An Schlotterbeck (Note 1,5) und Hummels (Note 1) prallte in der Allianz-Arena fast alles ab, der 35-jährige Routinier wurde vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt, erst zum dritten Mal in seiner Bundesliga-Karriere (zuvor am 6. Spieltag 2020/21 und am 24. Spieltag 2010/11).

Mittelstädt brilliert, doch Raum sitzt ihm im Nacken

In den beiden März-Länderspielen hieß das Außenverteidiger-Duo jeweils Kimmich/Mittelstädt. Der Stuttgarter Mittelstädt debütierte gegen die Franzosen und stand auch gegen die Niederlande im Fokus. Zunächst spielte er einen Fehlpass, der zum 0:1 führte. Sieben Minuten später hatte er selbst per Distanzschuss den Ausgleich besorgt. Ihm dicht im Nacken sitzt David Raum, der eine starke Form im Verein hat. Drei Scorerpunkte und drei Berufungen in die Elf des Tages im März belegen dies.

Chef Kroos – Andrich nimmt den Schwung mit

Das Comeback von Toni Kroos war das Thema der März-Länderspiele, er war sofort der Chef auf dem Platz und in beiden Partien notenbester DFB-Akteur. Neben dem nun 108-maligen Nationalspieler etablierte sich Robert Andrich als Partner auf der Doppelsechs. In der Liga kam er zwar im März zweimal nur von der Bank, war aber bei Bayer maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen weiter unbesiegt blieb. Im Europa-League-Spiel bei Qarabag Agdam bereitete er in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich vor, in der Liga erzielte der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende sogar selbst.

Musiala toppt Wirtz – und Brandt hält mit

Die Zauberer Wirtz und Musiala halten ihre Topform der vergangenen Wochen und zeigten auch gegen die Top-Nationen Frankreich und Niederlande überzeugende Leistungen. Wirtz traf im März viermal, damit kann unter allen im Formcheck untersuchten Spielern sonst nur Musiala mithalten. Der Bayern-Spieler ist auch bei den Assists die Nummer 1. Fünf Torvorlagen hat im März sonst nur noch Dortmunds Julian Brandt vorzuweisen, der bei den vergangenen Länderspielen nicht berücksichtigt wurde.

Adeyemi meldet sich zurück

Dreimal stand Karim Adeyemi im Monat März in der Dortmunder Startelf, dreimal trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei den beiden 2:0-Siegen in Berlin und München erzielte er das jeweilige 1:0, beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt sorgte er nach Rückstand für den wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Damit schoss der BVB-Flügelspieler im März genauso viele Tore wie die drei anderen Kandidaten zusammen: Gnabry kommt auf zwei, Führich auf eines, Sané blieb torlos, sammelte aber immerhin einen Assist.

Undav beflügelt – Füllkrug trifft immerhin beim DFB

Im Verein blieb Niclas Füllkrug seit dem 17. Februar torlos. Für Deutschland sorgte er mit seinem Schultertor gegen die Niederlande für Euphorie und sicherte als Einwechselspieler den Sieg gegen Oranje. Sein Debüt für den DFB gab Stuttgarts Deniz Undav, der den Schwung der Nominierung mitnahm und in den beiden Ligaspielen nach Bekanntgabe des Länderspielkaders jeweils zwei Scorerpunkte einfuhr.

Christoph Huber

Wirbel um Trikotnummern: DFB kündigt “alternatives Design” an

Nach massiver Kritik am Design der Rückennummern auf den neuen Nationalmannschafts-Trikots hat der DFB Stellung bezogen – und Nachbesserung angekündigt. Im Onlineshop kann die Nummer 44 bereits nicht mehr bestellt werden.

Die 4 im Fokus: Jonathan Tah beim Länderspiel gegen die Niederlande.

Die 4 im Fokus: Jonathan Tah beim Länderspiel gegen die Niederlande.

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Auf dem Weg zur Heim-Europameisterschaft hat die deutsche Nationalmannschaft mit überzeugenden Siegen gegen Vize-Weltmeister Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) Euphorie entfacht. Deutlich mehr Diskussionsbedarf gaben da schon die neuen Trikots der DFB-Auswahl. Speziell am neuen Auswärtstrikot des Weltmeisters von 2014 schieden sich wegen der auffälligen Farbgebung die Geister.

Nun aber bekam die Kritik am neuen Trikot eine andere Stoßrichtung. Viele Fans stören sich an den Trikotnummern – im speziellen an der Rückennummer 4, die im DFB-Dress aktuell Jonathan Tah gehört. “Nach Hinweisen aus der Community zum Trikotdesign: Der DFB prüft die Nummern 0-9 und reicht anschließend die Nummern 1-26 bei der UEFA zur Prüfung ein. Keine der beteiligten Parteien hat im Entstehungsprozess des Trikotdesigns eine Nähe zu einer NS-Symbolik gesehen”, stellte der DFB in einem Statement am Ostermontag klar.

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Münchens Niederschlag, Dortmunds Statement: Was folgt auf den Klassiker?


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Die 4 von Tah hatte im neuen Design an eine SS-Rune erinnert – die 44 trägt zwar kein DFB-Star, sie konnte aber als personalisiertes Trikot bestellt werden. Hersteller Adidas hatte nach der aufgekommenen Kritik im Internet angekündigt, eine Sperrung der Nummer 44 in seinen Onlineshops veranlassen zu wollen. Schon am Montagabend konnte die 44 nicht mehr als Wunschnummer angegeben werden.

DFB-Stellungnahme: “Wir möchten keine Plattform für Diskussionen bieten”

“Wir nehmen die Hinweise sehr ernst und möchten keine Plattform für Diskussionen bieten”, teilte der DFB mit und kündigte an: “Gemeinsam mit unserem Partner 11teamsports werden wir ein alternatives Design der Nummer 4 entwickeln und mit der UEFA abstimmen.”

Die nächsten beiden Länderspiele bestreitet die deutsche Nationalmannschaft am 3. Juni gegen die Ukraine und am 7. Juni gegen Griechenland – es sind bereits die letzten beiden vor EM-Start.

DFB-Debatten um BVB-Profis? “Das hat den ein oder anderen etwas mehr gekitzelt”

Hummels zwischen BVB-Startelf, Nationalmannschaft und Karriereende 01.04.2024

DFB-Debatten um BVB-Profis? “Das hat den ein oder anderen etwas mehr gekitzelt”

3:07Nur Niclas Füllkrug wurde für den letzten DFB-Lehrgang nominiert, das hat beim BVB manche Spieler zusätzlich angestachelt. Gegen die Bayern zeigten dir Dortmunder eine entsprechende Reaktion – so auch Mats Hummels, wie kicker-Reporter Matthias Dersch analysiert. Bei Hummels stellt sich auch die Frage nach seiner Zukunft.

Gosens zur Nicht-Nominierung: “Ein bisschen überrascht”

Julian Nagelsmann hatte den Kader der Nationalmannschaft zuletzt radikal umgebaut. Ein prominentes Opfer war Robin Gosens, der nicht wirklich mit seiner Nicht-Nominierung gerechnet hatte.

Hat mit Union Berlin schwere Monate hinter sich: Robin Gosens.

Hat mit Union Berlin schwere Monate hinter sich: Robin Gosens.

IMAGO/Beautiful Sports

Dass er für die Länderspiele in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) nicht von Bundestrainer Julian Nagelsmann berücksichtigt worden war, habe ihn “schon ein bisschen überrascht”, gab der 29-Jährige im Aktuellen Sportstudio zu und verwies auf seine Nominierung im vergangenen Oktober. Zudem wäre er auch im November dabei gewesen, dort habe er aber aus persönlichen Gründen abgesagt. Gosens, der mittlerweile 20 Länderspiele hat, war nochmals Vater geworden.

“Ich fühle mich nicht meilenweit von der Nationalmannschaft entfernt”

Deshalb sei er auch der Meinung gewesen, “dass man Teil der Nationalmannschaft ist”, sagte Gosens und verwies auch auf seine Performance bei Union: “Ich glaube auch, dass meine Leistungen gepasst haben.” Der linke Außenverteidiger gehört bei den Berlinern, die eine schwierige Saison spielen, noch zu den besten Spielern und ist mit seinen sechs Treffern obendrein bester Torschütze im Team.

“Solange die Tür nicht zu ist, kann man noch durchgehen”, gibt sich der 29-Jährige kämpferisch für den Endspurt. Die Nicht-Nominierung habe er abgehakt, “es gibt noch einige Spiele, wo ich viel beweisen kann. Und das werde ich machen. Ich fühle mich nicht meilenweit von der Nationalmannschaft entfernt.”

Nagelsmann: “Es ist schwerer, wenn du nicht dabei bist”

Julian Nagelsmann hält die Türe im Gespräch mit dem ZDF jedenfalls noch offen. “Ich habe mit ihm gesprochen, dass der Zug nicht abgefahren ist”, so der Bundestrainer, schränkt aber auch ein: “Es ist schwerer, wenn du nicht dabei bist.”

Nach den erfolgreichen Spielen weiß sich Nagelsmann in seinem Kurs schließlich bestätigt und hat angekündigt, dass der EM-Kader der jüngsten Auswahl gleichen wird und nicht mehr viele Veränderungen zu erwarten sind. In Bezug auf Gosens unterstrich Nagelsmann, dass Stuttgarts Maximilian Mittelstädt seine Sache auf der rechten Seite eben auch “sehr, sehr gut gemacht” hat. Daneben war noch Leipzigs David Raum für die linke Seite im Kader.

Gosens sei “ein Spieler mit großem Charakter und Herzen”, lobte der DFB-Coach noch, “ein Spieler, der für den Klub und das Land immer alles gibt. Da ist weiter die Türe offen.” Auch wenn es womöglich nur noch einen Spalt weit ist.

DFB bat um Platzbewässerung: Stadion-Betreiber wehrt sich gegen Kritik

Rund um das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande am Dienstagabend kam Kritik am Frankfurter Rasen auf, Bundestrainer Julian Nagelsmann nannte ihn gar “eine Katastrophe”. Nun wehrt sich mit Patrik Meyer der Geschäftsführer der Eintracht Frankfurt Stadion GmbH.

Immer wieder am Straucheln: Jamal Musiala rutschte gegen die Niederlande häufig aus.

Immer wieder am Straucheln: Jamal Musiala rutschte gegen die Niederlande häufig aus.

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Die Kritik von Julian Nagelsmann am Geläuf im Deutsche-Bank-Park in Frankfurt war unmissverständlich. “Leider ist der Platz eine Katastrophe, wirklich eine Katastrophe”, haderte der Bundestrainer offen bei RTL. “Da gab es viele Situationen im letzten Drittel, als wir weggerutscht sind.”

Augenscheinlich wurde das speziell im Fall von Jamal Musiala, “der mit seinen Haken leider in dem Fall keinen guten Stand hatte”, wie Nagelsmann anbrachte. Auch in den sozialen Medien wurde nach dem 2:1 gegen die Niederlande heftiger diskutiert.

Doch war die Kritik der Nationalmannschaft auch berechtigt? Mit Patrik Meyer setzt sich der Geschäftsführer der Eintracht Frankfurt Stadion GmbH nun zur Wehr. “Der DFB hatte um Platzbewässerung vor dem Spiel gebeten, obwohl unsere Greenkeeper davon eher abgeraten haben”, erklärt Meyer bei ran und fügt hinzu: “Der Platz wurde kurz vor dem Spiel noch rund 15 Minuten bewässert, was insbesondere das Ausrutschen im Bereich der Strafräume erklärt.”

Allerdings erging es nicht allen Profis wie Musiala in Frankfurt. “Auch andere Medienvertreter haben bereits festgestellt, dass bestimmte Spieler mehr gerutscht sind und andere dafür gar nicht, was bedeutet, dass die gewählten Schuhe eine weitere Ursache sein können”, stellt Meyer klar.

NFL-Partien als möglicher Ursprung des Problems

Die Arbeit am Stadionrasen erschwerten offenbar die beiden NFL-Partien im November 2023. Bei den Football-Duellen seien die Hybridrasen arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein Rasentausch wurde unumgänglich, anschließend stand der Naturrasen wochenlang unter Wasser. Alles andere als optimale Bedingungen.

“Generell ist es so, dass der Rasen im März erst am Anfang der Wachstumsperiode ist und die Folgen eines sehr nassen Winters noch zu spüren sind”, führt Meyer an und schließt mit den Worten: “Wir hatten in Abstimmung mit dem DFB in den letzten Wochen verschiedene Pflegemaßnahmen durchgeführt und vor dem Spiel war der DFB auch mit dem Zustand des Rasens zufrieden.”