Nächster Schiri-Ärger bei Bochum: “Es ist immer das Gleiche”

Der VfL Bochum musste beim 1. FSV Mainz 05 eine 0:2-Niederlage hinnehmen. Nach der Partie rückte wieder einmal eine Entscheidung des Schiedsrichters in den Mittelpunkt.

Die strittige Elfmeterszene: Bernardo (hinten) trifft erst den Ball und dann den Mainzer Jae-Sung Lee.

Die strittige Elfmeterszene: Bernardo (hinten) trifft erst den Ball und dann den Mainzer Jae-Sung Lee.

IMAGO/Jan Huebner

Der VfL Bochum konnte den aktuellen Negativlauf auch im Kellerduell beim 1. FSV Mainz 05 nicht stoppen und musste stattdessen die vierte Niederlage in Serie einstecken (0:2). Dabei sorgte wieder einmal eine Entscheidung des Schiedsrichters für großen Frust. Erst unter der Woche hatte Sportchef Patrick Fabian “nicht nachvollziehbare” Entscheidungen, unter anderem beim 1:2 gegen Freiburg, sowohl öffentlich als auch in Gesprächen mit dem DFB angeprangert und eine klarere Linie gefordert.

In Mainz war es nun Jae-Sung Lee, der kurz vor der Pause nach einem Doppelpass mit Nadiem Amiri im Bochumer Strafraum zu Boden ging. Bernardo hatte zwar den Ball, aber auch den Gegenspieler am Fuß getroffen. Matthias Jöllenbeck zeigte auf dem Punkt und blieb nach Rücksprache mit dem Videoassistenten, jedoch ohne sich die Szene selbst anzusehen, bei seiner Entscheidung, die Jonathan Burkardt zum 1:0 nutzte.

Verursacher Bernardo hatte nach der Partie am Sky-Mikrofon eine klare Meinung zu der Szene: “Für mich ist es kein Elfmeter. Er kam mit viel Tempo, ich drehe mich und mein erster Kontakt ist am Ball. Er kommt danach, ich treffe ihn, aber zuerst den Ball.” Besonders, dass sich Schiedsrichter Jöllenbeck die Szene nicht ansah, sorgte für Unverständnis. “Für mich ist es keine 50-50-Situation, weil ich in der Szene war und weiß, was passiert ist. Aber auf den Bildern ist es sehr eng, deshalb ist meine Meinung, dass er es sich selbst anschauen muss”, schätzte Bernardo ein.

Jede Woche wird diskutiert und debattiert, aber es ändert sich gar nichts.

Anthony Losilla

Noch deutlicher wurde sein Kapitän Anthony Losilla. “Er sagt uns selbst in der Halbzeit, dass es aus der einen Perspektive ein Elfmeter war, aus der anderen nicht”, erklärte der Franzose und ärgerte sich: “Er hat die Möglichkeit, sich die Szene noch mal anzuschauen und macht es einfach nicht. Es ist immer das Gleiche, jede Woche wird diskutiert und debattiert, aber es ändert sich gar nichts.”

Durch das Elfmetertor und einen weiteren Treffer von Burkardt musste sich der VfL in Mainz mit 0:2 geschlagen geben. Die vierte Niederlage in Serie hat zur Folge, dass der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 auf sechs Zähler schrumpft. “Wir wussten von Anfang an, dass es nicht einfach wird und wir gegen die Relegation spielen werden”, betonte Bernardo. “Wir hatten viele gute Momente, aber momentan läuft es nicht.”

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Jamal Musiala und Thomas Müller liegen sich in den Armen.

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IMAGO/Eibner

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Gegen den Frust: Was Letsch von seinen Profis fordert

Nach drei Niederlagen in Folge will der VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Kellerduell mit Mainz 05 wieder in die Spur finden. Ob dann Mittelfeldrenner Patrick Osterhage wieder eingreifen kann, ist noch offen.

Gibt klar die Richtung vor in Bochum: Thomas Letsch.

Gibt klar die Richtung vor in Bochum: Thomas Letsch.

IMAGO/RHR-Foto

Null Punkte, 4:11 Tore, die letzten drei Wochen brachten für den VfL Bochum wenig Erfreuliches. Umso wichtiger, dass der Revierklub vor den anstehenden Duellen mit den drei Teams, die aktuell auf den Rängen 16 bis 18 platziert sind, wieder in die Spur findet.

Auffällig waren zuletzt einmal mehr die Schwächen im Abschluss; zudem hält sich der Eindruck, dass der VfL seinen Gegnern zu häufig sehr leichte Tore gestattet. “Da fehlte in einigen Situationen die letzte Schärfe, im gegnerischen Strafraum und auch in der Verteidigung des eigenen Tores”, mahnt Trainer Thomas Letsch. “Wenn wir in der Bundesliga punkten wollen, dann müssen wir immer ans Limit gehen. Das haben wir gegen Freiburg über weite Strecken geschafft, aber eben nicht immer.”

Es gilt nur unbedingt, die fehlenden Prozentpunkte auf den Rasen zu bringen. Zunächst in Mainz, um mit einem guten Gefühl, in die Länderspielpause zu gehen, danach warten die Partien gegen Darmstadt und Köln. Da wäre es hilfreich, wenn Patrick Osterhage wieder mitmischen könnte, der in den letzten vier Spielen wegen muskulärer Probleme aussetzen musste.

“Bei uns ist niemand verunsichert”

Zwei Tage vor dem Spiel in Mainz hoffen die Verantwortlichen aber, dass der Mittelfeldmann, der in dieser Saison noch einmal einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht hat, wieder zum Einsatz kommen und für größere Kompaktheit im Zentrum sorgen kann.

Patrick Osterhage

Hat sich entwickelt und wird gebraucht: Patrick Osterhage.
IMAGO/RHR-Foto

Als Dauerläufer und intensiver Zweikämpfer hat sich der Ex-Dortmunder empfohlen, zuletzt entwickelte Osterhage sogar deutlich mehr Zug zum Tor. Seit Dienstag ist er wieder Mannschaftstraining dabei. “Bis zu seiner Verletzung hat er sehr gut gemacht. Ich bin sehr froh, dass er zurück ist”, betont Trainer Letsch. “Beim Abschlusstraining am Freitag werden wir sehen, ob es schon für die Startelf reicht bei ihm.”

In welcher Besetzung auch immer, es gilt, ähnlichen Frust wie im Hinspiel zu vermeiden. Da waren die Gastgeber deutlich auf der Siegerstraße, mussten aber in den Schlusssekunden das 2:2 durch einen abgefälschten Schuss von Tom Krauß hinnehmen. Zuvor war vor allem Keven Schlotterbeck zur auffälligen Figur beim VfL geworden: Zunächst unterlief der Freigabe des SC Freiburg ein Eigentor, anschließend war der Innenverteidiger dann selbst mit einem wuchtigen Kopfball zur Stelle und erzielte das 2:1.

Nun gilt es in Mainz also, den Trend umzukehren. Von möglichen Zweifeln seiner Mannschaft am gemeinschaftlichen Wirken nach den jüngsten drei Niederlagen will Letsch nichts wissen. “Bei uns ist niemand verunsichert”, stellt der Trainer klar. “Aber natürlich geht es darum, schleunigst wieder Punkte einzufahren. In jedem Fall sind wir weiter von dem überzeugt, was wir machen.”

Oliver Bitter

Gegen den Frust: Was Letsch von seinen Profis fordert

Nach drei Niederlagen in Folge will der VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Kellerduell mit Mainz 05 wieder in die Spur finden. Ob dann Mittelfeldrenner Patrick Osterhage wieder eingreifen kann, ist noch offen.

Gibt klar die Richtung vor in Bochum: Thomas Letsch.

Gibt klar die Richtung vor in Bochum: Thomas Letsch.

IMAGO/RHR-Foto

Null Punkte, 4:11 Tore, die letzten drei Wochen brachten für den VfL Bochum wenig Erfreuliches. Umso wichtiger, dass der Revierklub vor den anstehenden Duellen mit den drei Teams, die aktuell auf den Rängen 16 bis 18 platziert sind, wieder in die Spur findet.

Auffällig waren zuletzt einmal mehr die Schwächen im Abschluss; zudem hält sich der Eindruck, dass der VfL seinen Gegnern zu häufig sehr leichte Tore gestattet. “Da fehlte in einigen Situationen die letzte Schärfe, im gegnerischen Strafraum und auch in der Verteidigung des eigenen Tores”, mahnt Trainer Thomas Letsch. “Wenn wir in der Bundesliga punkten wollen, dann müssen wir immer ans Limit gehen. Das haben wir gegen Freiburg über weite Strecken geschafft, aber eben nicht immer.”

Es gilt nur unbedingt, die fehlenden Prozentpunkte auf den Rasen zu bringen. Zunächst in Mainz, um mit einem guten Gefühl, in die Länderspielpause zu gehen, danach warten die Partien gegen Darmstadt und Köln. Da wäre es hilfreich, wenn Patrick Osterhage wieder mitmischen könnte, der in den letzten vier Spielen wegen muskulärer Probleme aussetzen musste.

“Bei uns ist niemand verunsichert”

Zwei Tage vor dem Spiel in Mainz hoffen die Verantwortlichen aber, dass der Mittelfeldmann, der in dieser Saison noch einmal einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht hat, wieder zum Einsatz kommen und für größere Kompaktheit im Zentrum sorgen kann.

Patrick Osterhage

Hat sich entwickelt und wird gebraucht: Patrick Osterhage.
IMAGO/RHR-Foto

Als Dauerläufer und intensiver Zweikämpfer hat sich der Ex-Dortmunder empfohlen, zuletzt entwickelte Osterhage sogar deutlich mehr Zug zum Tor. Seit Dienstag ist er wieder Mannschaftstraining dabei. “Bis zu seiner Verletzung hat er sehr gut gemacht. Ich bin sehr froh, dass er zurück ist”, betont Trainer Letsch. “Beim Abschlusstraining am Freitag werden wir sehen, ob es schon für die Startelf reicht bei ihm.”

In welcher Besetzung auch immer, es gilt, ähnlichen Frust wie im Hinspiel zu vermeiden. Da waren die Gastgeber deutlich auf der Siegerstraße, mussten aber in den Schlusssekunden das 2:2 durch einen abgefälschten Schuss von Tom Krauß hinnehmen. Zuvor war vor allem Keven Schlotterbeck zur auffälligen Figur beim VfL geworden: Zunächst unterlief der Freigabe des SC Freiburg ein Eigentor, anschließend war der Innenverteidiger dann selbst mit einem wuchtigen Kopfball zur Stelle und erzielte das 2:1.

Nun gilt es in Mainz also, den Trend umzukehren. Von möglichen Zweifeln seiner Mannschaft am gemeinschaftlichen Wirken nach den jüngsten drei Niederlagen will Letsch nichts wissen. “Bei uns ist niemand verunsichert”, stellt der Trainer klar. “Aber natürlich geht es darum, schleunigst wieder Punkte einzufahren. In jedem Fall sind wir weiter von dem überzeugt, was wir machen.”

Oliver Bitter

Letschs Ärger: Fehlende Schärfe und “dasselbe in grün”

Rundum klagten Bochumer Spieler und VfL-Fans über zwei Entscheidungen von Schiedsrichter Marco Fritz, bei denen sie sich benachteiligt fühlten. Wohltuend dabei, wie Trainer Thomas Letsch die Fehler in den eigenen Reihen suchte.

Bochums Trainer Thomas Letsch wollte die Niederlage gegen Freiburg nicht am Schiedsrichter festmachen

Bochums Trainer Thomas Letsch wollte die Niederlage gegen Freiburg nicht am Schiedsrichter festmachen

picture alliance / kolbert-press

Die Diskussionen über mindestens zwei gravierende Entscheidungen des Unparteiischen hielten auf Seiten der Gastgeber auch lange nach dem Schlusspfiff am Sonntagabend noch an. Nicht nur Sportchef Marc Lettau reklamierte, der Schiedsrichter habe den VfL bei mindestens zwei wichtigen Entscheidungen benachteiligt.

Beim Handspiel von Killiann Sildillia hätte es einen Strafstoß geben müssen, argumentierten die Bochumer, überdies auch beim “Tänzchen” von Nationalspieler Matthias Ginter mit Moritz Broschinski. “Es gab ein paar Situationen, wo ich anderer Meinung bin als der Schiedsrichter. Aber auf den schieben wir es nicht”, sagte Letsch ganz offen. “Wir müssen uns an die eigene Nase fassen und klar ist: Wir haben leider eine Riesenchance verpasst, das ist ärgerlich.”

Der Abstand nach unten ist zwar nicht bedrohlich, könnte aber größer sein; sieben Punkte sind es bis zum 1. FC Köln auf Relegationsplatz 16. Bemerkenswert nebenbei, dass für Letsch gegen den SC Freiburg immer noch die Null steht. Gegen jeden anderen Klub in der Bundesliga hat Bochums Cheftrainer, der im September 2022 für den glücklosen Thomas Reis übernahm und damals sein erstes Bundesligaspiel mit dem 0:4 bei RB Leipzig erlebte, schon gepunktet. Nur gegen Freiburg und Christian Streich eben noch nicht.

Stattdessen gab es bei Letsch nicht nur Ärger über den Schiedsrichter, sondern auch darüber, “dass wir in den entscheidenden Situationen nicht scharf genug waren. Beim 0:1 haben wir schlecht verteidigt, wir haben es dem Gegner zu leicht gemacht, und beim zweiten Tor war es dasselbe in grün”, ärgerte sich der VfL-Coach.

Nach dem 0:2 wurde der VfL etwas munterer, wechselte offensiv, drückte und drängte, doch viele klare Einschussmöglichkeiten spielte er sich nicht heraus. “Auch da vorne waren wir insgesamt nicht scharf genug. Es reicht halt nicht, nett, brav, gut zu spielen. Um den SC Freiburg zu schlagen, musst du eine Top-Leistung abrufen.”

Wochen der Wahrheit: Nacheinander gegen Mainz, Darmstadt und Köln

Kommt zum Ärger über die zweite Heimniederlage innerhalb von acht Tagen hinzu, dass Rechtsverteidiger Tim Oermann wegen muskulärer Probleme zur Pause ausscheiden musste. Der 20-Jährige hat in der Rückrunde vollauf überzeugt und sich seinen Platz in der Startelf gesichert, zuletzt aber auch schon zweimal angeschlagen gefehlt. Die genaue Diagnose steht noch aus, aber zu befürchten ist, dass der Abwehrspieler zumindest die Partie am kommenden Samstag beim 1. FSV Mainz 05 verpasst.

Das wird dann auch der Auftakt zu einer Phase von drei Spielen, in denen sich der VfL Bochum gegen Kontrahenten aus dem Tabellenkeller in Position bringen kann. Nach der Partie in Mainz und der Länderspielpause tritt der VfL gegen Schlusslicht Darmstadt 98 und eine Woche darauf beim 1. FC Köln an.

Dann muss sich der VfL schärfer präsentieren als gegen Freiburg, um seine Tabellensituation zu verbessern und womöglich den sechsten Saisonsieg einzufahren. Sonst gibt es, wie Letsch sagen würde, wieder “dasselbe in grün”.

Oliver Bitter

Mit Logo auf dem Ball: DFL kündigt Aktionsspieltag an

Die DFL wird am kommenden Wochenende einen Aktionsspieltag durchführen. Bei den Spielen der Bundesliga und 2. Liga soll damit ein Statement gegen Diskriminierung gesetzt werden.

Spielball aus dem Vorjahr: Aus

Spielball aus dem Vorjahr: Aus “Stop Racism” wird nun “Together!”.

picture alliance / U. Hufnagel

Wie die Deutsche Fußball-Liga am Montag bekannt gab, lautet der Slogan der Aktion “Together! Stop Hate. Be a Team.” Gemeinsam mit der DFL-Stiftung sowie den 36 Klubs der obersten beiden deutschen Ligen wolle man am 26. Spieltag ein Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt, Respekt und gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen.

Der gesamte Aktionszeitraum erstreckt sich vom 11. bis zum 24. März und damit parallel zu den internationalen Wochen gegen Rassismus – eine Initiative der Vereinten Nationen. Bereits 2023 hatte die DFL während der Aktionswochen die Initiative mit dem Slogan “Stop Racism” unterstützt. 2024 findet dies nun eine Fortsetzung mit neuem Slogan.

Aktionslogo auf Bällen und Auswechseltafeln

Konkret wird das von der DFL entworfene Aktionslogo am Aktionsspieltag bei allen Spielen der Bundesliga und 2. Bundesliga auf den Spielbällen, den Auswechseltafeln sowie auf den Ballstelen, auf denen der Spielball vor dem Anpfiff präsentiert wird, prangen. Außerdem kündigt die DFL an, während der Aktionswochen “digitale Aktivierungen” durchführen zu wollen, die für Vorurteile und Diskriminierungen im Alltag sensibilisieren sollen. Es solle dabei – anders als im Vorjahr – nicht explizit um Rassismus gehen, sondern um “Diskriminierung über alle Vielfaltsdimensionen hinweg”, wie es in der Mitteilung heißt.

Auch am vergangenen Wochenende hatte es beim Bundesligaspiel RB Leipzig gegen Darmstadt 98 (2:0) eine Aktion gegen Diskriminierung gegeben. Die Spieler hatten sich vor dem Anpfiff aufgestellt und ein Transpartent mit der Aufschrift “#Stop Racism – Unser Ball ist Bunt” hochgehalten.

Broschinski bedient: “Das ist ein klarer Elfmeter”

Bochum hat das dritte Spiel in Folge verloren. Beim 1:2 gegen Freiburg gab es aber eine Szene, die die Begegnung in eine andere Richtung hätte lenken können. Moritz Broschinski hatte eine klare Meinung.

Knifflige Szene im Strafraum: Freiburg Matthias Ginter gegen Bochums Moritz Broschinski.

Knifflige Szene im Strafraum: Freiburg Matthias Ginter gegen Bochums Moritz Broschinski.

IMAGO/Team 2

Freiburg war gerade mit 1:0 durch Maximilian Eggestein in Führung gegangen, da ereignete sich eine knifflige Szene im Strafraum der Gäste. Moritz Broschinski ging im Duell mit Matthias Ginter, der seinen Gegenspieler umklammert hat, zu Boden. Die Pfeife von Schiedsrichter Marco Fritz blieb stumm, auch das VAR korrigierte die Entscheidung anschließend nicht.

“Ich habe die Szene gerade gesehen und bin leicht aufgebracht. Ich will auch nicht sagen, dass nur diese Situation spielentscheidend ist, aber sie kann spielentscheidend sein. Für mich ist das ein klarer Elfmeter. Der Arm ist um meinen Hals, da hat der Arm gar nichts zu suchen, da gibt es auch keine zwei Meinungen”, hatte Bochums Broschinksi eine klare Meinung.

Und ich sage zu 100 Prozent, wenn er sich das anguckt, dann ist es ein Elfmeter.

Moritz Broschinski

Anschließend sprach der Angreifer etwas an, was immer wieder Thema ist seit Einführung des VAR. “Das Schlimme ist, was mich noch viel mehr aufregt, dass der Schiedsrichter sich das nicht anguckt. Dass kein Signal kommt, er solle es sich anschauen. Und ich sage zu 100 Prozent, wenn er sich das anguckt, dann ist es ein Elfmeter”, ist sich der Stürmer sicher.

Im Spiel macht er Fritz keinen Vorwurf, da hatte es sich für Broschinski “auch nicht so schlimm angefühlt. Aber wenn ich es im Bild sehe, da sehe ich in der ersten Wiederholung schon, dass der Arm an meinem Hals ist und ich gar nichts mehr machen kann. Zu 100 Prozent ist das Elfmeter.”

Entscheidende Wochen warten

Es hätte das 1:1 sein können. Und so gerieten die Bochumer nach der Pause mit 0:2 in Rückstand und kamen letztlich nur noch zum Anschluss durch Ivan Ordets. Die dritte Niederlage in Serie für den VfL. In Sachen Klassenerhalt sieht es bei sieben Punkten Vorsprung auf Platz 16 allerdings weiterhin gut aus. Aber Vorsicht, die nächsten Spiele haben es in sich: Mit Mainz (A), Darmstadt (H) und Köln (A) spielt die Revier-Elf in den nächsten Wochen gegen die aktuell drei letztplatzierten Teams in der Tabelle. Dort kann der VfL einiges klarstellen, aber auch nochmal unten reinrutschen.

Bero fehlt Bochum: Letsch bemüht Parallelen zum Bayern-Spiel

Vor dem Duell mit dem SC Freiburg muss Thomas Letsch im Mittelfeld-Zentrum wieder einmal umbauen. Keine neue Situation für Bochums Coach.

Wer ersetzt Matus Bero? Thomas Letsch hat schon einen Plan im Kopf.

Wer ersetzt Matus Bero? Thomas Letsch hat schon einen Plan im Kopf.

IMAGO/RHR-Foto

Zuletzt gab es für den VfL Bochum zwei herbe Pleiten. Einem 2:5 in Gladbach folgte vergangenen Samstag ein 1:4 zu Hause gegen RB Leipzig. Zwar ist der Vorsprung vor dem Relegationsplatz mit acht Punkten immer noch komfortabel, doch auch Thomas Letsch weiß, “es wird Zeit, dass wir wieder eines gewinnen”.

Gegen den kommenden Gegner Freiburg (Sonntag, 15.30 Uhr) gelang aber genau das viermal in Serie nicht. Zuletzt war beim Sport-Club in der Liga der Wurm drin. Seit sechs Partien warten die Freiburger auf einen Sieg. In der Europa League läuft es für die Breisgauer deutlich besser, den 1:0-Sieg gegen West Ham hat auch Letsch genau beobachtet, konnte aber “keine völlig neuen Erkenntnisse” mitnehmen. Vielmehr wurde der gebürtige Esslinger “bestätigt, was wir der Mannschaft gezeigt haben”.

“Kommt ein Brocken auf uns zu”

Im Trainerteam fühlt man sich also gut vorbereitet auf das Duell am Sonntag. Neben der “absoluten Kompaktheit” und der Standard-Stärke war gegen den Siebten der Premier League auch ein an der Castroper Straße bekannter Name spielentscheidend. “Michael Gregoritsch kennt man hier sehr gut. Er braucht wie gestern nur wenige Minuten, um ein Spiel zu entscheiden”, analysierte Letsch. Konkret genügten dem Joker rund elf Minuten, um zum 1:0-Endstand zu vollstrecken. Beim VfL hatte der Österreicher in der Zweitliga-Saison 2014/15 seine Treffsicherheit unter Beweis gestellt, als ihm in 25 Einsätzen sieben Tore gelungen waren. Deshalb ist sich Letsch sicher: “Es kommt schon ein Brocken auf uns zu.”

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Viele Ausfälle im Mittelfeld

Patrick Osterhage kann genau wie Christopher Antwi-Adjei (beide muskuläre Probleme) weiterhin nicht mithelfen, diesen Brocken aus dem Weg zu räumen. Außerdem fällt auch noch kurzfristig Matus Bero aus. “Er hat schon länger Knieprobleme, diese haben sich verschlechtert”, verkündete Letsch. Voraussichtlich werde Bero bis zu Länderspielpause ausfallen, also auch im Auswärtsspiel in Mainz (16. März) nicht zur Verfügung stehen. Für Moritz-Broni Kwarteng ist die Saison ohnehin schon beendet.

Gerade dass mit Osterhage und Bero zwei zentrale Mittelfeldspieler ausfallen, sei “nicht optimal”, aber auch kein neuer Fall. Denn bereits vor drei Wochen gegen den FC Bayern standen sowohl Osterhage (damals schon muskuläre Probleme) als auch Bero (Gelbsperre) nicht zur Verfügung. Auch Letsch sah darin eine gewisse Parallele: “Aber gegen Bayern haben wir auch ohne die beiden gespielt und das hat ganz gut funktioniert.” Die Bochumer überraschten den Rekordmeister und fügten ihm eine empfindliche Niederlage zu. Auch jetzt werde man wieder “Lösungen finden. Die Systematik und die Statik verändern sich dadurch vielleicht etwas.”

Es spricht also viel dafür, dass Erhan Masovic in die erste Elf rückt und den Abräumer im Zentrum hinter Anthony Losilla und Kevin Stöger gibt.

Teste dein Wissen: Das Quiz zum 25. Spieltag

Der 25. Spieltag in der Bundesliga steht vor der Tür: Der VfB Stuttgart eröffnet, der Spitzenreiter aus Leverkusen beschließt.

Vorfreude: Der VfB Stuttgart empfängt am Freitagabend Union Berlin.

Vorfreude: Der VfB Stuttgart empfängt am Freitagabend Union Berlin.

imago images

Nach der Vertragsverlängerung von Cheftrainer Sebastian Hoeneß will der VfB Stuttgart auch auf dem Rasen das nächste Zeichen setzen – am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) ist Union Berlin im Schwabenland zu Gast.

Am Samstag steigen dann Leverkusen-Verfolger Bayern (zu Hause gegen Mainz) und Leipzig (zu Hause gegen Darmstadt) ein. Im Abendspiel bekommt es Werder Bremen mit Borussia Dortmund zu tun.

Wegen der Europapokalwoche gibt es am Sonntag drei Partien, beschlossen wird der Spieltag vom Leverkusener Heimspiel gegen Wolfsburg.

Wie gut kennst du dich rund um die Spiele der 25. Runde aus? Teste dein Wissen im kicker-Quiz. Wer schafft neun Richtige?

Vielen Dank für die Teilnahme!