Mensikusriss: Saison-Aus für Nürnbergs Arfaoui

Bitterer Rückschlag für den 1. FC Nürnberg im Abstiegskampf der Frauen-Bundesliga. Amira Arfaoui hat sich bei der Schweizer Nationalmannschaft am Knie verletzt und fehlt im Saisonendspurt.

Amira Arfaoui (li.) zog sich beim Schweizer Nationalteam einen Meniskusriss zu.

Amira Arfaoui (li.) zog sich beim Schweizer Nationalteam einen Meniskusriss zu.

IMAGO/Geisser

Erst im Winter war Amira Arfaoui von Bayer Leverkusen zum Aufsteiger aus Mittelfranken gewechselt und hat sich im Team von Thomas Oostendorp umgehend einen Stammplatz erkämpft. Der Nürnberger Trainer muss die variable Offensivspielerin, die für den FCN im zentralen Mittelfeld aufläuft, an den verbleibenden fünf Spieltagen der Bundesliga ersetzen – die 24-Jährige fällt aufgrund einer Knieverletzung für lange Zeit aus.

Zugezogen hat sich Arfaoui die Verletzung beim Nationalteam der Schweiz, für das sie bislang zwei Partien absolvierte. Am vergangenen Freitag sollte ein dritter Einsatz hinzukommen, Nationaltrainerin Pia Sundhage hatte sie für die Startaufstellung der Partie gegen die Türkei vorgesehen.

Beim Aufwärmen verletzt

Doch so weit kam es nicht, beim Aufwärmen hatte sich Arfaoui schwer verletzt. Nach ihrer Rückkehr zum 1. FC Nürnberg wurde sie umgehend untersucht und ein Meniskusriss festgestellt. Statt den Clubfrauen, aktuell Vorletzte mit zwei Punkten Rückstand auf den 1. FC Köln, im Abstiegskampf zu helfen, muss sie sich nun einer Operation unterziehen.

“Diese Nachricht ist für uns natürlich ein herber Rückschlag. Amira war ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft und hat sich in kürzester Zeit hervorragend integriert. Wir werden sie auf dem Weg zu ihrem Comeback bestmöglich unterstützen und hoffen, dass sie schnell wieder auf den Platz zurückkehren kann”, so Osman Cankaya, Sportlicher Leiter der Nürnberg-Frauen.

Nach der Länderspielpause geht es für die abstiegsbedrohten Nürnberger gegen die SGS Essen (H, Sonntag, 14 Uhr), Eintracht Frankfurt (A, 20. April, 14 Uhr), RB Leipzig (H, 6. Mai, 19.30 Uhr), den FC Bayern München (12. Mai, 14 Uhr) und Schlusslicht MSV Duisburg (20. Mai, 15.30 Uhr).

Meniskusriss: Saison-Aus für Nürnbergs Arfaoui

Bitterer Rückschlag für den 1. FC Nürnberg im Abstiegskampf der Frauen-Bundesliga. Amira Arfaoui hat sich bei der Schweizer Nationalmannschaft am Knie verletzt und fehlt im Saisonendspurt.

Amira Arfaoui (li.) zog sich beim Schweizer Nationalteam einen Meniskusriss zu.

Amira Arfaoui (li.) zog sich beim Schweizer Nationalteam einen Meniskusriss zu.

IMAGO/Geisser

Erst im Winter war Amira Arfaoui von Bayer Leverkusen zum Aufsteiger aus Mittelfranken gewechselt und hat sich im Team von Thomas Oostendorp umgehend einen Stammplatz erkämpft. Der Nürnberger Trainer muss die variable Offensivspielerin, die für den FCN im zentralen Mittelfeld aufläuft, an den verbleibenden fünf Spieltagen der Bundesliga ersetzen – die 24-Jährige fällt aufgrund einer Knieverletzung für lange Zeit aus.

Zugezogen hat sich Arfaoui die Verletzung beim Nationalteam der Schweiz, für das sie bislang zwei Partien absolvierte. Am vergangenen Freitag sollte ein dritter Einsatz hinzukommen, Nationaltrainerin Pia Sundhage hatte sie für die Startaufstellung der Partie gegen die Türkei vorgesehen.

Beim Aufwärmen verletzt

Doch so weit kam es nicht, beim Aufwärmen hatte sich Arfaoui schwer verletzt. Nach ihrer Rückkehr zum 1. FC Nürnberg wurde sie umgehend untersucht und ein Meniskusriss festgestellt. Statt den Clubfrauen, aktuell Vorletzte mit zwei Punkten Rückstand auf den 1. FC Köln, im Abstiegskampf zu helfen, muss sie sich nun einer Operation unterziehen.

“Diese Nachricht ist für uns natürlich ein herber Rückschlag. Amira war ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft und hat sich in kürzester Zeit hervorragend integriert. Wir werden sie auf dem Weg zu ihrem Comeback bestmöglich unterstützen und hoffen, dass sie schnell wieder auf den Platz zurückkehren kann”, so Osman Cankaya, Sportlicher Leiter der Nürnberg-Frauen.

Nach der Länderspielpause geht es für die abstiegsbedrohten Nürnberger gegen die SGS Essen (H, Sonntag, 14 Uhr), Eintracht Frankfurt (A, 20. April, 14 Uhr), RB Leipzig (H, 6. Mai, 19.30 Uhr), den FC Bayern München (12. Mai, 14 Uhr) und Schlusslicht MSV Duisburg (20. Mai, 15.30 Uhr).

Die Sommer-Neuzugänge der Zweitligisten im Überblick

Die Saison 2023/24 biegt auf die Zielgerade ein, die Vereine planen längst für den kommenden Sommer und die neue Saison. Diese Neuzugänge stehen bisher fest …

Bald beim 1. FC Nürnberg: Caspar Jander.

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IMAGO/Nico Herbertz

Hungbos bitteres Startelf-Comeback: “Er braucht unsere Hilfe”

Mehrere Monate arbeitete Nürnbergs Joseph Hungbo auf diesen Moment hin. Erstmals seit Anfang August stand der Engländer wieder in der Startelf des FCN, viel bitterer hätte das Comeback jedoch nicht laufen können.

Startelf-Comeback misslungen: Joseph Hungbo wurde bereits nach knapp zwölf Minuten des Feldes verwiesen.

Startelf-Comeback misslungen: Joseph Hungbo wurde bereits nach knapp zwölf Minuten des Feldes verwiesen.

IMAGO/Lobeca

Ein Teilabriss der Adduktorensehne stoppte Joseph Hungbo, der im vergangenen Sommer an den Valznerweiher gewechselt war, seit Mitte Oktober aus. Wiedergenesen stand der offensive Rechtsaußen erstmals wieder am 9. Februar im Kader des Clubs und feierte direkt sein Comeback in der Nachspielzeit. Doch bis zu seiner Startelf-Rückkehr sind seitdem knapp zwei Monate vergangen, ehe Trainer Cristian Fiel am Samstag gegen Kiel erstmals seit dem 2. Spieltag gegen Hannover 96 (2:2) auf den Flügelspieler von Beginn an setzte.

Fiel: “Wichtige Erfahrung für ihn”

Hungbo, der oftmals das Eins-gegen-eins sucht und einen wuchtigen Abschluss mit dem stärkeren linken Fuß vorzuweisen hat, begann voller Tatendrang, wurde aber bereits nach fünf Minuten wegen eines Foulspiels an Lewis Holtby verwarnt. Weil der 24-Jährige nur rund sieben Minuten später erneut ungestüm gegen Holtby zur Sache ging, reichte Schiedsrichter Richard Hempel das zweite Vergehen für einen Platzverweis.

Nürnbergs Coach Fiel etwa stufte die Situation in der zwölften Minuten als eine “sehr, sehr harte Entscheidung” ein, fügte aber dennoch an, dass “wenn es zwei Gelbe Karten sind, er vom Platz muss, klar”. Begleitet von Kapitän Enrico Valentini war dem gebürtigen Engländer der schwerfällige Gang in die Katakomben anzumerken. “Er ist noch ein junger Spieler, der lange auf seine Chance gewartet hat. Es ist eine wichtige Erfahrung für ihn und wird ihm wahrscheinlich nicht mehr passieren”, blickte Fiel voraus. “Er braucht jetzt unsere Hilfe. Wir betreiben hier Mannschaftssport und sind in der Pflicht, ihn wieder aufzubauen.”

In Unterzahl reicht es nicht, so gut sind wir nicht.

Cristian Fiel nach dem 0:4 gegen Holstein Kiel

Nach der Gelb-Roten Karte fand der FCN nur noch extrem selten den Weg in Kiels Hälfte, bereits zur Pause “war klar, dass das Spiel gegessen ist”, musste Innenverteidiger Jannes Horn feststellen. Da stand es nämlich schon 0:3, Nicolai Rembergs Tor in der Schlussphase war der krönende Abschluss für die KSV Holstein. “In Unterzahl reicht es für uns gegen diese Mannschaft nicht, so gut sind wir nicht”, räumte Fiel ein. Die vier Gegentore bedeuteten auch, dass Nürnberg nun hinter Kaiserslautern (56), Schalke (54) und Osnabrück (53) wieder die viertschlechteste Defensive der Liga stellt.

Chance zur Wiedergutmachung hat der 1. FC Nürnberg am kommenden Samstag, wenn das Samstagabendspiel beim abstiegsbedrohten FC Schalke 04 ansteht (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Dann hat der Club die nächste Gelegenheit, die berüchtigte 40-Punkte-Marke zu knacken.

Hungbos bitteres Startelf-Comeback: “Er braucht unsere Hilfe”

Mehrere Monate arbeitete Nürnbergs Joseph Hungbo auf diesen Moment hin. Erstmals seit Anfang August stand der Engländer wieder in der Startelf des FCN, viel bitterer hätte das Comeback jedoch nicht laufen können.

Startelf-Comeback misslungen: Joseph Hungbo wurde bereits nach knapp zwölf Minuten des Feldes verwiesen.

Startelf-Comeback misslungen: Joseph Hungbo wurde bereits nach knapp zwölf Minuten des Feldes verwiesen.

IMAGO/Lobeca

Ein Teilabriss der Adduktorensehne stoppte Joseph Hungbo, der im vergangenen Sommer an den Valznerweiher gewechselt war, seit Mitte Oktober aus. Wiedergenesen stand der offensive Rechtsaußen erstmals wieder am 9. Februar im Kader des Clubs und feierte direkt sein Comeback in der Nachspielzeit. Doch bis zu seiner Startelf-Rückkehr sind seitdem knapp zwei Monate vergangen, ehe Trainer Cristian Fiel am Samstag gegen Kiel erstmals seit dem 2. Spieltag gegen Hannover 96 (2:2) auf den Flügelspieler von Beginn an setzte.

Fiel: “Wichtige Erfahrung für ihn”

Hungbo, der oftmals das Eins-gegen-eins sucht und einen wuchtigen Abschluss mit dem stärkeren linken Fuß vorzuweisen hat, begann voller Tatendrang, wurde aber bereits nach fünf Minuten wegen eines Foulspiels an Lewis Holtby verwarnt. Weil der 24-Jährige nur rund sieben Minuten später erneut ungestüm gegen Holtby zur Sache ging, reichte Schiedsrichter Richard Hempel das zweite Vergehen für einen Platzverweis.

Nürnbergs Coach Fiel etwa stufte die Situation in der zwölften Minuten als eine “sehr, sehr harte Entscheidung” ein, fügte aber dennoch an, dass “wenn es zwei Gelbe Karten sind, er vom Platz muss, klar”. Begleitet von Kapitän Enrico Valentini war dem gebürtigen Engländer der schwerfällige Gang in die Katakomben anzumerken. “Er ist noch ein junger Spieler, der lange auf seine Chance gewartet hat. Es ist eine wichtige Erfahrung für ihn und wird ihm wahrscheinlich nicht mehr passieren”, blickte Fiel voraus. “Er braucht jetzt unsere Hilfe. Wir betreiben hier Mannschaftssport und sind in der Pflicht, ihn wieder aufzubauen.”

In Unterzahl reicht es nicht, so gut sind wir nicht.

Cristian Fiel nach dem 0:4 gegen Holstein Kiel

Nach der Gelb-Roten Karte fand der FCN nur noch extrem selten den Weg in Kiels Hälfte, bereits zur Pause “war klar, dass das Spiel gegessen ist”, musste Innenverteidiger Jannes Horn feststellen. Da stand es nämlich schon 0:3, Nicolai Rembergs Tor in der Schlussphase war der krönende Abschluss für die KSV Holstein. “In Unterzahl reicht es für uns gegen diese Mannschaft nicht, so gut sind wir nicht”, räumte Fiel ein. Die vier Gegentore bedeuteten auch, dass Nürnberg nun hinter Kaiserslautern (56), Schalke (54) und Osnabrück (53) wieder die viertschlechteste Defensive der Liga stellt.

Chance zur Wiedergutmachung hat der 1. FC Nürnberg am kommenden Samstag, wenn das Samstagabendspiel beim abstiegsbedrohten FC Schalke 04 ansteht (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Dann hat der Club die nächste Gelegenheit, die berüchtigte 40-Punkte-Marke zu knacken.

Fiels Ärgernis: “Ich mag dieses Spiel nicht”

Drei Zähler braucht der 1. FC Nürnberg noch, um die berüchtigte 40-Punkte-Marke zu knacken. Gegen Aufstiegsaspirant Holstein Kiel ist das kein einfaches Vorhaben, unter bestimmten Umständen rechnet sich Cristian Fiel aber Chancen aus.

Sehnt drei Punkte herbei: FCN-Coach Cristian Fiel.

Sehnt drei Punkte herbei: FCN-Coach Cristian Fiel.

IMAGO/Zink

Das Hinspiel an der Ostsee lief genau nach den Vorstellungen des FCN. Ende Oktober des vergangenen Jahres siegten die Mittelfranken souverän an der Förde und schlichen sich erstmals ein bisschen an die Aufstiegsränge heran. Rund fünf Monate später ist die Tabellensituation eine andere: Die Kieler – nach Spitzenreiter St. Pauli erster Aufstiegsfavorit – haben sich auf dem zweiten Platz abgesetzt und die Türe zur Bundesliga weit geöffnet, während die höchste Priorität Nürnberg heißt, eine sorgenfreie Saison zu spielen.

Zwar ist eine weitere Spielzeit in Liga zwei so gut wie sicher und trotzdem betonte Fiel auf der Pressekonferenz nochmals, dass das nächste Ziel sei, die 40-Punkte-Marke zu erklimmen. Erst dann würde der Coach der aktuellen Spielzeit den Siegel “erfolgreich” verpassen.

Lob für die Störche: “Strotzen vor Selbstvertrauen”

Was die knifflige Heimpartie gegen den Favoriten aus Kiel angeht – über 30.000 Zuschauer kommen ins Max-Morlock-Stadion – erwartet Fiel einen “Gegner, der mit breiter Brust kommt. Die strotzen vor Selbstvertrauen.” Fünf Siege aus den vergangenen sieben Liga-Partien sprechen für sich. Beim Club herrschte unter der Woche derweil noch ein wenig Ärgernis über das 3:3 bei Hertha BSC, wo der FCN mehrmals die Entscheidung liegenließ und defensiv zu nachgiebig verteidigte.

Fiel aber wollte am Freitag natürlich auf das kommende Heimspiel blicken und kündigte an “auch dominant” sein zu wollen. “Wir rechnen uns Chancen aus, müssen aber auch einen guten Tag erwischen.” Dass seine Mannschaft nach einigen Wochen endlich mal wieder den gewünschten Ballbesitzfußball in Berlin spielte, stimmte Fiel zufrieden, und dennoch bemängelte er einen bestimmten Punkt.

“Denken wir mal drei Wochen zurück: Da haben wir – was weiß ich – über eine mutlose Mannschaft gesprochen. Jetzt sprechen wir über die super Entwicklung, die die Mannschaft gemacht hat. Ich mag dieses Spiel nicht. Ich verstehe, dass es gerne gespielt wird, aber ich mag es einfach nicht.” Es gehe darum, zu bewerten, was man in jedem einzelnen Spiel auf den Platz gebracht hat. “Gegen Hertha haben wir es gut gemacht und das ist es auch, was wir wollen. Wenn sie das umsetzen, dann hat die Mannschaft die Qualität dominant zu sein und guten Fußball zu spielen.”

Schleimer erneut von Beginn an?

Welche Akteure die Nürnberger Offensive am Samstagmittag schmücken, ließ Fiel indes noch offen. Lukas Schleimer, der in der Hauptstadt erstmals in diesem Jahr in der Startelf stand, “hat es gut gemacht und lange auf seine Chance gewartet. Wenn er nicht krank wird, ist die Möglichkeit, dass er wieder beginnen darf auf jeden Fall gegeben”, sagte der gebürtige Esslinger. Bei Rechtsaußen Joseph Hungbo, dessen letzter Startelfeinsatz bis zum 2. Spieltag zurückreicht, sieht Fiel derweil noch “Steigerungspotenzial im Spiel gegen den Ball”. Offensiv präsentierte sich der Engländer sowohl im Training als auch Spiel aber “besser”.

DFL schließt Regionalkonferenzen zu Investorenabbruch ab

Kurz vor dem Start der nationalen Medienrechteausschreibung schließt die DFL nach kicker-Recherchen die zur Aussprache angedachten Regionalkonferenzen ab. Nach dem Stress um den Einstieg eines Partners geht es dabei offenbar erstaunlich harmonisch zu, spannend lesen sich Angaben zu den Gesprächen mit CVC.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

Seit Februar offiziell vom Tisch: Ein potenzieller Investoren-Deal für die DFL.

IMAGO/Nico Herbertz

Denn laut der Sitzungsunterlage “Liga- und Geschäftsentwicklung” hätte die Luxemburger Private-Equity-Firma, mit der die Liga-Geschäftsführer Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel verhandelt hatten, sogar selbst eine Streamingplattform mit eingebracht in die Partnerschaft. Das zumindest war demnach das Zwischenergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs der Gespräche Ende Februar. Zu diesem hatte sich das DFL-Präsidium durchgerungen nach den Kontroversen um die Stimmabgabe von Hannover-96-Geschäftsführer Martin Kind und die daraus resultierenden Fanproteste. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der Sprecher des Liga-Präsidiums, hatte daraufhin Regionalkonferenzen zur Aussprache und zur Zukunft der Liga angekündigt.

Diese fanden nun in den vergangenen Tagen in München, Hamburg und Düsseldorf statt. Der ob der scharfen Diskussionen im Januar und Februar durchaus nicht auszuschließende Bruch blieb aus. Sitzungsteilnehmer berichten von klaren Worten der verschiedenen Lager zu dem Prozedere, aber nicht im Stile einer Abrechnung. Sowohl die Kommunikation zwischen Liga und Klubs, aber auch zwischen Klubs und deren Aufsichts- und Mitgliedergremien war Thema.

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Der kicker-Reporter berichtet: Wie kam es zu Dardais PK-Flucht?


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In Anbetracht der am 15. April beginnenden Ausschreibung der nationalen Medienrechte, also der wichtigsten Einnahmequelle von Bundesliga und 2. Liga, scheint offenbar Konsens darüber zu herrschen, über Zukunftsinvestitionen erst konkret zu sprechen, wenn klar ist, wie viel die Liga künftig hieraus erlöst. Aktuell sind es pro Saison 1,1 Milliarden Euro. Ein Verbleib auf diesem Niveau gälte in der Branche als Erfolg.

Pläne für Streamingplattform auf Eis gelegt

Oben genannter Sitzungsunterlage zufolge hätte sich die Partnerschaft mit CVC laut Zwischenergebnis wohl eher bei sechs als bei den stets kommunizierten acht Prozent eingependelt, eben weil die Luxemburger eine OTT-Plattform miteingebracht hätten und die Liga so diesen Teil der für Investitionen geplante Summe nicht benötigt hätte. Zudem hätte sich der aktuelle Abgabensatz – also das, was zur Finanzierung von Investitionen und Infrastruktur von den Medienerlösen einbehalten und nicht an die Klubs ausgekehrt wird – von 7,75 Prozent auf 4 bis 5 Prozent reduzieren können. Weil CVC auch Kosten für die Liga-Tochter hätte tragen müssen, die die Medienrechte verwalten sollte in dem Lizenzmodell. Zudem waren Gespräche über einen Sicherungsfonds angedacht für Extremfälle wie eine erneute Pandemie oder den Ausfall zahlender Partner, wie ihn die Liga etwa 2020 mit einem TV-Sender aus China zu überbrücken hatte.

Wie aber geht es nun weiter? Die Pläne für eine Streamingplattform sind für den Moment auf Eis gelegt, weil derzeit nicht genügend Geld vorhanden ist. Zudem soll sich das Liga-Präsidium nach der so wichtigen Vergabe der nationalen Medienrechte konkret mit der Frage befassen, wofür Bundesliga und 2. Liga im Milliardenbusiness Profifußball stehen wollen.

Benni Hofmann

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Die Liga und der “strategische Partner”

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  • Für Investitionen u.a. in Digitalisierung wollte die DFL-Führung Kapital von einen Investor einholen.
  • Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der geheimen Abstimmung auf die Stimme genau erreicht.
  • Nach einer außerordentlichen Sitzung hat die DFL beschlossen, den Partnerprozess nicht weiterzuführen. 

Letzte Spieltage terminiert: Feiern die Bayern-Frauen am 4. Mai die Meisterschaft?

Am Donnerstagvormittag setzte der DFB die letzten Spieltage der Frauen-Bundesliga zeitgenau an. Aus eigener Kraft könnten die Münchnerinnen am 4. Mai die vorzeitige Titelverteidigung schaffen.

Können ohne Wolfsburg-Patzer am 20. Spieltag in Leverkusen die vorzeitige Meisterschaft sichern: Klara Bühl und der FC Bayern.

Können ohne Wolfsburg-Patzer am 20. Spieltag in Leverkusen die vorzeitige Meisterschaft sichern: Klara Bühl und der FC Bayern.

IMAGO/Passion2Press

Durch den deutlichen 4:0-Sieg im Spitzenspiel beim VfL Wolfsburg ging der FC Bayern einen großen Schritt Richtung Titelverteidigung: Bei noch fünf ausstehenden Spielen beträgt der Vorsprung der Münchnerinnen satte sieben Zähler, dazu hat der Tabellenführer aktuell die bessere Tordifferenz.

Sollten die Wölfinnen nicht mehr patzen, könnten die Münchnerinnen also frühestens am 20. Spieltag die vorzeitige Meisterschaft feiern. Seit Donnerstagvormittag kennen sie auch das genaue Datum: Das Gastspiel in Leverkusen legte der DFB auf den 4. Mai um 12 Uhr.

Die Spieltage in der übersicht

Ein paar Stunden später könnte auch im Rennen um Platz drei, der zu den Qualifikationsspielen in der Champions League berechtigt, eine Vorentscheidung fallen: Die beiden Kontrahenten Hoffenheim und Frankfurt treffen um 14 Uhr im Kraichgau aufeinander. Abgeschlossen wird der Spieltag am Montagabend (6. Mai) mit dem Aufsteiger-Duell zwischen Nürnberg und Leipzig (19.30 Uhr).

Bayerisch-fränkisches Derby am Sonntag

Lange Pause haben die Leipzigerinnen anschließend aber nicht, da sie am 10. Mai schon den 21. Spieltag mit dem Heimspiel gegen Hoffenheim eröffnen (18.30 Uhr). Der 11. Mai steht ganz im Zeichen der NRW-Klubs: Die SGS Essen spielt gegen Köln (12 Uhr) und Leverkusen gastiert in Duisburg (14 Uhr). Die beiden Spitzenteams greifen erst am Sonntag ein. Bayern empfängt im bayerisch-fränkischen Derby Nürnberg (14 Uhr) und Wolfsburg ist in Bremen zu Gast (18.30 Uhr).

Am letzten Spieltag finden dann alle Partien zeitgleich statt. Anpfiff auf allen Plätzen ist am Pfingstmontag (20. Mai) um 15.30 Uhr. Unter anderem treffen wie bei den männlichen Kollegen zwei Tage zuvor Hoffenheim und Bayern aufeinander.

Klaus’ ehrliche Analyse: “Nicht reif genug”

In Berlin kam der 1. FC Nürnberg trotz zweimaliger Zwei-Tore-Führung nicht über ein Remis hinaus. Sowohl Carl Klaus als auch Cristian Fiel waren ganz und gar nicht zufrieden.

Waren nach dem Remis in Berlin unzufrieden: Carl Klaus (li.) und Cristian Fiel.

Waren nach dem Remis in Berlin unzufrieden: Carl Klaus (li.) und Cristian Fiel.

IMAGO/eu-images

“Ich hatte das Gefühl, dass wir alles hatten, was es braucht, um hier zu gewinnen”, sagte Carl Klaus nach dem Spiel am Sky-Mikrofon. Offensiv traf diese These definitiv zu, doch zur Wahrheit gehörte auch, dass der FCN in der Defensive zu nachlässig agierte. Denn als Can Uzun kurz nach der Pause bereits den zweiten Zwei-Tore-Vorsprung des Abends markierte, wusste der Club diesen nicht zu verwalten.

Gespräche zwischen Klaus und dem FCN

Noch vor Minute 60 brachte Haris Tabakovic die Alte Dame zurück ins Spiel und entriss dem FCN mit seinem Doppelpack innerhalb von rund zwei Minuten den sicher geglaubten Sieg. “Insgesamt ist es sehr, sehr bitter”, gab Klaus zu. “Wir hatten einen herausragenden Plan.” Ab der 30. Minute habe der Schlussmann der Nürnberger aber das Gefühl gehabt, passiver geworden zu sein. “Das ärgert mich ungemein”, hielt der 30-Jährige fest, dessen Zukunft angesichts des auslaufenden Vertrags noch nicht geklärt ist (“Es gibt Gespräche, die es aber immer gibt. Es ist aber nichts Konkretes”). Diesen Vorsprung “so schnell herzuschenken” ordnet Klaus als “absolut unnötig” ein.

“Insgesamt muss man sagen, dass wir als Mannschaft noch nicht reif genug sind, um dieses Ergebnis nach Hause zu spielen.” In der Tat verschenkte Nürnberg eher zwei Punkte als dass es im Olympiastadion einen gewann. Etliche Konterchancen auf mögliche Vorentscheidungen – etwa aufs 3:0 oder 4:1 – ließ der Club ungenutzt und musste sich somit mit dem 3:3 bei Hertha zufrieden geben.

Fiel hadert mit dem Remis: “Wir hätten einfach so weiter spielen müssen”

Auch Trainer Cristian Fiel, der wegen seines intensiven Coachings merklich heißer war, wusste, dass “wir dieses Spiel gewinnen müssen”. Weil “manche Situationen einfach nicht passieren dürfen”, sei der 44-Jährige “über dieses Unentschieden sauer”. Etwa Nathaniel Browns unnötiges Foulspiel im eigenen Sechzehner, das den Elfmeter und den späteren Ausgleich verursachte. “Du kannst nicht so offen stehen, wir hätten einfach so weiter spielen müssen”, haderte Fiel mit dem Spielausgang. Besonders auf die Palme brachte den Trainer der leichtfertige Ballverlust unmittelbar vor dem 1:2-Anschlusstreffer kurz vor der Pause. “Dadurch bringst du den Gegner in ein bestimmtes Gefühl.” Dieses Gefühl wurde durch Uzuns Solo-Tor direkt nach dem Seitenwechsel eigentlich im Keim erstickt, doch der FCN schaffte es nicht, dieses Ergebnis über die Zeit zu bringen.

Trotz des aus Sicht der Nürnberger unnötigen Ausgangs war der Auftritt ein Hoffnungsschimmer, nachdem die Stimmung rund um den neunfachen deutschen Meisters besonders wegen der chancenlosen 0:2-Niederlage gegen Tabellenführer St. Pauli zuletzt gedrückt war. Einen neuen Versuch, drei Punkte einzufahren, startet der 1. FC Nürnberg am kommenden Samstag gegen Aufstiegsaspirant Holstein Kiel (13 Uhr, LIVE! bei kicker).

Fiels Vorgabe: Mit Vollgas die Hertha überholen

Ins traditionsreiche Duell mit Hertha BSC am Karsamstag schickt FCN-Trainer Cristian Fiel seine Jungs mit einer klaren Vorgabe: “Nach dem Spiel wollen wir zwei Punkte vor Hertha stehen.” Heißt: Mit einem Sieg im Gepäck soll die Heimreise aus der Hauptstadt angetreten werden.

Da geht's lang: Cristian Fiel gibt beim FCN die Anweisungen.

Da geht’s lang: Cristian Fiel gibt beim FCN die Anweisungen.

IMAGO/Zink

Dass er damit die Messlatte für seine Mannschaft hochlegt, ist ihm bewusst, schließlich hatten nicht wenige Experten mit Blick auf die Kaderqualität die Berliner auf ihrer Aufstiegsliste oben aufgeführt. “Ich denke, bei Hertha liebäugeln sie im Insgeheimen damit, noch ins Rennen um Platz 3 eingreifen zu können”, sagt Fiel. “Befolgt” die Club-Elf vor rund 45.000 Zuschauern, von denen rund 5000 aus Nürnberg sein werden, seine Vorgabe, kann sich der Absteiger wohl endgültig von jedweden Aufstiegsgedanken verabschieden.

O:2 gegen Ingolstadt nicht vergessen, aber abgehakt

Nur, das mit dem Gelingen ist leichter gesagt als getan, vor allem wenn man an das 0:2 gegen den Drittligisten Ingolstadt in der Länderspielpause denkt. Der Ärger über eine an jenem Tag ganz schwache Leistung ist zwar bei dem Spanier immer noch ein Stück weit präsent, allerdings ohne sie überzubewerten. Testspiel ist nun mal Testspiel, und muss nicht zwangsläufig eine Blaupause für den Ligabetrieb sein, zumal der Auftritt gegen Ingolstadt eine abschreckende wie lehrreiche Wirkung haben sollte.

Podcast

Was sind die größten Spiele des deutschen Fußballs? (mit Niklas Baumgart)


14:47 Minuten

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“Jedem bei uns ist bewusst, dass wir erst gar nicht nach Berlin fahren brauchen, wenn wir so spielen”, betont Fiel, der trotz jenes Tests mit der Länderspielpause im Großen und Ganzen zufrieden ist. Nach einer notwendigen Phase der Regeneration hätten alle gut wie konzentriert mitgezogen, als Fiel und sein Stab in puncto Belastung aufs Gaspedal drückten.

Auch ein sich nach und nach füllender Trainingsplatz war ein erfreulicher Aspekt der vergangenen zwei Wochen. “Jeder Trainer ist froh, wenn er viele Spieler zur Verfügung hat”, führt Fiel auch mit Blick auf die Trainingsqualität aus. Folglich plagen ihn auch keine Aufstellungssorgen, obwohl der ein oder andere Rückkehrer wie Offensivallrounder Daichi Hayashi noch keine Kandidat für den Spieltagskader sein werden.

Mit zwei frischgebackenen Nationalspielern

Auch wenn der FCN-Trainer über seine Aufstellung wie immer kein Wort verliert, so ist es nicht gewagt zu behaupten, dass die Franken mit zwei frischgebackenen Nationalspielern im Mittelfeld antreten werden. Jens Castrop kam beim 2:0 der U 21 gegen Israel die letzten sechs Minuten erstmals zum Zug, Can Uzun war beim 0:1 der Türkei gegen Ungarn 13 Minuten für die A-Nationalmannschaft am Ball.

“Das ist in diesem Alter schon etwas sehr Besonderes”, meint Fiel. Mit Nathaniel Brown gibt es übrigens noch einen dritten Nürnberger, der in der Länderspielpause international unterwegs war – allerdings kam er bei U 21 in beiden Partien nicht zum Einsatz. Die Gefahr von fehlender Frische besteht damit beim Linksverteidiger ebenso wenig wie bei den beiden anderen mit ihren Kurz-Einsätzen.

Keine Spezialbehandlung für Reese und Tabakovic

Dass indes gerade von den Herthaner Offensivkräften Fabian Reese und Haris Tabakovic eine große Gefahr ausgeht, haben in der 2. Liga schon viele Teams schmerzlich erleben müssen. Also, Ersteren, den herausragenden Außenstürmer mit seinen sechs Toren und 15 Assists, und Zweiteren, den Mittelstürmer mit seinen 15 Toren und sechs Assists, ausschalten – und schon ist der Drops gelutscht?

Von dieser einfachen, weil vermeintlich auf der Hand liegenden Marschroute hält der FCN-Coach nichts. “Wenn wir uns nur auf die zwei konzentrieren, schlagen andere zu, Hertha hat viele andere Jungs, die richtig gut kicken können”, betont er. Seine Rezept sieht folglich keine Spezialbehandlung für die beiden vor, von entscheidender Bedeutung sei es vielmehr, dass seine Mannschaft im Zentrum den Ton angibt und auf diese Weise die beiden vom Zulieferdienst abschneidet.

Von entscheidender Bedeutung wird zudem sein, ob seine Mannschaft die zuletzt beim ernüchternden 0:2 gegen St. Pauli an den Tag gelegte Passivität ablegt. Letzteres betrifft nicht das Anlaufen, die spielstarken wie -sicheren Hamburger nicht gleich in der ersten Linie auf die Pelle zu rücken, war beabsichtigt – nicht aber, sich so zögerlich bis mutlos bei eigenem Ballbesitz einzuschalten. Bei Hertha, so hofft Fiel, wird da ein ganz anderer FCN zu sehen sein, ein gefährlicher, der, weil alle mitmachen, nicht wieder den Ball so schnell hergibt wird wie gegen den Spitzenreiter.

Chris Biechele