Vor dem Derby: Große Personalsorgen bei Hannover

Hannover 96 hat vor dem Derby bei Eintracht Braunschweig mit personellen Problemen zu kämpfen. Stefan Leitl muss auf mindestens fünf Spieler verzichten – an der Überzeugung, den zweiten Derbysieg der Saison einzufahren, ändert das aber nichts.

Ärgerlich: Stefan Leitl hat bei Hannover 96 mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen.

Ärgerlich: Stefan Leitl hat bei Hannover 96 mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen.

picture alliance/dpa

“Ich muss heute mal auf den Zettel gucken, das ist auch noch nicht so oft vorgekommen”, leitete Stefan Leitl auf der Pressekonferenz am Freitag seine Antwort auf die Frage ein, wie es denn um das Personal bei Hannover 96 stehe. Auf diesem Zettel fanden sich gleich sieben Spieler wieder, darunter fünf, die am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Derby gegen Braunschweig definitiv nicht mitwirken können.

Zum einen ist das Brooklyn Ezeh, der aus disziplinarischen Gründen nicht im Spieltagskader stehen wird. Der 22-Jährige hatte in der Vorwoche am Spieltag die Abfahrt verpasst und durfte zur Strafe in dieser Woche nicht mit der Mannschaft trainieren.

“Große Fragezeichen” hinter Leopold und Nielsen

Antonio Foti (Sprunggelenkverletzung) ist weiterhin nicht fit. Hinzu kommen die neuen Ausfälle von Andreas Voglsammer, der sich im Spiel gegen Schalke (1:1) eine Oberschenkelverletzung zugezogen hat, und Julian Börner sowie Sebastian Ernst, die beide erkrankt ausfallen werden.

Fraglich sind derweil die Einsätze von zwei weiteren Stammkräften: Enzo Leopold stand gegen Schalke zwar über 90 Minuten auf dem Platz, zog sich in der zweiten Halbzeit aber eine Kapsel-Band-Verletzung am Sprunggelenk zu. “Er ist heute im Training gewesen, aber trotzdem noch ein großes Fragezeichen in Richtung Sonntag”, erklärte Leitl. Dazu hat auch Havard Nielsen seit dem Training am Donnerstag mit Problemen am Sprunggelenk zu kämpfen. Bei beiden müsse man das Abschlusstraining abwarten. Immerhin: Jannik Dehm kehrt nach seiner Gelbsperre zurück.

Zur Vorschau

Sorgen macht dem Coach die angespannte Personallage allerdings nicht. “Wir sind überzeugt, dass wir das trotzdem als Team auffangen, kompensieren und daraus auch eine Stärke entwickeln können”, betonte Leitl und fügte an: “Ausfälle bieten immer eine Chance für Jungs, die zuletzt weniger gespielt haben.” Diese könnte sich unter anderem für Louis Schaub und Fabian Kunze bieten, die zuletzt auf der Bank Platz nehmen mussten.

Dennoch weiß auch Leitl, dass es für Hannover eine “spezielle Herausforderung” in einem “speziellen Spiel” sein wird. “Taktik hin, Taktik her, das spielt in so einem Spiel wahrscheinlich eher eine untergeordnete Rolle. Wir haben ein Auswärtsspiel, wir müssen von der ersten Sekunde an präsent sein und bereit, dieses Spiel anzunehmen”, forderte der 46-Jährige.

Leitl: “Ich erwarte keine feine Klinge”

Kein Spiel wie jedes andere, sondern das Spiel in der Region schlechthin steht am kommenden Sonntag im östlichen Niedersachsen an. 96-Coach Stefan Leitl weiß in der für ihn vierten Auflage, worauf es ankommt…

Ist bereits im Derby-Modus: 96-Coach Stefan Leitl.

Ist bereits im Derby-Modus: 96-Coach Stefan Leitl.

IMAGO/Steinbrenner

Am Tag vor dem prestigeträchtigen Gastspiel bei Eintracht Braunschweig soll es in Hannover stimmungsvoll zugehen. Zur letzten Übungseinheit im Stadion lädt 96 am Samstagvormittag ab 11 Uhr alle Fans ausdrücklich ein. “Wir wollen mit dem Abschlusstraining einen positiven Strich unter die Vorbereitung auf das Derby ziehen, um gemeinsam ins Spiel zu gehen und es genauso gemeinsam zu gewinnen”, erläutert Stefan Leitl, und weiter: “Wir hoffen, dass es uns einen Push gibt, wenn wir die Gemeinschaft für dieses Spiel auf diese Weise nochmals stärken. Es ist kein normales Fußballspiel. Es ist das Spiel der Region. Wichtig ist, zu unterstreichen, was sich hier entwickelt hat, das wollen wir mit dem Zusammenschluss von Fans und Mannschaft tun.”

“Nicht dem Spiel und seinem Charakter aus dem Weg gehen”

Richten müssen es am Sonntag freilich die Akteure, die an der Hamburger Straße auflaufen werden, weiß der Trainer. “Im Derby brauchen wir Jungs, die trotz allem Drumherum mit Freude und Überzeugung in das Spiel gehen und es gewinnen wollen. Dazu müssen wir unsere beste Leistung auf den Platz bringen.” Gegen das Team aus der Nachbarstadt bestehen zu müssen, sei ja keine neue Herausforderung. Leitl: “Einige spielen dieses Spiel zum vierten Mal, seit ich da bin. Wir haben unsere Erfahrungen gesammelt und wollen es in eine positive Richtung bringen.”

Die Konstellation ist dem 46-Jährigen mit Blick auf die Tabelle klar: “Unser Gegner steht mit dem Rücken zur Wand, sie müssen punkten. Ich erwarte keine feine Klinge. Es geht um viel. Für sie, um die Liga zu erhalten, für uns, um die Serie fortzuführen. Wir dürfen nicht dem Spiel und seinem Charakter aus dem Weg gehen, sondern müssen es annehmen und gleichzeitig die eigenen Stärken einbringen und durchbringen.” Hier brauche es etwa die Bereitschaft, in die Zweikämpfe zu gehen, und schnelle Umschaltmomente, die die Braunschweiger wahrscheinlich provozieren, zu verhindern. “Dazu bedarf es einer mentalen Kapazität, nicht zu überdrehen, sondern bei sich zu bleiben.”

Fünf Spiele ohne Niederlage

Seine Mannschaft sei schwer zu bespielen und schwer zu schlagen, glaubt Leitl, der auch auf die wieder gewonnene Stabilität im Punktesammeln verweist: “Wir haben seit fünf Spielen nicht verloren.” Die letzte Pleite setzte es freilich ebenfalls in einem niedersächsischen Duell, ebenfalls gegen ein Kellerkind, mit dem 0:1 beim VfL Osnabrück im Februar. Für Leitl ist dies Schnee von gestern, der Coach schaltet voll auf den Derby-Modus: “Mit der Emotion, dass es um unsere Stadt und unsere Farben geht, wollen wir es angehen.”

Michael Richter

Klausel greift: Arrey-Mbis Vertrag bei 96 automatisch verlängert

Eine Klausel macht’s möglich: Der Vertrag von Defensivmann Bright Arrey-Mbi bei Hannover 96 hat sich automatisch verlängert.

Ist nun bis 2026 vertraglich an Hannover 96 gebunden: Bright Arrey-Mbi.

Ist nun bis 2026 vertraglich an Hannover 96 gebunden: Bright Arrey-Mbi.

picture alliance / Tim Rehbein/RHR-FOTO

Wie Hannover 96 am Mittwoch mitteilte, hat sich durch den Einsatz im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 am Sonntag der Vertrag von Bright Arrey-Mbi automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Im Sommer hatte der 21-Jährige einen Zweijahresvertrag mit einem zusätzlichen Jahr als Option unterschrieben. Die Klausel hat nun gegriffen, Arrey-Mbi ist jetzt bis 2026 an die Niedersachsen gebunden.

“Wir haben bei Bright immer großes Potenzial gesehen. Über seine bisherige Zeit bei 96 hinweg ist es ihm immer besser gelungen, es auch abzurufen”, sagte 96-Sportdirektor Marcus Mann und führte aus: “Er hat bei uns nicht nur sportlich einen großen Schritt nach vorne gemacht, den Sprung in den Profifußball nachhaltig geschafft und sich als Stammkraft der deutschen U-21-Nationalmannschaft etabliert, sondern auch als Persönlichkeit eine richtig gute Entwicklung genommen.”

Gesetzt in Hannover und bei der deutschen U 21

Hannover 96 hatte Arrey-Mbi zunächst für ein Jahr vom FC Bayern München (ein Champions-League-Einsatz) ausgeliehen, ihn im Sommer 2023 dann ablösefrei fest verpflichtet. In seiner ersten Saison am Maschsee wurde der Abwehrspezialist, der sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der linken Defensivseite einsetzbar ist, in 15 Ligaspielen eingesetzt. In der aktuellen Spielzeit entwickelte sich Arrey-Mbi zur Stammkraft und kam bislang auf 23 Startelf-Einsätze sowie vier Einwechslungen in der 2. Bundesliga.

In der deutschen U-21-Nationalmannschaft war der 96-Verteidiger zuletzt ebenfalls gesetzt: In den letzten beiden EM-Qualifikationsspielen gegen die kosovarische und die israelische U 21 spielte Arrey-Mbi durch.

Kaderplanung schreitet voran

In Hannover ist man davon überzeugt, dass noch mehr in Arrey-Mbi steckt: “Wir glauben, dass bei ihm weiterhin noch viel Potenzial vorhanden ist und freuen uns umso mehr, dass der Vertrag sich nun um ein zusätzliches Jahr verlängert hat”, sagte Mann. Zuvor hatte der Sportdirektor schon die Arbeitspapiere von Mittelfeldspieler Enzo Leopold bis 2027 und Stürmer Havard Nielsen bis 2025 ausgedehnt. Zudem unterschrieb am Dienstag Lars Gindorf seinen ersten Profivertrag bis 2026.

Die Sommer-Neuzugänge der Zweitligisten im Überblick

Die Saison 2023/24 biegt auf die Zielgerade ein, die Vereine planen längst für den kommenden Sommer und die neue Saison. Diese Neuzugänge stehen bisher fest …

Bald beim 1. FC Nürnberg: Caspar Jander.

Bald beim 1. FC Nürnberg: Caspar Jander.

IMAGO/Nico Herbertz

Vertrag bis 2026: Hannover macht Regionalliga-Goalgetter Gindorf zum Profi

Die Zukunft von Lars Gindorf steht fest: Der 22-Jährige, der aktuell noch zum Kader der U 23 von Hannover 96 zählt, unterschreibt einen Profivertrag beim Zweitligisten.

Kam in der laufenden Saison schon viermal in der 2. Liga zum Einsatz: Lars Gindorf.

Kam in der laufenden Saison schon viermal in der 2. Liga zum Einsatz: Lars Gindorf.

IMAGO/Christian Schroedter

Lars Gindorf ist einer der spannendsten Personalien der Regionalliga Nord: Seit Sommer 2022 trägt der heute 22-Jährige das 96-Trikot, kam nach Stationen im Nachwuchs des 1. FC Saarbrücken, des FC Ingolstadt, der SV Elversberg und beim FC Memmingen an die Leine – und etablierte sich bereits in seiner 96-Premierensaison mit 15 Toren in 29 Einsätzen in der Regionalliga Nord als Leistungsträger.

In der laufenden Spielzeit setzte der oftmals auf der Zehnerposition eingesetzte Offensivspieler noch einen drauf: Derzeit führt er mit 21 Toren aus 22 Spielen die Torschützen-Liste der Staffel Nord an und gehört seit Januar durchgängig zur Trainingsgruppe von 96-Chefcoach Stefan Leitl. Sein Profidebüt in Liga 2 feierte Gindorf beim 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am 2. März. Drei weitere Einsätze folgten.

“Wird gesehen und honoriert”

Natürlich machte der im saarländischen Wadgassen geborene Offensivmann mit diesen Leistungen auch andere Klubs auf sich aufmerksam. Doch am Dienstag meldete Hannover 96 in Sachen Vertragsverlängerung Vollzug, Gindorf bleibt bis 2026 bei den Niedersachsen und wird zum festen Bestandteil der Lizenzmannschaft.

“Wir haben ja schon mehrfach betont, dass die Durchlässigkeit von der 96-Akademie in den Profibereich kein Lippenbekenntnis sein darf, sondern gelebte Praxis sein muss. Lars ist dafür ein hervorragendes Beispiel: Er hat eine tolle Entwicklung hingelegt und sich jeden Schritt hart erarbeitet. Das wird bei uns gesehen und honoriert”, so 96-Sportdirektor Marcus Mann.

Gindorf selbst spricht vom “Traum Fußballprofi”, den er jetzt leben könne: “Ich habe, seit ich bei 96 bin, anderthalb Jahre jeden Tag dafür gearbeitet, um diese Chance zu bekommen. Mein bisheriger Weg im Fußball war ja generell etwas spezieller und vielleicht etwas weniger gradlinig als bei vielen anderen. Es war auf jeden Fall die beste Entscheidung, in die 96-Akademie zu wechseln”, bilanziert er in der Pressemeldung der 96er.

Vertrag bis 2026: Hannover macht Regionalliga-Goalgetter Gindorf zum Profi

Die Zukunft von Lars Gindorf steht fest: Der 22-Jährige, der aktuell noch zum Kader der U 23 von Hannover 96 zählt, unterschreibt einen Profivertrag beim Zweitligisten.

Kam in der laufenden Saison schon viermal in der 2. Liga zum Einsatz: Lars Gindorf.

Kam in der laufenden Saison schon viermal in der 2. Liga zum Einsatz: Lars Gindorf.

IMAGO/Christian Schroedter

Lars Gindorf ist einer der spannendsten Personalien der Regionalliga Nord: Seit Sommer 2022 trägt der heute 22-Jährige das 96-Trikot, kam nach Stationen im Nachwuchs des 1. FC Saarbrücken, des FC Ingolstadt, der SV Elversberg und beim FC Memmingen an die Leine – und etablierte sich bereits in seiner 96-Premierensaison mit 15 Toren in 29 Einsätzen in der Regionalliga Nord als Leistungsträger.

In der laufenden Spielzeit setzte der oftmals auf der Zehnerposition eingesetzte Offensivspieler noch einen drauf: Derzeit führt er mit 21 Toren aus 22 Spielen die Torschützen-Liste der Staffel Nord an und gehört seit Januar durchgängig zur Trainingsgruppe von 96-Chefcoach Stefan Leitl. Sein Profidebüt in Liga 2 feierte Gindorf beim 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am 2. März. Drei weitere Einsätze folgten.

“Wird gesehen und honoriert”

Natürlich machte der im saarländischen Wadgassen geborene Offensivmann mit diesen Leistungen auch andere Klubs auf sich aufmerksam. Doch am Dienstag meldete Hannover 96 in Sachen Vertragsverlängerung Vollzug, Gindorf bleibt bis 2026 bei den Niedersachsen und wird zum festen Bestandteil der Lizenzmannschaft.

“Wir haben ja schon mehrfach betont, dass die Durchlässigkeit von der 96-Akademie in den Profibereich kein Lippenbekenntnis sein darf, sondern gelebte Praxis sein muss. Lars ist dafür ein hervorragendes Beispiel: Er hat eine tolle Entwicklung hingelegt und sich jeden Schritt hart erarbeitet. Das wird bei uns gesehen und honoriert”, so 96-Sportdirektor Marcus Mann.

Gindorf selbst spricht vom “Traum Fußballprofi”, den er jetzt leben könne: “Ich habe, seit ich bei 96 bin, anderthalb Jahre jeden Tag dafür gearbeitet, um diese Chance zu bekommen. Mein bisheriger Weg im Fußball war ja generell etwas spezieller und vielleicht etwas weniger gradlinig als bei vielen anderen. Es war auf jeden Fall die beste Entscheidung, in die 96-Akademie zu wechseln”, bilanziert er in der Pressemeldung der 96er.

Derby ohne Voglsammer – 96-Duo muss kürzertreten

Andreas Voglsammer wird Hannover 96 wie erwartet im Derby gegen Eintracht Braunschweig fehlen. Zwei weitere Profis mussten am Montag kürzertreten, werden aber wohl rechtzeitig fit.

Muskelverletzung im Oberschenkel: Andreas Voglsammer fehlt im Niedersachsen-Derby.

Muskelverletzung im Oberschenkel: Andreas Voglsammer fehlt im Niedersachsen-Derby.

IMAGO/Steinbrenner

Bereits unmittelbar nach dem Abpfiff des 1:1 gegen den FC Schalke 04 prophezeite  96-Coach Stefan Leitl, beim Derby in Braunschweig auf Andreas Voglsammer verzichten zu müssen. Im Anschluss an einen Sprint in der 40. Minute hatte sich der Stürmer an den rechten Oberschenkel gefasst und konnte nicht weitermachen.

Leitls Vermutung einer Muskelverletzung bestätigte sich in den Untersuchungen, wie die Niedersachsen am Montag bekanntgaben. Der 32-Jährige, der im März mit drei seiner sechs Saisontoren zu wichtigen Punktgewinnen des Tabellen-Fünften beigetragen hatte, fällt somit für die Partie am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) aus und wird stattdessen ein “schmerzunabhängiges Aufbelastungsprogramm” absolvieren.

Teuchert ist die erste Alternative

Voglsammers Ausfall dürfte Cedric Teuchert zurück in die Anfangsformation der 96er spülen. Der 27-Jährige ist mit elf Saisontoren erfolgreichster Schütze seines Teams, kam im neuen Jahr aber durchweg nur als Joker zum Einsatz. Im Anschluss an das Schalke-Spiel zeigte er sich geduldig – und könnte nun dafür belohnt werden.

Nicht ganz so gravierend fallen die Verletzungen zweier weiterer Hannoveraner Profis aus. Mittelfeldmann Enzo Leopold, der gegen die Knappen über die volle Distanz auf dem Platz stand, wird allerdings zu Wochenbeginn aufgrund einer Kapsel-Band-Verletzung am Sprunggelenk, die er sich während der zweiten Halbzeit zugezogen hatte, kürzertreten.

In den kommenden Tagen wird der 23-Jährige individuell arbeiten, soll aber “schnellstmöglich” reintegriert werden – und ist somit womöglich ebenso ein Kandidat für das Derby wie Hoffnungsträger Nicolo Tresoldi, obwohl der 19-Jährige dem einen oder anderen Zuschauer am Sonntag einen Schrecken eingejagt haben dürfte.

Fünf Stiche bei Tresoldi

Nach einem Zusammenprall mit Schalkes Simon Terodde musste Tresoldi für mehrere Minuten behandelt werden, kehrte in der Nachspielzeit allerdings wieder auf den Platz zurück – mitsamt eines Pressverbands am Kopf aufgrund einer Platzwunde.

“Er hat einen Cut am Kopf gehabt und sehr stark geblutet”, sagte Leitl am Sonntag, der für Tresoldi einen schmerzhaften Ausgang nahm. Im Anschluss an die Partie wurde der Stürmer mit fünf Stichen genäht, absolvierte am Montag nun ebenso eine individuelle Einheit, soll aber auch zeitnah wieder mit der Mannschaft trainieren.

96-Boss Martin Kind: “2. Liga ist die Einleitung zum wirtschaftlichen Selbstmord”

Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme seines bisherigen Hauptsponsors läuft Hannover 96 seit Sonntag mit neuem Logo auf der Brust auf. 96-Boss Martin Kind ist in Gesprächen mit potenziellen neuen Geldgebern und nimmt auch zur sportlichen Situation Stellung.

96-Boss Martin Kind ist nachdenklich.

96-Boss Martin Kind ist nachdenklich.

IMAGO/localpic

Die Brust sah anders aus. Als die Spieler von Hannover 96 am Sonntagnachmittag den Rasen der Heinz von Heiden Arena betraten, war auf ihren Trikots nicht mehr der Schriftzug des bisherigen Hauptsponsors Brainhouse247 zu sehen, sondern das neu gestaltete Logo der ÜSTRA. Die Hannoverschen Verkehrsbetriebe springen kurzfristig und für den Rest der laufenden Spielzeit als Trikotsponsor des Traditionsklubs ein, weil Brainhouse247 seine Rechte zur Verfügung gestellt hat. Der Vertrag mit dem Unternehmen wäre am Ende dieser Saison ohnehin ausgelaufen. “Brainhouse247 hat in dieser Saison nicht mehr gezahlt. Das Geld fehlt uns”, erklärte 96-Boss Martin Kind am Montag auf einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. Kolportiert wird eine Summe von 1,5 Millionen Euro, die 96 von Brainhouse pro Jahr bekommen soll(te).

“Brainhouse ist nicht insolvent”

Die finanziellen Probleme des Unternehmens sind schon länger ein Thema in der Stadt und Region Hannover. “Brainhouse hat uns immer sauber und fair über die Entwicklung informiert. Ich wünsche ihnen, dass sie ihre Probleme schnell in den Griff bekommen. Sie sind überzeugt, dass sie es schaffen. Und ich habe das Vertrauen, dass sie es schaffen können”, sagte Kind und betonte ausdrücklich: “Brainhouse ist nicht insolvent.”

Die Üstra springt als Hauptsponsor aber nur für die Restlaufzeit dieser Saison ein. Das sind noch sechs Pflichtspiele. Für die Zeit danach soll möglichst ein bundesweites Unternehmen als Hauptsponsor gefunden werden. Kind ist optimistisch, dass dies gelingen wird: “Wir sind in Gesprächen”, erklärte der 79-Jährige zum aktuellen Stand.

“Der Aufstieg in die 1. Liga ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten fast ein Muss”

Zur sportlichen Situation nahm Kind auf Nachfrage auch noch Stellung. Nach dem 1:1 am Sonntag gegen Schalke 04 ist Hannover 96 fast schon raus aus dem Rennen um den Relegationsplatz. Fünf Punkte beträgt aktuell der Rückstand des Tabellenfünften auf den Dritten Fortuna Düsseldorf. “Unser Ziel ist der Aufstieg. Meine Meinung war immer klar: Die 2. Liga ist grundsätzlich die Einleitung zum wirtschaftlichen Selbstmord. Und der Umkehrschluss ist klar: Der Aufstieg in die 1. Liga ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten fast ein Muss”, sagte der Unternehmer. “Das Ziel in einer Stadt wie Hannover kann nur der Aufstieg sein. Die Hoffnung lebt. Aber dann kommt noch der Realismus dazu – und der ist in jeder Saison eine neue Herausforderung.” Auch in dieser Spielzeit.

Gunnar Meggers

96-Boss Kind: “2. Liga ist die Einleitung zum wirtschaftlichen Selbstmord”

Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme seines bisherigen Hauptsponsors läuft Hannover 96 seit Sonntag mit neuem Logo auf der Brust auf. 96-Boss Martin Kind ist in Gesprächen mit potenziellen neuen Geldgebern und nimmt auch zur sportlichen Situation Stellung.

96-Boss Martin Kind ist nachdenklich.

96-Boss Martin Kind ist nachdenklich.

IMAGO/localpic

Die Brust sah anders aus. Als die Spieler von Hannover 96 am Sonntagnachmittag den Rasen der Heinz von Heiden Arena betraten, war auf ihren Trikots nicht mehr der Schriftzug des bisherigen Hauptsponsors Brainhouse247 zu sehen, sondern das neu gestaltete Logo der ÜSTRA. Die Hannoverschen Verkehrsbetriebe springen kurzfristig und für den Rest der laufenden Spielzeit als Trikotsponsor des Traditionsklubs ein, weil Brainhouse247 seine Rechte zur Verfügung gestellt hat. Der Vertrag mit dem Unternehmen wäre am Ende dieser Saison ohnehin ausgelaufen. “Brainhouse247 hat in dieser Saison nicht mehr gezahlt. Das Geld fehlt uns”, erklärte 96-Boss Martin Kind am Montag auf einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. Kolportiert wird eine Summe von 1,5 Millionen Euro, die 96 von Brainhouse pro Jahr bekommen soll(te).

“Brainhouse ist nicht insolvent”

Die finanziellen Probleme des Unternehmens sind schon länger ein Thema in der Stadt und Region Hannover. “Brainhouse hat uns immer sauber und fair über die Entwicklung informiert. Ich wünsche ihnen, dass sie ihre Probleme schnell in den Griff bekommen. Sie sind überzeugt, dass sie es schaffen. Und ich habe das Vertrauen, dass sie es schaffen können”, sagte Kind und betonte ausdrücklich: “Brainhouse ist nicht insolvent.”

Die Üstra springt als Hauptsponsor aber nur für die Restlaufzeit dieser Saison ein. Das sind noch sechs Pflichtspiele. Für die Zeit danach soll möglichst ein bundesweites Unternehmen als Hauptsponsor gefunden werden. Kind ist optimistisch, dass dies gelingen wird: “Wir sind in Gesprächen”, erklärte der 79-Jährige zum aktuellen Stand.

“Der Aufstieg in die 1. Liga ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten fast ein Muss”

Zur sportlichen Situation nahm Kind auf Nachfrage auch noch Stellung. Nach dem 1:1 am Sonntag gegen Schalke 04 ist Hannover 96 fast schon raus aus dem Rennen um den Relegationsplatz. Fünf Punkte beträgt aktuell der Rückstand des Tabellenfünften auf den Dritten Fortuna Düsseldorf. “Unser Ziel ist der Aufstieg. Meine Meinung war immer klar: Die 2. Liga ist grundsätzlich die Einleitung zum wirtschaftlichen Selbstmord. Und der Umkehrschluss ist klar: Der Aufstieg in die 1. Liga ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten fast ein Muss”, sagte der Unternehmer. “Das Ziel in einer Stadt wie Hannover kann nur der Aufstieg sein. Die Hoffnung lebt. Aber dann kommt noch der Realismus dazu – und der ist in jeder Saison eine neue Herausforderung.” Auch in dieser Spielzeit.

Gunnar Meggers

Teuchert: “Der Trainer stellt auf – nicht ich”

Ein Tor gelang ihm nicht, dennoch war Cedric Teuchert beim 1:1 gegen Schalke 04 am Ausgleichstreffer beteiligt. Im Derby bei Eintracht Braunschweig am nächsten Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) dürfte der Stürmer mal wieder in der Startelf von Hannover 96 zu finden sein.

Jubelte ausgelassen, auch wenn er selbst das 1:1 gegen Schalke gar nicht erzielt hatte: Cedric Teuchert.

Jubelte ausgelassen, auch wenn er selbst das 1:1 gegen Schalke gar nicht erzielt hatte: Cedric Teuchert.

IMAGO/Jan Huebner

Wer war zuletzt am Ball, bevor dieser im Tor von Schalke 04 landete? “Der Kollege da hinten war es”, erzählte Cedric Teuchert nach Schlusspfiff in der Mixed Zone der Heinz von Heiden Arena und guckte hinüber zu Schalkes Paul Seguin, der sich in der 81. Spielminute ein Laufduell mit Teuchert geliefert hatte und dann den Ball ins eigene Tor spitzelte.

“Aber ich war auch ein bisschen dran”, betonte Teuchert. “Zum größten Teil hat das Tor aber der Gegenspieler gemacht, leider.”

So konnte der 96-Stürmer seine Bilanz von elf Toren in der laufenden Saison am Sonntagnachmittag nicht aufhübschen. Der Treffer wurde als Eigentor gewertet – und bescherte Hannover 96 noch einen Zähler beim 1:1 gegen die Schalker, die lange Zeit in Führung lagen.

Youngster Assan Ouedraogo (17) hatte die Gäste aus Gelsenkirchen, die in Hannover von rund 20.000 Fans unterstützt worden waren, in der 17. Minute in Führung geschossen. “In der ersten Halbzeit haben wir uns schwergetan. Schalke hat die Räume eng gemacht”, gab Teuchert zu. “Aber wir haben Moral bewiesen. Mit Glück gelingt uns noch der Lucky Punch.” Das wäre aber des Guten zu viel gewesen. Das Remis war gerecht nach einem Spiel, das über weite Strecken wenig Unterhaltendes geboten hatte.

Teuchert nach Verletzung: “Wieder auf dem Leistungsniveau”

“Wir wollten drei Punkte holen, um oben dranzubleiben. Aber der Punkt heute kann noch wichtig werden”, ordnete Teuchert das Remis ein und wagte schon einen Blick voraus: “Die nächsten Wochen haben es in sich, da können wir zeigen, was wir draufhaben. Am besten fangen wir im Derby damit an.”

Am kommenden Sonntag muss 96 im Derby bei Eintracht Braunschweig antreten. Möglicherweise wird Teuchert dann seit langer Zeit mal wieder in der 96-Startformation zu finden sein. Sturmkollege Andreas Voglsammer musste gegen Schalke nach 40 Minuten wegen einer Oberschenkelverletzung von Platz. Für ihn wurde Teuchert eingewechselt. 96-Cheftrainer Stefan Leitl prophezeite schon direkt nach der Partie, dass Voglsammer im Derby nicht auflaufen kann, sodass Teucherts Chancen auf einen Startplatz deutlich steigen. “Der Trainer stellt auf – nicht ich”, sagte Teuchert dazu – und betonte: “Ich versuche, mich unter der Woche anzubieten. Ich bin wieder auf dem Leistungsniveau, das ich vor meiner Verletzung hatte.”

Eine Oberschenkelverletzung hatte den 27-Jährigen von Ende Oktober bis Mitte Dezember außer Gefecht gesetzt. Danach rutsche der Torjäger, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, hinter Nicolo Tresoldi, Havard Nielsen und eben Voglsammer auf Platz vier der internen Stürmer-Rangliste ab. Diesen Status will Teuchert verändern: “Ich fühle mich gut und versuche, mich zu präsentieren.” Auch in dieser Woche wieder, um am Sonntag in Braunschweig von Minute eins an auf dem Platz zu stehen.

Gunnar Meggers