Das 163. Serie-A-Stadtduell zwischen der Roma und Lazio ging am Sonntagabend an die Giallorossi. Die Mannschaft um Hummels, der spät noch eine Rote Karte herausholte, kam zunächst besser rein und konnte sich auch auf Keeper Svilar verlassen.
Roma-Torschützen unter sich: Lorenzo Pellegrini und Alexis Saelemaekers.
IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto
Über ihn gesprochen wurde zuletzt, als der endlich als Stammspieler zum Einsatz kommende Hummels seinen Kapitän Pellegrini rückblickend als helfende Hand (“Er war für mich da”) während seiner dunklen Zeit in der italienischen Hauptstadt gelobt hatte.
Seit dem 0:1 gegen das stark gestartete Napoli am 24. November 2024 war der italienische Nationalspieler allerdings kein Teil der Roma-Startelf mehr. Bis zu diesem Sonntagabend, als es den 28-jährigen Mittelfeldmann in die erste Elf spülte – ausgerechnet beim 163. Serie-A-Derby, das erstmals seit sechs Jahren wieder zur späten Abendstunde angesetzt war, gegen Erzrivale Lazio.
Pellegrini traumhaft, Saelemaekers beim zweiten Versuch
Eine Maßnahme von Coach Claudio Ranieri, die direkt Früchte trug. Denn bereits in der 10. Minute stellte Pellegrini mit einem Traumtor auf 1:0, das das altehrwürdige Stadio Olimpico direkt zum Kochen brachte. Nach tollem Aufbau über Dybala und Vorlagengeber Saelemaekers landete der Ball im Zentrum beim Kapitän, der sauber annahm, einmal antäuschte und dann rechts oben in den Winkel abzog. Unhaltbar für Schlussmann Provedel.
Mehr zur Serie A
Doch damit nicht genug: Denn nur acht Minuten später stellten die “Hausherren” bereits verdientermaßen auf 2:0. Dieses Mal war Dybala nach Abschlag von Svilar sowie Ablage von Dovbyk der Assistgeber für Saelemaekers, der mit seinem Flachschuss zunächst an Provedel scheiterte. Den Abpraller erwischte der schnelle Dribbler aber auch und vollendete eiskalt (18.).
Warum die 2:0-Führung in Ordnung ging? Weil sich zwischendurch auch mal der aufgerückte Hummels abschlussfreudig gezeigt hatte (14.) und die Roma-Abwehr insgsamt sehr sicher stand. Lediglich Dele-Bashiru mischte die Hintermannschaft mal ordentlich auf bei einem Solo, verfehlte sein Ziel allerdings (22.). Ansonsten fiel den Biancocelesti offensiv kaum etwas ein trotz Ballbesitz en masse. Es fehlte an Ideenreichtum.
Svilar rettet, Kopfstoß gegen Hummels
Gewann sein erstes Derby della Capitale: Weltmeister Mats Hummels.
IMAGO/Goal Sports Images
Diesen legten die Himmelblauen dafür im zweiten Abschnitt an den Tag – und drückten den Rivalen minutenlang tief hinten rein. Gleich mehrmals lag hier auch das 1:2 in der Luft. Doch bei Castellanos’ Abschluss aus spitzem Winkel (47.), beim Versuch von Ex-Herthaner Guendouzi (50.) und erneut gegen Castellanos (69.) schwang sich AS-Schlussmann Svilar zum Retter auf.
Obendrein – nachdem zunächst Lazio-Keeper Provedel das 0:3 durch Pellegrini stark verhindert hatte (58.) – setzte Joker Tchaouna eine kuriose Bogenlampe aus nächster Nähe nur auf die Latte (59.). Der Eindruck täuschte nicht: Dieser Derby-Abend war aus Sicht der Biancocelesti verhext, das zeigte sich auch bei einigen wichtigen Blocks der Weltmeister Hummels und Paredes sowie von Ex-Frankfurter Ndicka (75.). Nuno Tavares verfehlte sein Ziel ebenfalls trotz starkem Antritt (79.).
Und so ging ein zwischenzeitlich auch immer wieder hitziges Derby della Capitale an die Giallorossi, bei denen Hummels spät noch Gegenspieler Castellanos anging und von diesem einen leichten Tritt sowie Kopfstoß verpasst bekam (90.+3). Die Folge: eine finale große Rudelbildung samt Roter Karte für den Lazio-Profi (90+5). Viel wichtiger aus Roma-Sicht aber: die ergatterten drei Punkte zum Start in dieses Jahr, die mächtig Selbstvertrauen verleihen dürften.